der Chromsäurelösung hintanhalten. Trouve sucht diesen Uebelstand durch dasselbe Mittel zu beseitigen, welches wir schon bei dem Grenet'schen Elemente kennen gelernt haben. Er führt nämlich ein Bleirohr T ein, welches bis an den Boden des Batteriegefäßes eingesenkt wird und bläst durch dieses Luft durch die Flüssigkeit.
Trouve construirte auch Elemente mit hermetischem Verschlusse, die für intermittirenden Gebrauch, für medicinische Anwendungen u. s. w. bequem sind. Das Element besteht aus einem Ebonitcylinder, der auf beiden Seiten durch verschraubte Deckel verschlossen ist (Fig. 331). An einem dieser Deckel ist ein gut amalgamirter Zinkcylinder befestigt und mit einem außen befindlichen Metallknopf leitend verbunden. Die Länge des Zinkstabes ist so bemessen, daß er nahezu bis in die Mitte der Büchse reicht. Die dem Zinke gegenüberliegende Büchsenwand ist durch einen Kohlencylinder ausgekleidet, der ebenfalls mit einem außen befindlichen Knopfe in Verbindung steht.
Die Büchse wird zur Hälfte mit der Erregungs- flüssigkeit gefüllt, so daß in der durch die Figur dar- gestellten Lage der Büchse das Zink unbenetzt bleibt. Das Element wird dann in der Weise in Thätigkeit gesetzt, daß man es stürzt und dadurch Kohle und Zink durch die Flüssigkeit verbindet. Da man in häus- lichem Gebrauche nicht gern mit Schwefelsäure zu thun hat, verwendet man zur Füllung an Stelle dieser doppeltschwefelsaures Kalium und bereitet sonach die Batterieflüssigkeit aus einem Drittel Kaliumbichromat und zwei Drittel Kaliumbisulfat.
Nicht nur feste und flüssige Körper sind zur Hintanhaltung der Polarisation benützt worden, son- dern man hat vielmehr auch den Sauerstoff der Luft (also ein Gas) zu dieser Dienstleistung herangezogen. Elemente mit Depolarisation durch den Sauerstoff der Luft sind auch in größerer Anzahl bereits ver- sucht worden. Zwei auch im praktischen Gebrauche stehende Elemente wollen wir im Nachfolgenden kennen lernen.
[Abbildung]
Fig. 331.
Trouve-Element.
Das eine ist das Zink-Salzwasser-Kohle-Element, welches sich in der Schweiz einer häufigen Anwendung im Telegraphendienste erfreut. Vortheilhaft ist für dieses schon der Umstand, daß die Kochsalzlösung das Zink im Ruhezustande der Batterie gar nicht auflöst und daß im Kochsalz ein überall billig zu ver- schaffender Körper zur Benützung kommt.
Niaudet giebt in seinem Werke über galvanische Elemente (deutsch von W. Ph. Hauck) an, daß alle Eisenbahnstationen der Schweiz sich der Salzwasser- Elemente bedienen, die in vier Größen angefertigt werden. Sie besitzen je vier Kohlenplatten von sieben bis zehn Centimeter Länge und vier Centimeter Breite. Beim Nichtgebrauche der Elemente werden die Platten herausgehoben, wodurch die Kohlen Gelegenheit bekommen, Sauerstoff in ihre Poren aufzunehmen. Das Ausheben wird dadurch erleichtert, daß man die Elektroden von je zehn Elementen an einem Brette gemeinschaftlich befestigt.
Eine der in der Schweiz häufig angewandten Formen ist in Fig. 332 dargestellt. Ein Kohlencylinder F von 14 Centimeter Höhe und 9 Centimeter (äußerem)
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der Chromſäurelöſung hintanhalten. Trouvé ſucht dieſen Uebelſtand durch dasſelbe Mittel zu beſeitigen, welches wir ſchon bei dem Grenet’ſchen Elemente kennen gelernt haben. Er führt nämlich ein Bleirohr T ein, welches bis an den Boden des Batteriegefäßes eingeſenkt wird und bläſt durch dieſes Luft durch die Flüſſigkeit.
Trouvé conſtruirte auch Elemente mit hermetiſchem Verſchluſſe, die für intermittirenden Gebrauch, für mediciniſche Anwendungen u. ſ. w. bequem ſind. Das Element beſteht aus einem Ebonitcylinder, der auf beiden Seiten durch verſchraubte Deckel verſchloſſen iſt (Fig. 331). An einem dieſer Deckel iſt ein gut amalgamirter Zinkcylinder befeſtigt und mit einem außen befindlichen Metallknopf leitend verbunden. Die Länge des Zinkſtabes iſt ſo bemeſſen, daß er nahezu bis in die Mitte der Büchſe reicht. Die dem Zinke gegenüberliegende Büchſenwand iſt durch einen Kohlencylinder ausgekleidet, der ebenfalls mit einem außen befindlichen Knopfe in Verbindung ſteht.
Die Büchſe wird zur Hälfte mit der Erregungs- flüſſigkeit gefüllt, ſo daß in der durch die Figur dar- geſtellten Lage der Büchſe das Zink unbenetzt bleibt. Das Element wird dann in der Weiſe in Thätigkeit geſetzt, daß man es ſtürzt und dadurch Kohle und Zink durch die Flüſſigkeit verbindet. Da man in häus- lichem Gebrauche nicht gern mit Schwefelſäure zu thun hat, verwendet man zur Füllung an Stelle dieſer doppeltſchwefelſaures Kalium und bereitet ſonach die Batterieflüſſigkeit aus einem Drittel Kaliumbichromat und zwei Drittel Kaliumbiſulfat.
Nicht nur feſte und flüſſige Körper ſind zur Hintanhaltung der Polariſation benützt worden, ſon- dern man hat vielmehr auch den Sauerſtoff der Luft (alſo ein Gas) zu dieſer Dienſtleiſtung herangezogen. Elemente mit Depolariſation durch den Sauerſtoff der Luft ſind auch in größerer Anzahl bereits ver- ſucht worden. Zwei auch im praktiſchen Gebrauche ſtehende Elemente wollen wir im Nachfolgenden kennen lernen.
[Abbildung]
Fig. 331.
Trouvé-Element.
Das eine iſt das Zink-Salzwaſſer-Kohle-Element, welches ſich in der Schweiz einer häufigen Anwendung im Telegraphendienſte erfreut. Vortheilhaft iſt für dieſes ſchon der Umſtand, daß die Kochſalzlöſung das Zink im Ruhezuſtande der Batterie gar nicht auflöſt und daß im Kochſalz ein überall billig zu ver- ſchaffender Körper zur Benützung kommt.
Niaudet giebt in ſeinem Werke über galvaniſche Elemente (deutſch von W. Ph. Hauck) an, daß alle Eiſenbahnſtationen der Schweiz ſich der Salzwaſſer- Elemente bedienen, die in vier Größen angefertigt werden. Sie beſitzen je vier Kohlenplatten von ſieben bis zehn Centimeter Länge und vier Centimeter Breite. Beim Nichtgebrauche der Elemente werden die Platten herausgehoben, wodurch die Kohlen Gelegenheit bekommen, Sauerſtoff in ihre Poren aufzunehmen. Das Ausheben wird dadurch erleichtert, daß man die Elektroden von je zehn Elementen an einem Brette gemeinſchaftlich befeſtigt.
Eine der in der Schweiz häufig angewandten Formen iſt in Fig. 332 dargeſtellt. Ein Kohlencylinder F von 14 Centimeter Höhe und 9 Centimeter (äußerem)
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Mittel zu beſeitigen, welches wir ſchon bei dem Grenet’ſchen Elemente kennen
gelernt haben. Er führt nämlich ein Bleirohr T ein, welches bis an den Boden
des Batteriegefäßes eingeſenkt wird und bläſt durch dieſes Luft durch die Flüſſigkeit.
Trouvé conſtruirte auch Elemente mit hermetiſchem Verſchluſſe, die für
intermittirenden Gebrauch, für mediciniſche Anwendungen u. ſ. w. bequem ſind.
Das Element beſteht aus einem Ebonitcylinder, der auf beiden Seiten durch
verſchraubte Deckel verſchloſſen iſt (Fig. 331). An einem dieſer Deckel iſt ein gut
amalgamirter Zinkcylinder befeſtigt und mit einem außen befindlichen Metallknopf
leitend verbunden. Die Länge des Zinkſtabes iſt ſo bemeſſen, daß er nahezu bis
in die Mitte der Büchſe reicht. Die dem Zinke gegenüberliegende Büchſenwand iſt
durch einen Kohlencylinder ausgekleidet, der ebenfalls mit einem außen befindlichen
Knopfe in Verbindung ſteht.
Die Büchſe wird zur Hälfte mit der Erregungs-
flüſſigkeit gefüllt, ſo daß in der durch die Figur dar-
geſtellten Lage der Büchſe das Zink unbenetzt bleibt.
Das Element wird dann in der Weiſe in Thätigkeit
geſetzt, daß man es ſtürzt und dadurch Kohle und
Zink durch die Flüſſigkeit verbindet. Da man in häus-
lichem Gebrauche nicht gern mit Schwefelſäure zu thun
hat, verwendet man zur Füllung an Stelle dieſer
doppeltſchwefelſaures Kalium und bereitet ſonach die
Batterieflüſſigkeit aus einem Drittel Kaliumbichromat
und zwei Drittel Kaliumbiſulfat.
Nicht nur feſte und flüſſige Körper ſind zur
Hintanhaltung der Polariſation benützt worden, ſon-
dern man hat vielmehr auch den Sauerſtoff der Luft
(alſo ein Gas) zu dieſer Dienſtleiſtung herangezogen.
Elemente mit Depolariſation durch den Sauerſtoff
der Luft ſind auch in größerer Anzahl bereits ver-
ſucht worden. Zwei auch im praktiſchen Gebrauche
ſtehende Elemente wollen wir im Nachfolgenden kennen
lernen.
[Abbildung Fig. 331.
Trouvé-Element.]
Das eine iſt das Zink-Salzwaſſer-Kohle-Element, welches ſich in der
Schweiz einer häufigen Anwendung im Telegraphendienſte erfreut. Vortheilhaft iſt
für dieſes ſchon der Umſtand, daß die Kochſalzlöſung das Zink im Ruhezuſtande
der Batterie gar nicht auflöſt und daß im Kochſalz ein überall billig zu ver-
ſchaffender Körper zur Benützung kommt.
Niaudet giebt in ſeinem Werke über galvaniſche Elemente (deutſch von
W. Ph. Hauck) an, daß alle Eiſenbahnſtationen der Schweiz ſich der Salzwaſſer-
Elemente bedienen, die in vier Größen angefertigt werden. Sie beſitzen je vier
Kohlenplatten von ſieben bis zehn Centimeter Länge und vier Centimeter Breite.
Beim Nichtgebrauche der Elemente werden die Platten herausgehoben, wodurch die
Kohlen Gelegenheit bekommen, Sauerſtoff in ihre Poren aufzunehmen. Das
Ausheben wird dadurch erleichtert, daß man die Elektroden von je zehn Elementen
an einem Brette gemeinſchaftlich befeſtigt.
Eine der in der Schweiz häufig angewandten Formen iſt in Fig. 332 dargeſtellt.
Ein Kohlencylinder F von 14 Centimeter Höhe und 9 Centimeter (äußerem)
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Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885, S. 483. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/urbanitzky_electricitaet_1885/497>, abgerufen am 22.11.2024.
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