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Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885.

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diesem führt ein durch Guttapercha isolirter Kupferdraht f durch den Deckel aus
dem Batterieglase heraus. Der untere Theil des Glases bis zur Einkröpfung
wird mit Kupfervitriolkrystallen gefüllt und mit einer durchlöcherten Thonplatte
bedeckt. Die Füllflüssigkeit, welche durch den verschließbaren Trichter L eingegossen
wird, besteht aus Zinkvitriol- oder Bittersalzlösung. Bevor das Element verschlossen
wird, bestreicht man den Glasrand mit einer dickflüssigen Gummilösung, um das
Auswittern der Salze zu verhindern. Eine Füllung des Elementes dauert bei starker
Inanspruchnahme sechs bis acht, bei geringer zehn bis vierzehn Monate.

Die Ersparungen, welche bei Anwendung dieses Elementes gegenüber jener
der offenen Meidinger-Elemente oder der Elemente von Krüger, welche früher bei
der oben genannten Bahn in Verwendung standen, eintraten, erhellen aus den
statistischen Berichten der General-Direction,*) denen nachstehende Tabelle entnommen
ist. Hierzu muß bemerkt werden, daß der Ersatz der Meidinger- und Krüger-Elemente
durch solche von Kohlfürst vom Jahre 1873 an successive eintrat.

[Tabelle]

In die einfachste Form wurde das Meidinger-Element im Jahre 1861 durch
Callaud gebracht. Das in Fig. 341 abgebildete Callaud-Element besitzt
am Grunde des Gefäßes einen cylindrisch gebogenen, auch wohl spiralig eingerollten
Kupferblechstreifen, von welchem gut isolirt ein Kupferdraht aus dem Gefäße
herausführt und einen durch drei Winkelbleche aufgehängten Zinkcylinder. Der
untere Theil des Batterieglases ist mit einer Lösung von Kupfervitriol gefüllt, so
daß die Oberfläche dieser Flüssigkeit beiläufig drei Centimeter von dem unteren
Rande des Zinkcylinders entfernt zu stehen kommt. Oberhalb der Kupfervitriol-
lösung giebt man Wasser oder Zinkvitriollösung. Man kann das Gefäß auch noch
durch einen Trichter verschließen, dessen Spitze in den Kupfercylinder hineinragt;
der Trichter erhält eine Füllung von Kupfervitriolkrystallen, die durch ihr continuir-
liches Nachsinken die Kupfervitriollösung beständig concentrirt erhalten. Es ist jedoch
besser, hiervon abzusehen und dafür von Zeit zu Zeit die verbrauchte Kupfervitriol-
lösung zu ersetzen.

Das Callaud-Element erfreut sich einer sehr häufigen Anwendung in den
Telegraphenämtern Frankreichs und der Vereinigten Staaten; seine Dimensionen
sind folgende: Das Glas ist 20 Centimeteter hoch und besitzt einen Durchmesser
von beiläufig 13 Centimeter. Das Kupferblech ist drei Centimeter hoch und besitzt

*) W. Ph. Hauck, Die galvanischen Batterien, Accumulatoren und Thermosäulen.

dieſem führt ein durch Guttapercha iſolirter Kupferdraht f durch den Deckel aus
dem Batterieglaſe heraus. Der untere Theil des Glaſes bis zur Einkröpfung
wird mit Kupfervitriolkryſtallen gefüllt und mit einer durchlöcherten Thonplatte
bedeckt. Die Füllflüſſigkeit, welche durch den verſchließbaren Trichter L eingegoſſen
wird, beſteht aus Zinkvitriol- oder Bitterſalzlöſung. Bevor das Element verſchloſſen
wird, beſtreicht man den Glasrand mit einer dickflüſſigen Gummilöſung, um das
Auswittern der Salze zu verhindern. Eine Füllung des Elementes dauert bei ſtarker
Inanſpruchnahme ſechs bis acht, bei geringer zehn bis vierzehn Monate.

Die Erſparungen, welche bei Anwendung dieſes Elementes gegenüber jener
der offenen Meidinger-Elemente oder der Elemente von Krüger, welche früher bei
der oben genannten Bahn in Verwendung ſtanden, eintraten, erhellen aus den
ſtatiſtiſchen Berichten der General-Direction,*) denen nachſtehende Tabelle entnommen
iſt. Hierzu muß bemerkt werden, daß der Erſatz der Meidinger- und Krüger-Elemente
durch ſolche von Kohlfürſt vom Jahre 1873 an ſucceſſive eintrat.

[Tabelle]

In die einfachſte Form wurde das Meidinger-Element im Jahre 1861 durch
Callaud gebracht. Das in Fig. 341 abgebildete Callaud-Element beſitzt
am Grunde des Gefäßes einen cylindriſch gebogenen, auch wohl ſpiralig eingerollten
Kupferblechſtreifen, von welchem gut iſolirt ein Kupferdraht aus dem Gefäße
herausführt und einen durch drei Winkelbleche aufgehängten Zinkcylinder. Der
untere Theil des Batterieglaſes iſt mit einer Löſung von Kupfervitriol gefüllt, ſo
daß die Oberfläche dieſer Flüſſigkeit beiläufig drei Centimeter von dem unteren
Rande des Zinkcylinders entfernt zu ſtehen kommt. Oberhalb der Kupfervitriol-
löſung giebt man Waſſer oder Zinkvitriollöſung. Man kann das Gefäß auch noch
durch einen Trichter verſchließen, deſſen Spitze in den Kupfercylinder hineinragt;
der Trichter erhält eine Füllung von Kupfervitriolkryſtallen, die durch ihr continuir-
liches Nachſinken die Kupfervitriollöſung beſtändig concentrirt erhalten. Es iſt jedoch
beſſer, hiervon abzuſehen und dafür von Zeit zu Zeit die verbrauchte Kupfervitriol-
löſung zu erſetzen.

Das Callaud-Element erfreut ſich einer ſehr häufigen Anwendung in den
Telegraphenämtern Frankreichs und der Vereinigten Staaten; ſeine Dimenſionen
ſind folgende: Das Glas iſt 20 Centimeteter hoch und beſitzt einen Durchmeſſer
von beiläufig 13 Centimeter. Das Kupferblech iſt drei Centimeter hoch und beſitzt

*) W. Ph. Hauck, Die galvaniſchen Batterien, Accumulatoren und Thermoſäulen.
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[493/0507] dieſem führt ein durch Guttapercha iſolirter Kupferdraht f durch den Deckel aus dem Batterieglaſe heraus. Der untere Theil des Glaſes bis zur Einkröpfung wird mit Kupfervitriolkryſtallen gefüllt und mit einer durchlöcherten Thonplatte bedeckt. Die Füllflüſſigkeit, welche durch den verſchließbaren Trichter L eingegoſſen wird, beſteht aus Zinkvitriol- oder Bitterſalzlöſung. Bevor das Element verſchloſſen wird, beſtreicht man den Glasrand mit einer dickflüſſigen Gummilöſung, um das Auswittern der Salze zu verhindern. Eine Füllung des Elementes dauert bei ſtarker Inanſpruchnahme ſechs bis acht, bei geringer zehn bis vierzehn Monate. Die Erſparungen, welche bei Anwendung dieſes Elementes gegenüber jener der offenen Meidinger-Elemente oder der Elemente von Krüger, welche früher bei der oben genannten Bahn in Verwendung ſtanden, eintraten, erhellen aus den ſtatiſtiſchen Berichten der General-Direction, *) denen nachſtehende Tabelle entnommen iſt. Hierzu muß bemerkt werden, daß der Erſatz der Meidinger- und Krüger-Elemente durch ſolche von Kohlfürſt vom Jahre 1873 an ſucceſſive eintrat. In die einfachſte Form wurde das Meidinger-Element im Jahre 1861 durch Callaud gebracht. Das in Fig. 341 abgebildete Callaud-Element beſitzt am Grunde des Gefäßes einen cylindriſch gebogenen, auch wohl ſpiralig eingerollten Kupferblechſtreifen, von welchem gut iſolirt ein Kupferdraht aus dem Gefäße herausführt und einen durch drei Winkelbleche aufgehängten Zinkcylinder. Der untere Theil des Batterieglaſes iſt mit einer Löſung von Kupfervitriol gefüllt, ſo daß die Oberfläche dieſer Flüſſigkeit beiläufig drei Centimeter von dem unteren Rande des Zinkcylinders entfernt zu ſtehen kommt. Oberhalb der Kupfervitriol- löſung giebt man Waſſer oder Zinkvitriollöſung. Man kann das Gefäß auch noch durch einen Trichter verſchließen, deſſen Spitze in den Kupfercylinder hineinragt; der Trichter erhält eine Füllung von Kupfervitriolkryſtallen, die durch ihr continuir- liches Nachſinken die Kupfervitriollöſung beſtändig concentrirt erhalten. Es iſt jedoch beſſer, hiervon abzuſehen und dafür von Zeit zu Zeit die verbrauchte Kupfervitriol- löſung zu erſetzen. Das Callaud-Element erfreut ſich einer ſehr häufigen Anwendung in den Telegraphenämtern Frankreichs und der Vereinigten Staaten; ſeine Dimenſionen ſind folgende: Das Glas iſt 20 Centimeteter hoch und beſitzt einen Durchmeſſer von beiläufig 13 Centimeter. Das Kupferblech iſt drei Centimeter hoch und beſitzt *) W. Ph. Hauck, Die galvaniſchen Batterien, Accumulatoren und Thermoſäulen.

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Zitationshilfe: Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885, S. 493. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/urbanitzky_electricitaet_1885/507>, abgerufen am 25.11.2024.