Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885.

Bild:
<< vorherige Seite

Widerstand aus, wodurch der Strom wieder zur gewünschten Stärke an-
wachsen kann.

In einer zweiten Construction sind die Widerstände aus Neusilberdrähten N
gebildet, welche auf einen Cylinder aufgewunden sind. Die Ein-, beziehungsweise
Ausschaltung von Widerständen wird durch eine am Eisenkerne befestigte Contactrolle
bewirkt, die über im Innern des Cylinders angebrachte Contactstreifen gleitet.
Als Gegenkraft zum Solenoide kommt hier der Auftrieb durch Wasser zur
Anwendung.

Die Anglo-American Brush Electric Light Company, deren
Maschine wir bereits kennen gelernt haben (Seite 378), verwendet zur Strom-
regulirung einen aus Kohlenscheiben zusammengesetzten Rheostaten. Da die genannte

[Abbildung] Fig. 398.

Brush-Maschine mit Stromregulator.

Company bei den von ihr ausgeführten Beleuchtungsanlagen Lampen (mit Voltabogen)
in größerer Anzahl hintereinander zu schalten pflegt, bedarf sie zum Betriebe
derselben einer Maschine, die hochgespannte Ströme liefert. So hat die Sechzehn-
lichtmaschine eine elektromotorische Kraft von 839 Volts, die Vierziglichtmaschine
gar eine solche von 2200 Volts. Hat man eine Beleuchtungsanlage mit Glüh-
lichtern einzurichten, so müssen diese, um sie voneinander unabhängig zu machen, in
Parallelschaltung angeordnet werden; hierzu bedarf man jedoch keiner hochgespannten,
sondern Quantitätsströme. Dies veranlaßte die Company, welche im Besitze von
Schuckert's englischen Privilegien ist, zur Construction jener Maschine, welche
Fig. 398 sammt dem bereits erwähnten Regulator darstellt. Die Maschine ist,
wie schon ein oberflächlicher Anblick lehrt, einige leichte Aenderungen abgerechnet,
eine Copie der vierpoligen Maschine von Schuckert. Dies ist auch der Grund,

Widerſtand aus, wodurch der Strom wieder zur gewünſchten Stärke an-
wachſen kann.

In einer zweiten Conſtruction ſind die Widerſtände aus Neuſilberdrähten N
gebildet, welche auf einen Cylinder aufgewunden ſind. Die Ein-, beziehungsweiſe
Ausſchaltung von Widerſtänden wird durch eine am Eiſenkerne befeſtigte Contactrolle
bewirkt, die über im Innern des Cylinders angebrachte Contactſtreifen gleitet.
Als Gegenkraft zum Solenoide kommt hier der Auftrieb durch Waſſer zur
Anwendung.

Die Anglo-American Bruſh Electric Light Company, deren
Maſchine wir bereits kennen gelernt haben (Seite 378), verwendet zur Strom-
regulirung einen aus Kohlenſcheiben zuſammengeſetzten Rheoſtaten. Da die genannte

[Abbildung] Fig. 398.

Bruſh-Maſchine mit Stromregulator.

Company bei den von ihr ausgeführten Beleuchtungsanlagen Lampen (mit Voltabogen)
in größerer Anzahl hintereinander zu ſchalten pflegt, bedarf ſie zum Betriebe
derſelben einer Maſchine, die hochgeſpannte Ströme liefert. So hat die Sechzehn-
lichtmaſchine eine elektromotoriſche Kraft von 839 Volts, die Vierziglichtmaſchine
gar eine ſolche von 2200 Volts. Hat man eine Beleuchtungsanlage mit Glüh-
lichtern einzurichten, ſo müſſen dieſe, um ſie voneinander unabhängig zu machen, in
Parallelſchaltung angeordnet werden; hierzu bedarf man jedoch keiner hochgeſpannten,
ſondern Quantitätsſtröme. Dies veranlaßte die Company, welche im Beſitze von
Schuckert’s engliſchen Privilegien iſt, zur Conſtruction jener Maſchine, welche
Fig. 398 ſammt dem bereits erwähnten Regulator darſtellt. Die Maſchine iſt,
wie ſchon ein oberflächlicher Anblick lehrt, einige leichte Aenderungen abgerechnet,
eine Copie der vierpoligen Maſchine von Schuckert. Dies iſt auch der Grund,

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0582" n="568"/>
Wider&#x017F;tand aus, wodurch der Strom wieder zur gewün&#x017F;chten Stärke an-<lb/>
wach&#x017F;en kann.</p><lb/>
            <p>In einer zweiten Con&#x017F;truction &#x017F;ind die Wider&#x017F;tände aus Neu&#x017F;ilberdrähten <hi rendition="#aq">N</hi><lb/>
gebildet, welche auf einen Cylinder aufgewunden &#x017F;ind. Die Ein-, beziehungswei&#x017F;e<lb/>
Aus&#x017F;chaltung von Wider&#x017F;tänden wird durch eine am Ei&#x017F;enkerne befe&#x017F;tigte Contactrolle<lb/>
bewirkt, die über im Innern des Cylinders angebrachte Contact&#x017F;treifen gleitet.<lb/>
Als Gegenkraft zum Solenoide kommt hier der Auftrieb durch Wa&#x017F;&#x017F;er zur<lb/>
Anwendung.</p><lb/>
            <p>Die <hi rendition="#g">Anglo-American Bru&#x017F;h Electric Light Company</hi>, deren<lb/>
Ma&#x017F;chine wir bereits kennen gelernt haben (Seite 378), verwendet zur Strom-<lb/>
regulirung einen aus Kohlen&#x017F;cheiben zu&#x017F;ammenge&#x017F;etzten Rheo&#x017F;taten. Da die genannte<lb/><figure><head>Fig. 398.</head><lb/><p>Bru&#x017F;h-Ma&#x017F;chine mit Stromregulator.</p></figure><lb/>
Company bei den von ihr ausgeführten Beleuchtungsanlagen Lampen (mit Voltabogen)<lb/>
in größerer Anzahl hintereinander zu &#x017F;chalten pflegt, bedarf &#x017F;ie zum Betriebe<lb/>
der&#x017F;elben einer Ma&#x017F;chine, die hochge&#x017F;pannte Ströme liefert. So hat die Sechzehn-<lb/>
lichtma&#x017F;chine eine elektromotori&#x017F;che Kraft von 839 Volts, die Vierziglichtma&#x017F;chine<lb/>
gar eine &#x017F;olche von 2200 Volts. Hat man eine Beleuchtungsanlage mit Glüh-<lb/>
lichtern einzurichten, &#x017F;o mü&#x017F;&#x017F;en die&#x017F;e, um &#x017F;ie voneinander unabhängig zu machen, in<lb/>
Parallel&#x017F;chaltung angeordnet werden; hierzu bedarf man jedoch keiner hochge&#x017F;pannten,<lb/>
&#x017F;ondern Quantitäts&#x017F;tröme. Dies veranlaßte die Company, welche im Be&#x017F;itze von<lb/>
Schuckert&#x2019;s engli&#x017F;chen Privilegien i&#x017F;t, zur Con&#x017F;truction jener Ma&#x017F;chine, welche<lb/>
Fig. 398 &#x017F;ammt dem bereits erwähnten Regulator dar&#x017F;tellt. Die Ma&#x017F;chine i&#x017F;t,<lb/>
wie &#x017F;chon ein oberflächlicher Anblick lehrt, einige leichte Aenderungen abgerechnet,<lb/>
eine Copie der vierpoligen Ma&#x017F;chine von Schuckert. Dies i&#x017F;t auch der Grund,<lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[568/0582] Widerſtand aus, wodurch der Strom wieder zur gewünſchten Stärke an- wachſen kann. In einer zweiten Conſtruction ſind die Widerſtände aus Neuſilberdrähten N gebildet, welche auf einen Cylinder aufgewunden ſind. Die Ein-, beziehungsweiſe Ausſchaltung von Widerſtänden wird durch eine am Eiſenkerne befeſtigte Contactrolle bewirkt, die über im Innern des Cylinders angebrachte Contactſtreifen gleitet. Als Gegenkraft zum Solenoide kommt hier der Auftrieb durch Waſſer zur Anwendung. Die Anglo-American Bruſh Electric Light Company, deren Maſchine wir bereits kennen gelernt haben (Seite 378), verwendet zur Strom- regulirung einen aus Kohlenſcheiben zuſammengeſetzten Rheoſtaten. Da die genannte [Abbildung Fig. 398. Bruſh-Maſchine mit Stromregulator.] Company bei den von ihr ausgeführten Beleuchtungsanlagen Lampen (mit Voltabogen) in größerer Anzahl hintereinander zu ſchalten pflegt, bedarf ſie zum Betriebe derſelben einer Maſchine, die hochgeſpannte Ströme liefert. So hat die Sechzehn- lichtmaſchine eine elektromotoriſche Kraft von 839 Volts, die Vierziglichtmaſchine gar eine ſolche von 2200 Volts. Hat man eine Beleuchtungsanlage mit Glüh- lichtern einzurichten, ſo müſſen dieſe, um ſie voneinander unabhängig zu machen, in Parallelſchaltung angeordnet werden; hierzu bedarf man jedoch keiner hochgeſpannten, ſondern Quantitätsſtröme. Dies veranlaßte die Company, welche im Beſitze von Schuckert’s engliſchen Privilegien iſt, zur Conſtruction jener Maſchine, welche Fig. 398 ſammt dem bereits erwähnten Regulator darſtellt. Die Maſchine iſt, wie ſchon ein oberflächlicher Anblick lehrt, einige leichte Aenderungen abgerechnet, eine Copie der vierpoligen Maſchine von Schuckert. Dies iſt auch der Grund,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/urbanitzky_electricitaet_1885
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/urbanitzky_electricitaet_1885/582
Zitationshilfe: Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885, S. 568. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/urbanitzky_electricitaet_1885/582>, abgerufen am 22.11.2024.