Die Glasbirne ist in eine Metallfassung E (Fig. 437) mit Gyps F ein- gekittet. Dieser zieht sich auch in die capillaren Räume der Röhrchen D hinein und dient hierdurch zur Vervollkommnung des Lampenverschlusses. Man hat früher lange mit der undichten Einschmelzung der Drähte in das Glas zu kämpfen gehabt, da in Folge der ungleichen Ausdehnung von Glas und Platin (bei Temperaturveränderungen) im Glase häufig feine Risse entstanden sind, durch welche dann Luft einströmen konnte. Die Differenz der Ausdehnung ist weniger schädlich, wenn der eingeschmolzene Draht sehr dünn ist, weshalb Maxim auch den starken Platindraht zerfasert, jede Faser einzeln einschmilzt und außerhalb des Glases
[Abbildung]
Fig. 437.
[Abbildung]
Fig. 438.
Lampe von Maxim.
alle diese dünnen Fasern wieder vereinigt. Zur weiteren Sicherung des Verschlusses wird die Fassung E mit Schellack oder Copallack G ausgegossen.
Die Basis H der Lampe ist aus Vulcanit oder einem andern Isolator verfertigt und an einen Metallkern L geschraubt; ein Gewinde J in letzterem dient zur Befestigung der Lampe an beliebiger Stelle. Der Platindraht C geht bis zum Metallkern, während C1 in einen Metallpfropfen K endet, welcher von der Basis isolirt ist. R ist ein in die Basis H eingefügter Metallring, dessen obere Fläche direct unter dem Pfropfen K liegt, so daß dieser einen Contact mit dem Ringe bildet, wenn die Basis herabgeschraubt ist. Die von C1 gebildete Leitung wird dann durch den Draht S1, der an den Ring R angelöthet ist, nach
Die Glasbirne iſt in eine Metallfaſſung E (Fig. 437) mit Gyps F ein- gekittet. Dieſer zieht ſich auch in die capillaren Räume der Röhrchen D hinein und dient hierdurch zur Vervollkommnung des Lampenverſchluſſes. Man hat früher lange mit der undichten Einſchmelzung der Drähte in das Glas zu kämpfen gehabt, da in Folge der ungleichen Ausdehnung von Glas und Platin (bei Temperaturveränderungen) im Glaſe häufig feine Riſſe entſtanden ſind, durch welche dann Luft einſtrömen konnte. Die Differenz der Ausdehnung iſt weniger ſchädlich, wenn der eingeſchmolzene Draht ſehr dünn iſt, weshalb Maxim auch den ſtarken Platindraht zerfaſert, jede Faſer einzeln einſchmilzt und außerhalb des Glaſes
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Fig. 437.
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Fig. 438.
Lampe von Maxim.
alle dieſe dünnen Faſern wieder vereinigt. Zur weiteren Sicherung des Verſchluſſes wird die Faſſung E mit Schellack oder Copallack G ausgegoſſen.
Die Baſis H der Lampe iſt aus Vulcanit oder einem andern Iſolator verfertigt und an einen Metallkern L geſchraubt; ein Gewinde J in letzterem dient zur Befeſtigung der Lampe an beliebiger Stelle. Der Platindraht C geht bis zum Metallkern, während C1 in einen Metallpfropfen K endet, welcher von der Baſis iſolirt iſt. R iſt ein in die Baſis H eingefügter Metallring, deſſen obere Fläche direct unter dem Pfropfen K liegt, ſo daß dieſer einen Contact mit dem Ringe bildet, wenn die Baſis herabgeſchraubt iſt. Die von C1 gebildete Leitung wird dann durch den Draht S1, der an den Ring R angelöthet iſt, nach
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Die Glasbirne iſt in eine Metallfaſſung E (Fig. 437) mit Gyps F ein-
gekittet. Dieſer zieht ſich auch in die capillaren Räume der Röhrchen D hinein
und dient hierdurch zur Vervollkommnung des Lampenverſchluſſes. Man hat früher
lange mit der undichten Einſchmelzung der Drähte in das Glas zu kämpfen
gehabt, da in Folge der ungleichen Ausdehnung von Glas und Platin (bei
Temperaturveränderungen) im Glaſe häufig feine Riſſe entſtanden ſind, durch welche
dann Luft einſtrömen konnte. Die Differenz der Ausdehnung iſt weniger ſchädlich,
wenn der eingeſchmolzene Draht ſehr dünn iſt, weshalb Maxim auch den ſtarken
Platindraht zerfaſert, jede Faſer einzeln einſchmilzt und außerhalb des Glaſes
[Abbildung Fig. 437.]
[Abbildung Fig. 438.
Lampe von Maxim.]
alle dieſe dünnen Faſern wieder vereinigt. Zur weiteren Sicherung des Verſchluſſes
wird die Faſſung E mit Schellack oder Copallack G ausgegoſſen.
Die Baſis H der Lampe iſt aus Vulcanit oder einem andern Iſolator
verfertigt und an einen Metallkern L geſchraubt; ein Gewinde J in letzterem
dient zur Befeſtigung der Lampe an beliebiger Stelle. Der Platindraht C geht
bis zum Metallkern, während C1 in einen Metallpfropfen K endet, welcher von
der Baſis iſolirt iſt. R iſt ein in die Baſis H eingefügter Metallring, deſſen
obere Fläche direct unter dem Pfropfen K liegt, ſo daß dieſer einen Contact mit
dem Ringe bildet, wenn die Baſis herabgeſchraubt iſt. Die von C1 gebildete
Leitung wird dann durch den Draht S1, der an den Ring R angelöthet iſt, nach
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Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885, S. 622. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/urbanitzky_electricitaet_1885/636>, abgerufen am 22.11.2024.
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