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Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885.

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einander durch Abbrechen der sie verbindenden Glasröhre getrennt. Nach dem
Einsetzen des Kohlenbügels in die Glaskugeln hat die Lampe die in Fig. 446, 6
abgebildete Form.

Zum Ausziehen der Glasröhre, Kugelblasen und Einschmelzen wird die
bereits erwähnte Glasblasmaschine verwendet. Diese, ihrem äußeren Ansehen nach
ähnlich einer Drehbank, besteht aus einem horizontalen Bette A, Fig. 447, welches
einen unverschiebbaren Drehknopf D und einen horizontal verschiebbaren E trägt.
Durch diese Drehknöpfe gehen hohle Wellen, die an den einander gegenüberstehenden
Enden mit Klemmknöpfen B C ausgerüstet sind. Die beiden Wellen erhalten durch
eine dritte Welle W ihren Antrieb, indem Zahnräder dieser Welle in die Zahn-
räder der erstgenannten Wellen entsprechend eingreifen. Damit beim Verstellen des
Drehknopfes E die Drehung nicht aufgehalten wird, ist das entsprechende Hilfs-

[Abbildung] Fig. 446.

Anfertigung der Glühlichtlampen.

zahnrad in einer Nuth auf der Welle W verschiebbar. Aus dem Reservoir R wird
comprimirte Luft in die hohlen Wellen geleitet und kommt durch diese in die
Glasröhre. Wird letztere unter continuirlicher Drehung von der Stichflamme F
erhitzt, so besorgt die comprimirte Luft das Aufblasen der Kugel. Die Gestaltung
derselben hat man dadurch in der Hand, daß die Stichflamme auf ihrem Support
nach allen Richtungen hin bewegt werden kann. Ein Knabe kann mit Benutzung
dieser Maschine 250 bis 300 Kugeln per Tag herstellen.

Ist die Herstellung der Lampe soweit fortgeschritten, wie es Fig. 446, 6
zeigt, so kommt die Lampe in eine obere Etage der Fabrik, in welcher die Queck-
silberluftpumpen aufgestellt sind. Es ist bei Besprechung der Glühlichtlampen
wiederholt darauf hingewiesen worden, daß ein möglichst vollständiges Entfernen
der Luft aus dem den Kohlenbügel umgebenden Glaskörper unerläßlich ist, wenn
nicht der Kohlenbügel in kürzester Zeit zu Grunde gehen soll.

einander durch Abbrechen der ſie verbindenden Glasröhre getrennt. Nach dem
Einſetzen des Kohlenbügels in die Glaskugeln hat die Lampe die in Fig. 446, 6
abgebildete Form.

Zum Ausziehen der Glasröhre, Kugelblaſen und Einſchmelzen wird die
bereits erwähnte Glasblasmaſchine verwendet. Dieſe, ihrem äußeren Anſehen nach
ähnlich einer Drehbank, beſteht aus einem horizontalen Bette A, Fig. 447, welches
einen unverſchiebbaren Drehknopf D und einen horizontal verſchiebbaren E trägt.
Durch dieſe Drehknöpfe gehen hohle Wellen, die an den einander gegenüberſtehenden
Enden mit Klemmknöpfen B C ausgerüſtet ſind. Die beiden Wellen erhalten durch
eine dritte Welle W ihren Antrieb, indem Zahnräder dieſer Welle in die Zahn-
räder der erſtgenannten Wellen entſprechend eingreifen. Damit beim Verſtellen des
Drehknopfes E die Drehung nicht aufgehalten wird, iſt das entſprechende Hilfs-

[Abbildung] Fig. 446.

Anfertigung der Glühlichtlampen.

zahnrad in einer Nuth auf der Welle W verſchiebbar. Aus dem Reſervoir R wird
comprimirte Luft in die hohlen Wellen geleitet und kommt durch dieſe in die
Glasröhre. Wird letztere unter continuirlicher Drehung von der Stichflamme F
erhitzt, ſo beſorgt die comprimirte Luft das Aufblaſen der Kugel. Die Geſtaltung
derſelben hat man dadurch in der Hand, daß die Stichflamme auf ihrem Support
nach allen Richtungen hin bewegt werden kann. Ein Knabe kann mit Benutzung
dieſer Maſchine 250 bis 300 Kugeln per Tag herſtellen.

Iſt die Herſtellung der Lampe ſoweit fortgeſchritten, wie es Fig. 446, 6
zeigt, ſo kommt die Lampe in eine obere Etage der Fabrik, in welcher die Queck-
ſilberluftpumpen aufgeſtellt ſind. Es iſt bei Beſprechung der Glühlichtlampen
wiederholt darauf hingewieſen worden, daß ein möglichſt vollſtändiges Entfernen
der Luft aus dem den Kohlenbügel umgebenden Glaskörper unerläßlich iſt, wenn
nicht der Kohlenbügel in kürzeſter Zeit zu Grunde gehen ſoll.

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[630/0644] einander durch Abbrechen der ſie verbindenden Glasröhre getrennt. Nach dem Einſetzen des Kohlenbügels in die Glaskugeln hat die Lampe die in Fig. 446, 6 abgebildete Form. Zum Ausziehen der Glasröhre, Kugelblaſen und Einſchmelzen wird die bereits erwähnte Glasblasmaſchine verwendet. Dieſe, ihrem äußeren Anſehen nach ähnlich einer Drehbank, beſteht aus einem horizontalen Bette A, Fig. 447, welches einen unverſchiebbaren Drehknopf D und einen horizontal verſchiebbaren E trägt. Durch dieſe Drehknöpfe gehen hohle Wellen, die an den einander gegenüberſtehenden Enden mit Klemmknöpfen B C ausgerüſtet ſind. Die beiden Wellen erhalten durch eine dritte Welle W ihren Antrieb, indem Zahnräder dieſer Welle in die Zahn- räder der erſtgenannten Wellen entſprechend eingreifen. Damit beim Verſtellen des Drehknopfes E die Drehung nicht aufgehalten wird, iſt das entſprechende Hilfs- [Abbildung Fig. 446. Anfertigung der Glühlichtlampen.] zahnrad in einer Nuth auf der Welle W verſchiebbar. Aus dem Reſervoir R wird comprimirte Luft in die hohlen Wellen geleitet und kommt durch dieſe in die Glasröhre. Wird letztere unter continuirlicher Drehung von der Stichflamme F erhitzt, ſo beſorgt die comprimirte Luft das Aufblaſen der Kugel. Die Geſtaltung derſelben hat man dadurch in der Hand, daß die Stichflamme auf ihrem Support nach allen Richtungen hin bewegt werden kann. Ein Knabe kann mit Benutzung dieſer Maſchine 250 bis 300 Kugeln per Tag herſtellen. Iſt die Herſtellung der Lampe ſoweit fortgeſchritten, wie es Fig. 446, 6 zeigt, ſo kommt die Lampe in eine obere Etage der Fabrik, in welcher die Queck- ſilberluftpumpen aufgeſtellt ſind. Es iſt bei Beſprechung der Glühlichtlampen wiederholt darauf hingewieſen worden, daß ein möglichſt vollſtändiges Entfernen der Luft aus dem den Kohlenbügel umgebenden Glaskörper unerläßlich iſt, wenn nicht der Kohlenbügel in kürzeſter Zeit zu Grunde gehen ſoll.

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Zitationshilfe: Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885, S. 630. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/urbanitzky_electricitaet_1885/644>, abgerufen am 22.11.2024.