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Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885.

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Sehr wichtig für das ruhige und gleichmäßige Leuchten einer Lampe ist die
Beschaffenheit der Kohlenstäbe. Die Eigenschaften, welche man von einer guten
Kohle fordert, sind der Hauptsache nach folgende: Festigkeit, eine gewisse Elasticität,
vollkommen homogene Masse und regelmäßige Form. Ihre Festigkeit soll das Zer-
brechen beim Zusammenstoßen während der Regulirung und überhaupt bei der
Manipulirung mit derselben verhindern. Aus demselben Grunde wird auch die
Elasticität der Kohle innerhalb gewisser Grenzen verlangt. Von der Homogenität
hängt aber die Beschaffenheit des Lichtes wesentlich ab. Eine Kohle, die viele
unorganische Beimischungen enthält, brennt unruhig und ungleichmäßig, da sich aus
diesen geschmolzene Kügelchen und Asche bilden, oder auch Gase entwickeln, welche
zeitweise kleine Explosionen bewirken, dadurch die Kohle theilweise zerstören, kleine
Partikelchen herumschleudern und ein knisterndes, mit Geräusch brennendes Licht
liefern. Daß auch ein veränderlicher Querschnitt des Kohlenstabes auf die durch
sein Verbrennen entwickelte Lichtintensität einwirken muß, ist selbstverständlich. Ist
die Axe der einander gegenübergestellten Kohlen keine Gerade, so ist ein genaues
Einstellen der Kohlenspitzen gegen einander unmöglich, und die Kohlen müssen
schief abbrennen. Dies wird dann besonders störend, wenn man gleichgerichtete
Ströme anwendet, weil in diesem Falle die Kraterbildung an der positiven Kohle
seitlich vor sich geht und daher die Hauptmasse der Lichtstrahlen auch seitlich
geworfen wird.

Nicht ohne Belang sind ferner die Glasbedeckungen der Lampen und die
Beleuchtungskörper, wie z. B. Luster, Candelaber, Ampeln u. s. w. Die Glas-
bedeckungen schützen den Lichtbogen gegen Zugluft oder im Freien gegen Wind und
Wetter. Sie werden aber außerdem nicht nur deshalb verwendet, weil das freie
Bogenlicht zu sehr blenden würde, sondern weil das Bogenlicht ohne Anwendung
zerstreuender Gläser von jedem unteren Lampentheile, ja selbst von den Unregel-
mäßigkeiten in durchsichtigen Gläsern scharf begrenzte und sehr störende Schatten
bildet. Durch die Anwendung durchscheinender Gläser werden diese gewissermaßen
selbst zur Lichtquelle, deren Oberfläche im Verhältnisse zu jener des Voltabogens
außerordentlich groß ist und daher keine derartigen Schatten veranlassen kann.
Natürlich geht aber hierdurch ein gewisser Procentsatz der gesammten Lichtintensität
verloren. Dieser Verlust hängt von der Glassorte ab und beträgt nach Angaben
Hefner's von Alteneck etwa 15 Procent für Alabasterglas, über 20 Procent
für Opalglas und 30 Procent für Milchglas. Der Verlust bei letzterem kann
sogar 60 Procent und darüber betragen; solche Sorten sind natürlich vom Gebrauche
auszuschließen. Die Form der Beleuchtungskörper wird durch die Construction der
Lampe und durch den Ort, an welchem sie leuchten soll, bedingt. Eine größere
Anzahl solcher Beleuchtungskörper ist bereits bei den Beschreibungen der einzelnen
Lampen abgebildet und einen Luster für Glühlicht von E. Palme aus Steinschönau
in Böhmen stellt Fig. 518 dar.

Zur Hintanhaltung einer Feuersgefahr durch elektrische Lampen wurden
von den Feuerversicherungsgesellschaften bestimmte Vorschriften gegeben. Jene der
deutschen Versicherungsgesellschaften lauten: Bogenlampen dürfen in Räumen, in
welchen entzündliche oder explosive gasförmige oder feste Körper vorhanden sind,
beziehungsweise durch den Betrieb der Luft beigemischt werden können, nicht ange-
bracht werden. Für alle sonstigen Räume ist die Anwendung von Bogenlichtern
gestattet, doch sind dieselben in Räumen, in denen unter den Lampen leicht feuer-
fangende Gegenstände lagern oder verarbeitet werden, mit Glocken oder Laternen

Sehr wichtig für das ruhige und gleichmäßige Leuchten einer Lampe iſt die
Beſchaffenheit der Kohlenſtäbe. Die Eigenſchaften, welche man von einer guten
Kohle fordert, ſind der Hauptſache nach folgende: Feſtigkeit, eine gewiſſe Elaſticität,
vollkommen homogene Maſſe und regelmäßige Form. Ihre Feſtigkeit ſoll das Zer-
brechen beim Zuſammenſtoßen während der Regulirung und überhaupt bei der
Manipulirung mit derſelben verhindern. Aus demſelben Grunde wird auch die
Elaſticität der Kohle innerhalb gewiſſer Grenzen verlangt. Von der Homogenität
hängt aber die Beſchaffenheit des Lichtes weſentlich ab. Eine Kohle, die viele
unorganiſche Beimiſchungen enthält, brennt unruhig und ungleichmäßig, da ſich aus
dieſen geſchmolzene Kügelchen und Aſche bilden, oder auch Gaſe entwickeln, welche
zeitweiſe kleine Exploſionen bewirken, dadurch die Kohle theilweiſe zerſtören, kleine
Partikelchen herumſchleudern und ein kniſterndes, mit Geräuſch brennendes Licht
liefern. Daß auch ein veränderlicher Querſchnitt des Kohlenſtabes auf die durch
ſein Verbrennen entwickelte Lichtintenſität einwirken muß, iſt ſelbſtverſtändlich. Iſt
die Axe der einander gegenübergeſtellten Kohlen keine Gerade, ſo iſt ein genaues
Einſtellen der Kohlenſpitzen gegen einander unmöglich, und die Kohlen müſſen
ſchief abbrennen. Dies wird dann beſonders ſtörend, wenn man gleichgerichtete
Ströme anwendet, weil in dieſem Falle die Kraterbildung an der poſitiven Kohle
ſeitlich vor ſich geht und daher die Hauptmaſſe der Lichtſtrahlen auch ſeitlich
geworfen wird.

Nicht ohne Belang ſind ferner die Glasbedeckungen der Lampen und die
Beleuchtungskörper, wie z. B. Luſter, Candelaber, Ampeln u. ſ. w. Die Glas-
bedeckungen ſchützen den Lichtbogen gegen Zugluft oder im Freien gegen Wind und
Wetter. Sie werden aber außerdem nicht nur deshalb verwendet, weil das freie
Bogenlicht zu ſehr blenden würde, ſondern weil das Bogenlicht ohne Anwendung
zerſtreuender Gläſer von jedem unteren Lampentheile, ja ſelbſt von den Unregel-
mäßigkeiten in durchſichtigen Gläſern ſcharf begrenzte und ſehr ſtörende Schatten
bildet. Durch die Anwendung durchſcheinender Gläſer werden dieſe gewiſſermaßen
ſelbſt zur Lichtquelle, deren Oberfläche im Verhältniſſe zu jener des Voltabogens
außerordentlich groß iſt und daher keine derartigen Schatten veranlaſſen kann.
Natürlich geht aber hierdurch ein gewiſſer Procentſatz der geſammten Lichtintenſität
verloren. Dieſer Verluſt hängt von der Glasſorte ab und beträgt nach Angaben
Hefner’s von Alteneck etwa 15 Procent für Alabaſterglas, über 20 Procent
für Opalglas und 30 Procent für Milchglas. Der Verluſt bei letzterem kann
ſogar 60 Procent und darüber betragen; ſolche Sorten ſind natürlich vom Gebrauche
auszuſchließen. Die Form der Beleuchtungskörper wird durch die Conſtruction der
Lampe und durch den Ort, an welchem ſie leuchten ſoll, bedingt. Eine größere
Anzahl ſolcher Beleuchtungskörper iſt bereits bei den Beſchreibungen der einzelnen
Lampen abgebildet und einen Luſter für Glühlicht von E. Palme aus Steinſchönau
in Böhmen ſtellt Fig. 518 dar.

Zur Hintanhaltung einer Feuersgefahr durch elektriſche Lampen wurden
von den Feuerverſicherungsgeſellſchaften beſtimmte Vorſchriften gegeben. Jene der
deutſchen Verſicherungsgeſellſchaften lauten: Bogenlampen dürfen in Räumen, in
welchen entzündliche oder exploſive gasförmige oder feſte Körper vorhanden ſind,
beziehungsweiſe durch den Betrieb der Luft beigemiſcht werden können, nicht ange-
bracht werden. Für alle ſonſtigen Räume iſt die Anwendung von Bogenlichtern
geſtattet, doch ſind dieſelben in Räumen, in denen unter den Lampen leicht feuer-
fangende Gegenſtände lagern oder verarbeitet werden, mit Glocken oder Laternen

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[709/0723] Sehr wichtig für das ruhige und gleichmäßige Leuchten einer Lampe iſt die Beſchaffenheit der Kohlenſtäbe. Die Eigenſchaften, welche man von einer guten Kohle fordert, ſind der Hauptſache nach folgende: Feſtigkeit, eine gewiſſe Elaſticität, vollkommen homogene Maſſe und regelmäßige Form. Ihre Feſtigkeit ſoll das Zer- brechen beim Zuſammenſtoßen während der Regulirung und überhaupt bei der Manipulirung mit derſelben verhindern. Aus demſelben Grunde wird auch die Elaſticität der Kohle innerhalb gewiſſer Grenzen verlangt. Von der Homogenität hängt aber die Beſchaffenheit des Lichtes weſentlich ab. Eine Kohle, die viele unorganiſche Beimiſchungen enthält, brennt unruhig und ungleichmäßig, da ſich aus dieſen geſchmolzene Kügelchen und Aſche bilden, oder auch Gaſe entwickeln, welche zeitweiſe kleine Exploſionen bewirken, dadurch die Kohle theilweiſe zerſtören, kleine Partikelchen herumſchleudern und ein kniſterndes, mit Geräuſch brennendes Licht liefern. Daß auch ein veränderlicher Querſchnitt des Kohlenſtabes auf die durch ſein Verbrennen entwickelte Lichtintenſität einwirken muß, iſt ſelbſtverſtändlich. Iſt die Axe der einander gegenübergeſtellten Kohlen keine Gerade, ſo iſt ein genaues Einſtellen der Kohlenſpitzen gegen einander unmöglich, und die Kohlen müſſen ſchief abbrennen. Dies wird dann beſonders ſtörend, wenn man gleichgerichtete Ströme anwendet, weil in dieſem Falle die Kraterbildung an der poſitiven Kohle ſeitlich vor ſich geht und daher die Hauptmaſſe der Lichtſtrahlen auch ſeitlich geworfen wird. Nicht ohne Belang ſind ferner die Glasbedeckungen der Lampen und die Beleuchtungskörper, wie z. B. Luſter, Candelaber, Ampeln u. ſ. w. Die Glas- bedeckungen ſchützen den Lichtbogen gegen Zugluft oder im Freien gegen Wind und Wetter. Sie werden aber außerdem nicht nur deshalb verwendet, weil das freie Bogenlicht zu ſehr blenden würde, ſondern weil das Bogenlicht ohne Anwendung zerſtreuender Gläſer von jedem unteren Lampentheile, ja ſelbſt von den Unregel- mäßigkeiten in durchſichtigen Gläſern ſcharf begrenzte und ſehr ſtörende Schatten bildet. Durch die Anwendung durchſcheinender Gläſer werden dieſe gewiſſermaßen ſelbſt zur Lichtquelle, deren Oberfläche im Verhältniſſe zu jener des Voltabogens außerordentlich groß iſt und daher keine derartigen Schatten veranlaſſen kann. Natürlich geht aber hierdurch ein gewiſſer Procentſatz der geſammten Lichtintenſität verloren. Dieſer Verluſt hängt von der Glasſorte ab und beträgt nach Angaben Hefner’s von Alteneck etwa 15 Procent für Alabaſterglas, über 20 Procent für Opalglas und 30 Procent für Milchglas. Der Verluſt bei letzterem kann ſogar 60 Procent und darüber betragen; ſolche Sorten ſind natürlich vom Gebrauche auszuſchließen. Die Form der Beleuchtungskörper wird durch die Conſtruction der Lampe und durch den Ort, an welchem ſie leuchten ſoll, bedingt. Eine größere Anzahl ſolcher Beleuchtungskörper iſt bereits bei den Beſchreibungen der einzelnen Lampen abgebildet und einen Luſter für Glühlicht von E. Palme aus Steinſchönau in Böhmen ſtellt Fig. 518 dar. Zur Hintanhaltung einer Feuersgefahr durch elektriſche Lampen wurden von den Feuerverſicherungsgeſellſchaften beſtimmte Vorſchriften gegeben. Jene der deutſchen Verſicherungsgeſellſchaften lauten: Bogenlampen dürfen in Räumen, in welchen entzündliche oder exploſive gasförmige oder feſte Körper vorhanden ſind, beziehungsweiſe durch den Betrieb der Luft beigemiſcht werden können, nicht ange- bracht werden. Für alle ſonſtigen Räume iſt die Anwendung von Bogenlichtern geſtattet, doch ſind dieſelben in Räumen, in denen unter den Lampen leicht feuer- fangende Gegenſtände lagern oder verarbeitet werden, mit Glocken oder Laternen

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Zitationshilfe: Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885, S. 709. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/urbanitzky_electricitaet_1885/723>, abgerufen am 22.11.2024.