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Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885.

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Die elektrische Beleuchtung erstreckt sich auf die Maschinenräume, zwei Setzersäle und
ein lithographisches Atelier. Hierzu dienen 125 Edisonlampen a 8 Kerzen, 8 a 10 Kerzen und
4 a 16 Kerzen, und zwar in nachstehender Vertheilung:

[Tabelle]

Bei der in Rede stehenden Anlage forderte man, daß die Beleuchtungskörper einfach, bequem
und billig seien sowie auch genügende Sicherheit darbieten. Drei Lampen (zu 8 Normalkerzen) dienen
zur Beleuchtung des Mittelganges im Maschinensaale; diese Lampen sind einfach an senkrecht
an der Saaldecke befestigten Gasleitungsröhren angeschraubt, welche im Innern die Leitungs-
drähte führen und an ihren unteren Enden konische Schirme aus Weißblech tragen. Diese
Aufhängung der Lampen konnte bei den Pressen nicht in Verwendung kommen, weil dort bald

[Abbildung] Fig. 537.

Lampen im Setzersaale.

die eine, bald die andere Stelle gut beleuchtet sein soll, d. h. man verlangte bewegliche Lampen.
Dieser Anforderung wurde in ebenso einfacher als zweckmäßiger Weise Rechnung getragen.
Das vertical von der Decke herabhängende Gasrohr trägt nämlich an seinem unteren Ende
eine in Form eines Trapezes gebogene Stange, in welche die Glühlichtlampe mit ihrem
Reflector eingehängt ist. Fig. 536, welche eine allgemeine Ansicht des Maschinensaales giebt,
läßt diese Aufhängung deutlich erkennen. Da nun der trapezförmige Lampenträger sich im
Halbkreise um die Gasröhre drehen und die Lampe selbst auf der Basis des Trapezes sich
verschieben läßt, kann man der Lampe innerhalb einer Kreisfläche jede beliebige Stellung
geben. Die Verbindung der Lampe mit der aus der Gasröhre kommenden Stromleitung
besorgt ein biegsames Kabel. Die großen Pressen sind mit einer derartigen Aufhängevorrichtung
für zwei Lampen versehen. Ferner können beliebige Stellen des Maschinenraumes durch An-
wendung von Setzlampen beleuchtet werden, wie dies gleichfalls Figur 536 (auf der linken
Seite) erkennen läßt. An jeden der 11 Fensterpfeiler des Saales sind nämlich Leitungen zu
Edison'schen Contactbüchsen geführt, die einer Hand- oder Setzlampe Strom zuführen, sobald
der Contactstöpsel, in welchem die an der Lampe befestigte Leitungsschnur endet, in die Contact-
büchse eingedreht wird. Jeder dieser Contactstöpsel enthält zur Sicherung gegen zu starken
Strom einen Bleidraht.

Auch der Setzer verlangt von seiner Lampe eine gewisse Beweglichkeit; in den beiden
Setzersälen erhielten daher die Lampen die in Fig. 537 dargestellte Anordnung. Die Träger

Urbanitzky: Elektricität. 47

Die elektriſche Beleuchtung erſtreckt ſich auf die Maſchinenräume, zwei Setzerſäle und
ein lithographiſches Atelier. Hierzu dienen 125 Ediſonlampen à 8 Kerzen, 8 à 10 Kerzen und
4 à 16 Kerzen, und zwar in nachſtehender Vertheilung:

[Tabelle]

Bei der in Rede ſtehenden Anlage forderte man, daß die Beleuchtungskörper einfach, bequem
und billig ſeien ſowie auch genügende Sicherheit darbieten. Drei Lampen (zu 8 Normalkerzen) dienen
zur Beleuchtung des Mittelganges im Maſchinenſaale; dieſe Lampen ſind einfach an ſenkrecht
an der Saaldecke befeſtigten Gasleitungsröhren angeſchraubt, welche im Innern die Leitungs-
drähte führen und an ihren unteren Enden koniſche Schirme aus Weißblech tragen. Dieſe
Aufhängung der Lampen konnte bei den Preſſen nicht in Verwendung kommen, weil dort bald

[Abbildung] Fig. 537.

Lampen im Setzerſaale.

die eine, bald die andere Stelle gut beleuchtet ſein ſoll, d. h. man verlangte bewegliche Lampen.
Dieſer Anforderung wurde in ebenſo einfacher als zweckmäßiger Weiſe Rechnung getragen.
Das vertical von der Decke herabhängende Gasrohr trägt nämlich an ſeinem unteren Ende
eine in Form eines Trapezes gebogene Stange, in welche die Glühlichtlampe mit ihrem
Reflector eingehängt iſt. Fig. 536, welche eine allgemeine Anſicht des Maſchinenſaales giebt,
läßt dieſe Aufhängung deutlich erkennen. Da nun der trapezförmige Lampenträger ſich im
Halbkreiſe um die Gasröhre drehen und die Lampe ſelbſt auf der Baſis des Trapezes ſich
verſchieben läßt, kann man der Lampe innerhalb einer Kreisfläche jede beliebige Stellung
geben. Die Verbindung der Lampe mit der aus der Gasröhre kommenden Stromleitung
beſorgt ein biegſames Kabel. Die großen Preſſen ſind mit einer derartigen Aufhängevorrichtung
für zwei Lampen verſehen. Ferner können beliebige Stellen des Maſchinenraumes durch An-
wendung von Setzlampen beleuchtet werden, wie dies gleichfalls Figur 536 (auf der linken
Seite) erkennen läßt. An jeden der 11 Fenſterpfeiler des Saales ſind nämlich Leitungen zu
Ediſon’ſchen Contactbüchſen geführt, die einer Hand- oder Setzlampe Strom zuführen, ſobald
der Contactſtöpſel, in welchem die an der Lampe befeſtigte Leitungsſchnur endet, in die Contact-
büchſe eingedreht wird. Jeder dieſer Contactſtöpſel enthält zur Sicherung gegen zu ſtarken
Strom einen Bleidraht.

Auch der Setzer verlangt von ſeiner Lampe eine gewiſſe Beweglichkeit; in den beiden
Setzerſälen erhielten daher die Lampen die in Fig. 537 dargeſtellte Anordnung. Die Träger

Urbanitzky: Elektricität. 47
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[737/0751] Die elektriſche Beleuchtung erſtreckt ſich auf die Maſchinenräume, zwei Setzerſäle und ein lithographiſches Atelier. Hierzu dienen 125 Ediſonlampen à 8 Kerzen, 8 à 10 Kerzen und 4 à 16 Kerzen, und zwar in nachſtehender Vertheilung: Bei der in Rede ſtehenden Anlage forderte man, daß die Beleuchtungskörper einfach, bequem und billig ſeien ſowie auch genügende Sicherheit darbieten. Drei Lampen (zu 8 Normalkerzen) dienen zur Beleuchtung des Mittelganges im Maſchinenſaale; dieſe Lampen ſind einfach an ſenkrecht an der Saaldecke befeſtigten Gasleitungsröhren angeſchraubt, welche im Innern die Leitungs- drähte führen und an ihren unteren Enden koniſche Schirme aus Weißblech tragen. Dieſe Aufhängung der Lampen konnte bei den Preſſen nicht in Verwendung kommen, weil dort bald [Abbildung Fig. 537. Lampen im Setzerſaale.] die eine, bald die andere Stelle gut beleuchtet ſein ſoll, d. h. man verlangte bewegliche Lampen. Dieſer Anforderung wurde in ebenſo einfacher als zweckmäßiger Weiſe Rechnung getragen. Das vertical von der Decke herabhängende Gasrohr trägt nämlich an ſeinem unteren Ende eine in Form eines Trapezes gebogene Stange, in welche die Glühlichtlampe mit ihrem Reflector eingehängt iſt. Fig. 536, welche eine allgemeine Anſicht des Maſchinenſaales giebt, läßt dieſe Aufhängung deutlich erkennen. Da nun der trapezförmige Lampenträger ſich im Halbkreiſe um die Gasröhre drehen und die Lampe ſelbſt auf der Baſis des Trapezes ſich verſchieben läßt, kann man der Lampe innerhalb einer Kreisfläche jede beliebige Stellung geben. Die Verbindung der Lampe mit der aus der Gasröhre kommenden Stromleitung beſorgt ein biegſames Kabel. Die großen Preſſen ſind mit einer derartigen Aufhängevorrichtung für zwei Lampen verſehen. Ferner können beliebige Stellen des Maſchinenraumes durch An- wendung von Setzlampen beleuchtet werden, wie dies gleichfalls Figur 536 (auf der linken Seite) erkennen läßt. An jeden der 11 Fenſterpfeiler des Saales ſind nämlich Leitungen zu Ediſon’ſchen Contactbüchſen geführt, die einer Hand- oder Setzlampe Strom zuführen, ſobald der Contactſtöpſel, in welchem die an der Lampe befeſtigte Leitungsſchnur endet, in die Contact- büchſe eingedreht wird. Jeder dieſer Contactſtöpſel enthält zur Sicherung gegen zu ſtarken Strom einen Bleidraht. Auch der Setzer verlangt von ſeiner Lampe eine gewiſſe Beweglichkeit; in den beiden Setzerſälen erhielten daher die Lampen die in Fig. 537 dargeſtellte Anordnung. Die Träger Urbanitzky: Elektricität. 47

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Zitationshilfe: Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885, S. 737. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/urbanitzky_electricitaet_1885/751>, abgerufen am 22.11.2024.