platze befindet sich 5·5 Meter über dem Boden, im Vestibül 10 Meter (bei 20 Meter Raum- höhe), in den Wartsälen 6·5 Meter (bei 10 Meter Raumhöhe), in der Perronhalle im Mittel
[Abbildung]
Fig. 543.
Laterne für elek- trisches Bogenlicht.
[Abbildung]
Fig. 544.
Siemens-Lampe mit Aufhänge-Vorrichtung.
6·75 Meter, in den Seitenhallen 4 Meter, in den Güter- und Eilgut- hallen 5 Meter, in den Zollhallen 3·3 Meter und endlich bei der Geleise- beleuchtung 8·5 Meter (bei 100 Meter Entfernung der einzelnen Lampen voneinander) über dem Boden. Die Lampenträger für die Edison-Glüh- lichter lieferten Schäfer & Hausch- ner, theilweise in sehr luxuriöser Ausstattung. Zum Theile besitzen einzelne derselben Ausschalter, zum Theile sind für ganze Lampengruppen an entsprechenden Stellen Ausschalter angeordnet. Sämmtliche Glühlicht- lampen sind für dieselbe Klemm- spannung construirt und geben theils 16, theils 10 Normalkerzen. Letztere dienen in Bureaux, Toiletten u. s. w., die Lampen zu 16 Kerzen für öffent- liche Raumbeleuchtung. Es läßt sich jetzt schon sagen, daß die für 800 Brennstunden garantirte Dauer der Lampen in Wirklichkeit eine bedeutend größere sein wird.
Der Betrieb der ganzen An- lage ist ein vollkommen regelmäßiger und der damit erzielte Effect ein sehr befriedigender. Die Reisenden wie auch die Beamten sprechen sich hierüber gleich lobend aus.
Die elektrische Beleuchtung von Bahnhöfen bildet jedoch nicht die einzige Anwendung, für welche sich das elektrische Licht im Eisenbahnwesen eignen würde; die Anwendungen können sich vielmehr auch auf das rollende Material erstrecken. Wir erinnern uns, eine Lampe kennen gelernt zu haben, welche als für Loco- motiv- und Schiffsbeleuchtung besonders geeignet bezeichnet wurde. Es ist dies die Loco- motivlampe von Sedlaczek- Wikulill (Seite 681). Diese Lampe wird mit einem Reflector versehen, in eine Laterne, die am Schornsteine der Locomotive befestigt ist, eingesetzt. Die Laterne ist vorne durch Glimmerplatten gegen den Luft- zug geschützt und ein hinter den Glimmerplatten angebrachtes Gitter, aus einigen Eisenstäben bestehend, verleiht ersteren hinreichende Festigkeit. Die Laterne kann vom
platze befindet ſich 5·5 Meter über dem Boden, im Veſtibül 10 Meter (bei 20 Meter Raum- höhe), in den Wartſälen 6·5 Meter (bei 10 Meter Raumhöhe), in der Perronhalle im Mittel
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Fig. 543.
Laterne für elek- triſches Bogenlicht.
[Abbildung]
Fig. 544.
Siemens-Lampe mit Aufhänge-Vorrichtung.
6·75 Meter, in den Seitenhallen 4 Meter, in den Güter- und Eilgut- hallen 5 Meter, in den Zollhallen 3·3 Meter und endlich bei der Geleiſe- beleuchtung 8·5 Meter (bei 100 Meter Entfernung der einzelnen Lampen voneinander) über dem Boden. Die Lampenträger für die Ediſon-Glüh- lichter lieferten Schäfer & Hauſch- ner, theilweiſe in ſehr luxuriöſer Ausſtattung. Zum Theile beſitzen einzelne derſelben Ausſchalter, zum Theile ſind für ganze Lampengruppen an entſprechenden Stellen Ausſchalter angeordnet. Sämmtliche Glühlicht- lampen ſind für dieſelbe Klemm- ſpannung conſtruirt und geben theils 16, theils 10 Normalkerzen. Letztere dienen in Bureaux, Toiletten u. ſ. w., die Lampen zu 16 Kerzen für öffent- liche Raumbeleuchtung. Es läßt ſich jetzt ſchon ſagen, daß die für 800 Brennſtunden garantirte Dauer der Lampen in Wirklichkeit eine bedeutend größere ſein wird.
Der Betrieb der ganzen An- lage iſt ein vollkommen regelmäßiger und der damit erzielte Effect ein ſehr befriedigender. Die Reiſenden wie auch die Beamten ſprechen ſich hierüber gleich lobend aus.
Die elektriſche Beleuchtung von Bahnhöfen bildet jedoch nicht die einzige Anwendung, für welche ſich das elektriſche Licht im Eiſenbahnweſen eignen würde; die Anwendungen können ſich vielmehr auch auf das rollende Material erſtrecken. Wir erinnern uns, eine Lampe kennen gelernt zu haben, welche als für Loco- motiv- und Schiffsbeleuchtung beſonders geeignet bezeichnet wurde. Es iſt dies die Loco- motivlampe von Sedlaczek- Wikulill (Seite 681). Dieſe Lampe wird mit einem Reflector verſehen, in eine Laterne, die am Schornſteine der Locomotive befeſtigt iſt, eingeſetzt. Die Laterne iſt vorne durch Glimmerplatten gegen den Luft- zug geſchützt und ein hinter den Glimmerplatten angebrachtes Gitter, aus einigen Eiſenſtäben beſtehend, verleiht erſteren hinreichende Feſtigkeit. Die Laterne kann vom
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platze befindet ſich 5·5 Meter über dem Boden, im Veſtibül 10 Meter (bei 20 Meter Raum-
höhe), in den Wartſälen 6·5 Meter (bei 10 Meter Raumhöhe), in der Perronhalle im Mittel
[Abbildung Fig. 543.
Laterne für elek-
triſches Bogenlicht.]
[Abbildung Fig. 544.
Siemens-Lampe
mit Aufhänge-Vorrichtung.]
6·75 Meter, in den Seitenhallen
4 Meter, in den Güter- und Eilgut-
hallen 5 Meter, in den Zollhallen
3·3 Meter und endlich bei der Geleiſe-
beleuchtung 8·5 Meter (bei 100 Meter
Entfernung der einzelnen Lampen
voneinander) über dem Boden. Die
Lampenträger für die Ediſon-Glüh-
lichter lieferten Schäfer & Hauſch-
ner, theilweiſe in ſehr luxuriöſer
Ausſtattung. Zum Theile beſitzen
einzelne derſelben Ausſchalter, zum
Theile ſind für ganze Lampengruppen
an entſprechenden Stellen Ausſchalter
angeordnet. Sämmtliche Glühlicht-
lampen ſind für dieſelbe Klemm-
ſpannung conſtruirt und geben theils
16, theils 10 Normalkerzen. Letztere
dienen in Bureaux, Toiletten u. ſ. w.,
die Lampen zu 16 Kerzen für öffent-
liche Raumbeleuchtung. Es läßt ſich
jetzt ſchon ſagen, daß die für 800
Brennſtunden garantirte Dauer der
Lampen in Wirklichkeit eine bedeutend
größere ſein wird.
Der Betrieb der ganzen An-
lage iſt ein vollkommen regelmäßiger
und der damit erzielte Effect ein ſehr
befriedigender. Die Reiſenden wie
auch die Beamten ſprechen ſich
hierüber gleich lobend aus.
Die elektriſche Beleuchtung
von Bahnhöfen bildet jedoch nicht
die einzige Anwendung, für
welche ſich das elektriſche Licht
im Eiſenbahnweſen eignen würde;
die Anwendungen können ſich
vielmehr auch auf das rollende
Material erſtrecken. Wir erinnern
uns, eine Lampe kennen gelernt
zu haben, welche als für Loco-
motiv- und Schiffsbeleuchtung
beſonders geeignet bezeichnet
wurde. Es iſt dies die Loco-
motivlampe von Sedlaczek-
Wikulill (Seite 681). Dieſe
Lampe wird mit einem Reflector
verſehen, in eine Laterne, die
am Schornſteine der Locomotive
befeſtigt iſt, eingeſetzt. Die Laterne iſt vorne durch Glimmerplatten gegen den Luft-
zug geſchützt und ein hinter den Glimmerplatten angebrachtes Gitter, aus einigen
Eiſenſtäben beſtehend, verleiht erſteren hinreichende Feſtigkeit. Die Laterne kann vom
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Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885, S. 748. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/urbanitzky_electricitaet_1885/762>, abgerufen am 22.11.2024.
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