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Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885.

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Stromes wird durch die mit den Batterieschnüren verbundene scheerenartige Doppelklemme e e
(die bei m n, Fig. 564 C, das Instrument faßt) durch einen leichten Druck nach Belieben
hergestellt oder unterbrochen. Der Beleuchtungsstab nimmt, wie der Querschnitt B erkennen
läßt, nur einen sehr geringen Theil der Beobachtungsröhre ein, so daß man also durch den
Trichter und die Röhre ungehindert durchblicken kann. Damit hierbei der glühende Platindraht
nicht stört, ist der Beleuchtungs-
stab an seinem unteren Ende ab-
geschrägt, wodurch ein Abbiegen
des Platinbügels ermöglicht wird.
Hierdurch ist der Platindraht
beim geraden Durchsehen gedeckt.
Fig. 564 F und E stellen ver-
schiedene Formen der Beobach-
tungsröhren vor. Das Gastro-
skop
, dessen Einführung in den
Magen Fig. 565 darstellt, ist,
entsprechend den anatomischen
Verhältnissen, mit einer Biegung
versehen. Der Einblick durch
dieses gebogene Rohr in den
Magen wird durch zwei Prismen
ermöglicht, die in der Nähe des
Platindrahtes und in der Biegung
des Rohres befestigt sind und
eine zweimalige Reflexion be-
wirken. Der Anschluß der Wasser-
leitung und der Leitung für den
Strom ist in derselben Weise
bewerkstelligt, wie vorbeschrieben.
Außerdem besitzt aber das Gastro-
skop noch einen feinen Canal, durch
welchen mit Hilfe von Kautschuk-
ballons (wie aus der Figur
ersichtlich) Luft in den Magen
eingeführt werden kann; der
Magen muß zur Untersuchung
eben aufgeblasen werden.

Wir schließen hiermit
den Abschnitt über elektrisches
Licht, nicht weil wir alle seine
Anwendungen bereits kennen
gelernt haben, sondern weil
wir sonst den Rahmen vor-
liegenden Werkes zu sehr
überschreiten müßten. Wir
weisen schließlich nur noch
hin auf die Anwendung des
elektrischen Lichtes in der
Photographie nicht blos zur
Beleuchtung der photogra-

[Abbildung] Fig. 565.

Einführung des Gastroskopes in den Magen.

phisch aufzunehmenden Objecte, sondern auch zur Erzeugung aller Arten von
Lichtbildern, d. h. im Reproductionsverfahren. So haben z. B. die photographischen
Ateliers von Woodburg und Saxon & Cie. die elektrische Beleuchtung eingeführt,
wodurch sie in den Stand gesetzt sind, absolut unabhängig von der Witterung die
Herstellung der schärfsten photographischen Abdrücke innerhalb 24 Stunden nach

Stromes wird durch die mit den Batterieſchnüren verbundene ſcheerenartige Doppelklemme e e
(die bei m n, Fig. 564 C, das Inſtrument faßt) durch einen leichten Druck nach Belieben
hergeſtellt oder unterbrochen. Der Beleuchtungsſtab nimmt, wie der Querſchnitt B erkennen
läßt, nur einen ſehr geringen Theil der Beobachtungsröhre ein, ſo daß man alſo durch den
Trichter und die Röhre ungehindert durchblicken kann. Damit hierbei der glühende Platindraht
nicht ſtört, iſt der Beleuchtungs-
ſtab an ſeinem unteren Ende ab-
geſchrägt, wodurch ein Abbiegen
des Platinbügels ermöglicht wird.
Hierdurch iſt der Platindraht
beim geraden Durchſehen gedeckt.
Fig. 564 F und E ſtellen ver-
ſchiedene Formen der Beobach-
tungsröhren vor. Das Gaſtro-
ſkop
, deſſen Einführung in den
Magen Fig. 565 darſtellt, iſt,
entſprechend den anatomiſchen
Verhältniſſen, mit einer Biegung
verſehen. Der Einblick durch
dieſes gebogene Rohr in den
Magen wird durch zwei Prismen
ermöglicht, die in der Nähe des
Platindrahtes und in der Biegung
des Rohres befeſtigt ſind und
eine zweimalige Reflexion be-
wirken. Der Anſchluß der Waſſer-
leitung und der Leitung für den
Strom iſt in derſelben Weiſe
bewerkſtelligt, wie vorbeſchrieben.
Außerdem beſitzt aber das Gaſtro-
ſkop noch einen feinen Canal, durch
welchen mit Hilfe von Kautſchuk-
ballons (wie aus der Figur
erſichtlich) Luft in den Magen
eingeführt werden kann; der
Magen muß zur Unterſuchung
eben aufgeblaſen werden.

Wir ſchließen hiermit
den Abſchnitt über elektriſches
Licht, nicht weil wir alle ſeine
Anwendungen bereits kennen
gelernt haben, ſondern weil
wir ſonſt den Rahmen vor-
liegenden Werkes zu ſehr
überſchreiten müßten. Wir
weiſen ſchließlich nur noch
hin auf die Anwendung des
elektriſchen Lichtes in der
Photographie nicht blos zur
Beleuchtung der photogra-

[Abbildung] Fig. 565.

Einführung des Gaſtroſkopes in den Magen.

phiſch aufzunehmenden Objecte, ſondern auch zur Erzeugung aller Arten von
Lichtbildern, d. h. im Reproductionsverfahren. So haben z. B. die photographiſchen
Ateliers von Woodburg und Saxon & Cie. die elektriſche Beleuchtung eingeführt,
wodurch ſie in den Stand geſetzt ſind, abſolut unabhängig von der Witterung die
Herſtellung der ſchärfſten photographiſchen Abdrücke innerhalb 24 Stunden nach

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[773/0787] Stromes wird durch die mit den Batterieſchnüren verbundene ſcheerenartige Doppelklemme e e (die bei m n, Fig. 564 C, das Inſtrument faßt) durch einen leichten Druck nach Belieben hergeſtellt oder unterbrochen. Der Beleuchtungsſtab nimmt, wie der Querſchnitt B erkennen läßt, nur einen ſehr geringen Theil der Beobachtungsröhre ein, ſo daß man alſo durch den Trichter und die Röhre ungehindert durchblicken kann. Damit hierbei der glühende Platindraht nicht ſtört, iſt der Beleuchtungs- ſtab an ſeinem unteren Ende ab- geſchrägt, wodurch ein Abbiegen des Platinbügels ermöglicht wird. Hierdurch iſt der Platindraht beim geraden Durchſehen gedeckt. Fig. 564 F und E ſtellen ver- ſchiedene Formen der Beobach- tungsröhren vor. Das Gaſtro- ſkop, deſſen Einführung in den Magen Fig. 565 darſtellt, iſt, entſprechend den anatomiſchen Verhältniſſen, mit einer Biegung verſehen. Der Einblick durch dieſes gebogene Rohr in den Magen wird durch zwei Prismen ermöglicht, die in der Nähe des Platindrahtes und in der Biegung des Rohres befeſtigt ſind und eine zweimalige Reflexion be- wirken. Der Anſchluß der Waſſer- leitung und der Leitung für den Strom iſt in derſelben Weiſe bewerkſtelligt, wie vorbeſchrieben. Außerdem beſitzt aber das Gaſtro- ſkop noch einen feinen Canal, durch welchen mit Hilfe von Kautſchuk- ballons (wie aus der Figur erſichtlich) Luft in den Magen eingeführt werden kann; der Magen muß zur Unterſuchung eben aufgeblaſen werden. Wir ſchließen hiermit den Abſchnitt über elektriſches Licht, nicht weil wir alle ſeine Anwendungen bereits kennen gelernt haben, ſondern weil wir ſonſt den Rahmen vor- liegenden Werkes zu ſehr überſchreiten müßten. Wir weiſen ſchließlich nur noch hin auf die Anwendung des elektriſchen Lichtes in der Photographie nicht blos zur Beleuchtung der photogra- [Abbildung Fig. 565. Einführung des Gaſtroſkopes in den Magen.] phiſch aufzunehmenden Objecte, ſondern auch zur Erzeugung aller Arten von Lichtbildern, d. h. im Reproductionsverfahren. So haben z. B. die photographiſchen Ateliers von Woodburg und Saxon & Cie. die elektriſche Beleuchtung eingeführt, wodurch ſie in den Stand geſetzt ſind, abſolut unabhängig von der Witterung die Herſtellung der ſchärfſten photographiſchen Abdrücke innerhalb 24 Stunden nach

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Zitationshilfe: Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885, S. 773. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/urbanitzky_electricitaet_1885/787>, abgerufen am 22.11.2024.