In ähnlicher Weise wies Hospitalier darauf hin, daß die Anwendung des hydraulischen Druckes zur Kraftübertragung für den gemeinschaftlichen Betrieb der Krahne eines Docks Nachtheile bietet, welche durch den elektrischen Betrieb beseitigt werden. Bei dem bisher angewandten hydraulischen Systeme pumpt eine entsprechend starke Dampfmaschine Wasser unter hohem Drucke, in Marseille z. B. unter einem Drucke von 55 Atmosphären, in einen Behälter, von dem aus die Pumpen der einzelne Krahne durch Röhrenleitungen gespeist werden; hierbei tritt durch Reibung, Undichtigkeit u. s. w. ein Kraftverlust von 50 Procent ein, der, wie nachstehendes Beispiel zeigen wird, auf mehr als 80 Procent anwachsen kann.
Hat ein Krahn von 2000 Kilogramm Maximaltragkraft diese Last 4 Meter hoch zu heben, so wird, da seine Construction darauf berechnet ist, das verbrauchte Wasser einer Arbeitsleistung von 2000 x 4 = 8000 Kilogramm entsprechen und die höchste Ausnutzung der Kraft stattfinden. Beträgt hingegen die Belastung des Krahnes nur 500 Kilogramm, so ist seine Arbeitsleistung gleich 500 x 4 = 2000 Kilo- gramm. Da nun aber im zweiten Falle eine gleich große Wassermenge von dem- selben Drucke verbraucht worden ist wie im ersten, also auch ein gleich großer Arbeitsaufwand stattgefunden hat, so werden im zweiten Falle nur ungefähr 12 Procent der ursprünglichen Kraft ausgenützt worden sein. Bei der elektrischen Uebertragung der Kraft, die sich überdies in Anlage und Betrieb viel einfacher gestalten würde, kann dieser Uebelstand nicht eintreten, wie sofort klar wird, wenn wir uns des über die inneren Vorgänge bei der Kraftübertragung Gesagten (S. 839) erinnern. Die secundäre Maschine wirkt auf die primäre durch Erzeugung des Gegen- stromes stets zurück; hat die secundäre Maschine eine geringe Arbeit zu leisten, so läuft sie rascher und erzeugt einen kräftigen Gegenstrom, die Stromstärke im Gesammt- stromkreise nimmt ab und die primäre Maschine verlangt einen geringeren Arbeits- aufwand; die sie treibende Dampfmaschine arbeitet mit geringerer Kraft. Das Ent- gegengesetzte tritt ein, wenn die secundäre Maschine eine bedeutende Arbeit zu leisten hat. Mit einem Worte, das elektrische System arbeitet immer mit demselben Güte- verhältnisse, die aufgewandte Kraft wird immer diesem entsprechend vollständig ausgenützt.
Hospitalier sagt am Schlusse seiner Betrachtung: "Um den Vorschlag zu verwirklichen, handelt es sich nur noch darum, wie der Strom für den in Rede stehenden Zweck zu erzeugen und die Theilung desselben in viele verschiedene ungleiche und in jedem Augenblicke veränderliche Zweige zu bewirken ist, eine Aufgabe, die zur Zeit (1880) einer befriedigenden Lösung noch harrt." Wir glauben, daß gegenwärtig diese Lösung durch die Construction der Compoundmaschinen gefunden ist.
Ein elektrischer Aufzug wurde zum erstenmale bei der Ausstellung in Mann- heim (1880) durch die Firma Siemens & Halske in Thätigkeit gesetzt; ein zweiter Aufzug fungirte in der Pariser Ausstellung. Die Einrichtung desselben ist eine ganz einfache. Unter- halb des Fahrstuhles, welcher zur Aufnahme von Personen bestimmt ist, befindet sich eine dynamo-elektrische Maschine A, Fig. 618, deren Rotationsaxe vertical gestellt und an einer Seite mit einer Schraube ohne Ende versehen ist. Durch die Umdrehung der letzteren werden die Zahnräder B B und durch diese die Räder C C' in Umdrehung versetzt. Die Zähne der letzteren greifen in die Sprossen der eisernen Leiter D D ein und bewirken dadurch ein Hinauf- oder Hinabklettern der Maschine und mit ihr des ganzen Fahrstuhles; E E' sind Führungs- rollen. Ein an diesen angebrachter Hebel gestattet, einen Commutator so zu stellen, daß der Strom die secundäre, d. h. am Fahrstuhle befestigte Maschine in der einen oder anderen Richtung durchfließt oder auch ganz unterbrochen ist. In dieser Weise wird das Auf- und Abwärtsgehen, sowie auch das Stillstehen bewirkt. Um die Arbeit beim Aufwärts- und Abwärtsgehen annähernd gleich zu machen und die Arbeit zu ersparen, welche die Hebung
In ähnlicher Weiſe wies Hoſpitalier darauf hin, daß die Anwendung des hydrauliſchen Druckes zur Kraftübertragung für den gemeinſchaftlichen Betrieb der Krahne eines Docks Nachtheile bietet, welche durch den elektriſchen Betrieb beſeitigt werden. Bei dem bisher angewandten hydrauliſchen Syſteme pumpt eine entſprechend ſtarke Dampfmaſchine Waſſer unter hohem Drucke, in Marſeille z. B. unter einem Drucke von 55 Atmoſphären, in einen Behälter, von dem aus die Pumpen der einzelne Krahne durch Röhrenleitungen geſpeiſt werden; hierbei tritt durch Reibung, Undichtigkeit u. ſ. w. ein Kraftverluſt von 50 Procent ein, der, wie nachſtehendes Beiſpiel zeigen wird, auf mehr als 80 Procent anwachſen kann.
Hat ein Krahn von 2000 Kilogramm Maximaltragkraft dieſe Laſt 4 Meter hoch zu heben, ſo wird, da ſeine Conſtruction darauf berechnet iſt, das verbrauchte Waſſer einer Arbeitsleiſtung von 2000 × 4 = 8000 Kilogramm entſprechen und die höchſte Ausnutzung der Kraft ſtattfinden. Beträgt hingegen die Belaſtung des Krahnes nur 500 Kilogramm, ſo iſt ſeine Arbeitsleiſtung gleich 500 × 4 = 2000 Kilo- gramm. Da nun aber im zweiten Falle eine gleich große Waſſermenge von dem- ſelben Drucke verbraucht worden iſt wie im erſten, alſo auch ein gleich großer Arbeitsaufwand ſtattgefunden hat, ſo werden im zweiten Falle nur ungefähr 12 Procent der urſprünglichen Kraft ausgenützt worden ſein. Bei der elektriſchen Uebertragung der Kraft, die ſich überdies in Anlage und Betrieb viel einfacher geſtalten würde, kann dieſer Uebelſtand nicht eintreten, wie ſofort klar wird, wenn wir uns des über die inneren Vorgänge bei der Kraftübertragung Geſagten (S. 839) erinnern. Die ſecundäre Maſchine wirkt auf die primäre durch Erzeugung des Gegen- ſtromes ſtets zurück; hat die ſecundäre Maſchine eine geringe Arbeit zu leiſten, ſo läuft ſie raſcher und erzeugt einen kräftigen Gegenſtrom, die Stromſtärke im Geſammt- ſtromkreiſe nimmt ab und die primäre Maſchine verlangt einen geringeren Arbeits- aufwand; die ſie treibende Dampfmaſchine arbeitet mit geringerer Kraft. Das Ent- gegengeſetzte tritt ein, wenn die ſecundäre Maſchine eine bedeutende Arbeit zu leiſten hat. Mit einem Worte, das elektriſche Syſtem arbeitet immer mit demſelben Güte- verhältniſſe, die aufgewandte Kraft wird immer dieſem entſprechend vollſtändig ausgenützt.
Hoſpitalier ſagt am Schluſſe ſeiner Betrachtung: „Um den Vorſchlag zu verwirklichen, handelt es ſich nur noch darum, wie der Strom für den in Rede ſtehenden Zweck zu erzeugen und die Theilung desſelben in viele verſchiedene ungleiche und in jedem Augenblicke veränderliche Zweige zu bewirken iſt, eine Aufgabe, die zur Zeit (1880) einer befriedigenden Löſung noch harrt.“ Wir glauben, daß gegenwärtig dieſe Löſung durch die Conſtruction der Compoundmaſchinen gefunden iſt.
Ein elektriſcher Aufzug wurde zum erſtenmale bei der Ausſtellung in Mann- heim (1880) durch die Firma Siemens & Halske in Thätigkeit geſetzt; ein zweiter Aufzug fungirte in der Pariſer Ausſtellung. Die Einrichtung desſelben iſt eine ganz einfache. Unter- halb des Fahrſtuhles, welcher zur Aufnahme von Perſonen beſtimmt iſt, befindet ſich eine dynamo-elektriſche Maſchine A, Fig. 618, deren Rotationsaxe vertical geſtellt und an einer Seite mit einer Schraube ohne Ende verſehen iſt. Durch die Umdrehung der letzteren werden die Zahnräder B B und durch dieſe die Räder C C' in Umdrehung verſetzt. Die Zähne der letzteren greifen in die Sproſſen der eiſernen Leiter D D ein und bewirken dadurch ein Hinauf- oder Hinabklettern der Maſchine und mit ihr des ganzen Fahrſtuhles; E E' ſind Führungs- rollen. Ein an dieſen angebrachter Hebel geſtattet, einen Commutator ſo zu ſtellen, daß der Strom die ſecundäre, d. h. am Fahrſtuhle befeſtigte Maſchine in der einen oder anderen Richtung durchfließt oder auch ganz unterbrochen iſt. In dieſer Weiſe wird das Auf- und Abwärtsgehen, ſowie auch das Stillſtehen bewirkt. Um die Arbeit beim Aufwärts- und Abwärtsgehen annähernd gleich zu machen und die Arbeit zu erſparen, welche die Hebung
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[861/0875]
In ähnlicher Weiſe wies Hoſpitalier darauf hin, daß die Anwendung des
hydrauliſchen Druckes zur Kraftübertragung für den gemeinſchaftlichen Betrieb der
Krahne eines Docks Nachtheile bietet, welche durch den elektriſchen Betrieb beſeitigt
werden. Bei dem bisher angewandten hydrauliſchen Syſteme pumpt eine entſprechend
ſtarke Dampfmaſchine Waſſer unter hohem Drucke, in Marſeille z. B. unter einem
Drucke von 55 Atmoſphären, in einen Behälter, von dem aus die Pumpen der
einzelne Krahne durch Röhrenleitungen geſpeiſt werden; hierbei tritt durch Reibung,
Undichtigkeit u. ſ. w. ein Kraftverluſt von 50 Procent ein, der, wie nachſtehendes
Beiſpiel zeigen wird, auf mehr als 80 Procent anwachſen kann.
Hat ein Krahn von 2000 Kilogramm Maximaltragkraft dieſe Laſt 4 Meter
hoch zu heben, ſo wird, da ſeine Conſtruction darauf berechnet iſt, das verbrauchte
Waſſer einer Arbeitsleiſtung von 2000 × 4 = 8000 Kilogramm entſprechen und die
höchſte Ausnutzung der Kraft ſtattfinden. Beträgt hingegen die Belaſtung des Krahnes
nur 500 Kilogramm, ſo iſt ſeine Arbeitsleiſtung gleich 500 × 4 = 2000 Kilo-
gramm. Da nun aber im zweiten Falle eine gleich große Waſſermenge von dem-
ſelben Drucke verbraucht worden iſt wie im erſten, alſo auch ein gleich großer
Arbeitsaufwand ſtattgefunden hat, ſo werden im zweiten Falle nur ungefähr
12 Procent der urſprünglichen Kraft ausgenützt worden ſein. Bei der elektriſchen
Uebertragung der Kraft, die ſich überdies in Anlage und Betrieb viel einfacher
geſtalten würde, kann dieſer Uebelſtand nicht eintreten, wie ſofort klar wird, wenn wir
uns des über die inneren Vorgänge bei der Kraftübertragung Geſagten (S. 839)
erinnern. Die ſecundäre Maſchine wirkt auf die primäre durch Erzeugung des Gegen-
ſtromes ſtets zurück; hat die ſecundäre Maſchine eine geringe Arbeit zu leiſten, ſo
läuft ſie raſcher und erzeugt einen kräftigen Gegenſtrom, die Stromſtärke im Geſammt-
ſtromkreiſe nimmt ab und die primäre Maſchine verlangt einen geringeren Arbeits-
aufwand; die ſie treibende Dampfmaſchine arbeitet mit geringerer Kraft. Das Ent-
gegengeſetzte tritt ein, wenn die ſecundäre Maſchine eine bedeutende Arbeit zu leiſten
hat. Mit einem Worte, das elektriſche Syſtem arbeitet immer mit demſelben Güte-
verhältniſſe, die aufgewandte Kraft wird immer dieſem entſprechend vollſtändig
ausgenützt.
Hoſpitalier ſagt am Schluſſe ſeiner Betrachtung: „Um den Vorſchlag zu
verwirklichen, handelt es ſich nur noch darum, wie der Strom für den in Rede
ſtehenden Zweck zu erzeugen und die Theilung desſelben in viele verſchiedene ungleiche
und in jedem Augenblicke veränderliche Zweige zu bewirken iſt, eine Aufgabe, die zur
Zeit (1880) einer befriedigenden Löſung noch harrt.“ Wir glauben, daß gegenwärtig
dieſe Löſung durch die Conſtruction der Compoundmaſchinen gefunden iſt.
Ein elektriſcher Aufzug wurde zum erſtenmale bei der Ausſtellung in Mann-
heim (1880) durch die Firma Siemens & Halske in Thätigkeit geſetzt; ein zweiter Aufzug
fungirte in der Pariſer Ausſtellung. Die Einrichtung desſelben iſt eine ganz einfache. Unter-
halb des Fahrſtuhles, welcher zur Aufnahme von Perſonen beſtimmt iſt, befindet ſich eine
dynamo-elektriſche Maſchine A, Fig. 618, deren Rotationsaxe vertical geſtellt und an einer
Seite mit einer Schraube ohne Ende verſehen iſt. Durch die Umdrehung der letzteren werden
die Zahnräder B B und durch dieſe die Räder C C' in Umdrehung verſetzt. Die Zähne der
letzteren greifen in die Sproſſen der eiſernen Leiter D D ein und bewirken dadurch ein Hinauf-
oder Hinabklettern der Maſchine und mit ihr des ganzen Fahrſtuhles; E E' ſind Führungs-
rollen. Ein an dieſen angebrachter Hebel geſtattet, einen Commutator ſo zu ſtellen, daß der
Strom die ſecundäre, d. h. am Fahrſtuhle befeſtigte Maſchine in der einen oder anderen
Richtung durchfließt oder auch ganz unterbrochen iſt. In dieſer Weiſe wird das Auf- und
Abwärtsgehen, ſowie auch das Stillſtehen bewirkt. Um die Arbeit beim Aufwärts- und
Abwärtsgehen annähernd gleich zu machen und die Arbeit zu erſparen, welche die Hebung
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Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885, S. 861. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/urbanitzky_electricitaet_1885/875>, abgerufen am 22.11.2024.
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