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Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885.

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Zum Betriebe der Feder genügt eine kleine, zweielementige Chromsäure-Batterie. Die meisten
Regierungsabtheilungen der einzelnen Departements Nordamerikas, sowie viele Geschäftsleute
und Industrielle bedienen sich derselben mit bestem Erfolge.

Ein kleiner Elektromotor, der sich durch die außerordentliche Regelmäßigkeit seines
Ganges auszeichnet, ist das phonische Rad von Paul La Cour (Fig. 634). Ein Zahnrad
aus weichem Eisen ist vor dem einen Pole eines geraden Elektromagnetes um eine verticale
Axe drehbar aufgestellt, so daß die Zähne des Rades zwar so nahe als möglich an den
Magnetpol vorbeikommen, denselben aber nicht berühren. Sendet man durch die Draht-
windungen des Elektromagnetes eine Reihe von Strömen in gleichen Zwischenpausen, so erhält

[Abbildung] Fig. 634.

Das phonische Rad.

[Abbildung] Fig. 635.

La Cour's Stimmgabel-Apparat.

das Rad in Folge der Anziehung, welche der Magnetpol auf die Eisenzähne des Rades
ausübt, eine Reihe von Impulsen, die eine äußerst regelmäßige Rotation des Rades ver-
anlassen. Die Bewegung dieses Rades hängt nur von der Zahl der Stromimpulse und der
Breite, beziehungsweise Zahl der Radzähne ab

Die fortgesetzten Stromimpulse oder den vibrirenden Strom, durch welchen der Magnet
erregt wird, bringt La Cour mit Hilfe einer Stimmgabel zu Stande. Die Stimmgabel wird zu
diesem Ende in horizontaler Lage derart befestigt, daß ihre Zinken zwischen die Pole eines
hufeisenförmigen Elektromagnetes zu stehen kommen (Fig. 635), ohne jedoch in ihren Schwin-
gungen verhindert zu werden. Zwischen den Zinken sind Platincontacte angebracht, die den
Stromkreis einer Batterie, welche mit dem Apparate verbunden ist, dann schließen, wenn sich

Zum Betriebe der Feder genügt eine kleine, zweielementige Chromſäure-Batterie. Die meiſten
Regierungsabtheilungen der einzelnen Departements Nordamerikas, ſowie viele Geſchäftsleute
und Induſtrielle bedienen ſich derſelben mit beſtem Erfolge.

Ein kleiner Elektromotor, der ſich durch die außerordentliche Regelmäßigkeit ſeines
Ganges auszeichnet, iſt das phoniſche Rad von Paul La Cour (Fig. 634). Ein Zahnrad
aus weichem Eiſen iſt vor dem einen Pole eines geraden Elektromagnetes um eine verticale
Axe drehbar aufgeſtellt, ſo daß die Zähne des Rades zwar ſo nahe als möglich an den
Magnetpol vorbeikommen, denſelben aber nicht berühren. Sendet man durch die Draht-
windungen des Elektromagnetes eine Reihe von Strömen in gleichen Zwiſchenpauſen, ſo erhält

[Abbildung] Fig. 634.

Das phoniſche Rad.

[Abbildung] Fig. 635.

La Cour’s Stimmgabel-Apparat.

das Rad in Folge der Anziehung, welche der Magnetpol auf die Eiſenzähne des Rades
ausübt, eine Reihe von Impulſen, die eine äußerſt regelmäßige Rotation des Rades ver-
anlaſſen. Die Bewegung dieſes Rades hängt nur von der Zahl der Stromimpulſe und der
Breite, beziehungsweiſe Zahl der Radzähne ab

Die fortgeſetzten Stromimpulſe oder den vibrirenden Strom, durch welchen der Magnet
erregt wird, bringt La Cour mit Hilfe einer Stimmgabel zu Stande. Die Stimmgabel wird zu
dieſem Ende in horizontaler Lage derart befeſtigt, daß ihre Zinken zwiſchen die Pole eines
hufeiſenförmigen Elektromagnetes zu ſtehen kommen (Fig. 635), ohne jedoch in ihren Schwin-
gungen verhindert zu werden. Zwiſchen den Zinken ſind Platincontacte angebracht, die den
Stromkreis einer Batterie, welche mit dem Apparate verbunden iſt, dann ſchließen, wenn ſich

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[874/0888] Zum Betriebe der Feder genügt eine kleine, zweielementige Chromſäure-Batterie. Die meiſten Regierungsabtheilungen der einzelnen Departements Nordamerikas, ſowie viele Geſchäftsleute und Induſtrielle bedienen ſich derſelben mit beſtem Erfolge. Ein kleiner Elektromotor, der ſich durch die außerordentliche Regelmäßigkeit ſeines Ganges auszeichnet, iſt das phoniſche Rad von Paul La Cour (Fig. 634). Ein Zahnrad aus weichem Eiſen iſt vor dem einen Pole eines geraden Elektromagnetes um eine verticale Axe drehbar aufgeſtellt, ſo daß die Zähne des Rades zwar ſo nahe als möglich an den Magnetpol vorbeikommen, denſelben aber nicht berühren. Sendet man durch die Draht- windungen des Elektromagnetes eine Reihe von Strömen in gleichen Zwiſchenpauſen, ſo erhält [Abbildung Fig. 634. Das phoniſche Rad.] [Abbildung Fig. 635. La Cour’s Stimmgabel-Apparat.] das Rad in Folge der Anziehung, welche der Magnetpol auf die Eiſenzähne des Rades ausübt, eine Reihe von Impulſen, die eine äußerſt regelmäßige Rotation des Rades ver- anlaſſen. Die Bewegung dieſes Rades hängt nur von der Zahl der Stromimpulſe und der Breite, beziehungsweiſe Zahl der Radzähne ab Die fortgeſetzten Stromimpulſe oder den vibrirenden Strom, durch welchen der Magnet erregt wird, bringt La Cour mit Hilfe einer Stimmgabel zu Stande. Die Stimmgabel wird zu dieſem Ende in horizontaler Lage derart befeſtigt, daß ihre Zinken zwiſchen die Pole eines hufeiſenförmigen Elektromagnetes zu ſtehen kommen (Fig. 635), ohne jedoch in ihren Schwin- gungen verhindert zu werden. Zwiſchen den Zinken ſind Platincontacte angebracht, die den Stromkreis einer Batterie, welche mit dem Apparate verbunden iſt, dann ſchließen, wenn ſich

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Zitationshilfe: Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885, S. 874. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/urbanitzky_electricitaet_1885/888>, abgerufen am 22.11.2024.