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Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885.

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Metallschienen a b c d . . . . T und E befestigt; über diesen und von ihnen
sorgfältig isolirt befinden sich die Schienen 1, 2, 3, 4 . . . . Man nennt die
Schienen a b c d ... Horizontalschienen oder Lamellen, die Schienen 1, 2, 3 ...
Verticallamellen; T wird als Telephon- und E als Erdlamelle bezeichnet, weil T
mit dem Sprechapparate des Beamten in der Centrale und E mit einer Erdleitung
in Verbindung steht. An den Verticalschienen enden bei 1, 2, 3 ... die Leitungen
der Abonnenten, nachdem sie vorher die Indicatoren i1 . . i4 ... passirt haben.
Die Horizontallamellen bilden im Ruhezustande lauter einzelne, isolirte Metall-

[Abbildung] Fig. 694.

Schweizer Umschalter.

streifen. An allen Kreuzungsstellen der
horizontalen mit den verticalen Lamellen
sind beide durchsetzende Bohrungen an-
gebracht, so zwar, daß ein in ein solches
Bohrloch gesteckter Metallstöpsel die be-
treffende Verticallamelle mit der ent-
sprechenden Horizontallamelle leitend
verbindet.

Die Manipulation mit diesem
Umschalter ist folgende: Wünscht keiner
der Abonnenten zu sprechen, so stecken
sämmtliche Stöpsel in der Erdschiene E
(wie die Figur bei III erkennen läßt),
d. h. die Leitungen sämmtlicher Abonnenten
gehen durch die betreffenden Indicatoren
und hierauf durch ihre Verticallamellen
und die Erdlamelle E zur Erde. Wünscht
nun ein Abonnent mit einem zweiten
Abonnenten zu sprechen, so ruft er mit
Hilfe seines Apparates das Centralamt
an.*) Hier fällt die Klappe des betreffen-
den Abonnenten herab und läßt dessen
Nummer erscheinen. Erkennt auf diese
Weise der Stationsbeamte, daß ein Abon-
nent, z. B. Nr. 4, zu sprechen wünscht, so
zieht er den Stöpsel, welcher die Vertical-
schiene 4 des Abonnenten mit der Erd-
schiene E verband, heraus und setzt ihn
bei IV ein. Hierdurch wird die Schiene 4
mit der Telephonschiene verbunden, also
das Telephon t in die Leitung des Abonnenten eingeschaltet, welcher nun um seine
Wünsche befragt werden kann. Ist in dieser Weise der Centrale bekannt gegeben
worden, daß z. B. Abonnent A1 mit A2 zu sprechen wünscht, so wird der Stöpsel
von A1 aus der Erdschiene genommen und etwa in I eingestellt, während man
den Stöpsel von A2 aus der Erdlamelle nach II versetzt. Bei dieser Art der

*) Vergl. Fig. 683, Seite 919: Man denke sich die Linienleitung von der Station A
nicht mit der Station B verbunden, sondern an A4 (Fig. 694) angeschlossen. Der Taster T
(Fig. 683) wird niedergedrückt und hierdurch der Stromweg von der Batterie V über den
Taster T, den Contact a, die Linie, den Indicator A4 (Fig. 694) die Schiene 4 IV und
durch E zur Erde hergestellt.

Metallſchienen a b c d . . . . T und E befeſtigt; über dieſen und von ihnen
ſorgfältig iſolirt befinden ſich die Schienen 1, 2, 3, 4 . . . . Man nennt die
Schienen a b c d … Horizontalſchienen oder Lamellen, die Schienen 1, 2, 3 …
Verticallamellen; T wird als Telephon- und E als Erdlamelle bezeichnet, weil T
mit dem Sprechapparate des Beamten in der Centrale und E mit einer Erdleitung
in Verbindung ſteht. An den Verticalſchienen enden bei 1, 2, 3 … die Leitungen
der Abonnenten, nachdem ſie vorher die Indicatoren i1 . . i4 … paſſirt haben.
Die Horizontallamellen bilden im Ruhezuſtande lauter einzelne, iſolirte Metall-

[Abbildung] Fig. 694.

Schweizer Umſchalter.

ſtreifen. An allen Kreuzungsſtellen der
horizontalen mit den verticalen Lamellen
ſind beide durchſetzende Bohrungen an-
gebracht, ſo zwar, daß ein in ein ſolches
Bohrloch geſteckter Metallſtöpſel die be-
treffende Verticallamelle mit der ent-
ſprechenden Horizontallamelle leitend
verbindet.

Die Manipulation mit dieſem
Umſchalter iſt folgende: Wünſcht keiner
der Abonnenten zu ſprechen, ſo ſtecken
ſämmtliche Stöpſel in der Erdſchiene E
(wie die Figur bei III erkennen läßt),
d. h. die Leitungen ſämmtlicher Abonnenten
gehen durch die betreffenden Indicatoren
und hierauf durch ihre Verticallamellen
und die Erdlamelle E zur Erde. Wünſcht
nun ein Abonnent mit einem zweiten
Abonnenten zu ſprechen, ſo ruft er mit
Hilfe ſeines Apparates das Centralamt
an.*) Hier fällt die Klappe des betreffen-
den Abonnenten herab und läßt deſſen
Nummer erſcheinen. Erkennt auf dieſe
Weiſe der Stationsbeamte, daß ein Abon-
nent, z. B. Nr. 4, zu ſprechen wünſcht, ſo
zieht er den Stöpſel, welcher die Vertical-
ſchiene 4 des Abonnenten mit der Erd-
ſchiene E verband, heraus und ſetzt ihn
bei IV ein. Hierdurch wird die Schiene 4
mit der Telephonſchiene verbunden, alſo
das Telephon t in die Leitung des Abonnenten eingeſchaltet, welcher nun um ſeine
Wünſche befragt werden kann. Iſt in dieſer Weiſe der Centrale bekannt gegeben
worden, daß z. B. Abonnent A1 mit A2 zu ſprechen wünſcht, ſo wird der Stöpſel
von A1 aus der Erdſchiene genommen und etwa in I eingeſtellt, während man
den Stöpſel von A2 aus der Erdlamelle nach II verſetzt. Bei dieſer Art der

*) Vergl. Fig. 683, Seite 919: Man denke ſich die Linienleitung von der Station A
nicht mit der Station B verbunden, ſondern an A4 (Fig. 694) angeſchloſſen. Der Taſter T
(Fig. 683) wird niedergedrückt und hierdurch der Stromweg von der Batterie V über den
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durch E zur Erde hergeſtellt.
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[930/0944] Metallſchienen a b c d . . . . T und E befeſtigt; über dieſen und von ihnen ſorgfältig iſolirt befinden ſich die Schienen 1, 2, 3, 4 . . . . Man nennt die Schienen a b c d … Horizontalſchienen oder Lamellen, die Schienen 1, 2, 3 … Verticallamellen; T wird als Telephon- und E als Erdlamelle bezeichnet, weil T mit dem Sprechapparate des Beamten in der Centrale und E mit einer Erdleitung in Verbindung ſteht. An den Verticalſchienen enden bei 1, 2, 3 … die Leitungen der Abonnenten, nachdem ſie vorher die Indicatoren i1 . . i4 … paſſirt haben. Die Horizontallamellen bilden im Ruhezuſtande lauter einzelne, iſolirte Metall- [Abbildung Fig. 694. Schweizer Umſchalter.] ſtreifen. An allen Kreuzungsſtellen der horizontalen mit den verticalen Lamellen ſind beide durchſetzende Bohrungen an- gebracht, ſo zwar, daß ein in ein ſolches Bohrloch geſteckter Metallſtöpſel die be- treffende Verticallamelle mit der ent- ſprechenden Horizontallamelle leitend verbindet. Die Manipulation mit dieſem Umſchalter iſt folgende: Wünſcht keiner der Abonnenten zu ſprechen, ſo ſtecken ſämmtliche Stöpſel in der Erdſchiene E (wie die Figur bei III erkennen läßt), d. h. die Leitungen ſämmtlicher Abonnenten gehen durch die betreffenden Indicatoren und hierauf durch ihre Verticallamellen und die Erdlamelle E zur Erde. Wünſcht nun ein Abonnent mit einem zweiten Abonnenten zu ſprechen, ſo ruft er mit Hilfe ſeines Apparates das Centralamt an. *) Hier fällt die Klappe des betreffen- den Abonnenten herab und läßt deſſen Nummer erſcheinen. Erkennt auf dieſe Weiſe der Stationsbeamte, daß ein Abon- nent, z. B. Nr. 4, zu ſprechen wünſcht, ſo zieht er den Stöpſel, welcher die Vertical- ſchiene 4 des Abonnenten mit der Erd- ſchiene E verband, heraus und ſetzt ihn bei IV ein. Hierdurch wird die Schiene 4 mit der Telephonſchiene verbunden, alſo das Telephon t in die Leitung des Abonnenten eingeſchaltet, welcher nun um ſeine Wünſche befragt werden kann. Iſt in dieſer Weiſe der Centrale bekannt gegeben worden, daß z. B. Abonnent A1 mit A2 zu ſprechen wünſcht, ſo wird der Stöpſel von A1 aus der Erdſchiene genommen und etwa in I eingeſtellt, während man den Stöpſel von A2 aus der Erdlamelle nach II verſetzt. Bei dieſer Art der *) Vergl. Fig. 683, Seite 919: Man denke ſich die Linienleitung von der Station A nicht mit der Station B verbunden, ſondern an A4 (Fig. 694) angeſchloſſen. Der Taſter T (Fig. 683) wird niedergedrückt und hierdurch der Stromweg von der Batterie V über den Taſter T, den Contact a, die Linie, den Indicator A4 (Fig. 694) die Schiene 4 IV und durch E zur Erde hergeſtellt.

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Zitationshilfe: Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885, S. 930. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/urbanitzky_electricitaet_1885/944>, abgerufen am 22.11.2024.