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Valentin, Gabriel Gustav: Handbuch der Entwicklungsgeschichte des Menschen mit vergleichender Rücksicht der Entwicklung der Säugetiere und Vögel. Berlin, 1835.

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Höhere Sinne. Auge.
schr. II. S. 517.). Dass sie eine ganz eigene, für sich bestehende
Haut sey, haben Ph. Fr. Meckel und Sömmering (Hallers Grundr.
der Physiol., bearb. von Leveling. Thl. I. 1795. 8. S. 453.) im
Jahre 1795. ausgesprochen. J. F. Meckel (Anat. IV. S. 114.)
lässt sie aus dem inneren Rande der Iris entspringen. Nach Cloc-
quet (Meck. Arch. IV. S. 636.), Meckel (l. c.) u. A. besteht sie
aus zwei Lamellen, zwischen welche die Gefässe sich ausbreiten.
Rudolphi's Untersuchungen (Abh. d. Berl. Akad. für 1816. 17.
Berl. 1819. 4. S. 117. und Physiol. Bd. 2. Abthl. 1. 1823. 8.
S. 178.) zeigten, dass sie nur ein einfaches Blatt sey und an die
Vorderfläche der Iris, etwas entfernt von dem Pupillarrande, sich
ansetze, ein Verhältniss, welches Henle (l. c. p. 2), Reich (l. c.
p. 5.) und wir selbst (Ammons Zeitschr. III. Hft. 3 u. 4.) voll-
kommen bestätigt gefunden haben. -- Die Zeit der grössten Aus-
bildung der Pupillarmembran fällt ungefähr in den sechsten Mo-
nat. Sie verschwindet vom Centrum aus nach der Peripherie
hin (wo sie überhaupt dicker zu seyn scheint, als in der Mitte),
wahrscheinlich im Normale grösstentheils noch vor der Geburt,
nach Zinn (l. c. p. 82.) und Haller (Elem. physiol. p. 373.) im
siebenten, nach Wrisberg (l. c. p. 10.) J. F. Meckel (l. c. S. 115.),
Rudolphi (l. c.), Mende (s. Held de membrana pupill. Gryphisrv.
1803. in Cuviers vergl. Anat. übers. v. Meckel II. S. 520.) im
neunten Monate. Auf jeden Fall verlieren sich nach den Beo-
bachtungen von Meckel, Ammon, Henle, Reich u. A. ihre Gefässe
noch vor der Geburt. Eine durchsichtige Membran aber, welche
die Pupille vollkommen verschloss, haben Jacob (Medic.-chir.
transact. Vol
. 12. P. 2. p. 487.) und Tiedemann (S. s. u. Tre-
viranus Zeitschr. II. S. 336.) noch nach der Geburt wahrgenom-
men und sehen dieses durchaus als Norm an. -- Gegen die Be-
hauptung Blumenbachs und Clocquet's, dass durch das Zurück-
weichen der Gefässe der Pupillarmembran der Circulus vasorum
iridis internus
entstehe sind Henle (l. c. p. 4.) und Reich (l. c.
p. 9.) mit Recht aufgetreten. Der Letztere behauptet (l. c. p.
10.), dass jener von der Pupille um eben so viel, als der Ansatz von
der Pupillarmembran entfernt sey. Abbildungen der Gefässe der
Membr. pupill. siehe vorzüglich bei Wrisberg l. c. fig. 2., Blu-
menbach instit. physiol. tab. 2. fig. 2. Sömmering Abbild. des
menschl. Auges. 1801. tab. 5. fig. 11. und Henle l. c. fig. 1. 2.

Die Kapselpupillarhaut. -- Diese hat, wie es scheint, W.

Höhere Sinne. Auge.
schr. II. S. 517.). Daſs sie eine ganz eigene, für sich bestehende
Haut sey, haben Ph. Fr. Meckel und Sömmering (Hallers Grundr.
der Physiol., bearb. von Leveling. Thl. I. 1795. 8. S. 453.) im
Jahre 1795. ausgesprochen. J. F. Meckel (Anat. IV. S. 114.)
läſst sie aus dem inneren Rande der Iris entspringen. Nach Cloc-
quet (Meck. Arch. IV. S. 636.), Meckel (l. c.) u. A. besteht sie
aus zwei Lamellen, zwischen welche die Gefäſse sich ausbreiten.
Rudolphi’s Untersuchungen (Abh. d. Berl. Akad. für 1816. 17.
Berl. 1819. 4. S. 117. und Physiol. Bd. 2. Abthl. 1. 1823. 8.
S. 178.) zeigten, daſs sie nur ein einfaches Blatt sey und an die
Vorderfläche der Iris, etwas entfernt von dem Pupillarrande, sich
ansetze, ein Verhältniſs, welches Henle (l. c. p. 2), Reich (l. c.
p. 5.) und wir selbst (Ammons Zeitschr. III. Hft. 3 u. 4.) voll-
kommen bestätigt gefunden haben. — Die Zeit der gröſsten Aus-
bildung der Pupillarmembran fällt ungefähr in den sechsten Mo-
nat. Sie verschwindet vom Centrum aus nach der Peripherie
hin (wo sie überhaupt dicker zu seyn scheint, als in der Mitte),
wahrscheinlich im Normale gröſstentheils noch vor der Geburt,
nach Zinn (l. c. p. 82.) und Haller (Elem. physiol. p. 373.) im
siebenten, nach Wrisberg (l. c. p. 10.) J. F. Meckel (l. c. S. 115.),
Rudolphi (l. c.), Mende (s. Held de membrana pupill. Gryphisrv.
1803. in Cuviers vergl. Anat. übers. v. Meckel II. S. 520.) im
neunten Monate. Auf jeden Fall verlieren sich nach den Beo-
bachtungen von Meckel, Ammon, Henle, Reich u. A. ihre Gefäſse
noch vor der Geburt. Eine durchsichtige Membran aber, welche
die Pupille vollkommen verschloſs, haben Jacob (Medic.-chir.
transact. Vol
. 12. P. 2. p. 487.) und Tiedemann (S. s. u. Tre-
viranus Zeitschr. II. S. 336.) noch nach der Geburt wahrgenom-
men und sehen dieses durchaus als Norm an. — Gegen die Be-
hauptung Blumenbachs und Clocquet’s, daſs durch das Zurück-
weichen der Gefäſse der Pupillarmembran der Circulus vasorum
iridis internus
entstehe sind Henle (l. c. p. 4.) und Reich (l. c.
p. 9.) mit Recht aufgetreten. Der Letztere behauptet (l. c. p.
10.), daſs jener von der Pupille um eben so viel, als der Ansatz von
der Pupillarmembran entfernt sey. Abbildungen der Gefäſse der
Membr. pupill. siehe vorzüglich bei Wrisberg l. c. fig. 2., Blu-
menbach instit. physiol. tab. 2. fig. 2. Sömmering Abbild. des
menschl. Auges. 1801. tab. 5. fig. 11. und Henle l. c. fig. 1. 2.

Die Kapselpupillarhaut. — Diese hat, wie es scheint, W.

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[201/0229] Höhere Sinne. Auge. schr. II. S. 517.). Daſs sie eine ganz eigene, für sich bestehende Haut sey, haben Ph. Fr. Meckel und Sömmering (Hallers Grundr. der Physiol., bearb. von Leveling. Thl. I. 1795. 8. S. 453.) im Jahre 1795. ausgesprochen. J. F. Meckel (Anat. IV. S. 114.) läſst sie aus dem inneren Rande der Iris entspringen. Nach Cloc- quet (Meck. Arch. IV. S. 636.), Meckel (l. c.) u. A. besteht sie aus zwei Lamellen, zwischen welche die Gefäſse sich ausbreiten. Rudolphi’s Untersuchungen (Abh. d. Berl. Akad. für 1816. 17. Berl. 1819. 4. S. 117. und Physiol. Bd. 2. Abthl. 1. 1823. 8. S. 178.) zeigten, daſs sie nur ein einfaches Blatt sey und an die Vorderfläche der Iris, etwas entfernt von dem Pupillarrande, sich ansetze, ein Verhältniſs, welches Henle (l. c. p. 2), Reich (l. c. p. 5.) und wir selbst (Ammons Zeitschr. III. Hft. 3 u. 4.) voll- kommen bestätigt gefunden haben. — Die Zeit der gröſsten Aus- bildung der Pupillarmembran fällt ungefähr in den sechsten Mo- nat. Sie verschwindet vom Centrum aus nach der Peripherie hin (wo sie überhaupt dicker zu seyn scheint, als in der Mitte), wahrscheinlich im Normale gröſstentheils noch vor der Geburt, nach Zinn (l. c. p. 82.) und Haller (Elem. physiol. p. 373.) im siebenten, nach Wrisberg (l. c. p. 10.) J. F. Meckel (l. c. S. 115.), Rudolphi (l. c.), Mende (s. Held de membrana pupill. Gryphisrv. 1803. in Cuviers vergl. Anat. übers. v. Meckel II. S. 520.) im neunten Monate. Auf jeden Fall verlieren sich nach den Beo- bachtungen von Meckel, Ammon, Henle, Reich u. A. ihre Gefäſse noch vor der Geburt. Eine durchsichtige Membran aber, welche die Pupille vollkommen verschloſs, haben Jacob (Medic.-chir. transact. Vol. 12. P. 2. p. 487.) und Tiedemann (S. s. u. Tre- viranus Zeitschr. II. S. 336.) noch nach der Geburt wahrgenom- men und sehen dieses durchaus als Norm an. — Gegen die Be- hauptung Blumenbachs und Clocquet’s, daſs durch das Zurück- weichen der Gefäſse der Pupillarmembran der Circulus vasorum iridis internus entstehe sind Henle (l. c. p. 4.) und Reich (l. c. p. 9.) mit Recht aufgetreten. Der Letztere behauptet (l. c. p. 10.), daſs jener von der Pupille um eben so viel, als der Ansatz von der Pupillarmembran entfernt sey. Abbildungen der Gefäſse der Membr. pupill. siehe vorzüglich bei Wrisberg l. c. fig. 2., Blu- menbach instit. physiol. tab. 2. fig. 2. Sömmering Abbild. des menschl. Auges. 1801. tab. 5. fig. 11. und Henle l. c. fig. 1. 2. Die Kapselpupillarhaut. — Diese hat, wie es scheint, W.

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Zitationshilfe: Valentin, Gabriel Gustav: Handbuch der Entwicklungsgeschichte des Menschen mit vergleichender Rücksicht der Entwicklung der Säugetiere und Vögel. Berlin, 1835, S. 201. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/valentin_entwicklungsgeschichte_1835/229>, abgerufen am 24.11.2024.