l. c., Meckel Arch. I. S. 594--611. Arch. VI. S. 397--404. Anat. II. S. 266., Nicolai S. 15. 20. 26 fgg., E. H. Weber in Meck. Arch. 1827. S. 230. und in Hildebrandts Anatomie II. S. 163--165. Ritgen S. 202--225. --
B. Unteres Knochenrohr.
Während das obere Centralrohr überall geschlossen und selbst durch die Zwischenwirbel der Sinne nur eingedrückt, nicht aber in seiner Continuität unterbrochen war, ist das untere Rohr nur selten und nie der ganzen Länge nach in seinen Knorpel- und Knochentheilen gänzlich geschlossen. Bei dem Menschen gehören zu ihm die Gesichtsknochen, die Rippen nebst dem Brustbeine. Die ersteren gehören, wie wir schon oben bemerkt und später noch entwickeln werden, ganz und gar den Sinnesorganen an. In ähnlicher Qualität tritt noch ein isoliter Knochengürtel, das Zungenbein, auf. Die Schliessung dieser Wirbelstücke ist durch die Lage und die sich gegenseitig bedingenden Formveränderun- gen der Sinnesorgane bestimmt und daher nur mehr oder minder im Einzelnen vollständig. Am Rippenkorbe dagegen bildet das Brustbein eine feste Schlusslinie und mit ihm hallt, wenn auch in schwächeren Tönen, ein bei den Wirbellosen realisirtes Ver- hältniss wieder, wie später noch sich ergeben wird.
Die Entstehung der das Gesicht constituirenden härteren Theile hängt zu innig mit der Ausbildung der Sinnesorgane zu- sammen, als dass sie ohne den Verlust des nöthigen Ueberblickes oder unnütze Wiederholungen getrennt von diesen behandelt werden könnte. Wir werden daher hier nur die einzelnen Ge- sichtsknochen nach ihrer speciellen Ossificationsgeschichte durch- gehen und müssen wegen des Uebrigen auf die Abschnitte von dem serösen Blatte und dem Schleimblatte verweisen, in welchen von den Sinnen gehandelt wird.
I. Die Knochen des Gesichtes.
Es würde ein eigenes Werk erheischen, wenn man diejeni- gen Knochen und Knochentheile, welche wahrhaft dem Gesichte (den Sinnesorganen) angehören, bestimmen und diese Bestimmung auf die durch die Entwickelungsgeschichte des Individuums sowohl, als der Thierwelt gewonnenen Ansichten basiren wollte. Denn die gültige aus dem Erwachsenen entnommene Bestimmung der soge- nannten Gesichtsknochen ist im höchsten Grade willkührlich und
Unteres Knochenrohr. Knochen des Gesichtes.
l. c., Meckel Arch. I. S. 594—611. Arch. VI. S. 397—404. Anat. II. S. 266., Nicolai S. 15. 20. 26 fgg., E. H. Weber in Meck. Arch. 1827. S. 230. und in Hildebrandts Anatomie II. S. 163—165. Ritgen S. 202—225. —
B. Unteres Knochenrohr.
Während das obere Centralrohr überall geschlossen und selbst durch die Zwischenwirbel der Sinne nur eingedrückt, nicht aber in seiner Continuität unterbrochen war, ist das untere Rohr nur selten und nie der ganzen Länge nach in seinen Knorpel- und Knochentheilen gänzlich geschlossen. Bei dem Menschen gehören zu ihm die Gesichtsknochen, die Rippen nebst dem Brustbeine. Die ersteren gehören, wie wir schon oben bemerkt und später noch entwickeln werden, ganz und gar den Sinnesorganen an. In ähnlicher Qualität tritt noch ein isoliter Knochengürtel, das Zungenbein, auf. Die Schlieſsung dieser Wirbelstücke ist durch die Lage und die sich gegenseitig bedingenden Formveränderun- gen der Sinnesorgane bestimmt und daher nur mehr oder minder im Einzelnen vollständig. Am Rippenkorbe dagegen bildet das Brustbein eine feste Schluſslinie und mit ihm hallt, wenn auch in schwächeren Tönen, ein bei den Wirbellosen realisirtes Ver- hältniſs wieder, wie später noch sich ergeben wird.
Die Entstehung der das Gesicht constituirenden härteren Theile hängt zu innig mit der Ausbildung der Sinnesorgane zu- sammen, als daſs sie ohne den Verlust des nöthigen Ueberblickes oder unnütze Wiederholungen getrennt von diesen behandelt werden könnte. Wir werden daher hier nur die einzelnen Ge- sichtsknochen nach ihrer speciellen Ossificationsgeschichte durch- gehen und müssen wegen des Uebrigen auf die Abschnitte von dem serösen Blatte und dem Schleimblatte verweisen, in welchen von den Sinnen gehandelt wird.
I. Die Knochen des Gesichtes.
Es würde ein eigenes Werk erheischen, wenn man diejeni- gen Knochen und Knochentheile, welche wahrhaft dem Gesichte (den Sinnesorganen) angehören, bestimmen und diese Bestimmung auf die durch die Entwickelungsgeschichte des Individuums sowohl, als der Thierwelt gewonnenen Ansichten basiren wollte. Denn die gültige aus dem Erwachsenen entnommene Bestimmung der soge- nannten Gesichtsknochen ist im höchsten Grade willkührlich und
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[235/0263]
Unteres Knochenrohr. Knochen des Gesichtes.
l. c., Meckel Arch. I. S. 594—611. Arch. VI. S. 397—404.
Anat. II. S. 266., Nicolai S. 15. 20. 26 fgg., E. H. Weber in
Meck. Arch. 1827. S. 230. und in Hildebrandts Anatomie II. S.
163—165. Ritgen S. 202—225. —
B. Unteres Knochenrohr.
Während das obere Centralrohr überall geschlossen und selbst
durch die Zwischenwirbel der Sinne nur eingedrückt, nicht aber
in seiner Continuität unterbrochen war, ist das untere Rohr nur
selten und nie der ganzen Länge nach in seinen Knorpel- und
Knochentheilen gänzlich geschlossen. Bei dem Menschen gehören
zu ihm die Gesichtsknochen, die Rippen nebst dem Brustbeine.
Die ersteren gehören, wie wir schon oben bemerkt und später
noch entwickeln werden, ganz und gar den Sinnesorganen an.
In ähnlicher Qualität tritt noch ein isoliter Knochengürtel, das
Zungenbein, auf. Die Schlieſsung dieser Wirbelstücke ist durch
die Lage und die sich gegenseitig bedingenden Formveränderun-
gen der Sinnesorgane bestimmt und daher nur mehr oder minder
im Einzelnen vollständig. Am Rippenkorbe dagegen bildet das
Brustbein eine feste Schluſslinie und mit ihm hallt, wenn auch
in schwächeren Tönen, ein bei den Wirbellosen realisirtes Ver-
hältniſs wieder, wie später noch sich ergeben wird.
Die Entstehung der das Gesicht constituirenden härteren
Theile hängt zu innig mit der Ausbildung der Sinnesorgane zu-
sammen, als daſs sie ohne den Verlust des nöthigen Ueberblickes
oder unnütze Wiederholungen getrennt von diesen behandelt
werden könnte. Wir werden daher hier nur die einzelnen Ge-
sichtsknochen nach ihrer speciellen Ossificationsgeschichte durch-
gehen und müssen wegen des Uebrigen auf die Abschnitte von
dem serösen Blatte und dem Schleimblatte verweisen, in welchen
von den Sinnen gehandelt wird.
I. Die Knochen des Gesichtes.
Es würde ein eigenes Werk erheischen, wenn man diejeni-
gen Knochen und Knochentheile, welche wahrhaft dem Gesichte
(den Sinnesorganen) angehören, bestimmen und diese Bestimmung
auf die durch die Entwickelungsgeschichte des Individuums sowohl,
als der Thierwelt gewonnenen Ansichten basiren wollte. Denn die
gültige aus dem Erwachsenen entnommene Bestimmung der soge-
nannten Gesichtsknochen ist im höchsten Grade willkührlich und
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Valentin, Gabriel Gustav: Handbuch der Entwicklungsgeschichte des Menschen mit vergleichender Rücksicht der Entwicklung der Säugetiere und Vögel. Berlin, 1835, S. 235. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/valentin_entwicklungsgeschichte_1835/263>, abgerufen am 22.11.2024.
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