unwissenschaftlich. Um jedoch hier nicht unverständlich zu seyn, wo eine solche weitläufige Darstellung am unrechten Orte wäre, werden wir die gebräuchlichste Distinction befolgen.
a. Die Pflugschaar. -- Nach Rathke sollen lamina papyra- cea des Siebbeines, Vomer, knorpelige Nasenscheidewand und Intermaxillarknochen aus einer Mittelwand entstehen (S. Abh. I. S. 102.). Die Pflugschaar hat im dritten bis vierten Monate nach Nesbitt (l. c. S. 60.) dieselbe Gestalt, wie im Erwachsenen und besteht aus zwei seitlichen an einander liegenden Knorpelplatten. Dasselbe bestätigen Sömmering (l. c. p. 170.) und Danz (l. c. S. 214.); nach Senff (l. c. p. 39.) dagegen ist wenigstens der hintere Rand in frühester Zeit einfach. Der Letztere sah es, wie Kerk- ring, Mayer u. A., in der dreizehnten Woche verknöchert. Be- clard (l. c. S. 430.) setzt seine Ossification um den 45sten Tag. Meckel nimmt als Verknöcherungstermin den vierten Monat an. In diesem ist nach Nicolai (l. c. S. 20.) und Ritgen (l. c. S. 197.) die Ossification oben und hinten am stärksten. Von der Mitte des dritten Monates an werden die beiden Platten des Vomer deutlicher kenntlich und klaffen am vorderen Ende, besonders an getrockneten Schädeln etwas von einander. Die Grösse über- trifft die der knorpeligen Scheidewand um ein Bedeutendes, bis nach dem siebenten bis achten Monate das Verhältniss sich dem des Erwachsenen ziemlich nähert. Mehr, als ein Knochenkern, scheint nicht vorzukommen. Vgl. Kerkring p. 233., Nesbitt S. 59. 60., Danz S. 214., Sömmering p. 170., Mayer II. S. 76., Senff p. 39. 40., Beclard S. 429. 430., Oberkampf p. 42., Nicolai S. 20. 26 fgg., Ritgen S. 197. 198., E. H. Weber S. 107.
b. Die Nasenbeine. -- Ihre frühe Verknöcherung war Kerk- ring (l. c. p. 233.) und Nesbitt (l. c. S. 55.) schon bekannt. Die sehr frühe Ausbildung der ganzen Knochen aber erwähnen Blu- menbach (Knochenlehre S. 210.), Sömmering (l. c. p. 162.) und Danz (l. c. S. 213.). Die Zeit der Ossification setzt Senff (l. c. p. 38.) in die zwölfte Woche, Beclard (l. c. S. 431.) vor den 45sten Tag, Meckel (l. c. S. 185.) in den Anfang des dritten und Nicolai (l. c. S. 20.) in den des vierten Monates. Unsere Erfah- rungen stimmen für Meckels Ansicht. Rasch vergrössert sich in ihnen die Knochenmasse, so dass sie im vierten Monate schon lange und von oben nach unten breiter werdende Platten dar- stellen, die im fünften an einander stossen und bis an das Ende der Schwangerschaft selbst noch relativ grösser verhältnissmässig,
Von dem Embryo.
unwissenschaftlich. Um jedoch hier nicht unverständlich zu seyn, wo eine solche weitläufige Darstellung am unrechten Orte wäre, werden wir die gebräuchlichste Distinction befolgen.
a. Die Pflugschaar. — Nach Rathke sollen lamina papyra- cea des Siebbeines, Vomer, knorpelige Nasenscheidewand und Intermaxillarknochen aus einer Mittelwand entstehen (S. Abh. I. S. 102.). Die Pflugschaar hat im dritten bis vierten Monate nach Nesbitt (l. c. S. 60.) dieselbe Gestalt, wie im Erwachsenen und besteht aus zwei seitlichen an einander liegenden Knorpelplatten. Dasselbe bestätigen Sömmering (l. c. p. 170.) und Danz (l. c. S. 214.); nach Senff (l. c. p. 39.) dagegen ist wenigstens der hintere Rand in frühester Zeit einfach. Der Letztere sah es, wie Kerk- ring, Mayer u. A., in der dreizehnten Woche verknöchert. Bè- clard (l. c. S. 430.) setzt seine Ossification um den 45sten Tag. Meckel nimmt als Verknöcherungstermin den vierten Monat an. In diesem ist nach Nicolai (l. c. S. 20.) und Ritgen (l. c. S. 197.) die Ossification oben und hinten am stärksten. Von der Mitte des dritten Monates an werden die beiden Platten des Vomer deutlicher kenntlich und klaffen am vorderen Ende, besonders an getrockneten Schädeln etwas von einander. Die Gröſse über- trifft die der knorpeligen Scheidewand um ein Bedeutendes, bis nach dem siebenten bis achten Monate das Verhältniſs sich dem des Erwachsenen ziemlich nähert. Mehr, als ein Knochenkern, scheint nicht vorzukommen. Vgl. Kerkring p. 233., Nesbitt S. 59. 60., Danz S. 214., Sömmering p. 170., Mayer II. S. 76., Senff p. 39. 40., Bèclard S. 429. 430., Oberkampf p. 42., Nicolai S. 20. 26 fgg., Ritgen S. 197. 198., E. H. Weber S. 107.
b. Die Nasenbeine. — Ihre frühe Verknöcherung war Kerk- ring (l. c. p. 233.) und Nesbitt (l. c. S. 55.) schon bekannt. Die sehr frühe Ausbildung der ganzen Knochen aber erwähnen Blu- menbach (Knochenlehre S. 210.), Sömmering (l. c. p. 162.) und Danz (l. c. S. 213.). Die Zeit der Ossification setzt Senff (l. c. p. 38.) in die zwölfte Woche, Bèclard (l. c. S. 431.) vor den 45sten Tag, Meckel (l. c. S. 185.) in den Anfang des dritten und Nicolai (l. c. S. 20.) in den des vierten Monates. Unsere Erfah- rungen stimmen für Meckels Ansicht. Rasch vergröſsert sich in ihnen die Knochenmasse, so daſs sie im vierten Monate schon lange und von oben nach unten breiter werdende Platten dar- stellen, die im fünften an einander stoſsen und bis an das Ende der Schwangerschaft selbst noch relativ gröſser verhältniſsmäſsig,
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Von dem Embryo.
unwissenschaftlich. Um jedoch hier nicht unverständlich zu seyn,
wo eine solche weitläufige Darstellung am unrechten Orte wäre,
werden wir die gebräuchlichste Distinction befolgen.
a. Die Pflugschaar. — Nach Rathke sollen lamina papyra-
cea des Siebbeines, Vomer, knorpelige Nasenscheidewand und
Intermaxillarknochen aus einer Mittelwand entstehen (S. Abh. I.
S. 102.). Die Pflugschaar hat im dritten bis vierten Monate nach
Nesbitt (l. c. S. 60.) dieselbe Gestalt, wie im Erwachsenen und
besteht aus zwei seitlichen an einander liegenden Knorpelplatten.
Dasselbe bestätigen Sömmering (l. c. p. 170.) und Danz (l. c. S.
214.); nach Senff (l. c. p. 39.) dagegen ist wenigstens der hintere
Rand in frühester Zeit einfach. Der Letztere sah es, wie Kerk-
ring, Mayer u. A., in der dreizehnten Woche verknöchert. Bè-
clard (l. c. S. 430.) setzt seine Ossification um den 45sten Tag.
Meckel nimmt als Verknöcherungstermin den vierten Monat an.
In diesem ist nach Nicolai (l. c. S. 20.) und Ritgen (l. c. S. 197.)
die Ossification oben und hinten am stärksten. Von der Mitte
des dritten Monates an werden die beiden Platten des Vomer
deutlicher kenntlich und klaffen am vorderen Ende, besonders
an getrockneten Schädeln etwas von einander. Die Gröſse über-
trifft die der knorpeligen Scheidewand um ein Bedeutendes, bis
nach dem siebenten bis achten Monate das Verhältniſs sich dem
des Erwachsenen ziemlich nähert. Mehr, als ein Knochenkern,
scheint nicht vorzukommen. Vgl. Kerkring p. 233., Nesbitt S.
59. 60., Danz S. 214., Sömmering p. 170., Mayer II. S. 76.,
Senff p. 39. 40., Bèclard S. 429. 430., Oberkampf p. 42., Nicolai
S. 20. 26 fgg., Ritgen S. 197. 198., E. H. Weber S. 107.
b. Die Nasenbeine. — Ihre frühe Verknöcherung war Kerk-
ring (l. c. p. 233.) und Nesbitt (l. c. S. 55.) schon bekannt. Die
sehr frühe Ausbildung der ganzen Knochen aber erwähnen Blu-
menbach (Knochenlehre S. 210.), Sömmering (l. c. p. 162.) und
Danz (l. c. S. 213.). Die Zeit der Ossification setzt Senff (l. c.
p. 38.) in die zwölfte Woche, Bèclard (l. c. S. 431.) vor den
45sten Tag, Meckel (l. c. S. 185.) in den Anfang des dritten und
Nicolai (l. c. S. 20.) in den des vierten Monates. Unsere Erfah-
rungen stimmen für Meckels Ansicht. Rasch vergröſsert sich in
ihnen die Knochenmasse, so daſs sie im vierten Monate schon
lange und von oben nach unten breiter werdende Platten dar-
stellen, die im fünften an einander stoſsen und bis an das Ende
der Schwangerschaft selbst noch relativ gröſser verhältniſsmäſsig,
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Valentin, Gabriel Gustav: Handbuch der Entwicklungsgeschichte des Menschen mit vergleichender Rücksicht der Entwicklung der Säugetiere und Vögel. Berlin, 1835, S. 236. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/valentin_entwicklungsgeschichte_1835/264>, abgerufen am 22.11.2024.
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