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Valentin, Gabriel Gustav: Handbuch der Entwicklungsgeschichte des Menschen mit vergleichender Rücksicht der Entwicklung der Säugetiere und Vögel. Berlin, 1835.

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Unteres Knochenrohr. Knochen des Gesichtes.
den Intermaxillarknochen der Säugethiere durch eine Nath, die
sutura incisiva, auch am menschlichen Schädel angedeutet ge-
funden. (S. die Notizen hierüber bei E. H. Weber l. c. S. 95.
Göthe zur Naturwissenschaft etc. Bd. I. Hft. 2. S. 209. und Nov.
Act. Ac. N. C. Vol. XV. Tom
. 1. p. 8 fgg. und M. J. Weber
in Frorieps Notizen Jan. 1828. p. 282.). Einen gesonderten Kno-
chen, wie Beclard (l. c. S. 431.) angiebt, habe ich nicht gesehen.
Nur an einem völlig gesunden viermonatlichen Schädel sah ich
auf der einen Seite eine tief durchgehende Nath, welche durch
eine kleine Knorpelmasse von dem übrigen Oberkieserknochen ge-
trennt war. Das hierdurch entstandene gesonderte, als os inter-
maxillare
zu deutende Knochenstück enthielt zwei Schneide-
zähne, indem die Spalte genau zwischen dem äusseren Schneide-
zahn und dem inneren Rande des Eckzahnes hindurchging. In-
teressant war es mir, dass ich an allen von mir untersuchten rha-
chitischen Fötusschädeln keine Spur dieser Trennung vorfand. --
In dem Neugeborenen sind nach Sömmerings Angabe (l. c. p. 151.
152.) alle Theile der maxilla superior zwar schon vorhanden,
doch noch mehr in die Breite gezogen, als lang. Es findet sich
das planum orbitale und der proc. nasalis noch am meisten
ausgebildet. Vgl. Kerkring p. 231--233., Nesbitt S. 56--58.,
Sömmering p. 151. 152., Danz S. 215. 216., Senff p. 32--38.,
Beclard S. 432. 433., Meckel S. 130--132., Nicolai S. 10. 13.
18 fgg., E. H. Weber S. 94. 95., Ritgen S. 189--195.

Die Entstehung der Zähne und der Highmorshöhle sollen bei
dem Schleimblatte abgehandelt werden.

g. Die Gaumenbeine. -- Sie entstehen nach Kerkring (l. c.
p. 233.), Nesbitt (S. 59.) und Portal (Lietauds Zerglied. Kunst.
S. 253.) im dritten Monate, nach Senffs genauerer Bestimmung
(l. c. p. 37.) in der zwölften Woche. Meckel sah im dritten
Monate einen Knochenkern und Nicolai beobachtete im zweiten
Monate schon Spuren der Verknöcherung. (S. seine zweite Ta-
belle.) Gegen die Mitte des dritten Monates ist das ganze Gau-
menbein schon in Knochenmasse verwandelt. Die horizontale
Platte hat fast schon die verhältnissmässige Grösse des Erwach-
senen, nur dass der mittlere Theil etwas breiter und mehr nach
vorn ausgeschweift wird. In der Regel ist die Verbindung des-
selben eine einfache Nath. Doch sehe ich an einem viermonat-
lichen Schädel an ihrer Stelle eine kleine crista vorstehen. Das

Unteres Knochenrohr. Knochen des Gesichtes.
den Intermaxillarknochen der Säugethiere durch eine Nath, die
sutura incisiva, auch am menschlichen Schädel angedeutet ge-
funden. (S. die Notizen hierüber bei E. H. Weber l. c. S. 95.
Göthe zur Naturwissenschaft etc. Bd. I. Hft. 2. S. 209. und Nov.
Act. Ac. N. C. Vol. XV. Tom
. 1. p. 8 fgg. und M. J. Weber
in Frorieps Notizen Jan. 1828. p. 282.). Einen gesonderten Kno-
chen, wie Bèclard (l. c. S. 431.) angiebt, habe ich nicht gesehen.
Nur an einem völlig gesunden viermonatlichen Schädel sah ich
auf der einen Seite eine tief durchgehende Nath, welche durch
eine kleine Knorpelmasse von dem übrigen Oberkieserknochen ge-
trennt war. Das hierdurch entstandene gesonderte, als os inter-
maxillare
zu deutende Knochenstück enthielt zwei Schneide-
zähne, indem die Spalte genau zwischen dem äuſseren Schneide-
zahn und dem inneren Rande des Eckzahnes hindurchging. In-
teressant war es mir, daſs ich an allen von mir untersuchten rha-
chitischen Fötusschädeln keine Spur dieser Trennung vorfand. —
In dem Neugeborenen sind nach Sömmerings Angabe (l. c. p. 151.
152.) alle Theile der maxilla superior zwar schon vorhanden,
doch noch mehr in die Breite gezogen, als lang. Es findet sich
das planum orbitale und der proc. nasalis noch am meisten
ausgebildet. Vgl. Kerkring p. 231—233., Nesbitt S. 56—58.,
Sömmering p. 151. 152., Danz S. 215. 216., Senff p. 32—38.,
Bèclard S. 432. 433., Meckel S. 130—132., Nicolai S. 10. 13.
18 fgg., E. H. Weber S. 94. 95., Ritgen S. 189—195.

Die Entstehung der Zähne und der Highmorshöhle sollen bei
dem Schleimblatte abgehandelt werden.

g. Die Gaumenbeine. — Sie entstehen nach Kerkring (l. c.
p. 233.), Nesbitt (S. 59.) und Portal (Lietauds Zerglied. Kunst.
S. 253.) im dritten Monate, nach Senffs genauerer Bestimmung
(l. c. p. 37.) in der zwölften Woche. Meckel sah im dritten
Monate einen Knochenkern und Nicolai beobachtete im zweiten
Monate schon Spuren der Verknöcherung. (S. seine zweite Ta-
belle.) Gegen die Mitte des dritten Monates ist das ganze Gau-
menbein schon in Knochenmasse verwandelt. Die horizontale
Platte hat fast schon die verhältniſsmäſsige Gröſse des Erwach-
senen, nur daſs der mittlere Theil etwas breiter und mehr nach
vorn ausgeschweift wird. In der Regel ist die Verbindung des-
selben eine einfache Nath. Doch sehe ich an einem viermonat-
lichen Schädel an ihrer Stelle eine kleine crista vorstehen. Das

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[239/0267] Unteres Knochenrohr. Knochen des Gesichtes. den Intermaxillarknochen der Säugethiere durch eine Nath, die sutura incisiva, auch am menschlichen Schädel angedeutet ge- funden. (S. die Notizen hierüber bei E. H. Weber l. c. S. 95. Göthe zur Naturwissenschaft etc. Bd. I. Hft. 2. S. 209. und Nov. Act. Ac. N. C. Vol. XV. Tom. 1. p. 8 fgg. und M. J. Weber in Frorieps Notizen Jan. 1828. p. 282.). Einen gesonderten Kno- chen, wie Bèclard (l. c. S. 431.) angiebt, habe ich nicht gesehen. Nur an einem völlig gesunden viermonatlichen Schädel sah ich auf der einen Seite eine tief durchgehende Nath, welche durch eine kleine Knorpelmasse von dem übrigen Oberkieserknochen ge- trennt war. Das hierdurch entstandene gesonderte, als os inter- maxillare zu deutende Knochenstück enthielt zwei Schneide- zähne, indem die Spalte genau zwischen dem äuſseren Schneide- zahn und dem inneren Rande des Eckzahnes hindurchging. In- teressant war es mir, daſs ich an allen von mir untersuchten rha- chitischen Fötusschädeln keine Spur dieser Trennung vorfand. — In dem Neugeborenen sind nach Sömmerings Angabe (l. c. p. 151. 152.) alle Theile der maxilla superior zwar schon vorhanden, doch noch mehr in die Breite gezogen, als lang. Es findet sich das planum orbitale und der proc. nasalis noch am meisten ausgebildet. Vgl. Kerkring p. 231—233., Nesbitt S. 56—58., Sömmering p. 151. 152., Danz S. 215. 216., Senff p. 32—38., Bèclard S. 432. 433., Meckel S. 130—132., Nicolai S. 10. 13. 18 fgg., E. H. Weber S. 94. 95., Ritgen S. 189—195. Die Entstehung der Zähne und der Highmorshöhle sollen bei dem Schleimblatte abgehandelt werden. g. Die Gaumenbeine. — Sie entstehen nach Kerkring (l. c. p. 233.), Nesbitt (S. 59.) und Portal (Lietauds Zerglied. Kunst. S. 253.) im dritten Monate, nach Senffs genauerer Bestimmung (l. c. p. 37.) in der zwölften Woche. Meckel sah im dritten Monate einen Knochenkern und Nicolai beobachtete im zweiten Monate schon Spuren der Verknöcherung. (S. seine zweite Ta- belle.) Gegen die Mitte des dritten Monates ist das ganze Gau- menbein schon in Knochenmasse verwandelt. Die horizontale Platte hat fast schon die verhältniſsmäſsige Gröſse des Erwach- senen, nur daſs der mittlere Theil etwas breiter und mehr nach vorn ausgeschweift wird. In der Regel ist die Verbindung des- selben eine einfache Nath. Doch sehe ich an einem viermonat- lichen Schädel an ihrer Stelle eine kleine crista vorstehen. Das

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Zitationshilfe: Valentin, Gabriel Gustav: Handbuch der Entwicklungsgeschichte des Menschen mit vergleichender Rücksicht der Entwicklung der Säugetiere und Vögel. Berlin, 1835, S. 239. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/valentin_entwicklungsgeschichte_1835/267>, abgerufen am 22.11.2024.