che noch zartere geschlängelte Gänge in sich enthalten. Er stellt die Vermuthung auf (p. 15.), dass derselbe vielleicht Aehnlichkeit mit dem vas deferens und dem Nebenhoden habe. Ausserdem be- schreibt er die angeblich weiblichen innern Genitalien aus einer neunwöchentlichen (p. 9.), einer vierzehnwöchentlichen Frucht (p. 11.) und einem zweijährigen Kinde (p. 16.). In fig. 2. d. hat er als Funiculi exteriores wahrscheinlich die Wolffschen Körper aus dem Anfange des dritten Monates abgebildet.
1806. -- Dzondi (supplementa ad anatomiam et physiolog. potissimum comparatam. 1806. 4. p. 60--62.) bekämpft Lob- steins Ausspruch, dass die Nieren spät entstünden und stellt im Gegentheil die eben so unwahre Ansicht auf, dass Herz, Leber, Hirn und Nieren sich noch vor dem Darmkanale bilden (p. 60.). Er beschreibt die für Nieren gehaltenen Wolffschen Körper aus 6--8 Linien langen Embryonen als eine körnige, aus vielen, wie eine Menge kleiner Gedärme, in einander gewundenen Röhren bestehende Masse, welche sehr blutreich und oben zugespitzt, unten dagegen abgerun- det ist. Seine Abbildungen dieser Theile aus verschiedenen Früchten (tab. 3. fig. 9--11.) sind nicht genau und im Ganzen auch unrichtig.
Oken (Beiträge zur vergl. Zoologie. Bd. I. Hft. 1. 1806. 4.) beschreibt aus jungen Schweineembryonen die Wolffschen Körper als zwei ungeheure cylindrische Organe, welche in ihrem Inne- ren hohl seyn sollen (S. 74. 75.). Seine Abbildung (tab. 3. fig. 3. m. d. l. c.) stellt die äussere Form fast ganz richtig dar.
In demselben Jahre lieferte J. Fr. Meckel (Abhandlungen aus der menschl. und vergleichenden Anatomie und Physiologie. 1806. 8.) eine Anatomie vieler menschlichen Früchte (S. 277--381.), bei welchen Untersuchungen er offenbar die Wolffschen Körper gesehen, nur nicht erkannt hat. So beschreibt er aus einem 13 Linien langen Embryo drei über einander liegende Organe, welche er wahrscheinlich unrichtig als Nieren, Nebennieren und Eierstöcke deutet (S. 285--86.). Aus einem 15 Linien langen Embryo be- richtet er sogar (S. 309.), dass die angeblichen 21/2 Linien langen Ovarien an ihrem oberen Rande etwas eingeschnitten seyen. In einem 17 Linien langen Embryo waren die Ovarien nur 11/2''' lang und convergirten nach unten (S. 319.) die Trompeten (wahr- scheinlich die Wolffschen Körper), reichten über die äusseren En- den der Ovarien empor, waren platt (S. 320.) und ohne Abdo- minalöffnung. Von ihrer vorderen Fläche setzte sich ein kleiner
Geschlechts- und Harnorgane.
che noch zartere geschlängelte Gänge in sich enthalten. Er stellt die Vermuthung auf (p. 15.), daſs derselbe vielleicht Aehnlichkeit mit dem vas deferens und dem Nebenhoden habe. Auſserdem be- schreibt er die angeblich weiblichen innern Genitalien aus einer neunwöchentlichen (p. 9.), einer vierzehnwöchentlichen Frucht (p. 11.) und einem zweijährigen Kinde (p. 16.). In fig. 2. d. hat er als Funiculi exteriores wahrscheinlich die Wolffschen Körper aus dem Anfange des dritten Monates abgebildet.
1806. — Dzondi (supplementa ad anatomiam et physiolog. potissimum comparatam. 1806. 4. p. 60—62.) bekämpft Lob- steins Ausspruch, daſs die Nieren spät entstünden und stellt im Gegentheil die eben so unwahre Ansicht auf, daſs Herz, Leber, Hirn und Nieren sich noch vor dem Darmkanale bilden (p. 60.). Er beschreibt die für Nieren gehaltenen Wolffschen Körper aus 6—8 Linien langen Embryonen als eine körnige, aus vielen, wie eine Menge kleiner Gedärme, in einander gewundenen Röhren bestehende Masse, welche sehr blutreich und oben zugespitzt, unten dagegen abgerun- det ist. Seine Abbildungen dieser Theile aus verschiedenen Früchten (tab. 3. fig. 9—11.) sind nicht genau und im Ganzen auch unrichtig.
Oken (Beiträge zur vergl. Zoologie. Bd. I. Hft. 1. 1806. 4.) beschreibt aus jungen Schweineembryonen die Wolffschen Körper als zwei ungeheure cylindrische Organe, welche in ihrem Inne- ren hohl seyn sollen (S. 74. 75.). Seine Abbildung (tab. 3. fig. 3. m. d. l. c.) stellt die äuſsere Form fast ganz richtig dar.
In demselben Jahre lieferte J. Fr. Meckel (Abhandlungen aus der menschl. und vergleichenden Anatomie und Physiologie. 1806. 8.) eine Anatomie vieler menschlichen Früchte (S. 277—381.), bei welchen Untersuchungen er offenbar die Wolffschen Körper gesehen, nur nicht erkannt hat. So beschreibt er aus einem 13 Linien langen Embryo drei über einander liegende Organe, welche er wahrscheinlich unrichtig als Nieren, Nebennieren und Eierstöcke deutet (S. 285—86.). Aus einem 15 Linien langen Embryo be- richtet er sogar (S. 309.), daſs die angeblichen 2½ Linien langen Ovarien an ihrem oberen Rande etwas eingeschnitten seyen. In einem 17 Linien langen Embryo waren die Ovarien nur 1½‴ lang und convergirten nach unten (S. 319.) die Trompeten (wahr- scheinlich die Wolffschen Körper), reichten über die äuſseren En- den der Ovarien empor, waren platt (S. 320.) und ohne Abdo- minalöffnung. Von ihrer vorderen Fläche setzte sich ein kleiner
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Geschlechts- und Harnorgane.
che noch zartere geschlängelte Gänge in sich enthalten. Er stellt
die Vermuthung auf (p. 15.), daſs derselbe vielleicht Aehnlichkeit mit
dem vas deferens und dem Nebenhoden habe. Auſserdem be-
schreibt er die angeblich weiblichen innern Genitalien aus einer
neunwöchentlichen (p. 9.), einer vierzehnwöchentlichen Frucht (p.
11.) und einem zweijährigen Kinde (p. 16.). In fig. 2. d. hat er als
Funiculi exteriores wahrscheinlich die Wolffschen Körper aus
dem Anfange des dritten Monates abgebildet.
1806. — Dzondi (supplementa ad anatomiam et physiolog.
potissimum comparatam. 1806. 4. p. 60—62.) bekämpft Lob-
steins Ausspruch, daſs die Nieren spät entstünden und stellt im
Gegentheil die eben so unwahre Ansicht auf, daſs Herz, Leber,
Hirn und Nieren sich noch vor dem Darmkanale bilden (p. 60.).
Er beschreibt die für Nieren gehaltenen Wolffschen Körper aus 6—8
Linien langen Embryonen als eine körnige, aus vielen, wie eine Menge
kleiner Gedärme, in einander gewundenen Röhren bestehende Masse,
welche sehr blutreich und oben zugespitzt, unten dagegen abgerun-
det ist. Seine Abbildungen dieser Theile aus verschiedenen Früchten
(tab. 3. fig. 9—11.) sind nicht genau und im Ganzen auch unrichtig.
Oken (Beiträge zur vergl. Zoologie. Bd. I. Hft. 1. 1806. 4.)
beschreibt aus jungen Schweineembryonen die Wolffschen Körper
als zwei ungeheure cylindrische Organe, welche in ihrem Inne-
ren hohl seyn sollen (S. 74. 75.). Seine Abbildung (tab. 3. fig.
3. m. d. l. c.) stellt die äuſsere Form fast ganz richtig dar.
In demselben Jahre lieferte J. Fr. Meckel (Abhandlungen aus
der menschl. und vergleichenden Anatomie und Physiologie. 1806.
8.) eine Anatomie vieler menschlichen Früchte (S. 277—381.),
bei welchen Untersuchungen er offenbar die Wolffschen Körper
gesehen, nur nicht erkannt hat. So beschreibt er aus einem 13
Linien langen Embryo drei über einander liegende Organe, welche
er wahrscheinlich unrichtig als Nieren, Nebennieren und Eierstöcke
deutet (S. 285—86.). Aus einem 15 Linien langen Embryo be-
richtet er sogar (S. 309.), daſs die angeblichen 2½ Linien langen
Ovarien an ihrem oberen Rande etwas eingeschnitten seyen. In
einem 17 Linien langen Embryo waren die Ovarien nur 1½‴
lang und convergirten nach unten (S. 319.) die Trompeten (wahr-
scheinlich die Wolffschen Körper), reichten über die äuſseren En-
den der Ovarien empor, waren platt (S. 320.) und ohne Abdo-
minalöffnung. Von ihrer vorderen Fläche setzte sich ein kleiner
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Valentin, Gabriel Gustav: Handbuch der Entwicklungsgeschichte des Menschen mit vergleichender Rücksicht der Entwicklung der Säugetiere und Vögel. Berlin, 1835, S. 359. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/valentin_entwicklungsgeschichte_1835/387>, abgerufen am 22.11.2024.
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