Valentin, Gabriel Gustav: Handbuch der Entwicklungsgeschichte des Menschen mit vergleichender Rücksicht der Entwicklung der Säugetiere und Vögel. Berlin, 1835.Von dem Embryo. diment des Scheidenkanales. 4. Dieser Zellstoffstreifen schwin-det ganz oder es bleibt nur ein kleines Stückchen von ihm zu- rück (S. 380--81.). Der Irrthum, dass die tunica vaginalis communis für eine Fortsetzung des Bauchfelles gehalten wird, basirt sich zum Theil auf Galens aus Affen von dem Genus Cy- nocephalus und Cercopithecus entnommenen Beschreibungen. Fernelius und Sylvius verbreiteten dagegen die unrichtige Ansicht, dass das Bauchfell sich nie über den Bauchring hinausstrecke (S. 384.). Das Rudiment des Scheidenkanales hat aus männli- chen Leichen Bidloo (anat. c. h. tab. XXXII. fig. 4.) zuerst, Nuck dagegen aus weiblichen Körpern als sein diverticulum ab- gebildet. Vic d'Azyr und Brugnone erkannten zuerst seine Be- deutung; Schreger (Abhandlung. d. Physikal. medizin. Societ. zu Erlangen Bd. I. 1810. S. 345.) jedoch hat dasselbe am genaue- sten untersucht und Cloquet stellt es als prolongement du pe- ritoine und poche sereuse dar (S. 392--93.). Seiler hat end- lich eine Synomik der Scheidenhäute geliefert, von welcher wir hier einen Auszug zu geben für zweckmässig halten. 1. Der obere Theil der Verdoppelung des Bauchfelles, das 2. Der untere Theil, das Gekrös des Hodenbandes, Mesor- 3. Das Leitband oder Band des Hodens = ligamentum s. 4. Der Scheidenkanal, Scheidenfortsatz, Processus perito- 5. Das Rudiment des Scheidenkanals, Ruinae canalis va- Von dem Embryo. diment des Scheidenkanales. 4. Dieser Zellstoffstreifen schwin-det ganz oder es bleibt nur ein kleines Stückchen von ihm zu- rück (S. 380—81.). Der Irrthum, daſs die tunica vaginalis communis für eine Fortsetzung des Bauchfelles gehalten wird, basirt sich zum Theil auf Galens aus Affen von dem Genus Cy- nocephalus und Cercopithecus entnommenen Beschreibungen. Fernelius und Sylvius verbreiteten dagegen die unrichtige Ansicht, daſs das Bauchfell sich nie über den Bauchring hinausstrecke (S. 384.). Das Rudiment des Scheidenkanales hat aus männli- chen Leichen Bidloo (anat. c. h. tab. XXXII. fig. 4.) zuerst, Nuck dagegen aus weiblichen Körpern als sein diverticulum ab- gebildet. Vic d’Azyr und Brugnone erkannten zuerst seine Be- deutung; Schreger (Abhandlung. d. Physikal. medizin. Societ. zu Erlangen Bd. I. 1810. S. 345.) jedoch hat dasselbe am genaue- sten untersucht und Cloquet stellt es als prolongement du pe- ritoine und poche sereuse dar (S. 392—93.). Seiler hat end- lich eine Synomik der Scheidenhäute geliefert, von welcher wir hier einen Auszug zu geben für zweckmäſsig halten. 1. Der obere Theil der Verdoppelung des Bauchfelles, das 2. Der untere Theil, das Gekrös des Hodenbandes, Mesor- 3. Das Leitband oder Band des Hodens = ligamentum s. 4. Der Scheidenkanal, Scheidenfortsatz, Processus perito- 5. Das Rudiment des Scheidenkanals, Ruinae canalis va- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0432" n="404"/><fw place="top" type="header">Von dem Embryo.</fw><lb/> diment des Scheidenkanales. 4. Dieser Zellstoffstreifen schwin-<lb/> det ganz oder es bleibt nur ein kleines Stückchen von ihm zu-<lb/> rück (S. 380—81.). Der Irrthum, daſs die <hi rendition="#i">tunica vaginalis<lb/> communis</hi> für eine Fortsetzung des Bauchfelles gehalten wird,<lb/> basirt sich zum Theil auf Galens aus Affen von dem <hi rendition="#i">Genus Cy-<lb/> nocephalus</hi> und <hi rendition="#i">Cercopithecus</hi> entnommenen Beschreibungen.<lb/> Fernelius und Sylvius verbreiteten dagegen die unrichtige Ansicht,<lb/> daſs das Bauchfell sich nie über den Bauchring hinausstrecke<lb/> (S. 384.). Das Rudiment des Scheidenkanales hat aus männli-<lb/> chen Leichen Bidloo <hi rendition="#i">(anat. c. h. tab. 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Von dem Embryo.
diment des Scheidenkanales. 4. Dieser Zellstoffstreifen schwin-
det ganz oder es bleibt nur ein kleines Stückchen von ihm zu-
rück (S. 380—81.). Der Irrthum, daſs die tunica vaginalis
communis für eine Fortsetzung des Bauchfelles gehalten wird,
basirt sich zum Theil auf Galens aus Affen von dem Genus Cy-
nocephalus und Cercopithecus entnommenen Beschreibungen.
Fernelius und Sylvius verbreiteten dagegen die unrichtige Ansicht,
daſs das Bauchfell sich nie über den Bauchring hinausstrecke
(S. 384.). Das Rudiment des Scheidenkanales hat aus männli-
chen Leichen Bidloo (anat. c. h. tab. XXXII. fig. 4.) zuerst,
Nuck dagegen aus weiblichen Körpern als sein diverticulum ab-
gebildet. Vic d’Azyr und Brugnone erkannten zuerst seine Be-
deutung; Schreger (Abhandlung. d. Physikal. medizin. Societ. zu
Erlangen Bd. I. 1810. S. 345.) jedoch hat dasselbe am genaue-
sten untersucht und Cloquet stellt es als prolongement du pe-
ritoine und poche sereuse dar (S. 392—93.). Seiler hat end-
lich eine Synomik der Scheidenhäute geliefert, von welcher wir
hier einen Auszug zu geben für zweckmäſsig halten.
1. Der obere Theil der Verdoppelung des Bauchfelles, das
Gekrös des Hodens, Mesorchium Seiler, Falte des Bauchfelles
der meisten Schriftsteller, Mesenterium testiculi s. laminae pe-
ritonei internae processus Langenbeck. (Doch bezeichnet der
Letztere mit diesen Namen die ganze Verdoppelung bis zu dem
Bauchringe hinunter.)
2. Der untere Theil, das Gekrös des Hodenbandes, Mesor-
chiagogos Seiler = Vagina cylindrica Haller = Cylindrus
Camper, Pancera, Paletta = Vagina Halleri Hildebrandt =
Scheidenfortsatz, processus vaginalis Halleri auctt.
3. Das Leitband oder Band des Hodens = ligamentum s.
Gubernaculum testis Hunter et al. = ein Theil der Vagina
cylindrica Haller = Basis Girardi = ligament de testicule
Vic d’Azyr = ligamentum testis Paletta = Appendix testis
Lobstein = Regolatore, Leithaut Tuminati = ein Theil des Pro-
cessus laminae externae peritonei Langenbeck.
4. Der Scheidenkanal, Scheidenfortsatz, Processus perito-
nei vaginalis, Bauchfellfortsatz, ἀποβλᾳστημα τοῦ περιτοναίου,
propago peritonei. Der Gang von der Unterleibshöhle in der-
selben πόρος, meatus Galen, Camper.
5. Das Rudiment des Scheidenkanals, Ruinae canalis va-
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