Fruchthälter und mit ihm gleichzeitig die Tuben verlängern und vergrössern, winden sich die letzteren mehr oder minder spiralig, und ihre Drehungen sind sogar in der Frucht bei Weitem ver- hältnissmässig stärker und auffallender, als im Erwachsenen. Die Höhle der Gebärmutter sowohl, als der Tuben ist anfangs mit einer mehr oder minder hellen, wässrigen Flüssigkeit gefüllt.
G. Entwickelungsgeschichte der äusseren Sphäre der Harn- und Geschlechtsorgane.
a. Bei dem männlichen Geschlechte.
Der Canalis uro-genitalis bildet hier einen länglichen Schlauch, welcher von der Vereinigung der Harnblase mit dem unpaaren Gange, in den die beiden Saamengänge münden, bis zur äusseren Oeffnung reicht. Diese liegt über der Aftermündung und wird von ihr durch eine Leiste, das künftige Prineum, getrennt. Der Canalis uro-genitalis erhält nun, wie Rathke (Abhandl. I. S. 59.) zuerst beschrieben hat und ich selbst bestätigen kann, zwei seitliche Ausstülpungen, die künftigen Saamenblasen. Diese erscheinen bald als zwei seitliche, fast cylindrische Körperchen, welche mit ihren inneren Rändern sich bald erreichen, doch aber durch eine zarte Masse von Schleimgewebe in ihrer Mitte getrennt bleiben. Auf ihrer Oberfläche erscheinen sie einer in ihrer er- sten Formation begriffnen Drüse nicht unähnlich, indem ihre Höh- lung ebenso blinde, zuletzt kolbig anschwellende und verzweigte Gänge darstellt. Bei Durchschnitten sieht man aber, dass diese Gänge in der Mitte und etwas nach innen hin zu einer grossen länglichen Höhlung zusammenstossen, welche mit dem Canalis uro-genita- lis communicirt. Nun verkürzt sich der Kanal immer mehr und schwindet endlich ganz. Dieses zieht aber, wie Rathke schon beobachtet hat, merkwürdige Veränderungen nach sich. Die Ein- mündungsstelle der Saamenleiter rückt daher den Saamenblasen immer näher, und beide vasa deferentia öffnen sich, indem ihr Mittelstück, die unmittelbare Fortsetzung des Canalis uro-geni- talis, ebenfalls verschwunden ist, mit zwei gesonderten Mündungen. Die Saamenblasen communiciren ebenfalls mit zwei gesonderten, an kleinen Stielen geöffneten Einpflanzungsstellen. Die Harnröhre verläuft zuerst in der oberen (vorderen) Fläche des Canalis uro- genitalis und tritt unten mit dem Penis aus der Beckenhöhle
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Aeuſsere Sphäre der Harn- und Geschlechtsorgane.
Fruchthälter und mit ihm gleichzeitig die Tuben verlängern und vergröſsern, winden sich die letzteren mehr oder minder spiralig, und ihre Drehungen sind sogar in der Frucht bei Weitem ver- hältniſsmäſsig stärker und auffallender, als im Erwachsenen. Die Höhle der Gebärmutter sowohl, als der Tuben ist anfangs mit einer mehr oder minder hellen, wäſsrigen Flüssigkeit gefüllt.
G. Entwickelungsgeschichte der äuſseren Sphäre der Harn- und Geschlechtsorgane.
a. Bei dem männlichen Geschlechte.
Der Canalis uro-genitalis bildet hier einen länglichen Schlauch, welcher von der Vereinigung der Harnblase mit dem unpaaren Gange, in den die beiden Saamengänge münden, bis zur äuſseren Oeffnung reicht. Diese liegt über der Aftermündung und wird von ihr durch eine Leiste, das künftige Prineum, getrennt. Der Canalis uro-genitalis erhält nun, wie Rathke (Abhandl. I. S. 59.) zuerst beschrieben hat und ich selbst bestätigen kann, zwei seitliche Ausstülpungen, die künftigen Saamenblasen. Diese erscheinen bald als zwei seitliche, fast cylindrische Körperchen, welche mit ihren inneren Rändern sich bald erreichen, doch aber durch eine zarte Masse von Schleimgewebe in ihrer Mitte getrennt bleiben. Auf ihrer Oberfläche erscheinen sie einer in ihrer er- sten Formation begriffnen Drüse nicht unähnlich, indem ihre Höh- lung ebenso blinde, zuletzt kolbig anschwellende und verzweigte Gänge darstellt. Bei Durchschnitten sieht man aber, daſs diese Gänge in der Mitte und etwas nach innen hin zu einer groſsen länglichen Höhlung zusammenstoſsen, welche mit dem Canalis uro-genita- lis communicirt. Nun verkürzt sich der Kanal immer mehr und schwindet endlich ganz. Dieses zieht aber, wie Rathke schon beobachtet hat, merkwürdige Veränderungen nach sich. Die Ein- mündungsstelle der Saamenleiter rückt daher den Saamenblasen immer näher, und beide vasa deferentia öffnen sich, indem ihr Mittelstück, die unmittelbare Fortsetzung des Canalis uro-geni- talis, ebenfalls verschwunden ist, mit zwei gesonderten Mündungen. Die Saamenblasen communiciren ebenfalls mit zwei gesonderten, an kleinen Stielen geöffneten Einpflanzungsstellen. Die Harnröhre verläuft zuerst in der oberen (vorderen) Fläche des Canalis uro- genitalis und tritt unten mit dem Penis aus der Beckenhöhle
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Aeuſsere Sphäre der Harn- und Geschlechtsorgane.
Fruchthälter und mit ihm gleichzeitig die Tuben verlängern und
vergröſsern, winden sich die letzteren mehr oder minder spiralig,
und ihre Drehungen sind sogar in der Frucht bei Weitem ver-
hältniſsmäſsig stärker und auffallender, als im Erwachsenen. Die
Höhle der Gebärmutter sowohl, als der Tuben ist anfangs mit
einer mehr oder minder hellen, wäſsrigen Flüssigkeit gefüllt.
G. Entwickelungsgeschichte der äuſseren Sphäre
der Harn- und Geschlechtsorgane.
a. Bei dem männlichen Geschlechte.
Der Canalis uro-genitalis bildet hier einen länglichen
Schlauch, welcher von der Vereinigung der Harnblase mit dem
unpaaren Gange, in den die beiden Saamengänge münden, bis zur
äuſseren Oeffnung reicht. Diese liegt über der Aftermündung und
wird von ihr durch eine Leiste, das künftige Prineum, getrennt.
Der Canalis uro-genitalis erhält nun, wie Rathke (Abhandl. I.
S. 59.) zuerst beschrieben hat und ich selbst bestätigen kann,
zwei seitliche Ausstülpungen, die künftigen Saamenblasen. Diese
erscheinen bald als zwei seitliche, fast cylindrische Körperchen,
welche mit ihren inneren Rändern sich bald erreichen, doch aber
durch eine zarte Masse von Schleimgewebe in ihrer Mitte getrennt
bleiben. Auf ihrer Oberfläche erscheinen sie einer in ihrer er-
sten Formation begriffnen Drüse nicht unähnlich, indem ihre Höh-
lung ebenso blinde, zuletzt kolbig anschwellende und verzweigte
Gänge darstellt. Bei Durchschnitten sieht man aber, daſs diese Gänge
in der Mitte und etwas nach innen hin zu einer groſsen länglichen
Höhlung zusammenstoſsen, welche mit dem Canalis uro-genita-
lis communicirt. Nun verkürzt sich der Kanal immer mehr und
schwindet endlich ganz. Dieses zieht aber, wie Rathke schon
beobachtet hat, merkwürdige Veränderungen nach sich. Die Ein-
mündungsstelle der Saamenleiter rückt daher den Saamenblasen
immer näher, und beide vasa deferentia öffnen sich, indem ihr
Mittelstück, die unmittelbare Fortsetzung des Canalis uro-geni-
talis, ebenfalls verschwunden ist, mit zwei gesonderten Mündungen.
Die Saamenblasen communiciren ebenfalls mit zwei gesonderten, an
kleinen Stielen geöffneten Einpflanzungsstellen. Die Harnröhre
verläuft zuerst in der oberen (vorderen) Fläche des Canalis uro-
genitalis und tritt unten mit dem Penis aus der Beckenhöhle
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Valentin, Gabriel Gustav: Handbuch der Entwicklungsgeschichte des Menschen mit vergleichender Rücksicht der Entwicklung der Säugetiere und Vögel. Berlin, 1835, S. 419. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/valentin_entwicklungsgeschichte_1835/447>, abgerufen am 22.11.2024.
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