Valentin, Gabriel Gustav: Handbuch der Entwicklungsgeschichte des Menschen mit vergleichender Rücksicht der Entwicklung der Säugetiere und Vögel. Berlin, 1835.Darmkanal. der achten Woche relativ kürzer, in der neunten länger, in derzehnten bis dreizehnten kürzer, in der vierzehnten länger, in der funfzehnten kürzer, in der sechszehnten etwas länger und von der siebzehnten Woche endlich an immer kürzer, so dass der Wurmfortsatz des Neugebornen relativ 31/2 und der des Erwach- senen von funfzig Jahren 53/4 mal so kurz ist, als der des sieben- wöchentlichen Embryo. Auch die Breite oder Dicke des Darm- rohres ist zu verschiedenen Zeiten verschieden. Nach Meckel (Arch. III. S. 66.) ist in den frühesten Perioden der Darmkanal im Verhältniss zu seiner Länge weiter, als in späteren Perioden des Fötuslebens, in der letzteren Zeit aber relativ zu seiner Länge selbst enger, als in dem vollkommen ausgebildeten Zustande. -- Was nun aber die Durchmesser der einzelnen, das Darmrohr con- stituirenden Abtheilungen betrifft, so müssen wir vorerst an ein Gesetz erinnern, das wir in den sekundären Bildungen des Schleim- blattes modificirt wiederkehren sehen werden. Alle einzelnen Abtheilungen des Darmkanales sind Anfangs von durchaus gleicher Weite, die dickeren daher zum Theil anfangs dünner und die dünneren umgekehrt relativ dicker. Diejenigen Abtheilungen end- lich, welche, wie das Caecum, Ausstülpungen der dritten Art, wie wir sie unten nennen werden, von dem Darmrohre sind, ha- ben zuerst und noch eine geraume Zeit nach ihrer ersten Bildung einen ganz gleichen Durchmesser der Breite mit dem Darmrohre selbst. -- Um mehr in das Einzelne einzugehen, geben wir hier wiederum eine Reihe von Verhältnisszahlen, welche nach einem Theile der von Meckel hierüber gelieferten Resultate entnom- men sind. A. Verhältniss des Durchmessers des Dünndarmes Embryo von 7 Wochen wie 1 : 42. - - 8 - - 1 : 60. - - 9 - - 1 : 63. - - 10 - - 1 : 135. - - 11 - - 1 : 144. - - 12--13 - - 1 : 168. - - 14 - - 1 : 152. - - 15 - - 1 : 234--1 : 189. - - 16 - - 1 : 236. 29
Darmkanal. der achten Woche relativ kürzer, in der neunten länger, in derzehnten bis dreizehnten kürzer, in der vierzehnten länger, in der funfzehnten kürzer, in der sechszehnten etwas länger und von der siebzehnten Woche endlich an immer kürzer, so daſs der Wurmfortsatz des Neugebornen relativ 3½ und der des Erwach- senen von funfzig Jahren 5¾ mal so kurz ist, als der des sieben- wöchentlichen Embryo. Auch die Breite oder Dicke des Darm- rohres ist zu verschiedenen Zeiten verschieden. Nach Meckel (Arch. III. S. 66.) ist in den frühesten Perioden der Darmkanal im Verhältniſs zu seiner Länge weiter, als in späteren Perioden des Fötuslebens, in der letzteren Zeit aber relativ zu seiner Länge selbst enger, als in dem vollkommen ausgebildeten Zustande. — Was nun aber die Durchmesser der einzelnen, das Darmrohr con- stituirenden Abtheilungen betrifft, so müssen wir vorerst an ein Gesetz erinnern, das wir in den sekundären Bildungen des Schleim- blattes modificirt wiederkehren sehen werden. Alle einzelnen Abtheilungen des Darmkanales sind Anfangs von durchaus gleicher Weite, die dickeren daher zum Theil anfangs dünner und die dünneren umgekehrt relativ dicker. Diejenigen Abtheilungen end- lich, welche, wie das Caecum, Ausstülpungen der dritten Art, wie wir sie unten nennen werden, von dem Darmrohre sind, ha- ben zuerst und noch eine geraume Zeit nach ihrer ersten Bildung einen ganz gleichen Durchmesser der Breite mit dem Darmrohre selbst. — Um mehr in das Einzelne einzugehen, geben wir hier wiederum eine Reihe von Verhältniſszahlen, welche nach einem Theile der von Meckel hierüber gelieferten Resultate entnom- men sind. A. Verhältniſs des Durchmessers des Dünndarmes Embryo von 7 Wochen wie 1 : 42. ‒ ‒ 8 ‒ ‒ 1 : 60. ‒ ‒ 9 ‒ ‒ 1 : 63. ‒ ‒ 10 ‒ ‒ 1 : 135. ‒ ‒ 11 ‒ ‒ 1 : 144. ‒ ‒ 12—13 ‒ ‒ 1 : 168. ‒ ‒ 14 ‒ ‒ 1 : 152. ‒ ‒ 15 ‒ ‒ 1 : 234—1 : 189. ‒ ‒ 16 ‒ ‒ 1 : 236. 29
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Darmkanal.
der achten Woche relativ kürzer, in der neunten länger, in der
zehnten bis dreizehnten kürzer, in der vierzehnten länger, in der
funfzehnten kürzer, in der sechszehnten etwas länger und von
der siebzehnten Woche endlich an immer kürzer, so daſs der
Wurmfortsatz des Neugebornen relativ 3½ und der des Erwach-
senen von funfzig Jahren 5¾ mal so kurz ist, als der des sieben-
wöchentlichen Embryo. Auch die Breite oder Dicke des Darm-
rohres ist zu verschiedenen Zeiten verschieden. Nach Meckel
(Arch. III. S. 66.) ist in den frühesten Perioden der Darmkanal
im Verhältniſs zu seiner Länge weiter, als in späteren Perioden
des Fötuslebens, in der letzteren Zeit aber relativ zu seiner Länge
selbst enger, als in dem vollkommen ausgebildeten Zustande. —
Was nun aber die Durchmesser der einzelnen, das Darmrohr con-
stituirenden Abtheilungen betrifft, so müssen wir vorerst an ein
Gesetz erinnern, das wir in den sekundären Bildungen des Schleim-
blattes modificirt wiederkehren sehen werden. Alle einzelnen
Abtheilungen des Darmkanales sind Anfangs von durchaus gleicher
Weite, die dickeren daher zum Theil anfangs dünner und die
dünneren umgekehrt relativ dicker. Diejenigen Abtheilungen end-
lich, welche, wie das Caecum, Ausstülpungen der dritten Art,
wie wir sie unten nennen werden, von dem Darmrohre sind, ha-
ben zuerst und noch eine geraume Zeit nach ihrer ersten Bildung
einen ganz gleichen Durchmesser der Breite mit dem Darmrohre
selbst. — Um mehr in das Einzelne einzugehen, geben wir hier
wiederum eine Reihe von Verhältniſszahlen, welche nach einem
Theile der von Meckel hierüber gelieferten Resultate entnom-
men sind.
A. Verhältniſs des Durchmessers des Dünndarmes
zur Länge desselben.
Embryo von 7 Wochen wie 1 : 42.
‒ ‒ 8 ‒ ‒ 1 : 60.
‒ ‒ 9 ‒ ‒ 1 : 63.
‒ ‒ 10 ‒ ‒ 1 : 135.
‒ ‒ 11 ‒ ‒ 1 : 144.
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‒ ‒ 14 ‒ ‒ 1 : 152.
‒ ‒ 15 ‒ ‒ 1 : 234—1 : 189.
‒ ‒ 16 ‒ ‒ 1 : 236.
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