und pancreaticus liegen anfangs weit aus einander (s. oben Darm- kanal. Meckels Abh. S. 331. u. a. v. a. O. u. s. Arch. III. S. 71.) und rücken erst später zusammen.
Anhang. Milz.
So räthselhaft und unbekannt uns fast Alles von diesem merkwürdigen Organe mit Ausnahme des seine äussere Form Be- treffenden ist, so wenig genau kennen wir seine früheste Ent- wickelungsgeschichte. So viel ist gewiss, dass es verhältnissmä- ssig spät zum Vorschein kommt, später vielleicht, als die ver- wandten Nebennieren. Die Milz scheint aus einer selbstständig abgelagerten Bildungsmasse an der linken Seite des Magens zu entstehen und mag vielleicht ihrem Haupttheile nach dem Schleim- blatte, im Ganzen aber dem Gefäss- und Schleimblatte zugleich angehören. Bei dem Menschen erscheint sie zuerst nach Meckel (Anat. IV. S. 374.) in dem zweiten Monate, nach Burdach (Phy- siol. II. S. 601.) in der zehnten Woche als ein kleines, weissli- ches, an beiden Enden zugespitztes, gelapptes Körperchen, welches horizontal und mehr nach der Bauchseite hin gekehrt liegt. Sie liegt zuerst dem Magen ganz dicht an, weicht aber später etwas von ihm mehr nach der Wirbelsäule und der linken Seite hin zurück. Sie ist anfangs relativ klein und verhält sich zur Leber nach Heusinger (bei Burdach l. c.) wie 1:500, bei dem Neuge- borenen wie 1:50, bei dem Erwachsenen wie 1:5. Zum Ge- sammtkörper dagegen ist ihr Verhältniss wie 1:3000, bei dem Erwachsenen aber wie 1:50. Zuletzt endlich weicht sie nach innen zurück, und liegt daher in dem oberen Winkel des hypo- chondrium sinistrum mehr versteckt. -- Was nun die innere Structur der Milz betrifft, so finden sich bekanntlich in der vie- ler Säugethiere weisse bläschenförmige Körperchen, welche schon Malpighi kannte, die von vielen Anatomen und Physiologen ge- sehen worden sind und welche Joh. Müller (Medicin. Zeit. des Vereines für Heilkunde No. 48. und s. Archiv für Anatomie, Physiol. und wissenschaftl. Medizin. 1834. Hft. I. S. 80--90.) einer neuen Untersuchung unterworfen hat. Bei 31/2 Zoll lan- gen Schweineembryonen konnte ich noch keine Körperchen der Art mit Bestimmtheit erkennen. Es fanden sich aber in der übri- gens gleichartig körnigen Masse rundliche Anhäufungen von Körn- chen, welche vielleicht als die ersten Spuren derselben angesehen
Von dem Embryo.
und pancreaticus liegen anfangs weit aus einander (s. oben Darm- kanal. Meckels Abh. S. 331. u. a. v. a. O. u. s. Arch. III. S. 71.) und rücken erst später zusammen.
Anhang. Milz.
So räthselhaft und unbekannt uns fast Alles von diesem merkwürdigen Organe mit Ausnahme des seine äuſsere Form Be- treffenden ist, so wenig genau kennen wir seine früheste Ent- wickelungsgeschichte. So viel ist gewiſs, daſs es verhältniſsmä- ſsig spät zum Vorschein kommt, später vielleicht, als die ver- wandten Nebennieren. Die Milz scheint aus einer selbstständig abgelagerten Bildungsmasse an der linken Seite des Magens zu entstehen und mag vielleicht ihrem Haupttheile nach dem Schleim- blatte, im Ganzen aber dem Gefäſs- und Schleimblatte zugleich angehören. Bei dem Menschen erscheint sie zuerst nach Meckel (Anat. IV. S. 374.) in dem zweiten Monate, nach Burdach (Phy- siol. II. S. 601.) in der zehnten Woche als ein kleines, weiſsli- ches, an beiden Enden zugespitztes, gelapptes Körperchen, welches horizontal und mehr nach der Bauchseite hin gekehrt liegt. Sie liegt zuerst dem Magen ganz dicht an, weicht aber später etwas von ihm mehr nach der Wirbelsäule und der linken Seite hin zurück. Sie ist anfangs relativ klein und verhält sich zur Leber nach Heusinger (bei Burdach l. c.) wie 1:500, bei dem Neuge- borenen wie 1:50, bei dem Erwachsenen wie 1:5. Zum Ge- sammtkörper dagegen ist ihr Verhältniſs wie 1:3000, bei dem Erwachsenen aber wie 1:50. Zuletzt endlich weicht sie nach innen zurück, und liegt daher in dem oberen Winkel des hypo- chondrium sinistrum mehr versteckt. — Was nun die innere Structur der Milz betrifft, so finden sich bekanntlich in der vie- ler Säugethiere weiſse bläschenförmige Körperchen, welche schon Malpighi kannte, die von vielen Anatomen und Physiologen ge- sehen worden sind und welche Joh. Müller (Medicin. Zeit. des Vereines für Heilkunde No. 48. und s. Archiv für Anatomie, Physiol. und wissenschaftl. Medizin. 1834. Hft. I. S. 80—90.) einer neuen Untersuchung unterworfen hat. Bei 3½ Zoll lan- gen Schweineembryonen konnte ich noch keine Körperchen der Art mit Bestimmtheit erkennen. Es fanden sich aber in der übri- gens gleichartig körnigen Masse rundliche Anhäufungen von Körn- chen, welche vielleicht als die ersten Spuren derselben angesehen
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Von dem Embryo.
und pancreaticus liegen anfangs weit aus einander (s. oben Darm-
kanal. Meckels Abh. S. 331. u. a. v. a. O. u. s. Arch. III. S. 71.)
und rücken erst später zusammen.
Anhang. Milz.
So räthselhaft und unbekannt uns fast Alles von diesem
merkwürdigen Organe mit Ausnahme des seine äuſsere Form Be-
treffenden ist, so wenig genau kennen wir seine früheste Ent-
wickelungsgeschichte. So viel ist gewiſs, daſs es verhältniſsmä-
ſsig spät zum Vorschein kommt, später vielleicht, als die ver-
wandten Nebennieren. Die Milz scheint aus einer selbstständig
abgelagerten Bildungsmasse an der linken Seite des Magens zu
entstehen und mag vielleicht ihrem Haupttheile nach dem Schleim-
blatte, im Ganzen aber dem Gefäſs- und Schleimblatte zugleich
angehören. Bei dem Menschen erscheint sie zuerst nach Meckel
(Anat. IV. S. 374.) in dem zweiten Monate, nach Burdach (Phy-
siol. II. S. 601.) in der zehnten Woche als ein kleines, weiſsli-
ches, an beiden Enden zugespitztes, gelapptes Körperchen, welches
horizontal und mehr nach der Bauchseite hin gekehrt liegt. Sie
liegt zuerst dem Magen ganz dicht an, weicht aber später etwas
von ihm mehr nach der Wirbelsäule und der linken Seite hin
zurück. Sie ist anfangs relativ klein und verhält sich zur Leber
nach Heusinger (bei Burdach l. c.) wie 1:500, bei dem Neuge-
borenen wie 1:50, bei dem Erwachsenen wie 1:5. Zum Ge-
sammtkörper dagegen ist ihr Verhältniſs wie 1:3000, bei dem
Erwachsenen aber wie 1:50. Zuletzt endlich weicht sie nach
innen zurück, und liegt daher in dem oberen Winkel des hypo-
chondrium sinistrum mehr versteckt. — Was nun die innere
Structur der Milz betrifft, so finden sich bekanntlich in der vie-
ler Säugethiere weiſse bläschenförmige Körperchen, welche schon
Malpighi kannte, die von vielen Anatomen und Physiologen ge-
sehen worden sind und welche Joh. Müller (Medicin. Zeit. des
Vereines für Heilkunde No. 48. und s. Archiv für Anatomie,
Physiol. und wissenschaftl. Medizin. 1834. Hft. I. S. 80—90.)
einer neuen Untersuchung unterworfen hat. Bei 3½ Zoll lan-
gen Schweineembryonen konnte ich noch keine Körperchen der
Art mit Bestimmtheit erkennen. Es fanden sich aber in der übri-
gens gleichartig körnigen Masse rundliche Anhäufungen von Körn-
chen, welche vielleicht als die ersten Spuren derselben angesehen
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Valentin, Gabriel Gustav: Handbuch der Entwicklungsgeschichte des Menschen mit vergleichender Rücksicht der Entwicklung der Säugetiere und Vögel. Berlin, 1835, S. 520. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/valentin_entwicklungsgeschichte_1835/548>, abgerufen am 22.11.2024.
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