die Oberhaut glatt und fest, die Nägel dicht. Der Nabel begrenzt sich mehr von der Haut der Frucht. Die Hoden treten ganz in Hodensack und der Leistenkanal beginnt sich zu schliessen. Die Schaamlippen verschliessen die Schaamspalte. Die Ausbildung des ganzen Körpers schreitet vorwärts, so dass zu Ende dieses Monates die normale Geburt der reifen Frucht erfolgt. Körper- gewicht nach Burdach 6--7 Pfund. Doch sind hierin gerade die meisten Abweichungen beobachtet worden. So wog nach Römer (bei Danz I. S. 153.) unter 14 reifen Früchten eines 43/4 Pfund, vier aber 7--73/4 Pfund und eines 8 Pfund und nach der Mad. Lachapelle (bei E. H. Weber in Hildebr. Anat. IV. S. 522.) un- ter 7430 zeitigen Kindern eines 3 Pfund, 427 bis 4 Pfund, 1445 bis 5 Pfund, 2996 bis zu 6 Pfund, 1931 bis zu 7 Pfund, 477 bis zu 8 Pfund, 90 bis zu 93/4 und 13 bis zu 10 Pfund, wobei jedoch die Hauptsumme differirt.
Wir haben diese Darstellung des Aeusseren nur der Vollstän- digkeit halber hier gegeben, können aber auf diese ganze Tendenz nur wenig Gewicht legen. Der durch Erfahrung und Uebung gewonnene Blick thut hier mehr, als jede Beschreibung, und wo jener uns verlässt, dürfte diese kaum mit Bestimmtheit zu ent- scheiden im Stande seyn. Die Zufälligkeit solcher den mannigfal- tigsten Variationen unterworfenen Bestimmungen zeigt sich auch dadurch, dass die Darstellungen der besten Auctoritäten hier gänz- lich von einander abweichen. Eine Vergleichung der Darstellung z. B., wie sie Burdach (Physiol. II. S. 370--404.) geliefert, mit der von E. H. Weber (Hildebr. Anat. IV. S. 522. 523.) kann das Gesagte leicht darthun.
2. Endlich müssen wir hier noch ein paar Worte über die Ab- und Aussonderungen des Embryo hinzufügen. Da wir aber unserem Plane nach nur beobachtete Facta hier berücksichtigen können, so müssen unsere Bemerkungen über diesen Gegenstand gerade dürftiger seyn, als nach dem reichlichen Materiale der Li- teratur sich erwarten liesse. -- Wir haben gesehen, dass der Em- bryo innerhalb der Dotterkugel sich bilde, dass der Dotter in der frühesten Zeit seinen Hauptnahrungsstoff ausmache, dass das Ei- weiss von diesem aufgenommen, der Dotter selbst dadurch ver- flüssigt werde. Allein offenbar reicht bei keinem Thiere der in dem Eie vorhandene Nahrungsstoff zu der Ausbildung des Em-
Von dem Embryo.
die Oberhaut glatt und fest, die Nägel dicht. Der Nabel begrenzt sich mehr von der Haut der Frucht. Die Hoden treten ganz in Hodensack und der Leistenkanal beginnt sich zu schlieſsen. Die Schaamlippen verschlieſsen die Schaamspalte. Die Ausbildung des ganzen Körpers schreitet vorwärts, so daſs zu Ende dieses Monates die normale Geburt der reifen Frucht erfolgt. Körper- gewicht nach Burdach 6—7 Pfund. Doch sind hierin gerade die meisten Abweichungen beobachtet worden. So wog nach Römer (bei Danz I. S. 153.) unter 14 reifen Früchten eines 4¾ Pfund, vier aber 7—7¾ Pfund und eines 8 Pfund und nach der Mad. Lachapelle (bei E. H. Weber in Hildebr. Anat. IV. S. 522.) un- ter 7430 zeitigen Kindern eines 3 Pfund, 427 bis 4 Pfund, 1445 bis 5 Pfund, 2996 bis zu 6 Pfund, 1931 bis zu 7 Pfund, 477 bis zu 8 Pfund, 90 bis zu 9¾ und 13 bis zu 10 Pfund, wobei jedoch die Hauptsumme differirt.
Wir haben diese Darstellung des Aeuſseren nur der Vollstän- digkeit halber hier gegeben, können aber auf diese ganze Tendenz nur wenig Gewicht legen. Der durch Erfahrung und Uebung gewonnene Blick thut hier mehr, als jede Beschreibung, und wo jener uns verläſst, dürfte diese kaum mit Bestimmtheit zu ent- scheiden im Stande seyn. Die Zufälligkeit solcher den mannigfal- tigsten Variationen unterworfenen Bestimmungen zeigt sich auch dadurch, daſs die Darstellungen der besten Auctoritäten hier gänz- lich von einander abweichen. Eine Vergleichung der Darstellung z. B., wie sie Burdach (Physiol. II. S. 370—404.) geliefert, mit der von E. H. Weber (Hildebr. Anat. IV. S. 522. 523.) kann das Gesagte leicht darthun.
2. Endlich müssen wir hier noch ein paar Worte über die Ab- und Aussonderungen des Embryo hinzufügen. Da wir aber unserem Plane nach nur beobachtete Facta hier berücksichtigen können, so müssen unsere Bemerkungen über diesen Gegenstand gerade dürftiger seyn, als nach dem reichlichen Materiale der Li- teratur sich erwarten lieſse. — Wir haben gesehen, daſs der Em- bryo innerhalb der Dotterkugel sich bilde, daſs der Dotter in der frühesten Zeit seinen Hauptnahrungsstoff ausmache, daſs das Ei- weiſs von diesem aufgenommen, der Dotter selbst dadurch ver- flüssigt werde. Allein offenbar reicht bei keinem Thiere der in dem Eie vorhandene Nahrungsstoff zu der Ausbildung des Em-
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[554/0582]
Von dem Embryo.
die Oberhaut glatt und fest, die Nägel dicht. Der Nabel begrenzt
sich mehr von der Haut der Frucht. Die Hoden treten ganz in
Hodensack und der Leistenkanal beginnt sich zu schlieſsen. Die
Schaamlippen verschlieſsen die Schaamspalte. Die Ausbildung
des ganzen Körpers schreitet vorwärts, so daſs zu Ende dieses
Monates die normale Geburt der reifen Frucht erfolgt. Körper-
gewicht nach Burdach 6—7 Pfund. Doch sind hierin gerade die
meisten Abweichungen beobachtet worden. So wog nach Römer
(bei Danz I. S. 153.) unter 14 reifen Früchten eines 4¾ Pfund,
vier aber 7—7¾ Pfund und eines 8 Pfund und nach der Mad.
Lachapelle (bei E. H. Weber in Hildebr. Anat. IV. S. 522.) un-
ter 7430 zeitigen Kindern eines 3 Pfund, 427 bis 4 Pfund, 1445
bis 5 Pfund, 2996 bis zu 6 Pfund, 1931 bis zu 7 Pfund, 477 bis
zu 8 Pfund, 90 bis zu 9¾ und 13 bis zu 10 Pfund, wobei jedoch
die Hauptsumme differirt.
Wir haben diese Darstellung des Aeuſseren nur der Vollstän-
digkeit halber hier gegeben, können aber auf diese ganze Tendenz
nur wenig Gewicht legen. Der durch Erfahrung und Uebung
gewonnene Blick thut hier mehr, als jede Beschreibung, und wo
jener uns verläſst, dürfte diese kaum mit Bestimmtheit zu ent-
scheiden im Stande seyn. Die Zufälligkeit solcher den mannigfal-
tigsten Variationen unterworfenen Bestimmungen zeigt sich auch
dadurch, daſs die Darstellungen der besten Auctoritäten hier gänz-
lich von einander abweichen. Eine Vergleichung der Darstellung
z. B., wie sie Burdach (Physiol. II. S. 370—404.) geliefert, mit
der von E. H. Weber (Hildebr. Anat. IV. S. 522. 523.) kann
das Gesagte leicht darthun.
2. Endlich müssen wir hier noch ein paar Worte über die
Ab- und Aussonderungen des Embryo hinzufügen. Da wir aber
unserem Plane nach nur beobachtete Facta hier berücksichtigen
können, so müssen unsere Bemerkungen über diesen Gegenstand
gerade dürftiger seyn, als nach dem reichlichen Materiale der Li-
teratur sich erwarten lieſse. — Wir haben gesehen, daſs der Em-
bryo innerhalb der Dotterkugel sich bilde, daſs der Dotter in der
frühesten Zeit seinen Hauptnahrungsstoff ausmache, daſs das Ei-
weiſs von diesem aufgenommen, der Dotter selbst dadurch ver-
flüssigt werde. Allein offenbar reicht bei keinem Thiere der in
dem Eie vorhandene Nahrungsstoff zu der Ausbildung des Em-
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Valentin, Gabriel Gustav: Handbuch der Entwicklungsgeschichte des Menschen mit vergleichender Rücksicht der Entwicklung der Säugetiere und Vögel. Berlin, 1835, S. 554. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/valentin_entwicklungsgeschichte_1835/582>, abgerufen am 22.11.2024.
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