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Andreä, Johann Valentin: Chymische Hochzeit Christiani Rosencreutz Anno 1459. Straßburg, 1616.

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Chymische Hochzeit:
men/ bat die Nympha weiter/ man wolte jhren
Gespielen Audie ntzgeben/ vnd ein wenig still hal-
ten/ dessen war die Jungfraw auch zufrieden.
[Abbildung] Hieß beyde große Schiff in
der mitte halten/ vnnd mit
den andern ein Pentago-
num Darumb machen.
Darauff machten sich die
Nymphen rings herumb/
vnd fiengen mit lieblicher Stimm an also zusin-
gen:

I.
Nichts besser ist auff Erden/
Dann die schön edel Lieb/
Damit wir Gott gleich werden/
Daß keins das ander trüb.
Darumb last dem König singen/
Daß gantz Meer thu erklingen/
Wir Fragen/ Antwort jhr.
II.
Was hat vns bracht das Leben?
Die Lieb.
Was hat Gnad wider geben?
Die Lieb.
Waher seind wir gebohren?
Auß Lieb.
Wie wären wir verlohren?
Ohn Lieb.
III.
Wer hat vns dann gezeüget?
Die Lieb.
Warumb

Chymiſche Hochzeit:
men/ bat die Nympha weiter/ man wolte jhren
Geſpielen Audie ntzgeben/ vnd ein wenig ſtill hal-
ten/ deſſen war die Jungfraw auch zufrieden.
[Abbildung] Hieß beyde große Schiff in
der mitte halten/ vnnd mit
den andern ein Pentago-
num Darumb machen.
Darauff machten ſich die
Nymphen rings herumb/
vnd fiengen mit lieblicher Stimm an alſo zuſin-
gen:

I.
Nichts beſſer iſt auff Erden/
Dann die ſchoͤn edel Lieb/
Damit wir Gott gleich werden/
Daß keins das ander truͤb.
Darumb laſt dem Koͤnig ſingen/
Daß gantz Meer thu erklingen/
Wir Fragen/ Antwort jhr.
II.
Was hat vns bracht das Leben?
Die Lieb.
Was hat Gnad wider geben?
Die Lieb.
Waher ſeind wir gebohren?
Auß Lieb.
Wie waͤren wir verlohren?
Ohn Lieb.
III.
Wer hat vns dann gezeuͤget?
Die Lieb.
Warumb
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[104/0108] Chymiſche Hochzeit: men/ bat die Nympha weiter/ man wolte jhren Geſpielen Audie ntzgeben/ vnd ein wenig ſtill hal- ten/ deſſen war die Jungfraw auch zufrieden. [Abbildung] Hieß beyde große Schiff in der mitte halten/ vnnd mit den andern ein Pentago- num Darumb machen. Darauff machten ſich die Nymphen rings herumb/ vnd fiengen mit lieblicher Stimm an alſo zuſin- gen: I. Nichts beſſer iſt auff Erden/ Dann die ſchoͤn edel Lieb/ Damit wir Gott gleich werden/ Daß keins das ander truͤb. Darumb laſt dem Koͤnig ſingen/ Daß gantz Meer thu erklingen/ Wir Fragen/ Antwort jhr. II. Was hat vns bracht das Leben? Die Lieb. Was hat Gnad wider geben? Die Lieb. Waher ſeind wir gebohren? Auß Lieb. Wie waͤren wir verlohren? Ohn Lieb. III. Wer hat vns dann gezeuͤget? Die Lieb. Warumb

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Zitationshilfe: Andreä, Johann Valentin: Chymische Hochzeit Christiani Rosencreutz Anno 1459. Straßburg, 1616, S. 104. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/valentin_hochzeit_1616/108>, abgerufen am 29.04.2024.