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Andreä, Johann Valentin: Chymische Hochzeit Christiani Rosencreutz Anno 1459. Straßburg, 1616.

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Christiani Rosencreütz.

Hiemit brach vnser Jungfraw das Stäblein:
darauff bließ die ander/ so das Vrthel verlesen jhrFinis habi-
ti iudicti.

Posaun/ vnd trat mit hoher Reverentz gegen de-
nen/ so vnter dem Vmhang gestanden. Aber hie
kan ich nit vnterlassen/ dem Leser von der zahl vn-Summae
ponderato-
rum.

7. 21. 35. 35.
21. 7. 1.
130, 125.

serer Gefangenen etwas zu eröffnen: Deren so
ein Gewicht: waren 7. die zwey gewogen waren
21. die drey. 35. die vier/ 35. die fünff/ 21. die sechs
7. Aber so auff die siben kam/ vnd doch nit gern
auffheben möcht/ der war einer/ vnd zwar den ich
erledigt: Sonsten deren/ die gar hindurch gefal-
len waren viel. Deren aber so alle Gewicht auff
den Boden gezogen etlich. Vnd so hab ichs fleis-
sig in mein Schreibtäfelin/ da sie vnterschiedlich
vor vns gestanden/ abgezehlet vnd notiert. Vnnd
das ist sich hoch zuverwundern/ das vnter allen
denen/ so etwas gewogen/ keiner dem andern gleich
gewesen. Dann ob schon vnter den dreyen wie ge-Varietatis
modi.

sagt 35. gewesen/ hat doch dieser den 1. 2. 3. der an-
der den 3. 4. 5. der dritt den 5. 6. 7. vnd so fortan
gewogen/ daß also zum höchsten wunder/ vnter
126 so etwas gewogen/ keiner dem andern gleich
gewesen: vnd die wolte ich alle/ mit jedes Gewicht
wol nennen können/ wann mir es nit noch der zeit
verbotten were: Ich hoffe aber es solle künfftig
mit der interpretation an tag kommen.

Als nuhn diß Vrthel verlesen worden/ warenReorum
mores.

die Herren zu vorderst wol zufrieden. Weil sie sich
bey solcher strenge eines milten Sententz nit hät-
ten versehen dörffen. Deßwegen gaben sie noch
mehr/ dann man begehrt/ vnd lediget sich jeder mit

D iij
Chriſtiani Roſencreuͤtz.

Hiemit brach vnſer Jungfraw das Staͤblein:
darauff bließ die ander/ ſo das Vrthel verleſen jhrFinis habi-
ti iudicti.

Poſaun/ vnd trat mit hoher Reverentz gegen de-
nen/ ſo vnter dem Vmhang geſtanden. Aber hie
kan ich nit vnterlaſſen/ dem Leſer von der zahl vn-Summæ
ponderato-
rum.

7. 21. 35. 35.
21. 7. 1.
130, 125.

ſerer Gefangenen etwas zu eroͤffnen: Deren ſo
ein Gewicht: waren 7. die zwey gewogen waren
21. die drey. 35. die vier/ 35. die fuͤnff/ 21. die ſechs
7. Aber ſo auff die ſiben kam/ vnd doch nit gern
auffheben moͤcht/ der war einer/ vnd zwar den ich
erledigt: Sonſten deren/ die gar hindurch gefal-
len waren viel. Deren aber ſo alle Gewicht auff
den Boden gezogen etlich. Vnd ſo hab ichs fleiſ-
ſig in mein Schreibtaͤfelin/ da ſie vnterſchiedlich
vor vns geſtanden/ abgezehlet vnd notiert. Vnnd
das iſt ſich hoch zuverwundern/ das vnter allen
denen/ ſo etwas gewogẽ/ keiner dem andern gleich
geweſen. Dann ob ſchon vnter den dreyen wie ge-Varietatis
modi.

ſagt 35. geweſen/ hat doch dieſer den 1. 2. 3. der an-
der den 3. 4. 5. der dritt den 5. 6. 7. vnd ſo fortan
gewogen/ daß alſo zum hoͤchſten wunder/ vnter
126 ſo etwas gewogen/ keiner dem andern gleich
geweſen: vnd die wolte ich alle/ mit jedes Gewicht
wol nennen koͤnnen/ wann mir es nit noch der zeit
verbotten were: Ich hoffe aber es ſolle kuͤnfftig
mit der interpretation an tag kommen.

Als nuhn diß Vrthel verleſen worden/ warenReorum
mores.

die Herꝛen zu vorderſt wol zufrieden. Weil ſie ſich
bey ſolcher ſtrenge eines milten Sententz nit haͤt-
ten verſehen doͤrffen. Deßwegen gaben ſie noch
mehr/ dañ man begehrt/ vnd lediget ſich jeder mit

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[53/0057] Chriſtiani Roſencreuͤtz. Hiemit brach vnſer Jungfraw das Staͤblein: darauff bließ die ander/ ſo das Vrthel verleſen jhr Poſaun/ vnd trat mit hoher Reverentz gegen de- nen/ ſo vnter dem Vmhang geſtanden. Aber hie kan ich nit vnterlaſſen/ dem Leſer von der zahl vn- ſerer Gefangenen etwas zu eroͤffnen: Deren ſo ein Gewicht: waren 7. die zwey gewogen waren 21. die drey. 35. die vier/ 35. die fuͤnff/ 21. die ſechs 7. Aber ſo auff die ſiben kam/ vnd doch nit gern auffheben moͤcht/ der war einer/ vnd zwar den ich erledigt: Sonſten deren/ die gar hindurch gefal- len waren viel. Deren aber ſo alle Gewicht auff den Boden gezogen etlich. Vnd ſo hab ichs fleiſ- ſig in mein Schreibtaͤfelin/ da ſie vnterſchiedlich vor vns geſtanden/ abgezehlet vnd notiert. Vnnd das iſt ſich hoch zuverwundern/ das vnter allen denen/ ſo etwas gewogẽ/ keiner dem andern gleich geweſen. Dann ob ſchon vnter den dreyen wie ge- ſagt 35. geweſen/ hat doch dieſer den 1. 2. 3. der an- der den 3. 4. 5. der dritt den 5. 6. 7. vnd ſo fortan gewogen/ daß alſo zum hoͤchſten wunder/ vnter 126 ſo etwas gewogen/ keiner dem andern gleich geweſen: vnd die wolte ich alle/ mit jedes Gewicht wol nennen koͤnnen/ wann mir es nit noch der zeit verbotten were: Ich hoffe aber es ſolle kuͤnfftig mit der interpretation an tag kommen. Finis habi- ti iudicti. Summæ ponderato- rum. 7. 21. 35. 35. 21. 7. 1. 130, 125. Varietatis modi. Als nuhn diß Vrthel verleſen worden/ waren die Herꝛen zu vorderſt wol zufrieden. Weil ſie ſich bey ſolcher ſtrenge eines milten Sententz nit haͤt- ten verſehen doͤrffen. Deßwegen gaben ſie noch mehr/ dañ man begehrt/ vnd lediget ſich jeder mit Reorum mores. D iij

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Zitationshilfe: Andreä, Johann Valentin: Chymische Hochzeit Christiani Rosencreutz Anno 1459. Straßburg, 1616, S. 53. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/valentin_hochzeit_1616/57>, abgerufen am 28.04.2024.