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Andreä, Johann Valentin: Chymische Hochzeit Christiani Rosencreutz Anno 1459. Straßburg, 1616.

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Chymische Hochzeit:
nimer herein zu begeren/ damit jhnen nit voriges
der verfürern entschuldigung möchte fürgerupft
werden/ vnd sie bey meniglichen in spott vnd ver-
achtung kommen: Entlich weil je die Landschaft
etwas an jhr L. zufordern/ verhoffe J. M. Es wer-
de keiner sich beschweren mit einer Ketten oder
was er bey handen zu lösen/ vnd also freündtlich
von vns abzuscheiden/ vnd durch vnser begleit wi-
der sich zu den seinigen begeben.

Sententiae.

Die andern/ so im 1. 3. vnd 4. Gewicht nit be-
2.standen/ will J. M. so leichtlich nit von sich lassen:
Damit nun auch die S. M. gelindigkeit mögen
spüren/ ist jhr befelch/ dieselbige gantz nackent auß
zuziehen/ vnd also fort zu schicken.

3.

Was im 2. vnd 5. Gewicht zu leicht erfunden
worden/ solle neben der entblössung auch mit ei-
nem/ 2. oder mehr Brandmalen (nach dem jeder
leichter oder schwerer gewest) bezeichnet werden.

4.

Die so von 6. oder 7. ohn die anderen auffge-
zogen worden/ sollen etwas gnädigers gehalten
werden. Vnd so fortan: dann es wurde auff je-
de Combination ein gewisse straff verordnet/ wel-
ches zu lang wurde hie zu erzehlen.

5.

Die so sich gestern frey willig abgesondert/ sol-
len ohn alle entgeltnuß ledig außgehen. Entlich
sollen die vberwiesene Landtbetrieger/ so kein Ge-
6.wicht auffwegen mögen/ an Leib vnd Leben nach
gelegenheit/ mit dem Schwert/ Strang/ Waf-
ser vnd Ruten gestrafft werden. Vnd solle solch
Vrtheils Execution vnbeweglich anderen zum
Exempel/ gehalten werden.

Hiemit

Chymiſche Hochzeit:
nimer herein zu begeren/ damit jhnen nit voriges
der verfuͤrern entſchuldigung moͤchte fuͤrgerupft
werden/ vnd ſie bey meniglichen in ſpott vnd ver-
achtung kommen: Entlich weil je die Landſchaft
etwas an jhr L. zufordern/ verhoffe J. M. Es wer-
de keiner ſich beſchweren mit einer Ketten oder
was er bey handen zu loͤſen/ vnd alſo freuͤndtlich
von vns abzuſcheiden/ vnd durch vnſer begleit wi-
der ſich zu den ſeinigen begeben.

Sententiæ.

Die andern/ ſo im 1. 3. vnd 4. Gewicht nit be-
2.ſtanden/ will J. M. ſo leichtlich nit von ſich laſſen:
Damit nun auch die S. M. gelindigkeit moͤgen
ſpuͤren/ iſt jhr befelch/ dieſelbige gantz nackent auß
zuziehen/ vnd alſo fort zu ſchicken.

3.

Was im 2. vnd 5. Gewicht zu leicht erfunden
worden/ ſolle neben der entbloͤſſung auch mit ei-
nem/ 2. oder mehr Brandmalen (nach dem jeder
leichter oder ſchwerer geweſt) bezeichnet werden.

4.

Die ſo von 6. oder 7. ohn die anderen auffge-
zogen worden/ ſollen etwas gnaͤdigers gehalten
werden. Vnd ſo fortan: dann es wurde auff je-
de Combination ein gewiſſe ſtraff verordnet/ wel-
ches zu lang wurde hie zu erzehlen.

5.

Die ſo ſich geſtern frey willig abgeſondert/ ſol-
len ohn alle entgeltnuß ledig außgehen. Entlich
ſollen die vberwieſene Landtbetrieger/ ſo kein Ge-
6.wicht auffwegen moͤgen/ an Leib vnd Leben nach
gelegenheit/ mit dem Schwert/ Strang/ Waf-
ſer vnd Ruten geſtrafft werden. Vnd ſolle ſolch
Vrtheils Execution vnbeweglich anderen zum
Exempel/ gehalten werden.

Hiemit
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[52/0056] Chymiſche Hochzeit: nimer herein zu begeren/ damit jhnen nit voriges der verfuͤrern entſchuldigung moͤchte fuͤrgerupft werden/ vnd ſie bey meniglichen in ſpott vnd ver- achtung kommen: Entlich weil je die Landſchaft etwas an jhr L. zufordern/ verhoffe J. M. Es wer- de keiner ſich beſchweren mit einer Ketten oder was er bey handen zu loͤſen/ vnd alſo freuͤndtlich von vns abzuſcheiden/ vnd durch vnſer begleit wi- der ſich zu den ſeinigen begeben. Die andern/ ſo im 1. 3. vnd 4. Gewicht nit be- ſtanden/ will J. M. ſo leichtlich nit von ſich laſſen: Damit nun auch die S. M. gelindigkeit moͤgen ſpuͤren/ iſt jhr befelch/ dieſelbige gantz nackent auß zuziehen/ vnd alſo fort zu ſchicken. 2. Was im 2. vnd 5. Gewicht zu leicht erfunden worden/ ſolle neben der entbloͤſſung auch mit ei- nem/ 2. oder mehr Brandmalen (nach dem jeder leichter oder ſchwerer geweſt) bezeichnet werden. Die ſo von 6. oder 7. ohn die anderen auffge- zogen worden/ ſollen etwas gnaͤdigers gehalten werden. Vnd ſo fortan: dann es wurde auff je- de Combination ein gewiſſe ſtraff verordnet/ wel- ches zu lang wurde hie zu erzehlen. Die ſo ſich geſtern frey willig abgeſondert/ ſol- len ohn alle entgeltnuß ledig außgehen. Entlich ſollen die vberwieſene Landtbetrieger/ ſo kein Ge- wicht auffwegen moͤgen/ an Leib vnd Leben nach gelegenheit/ mit dem Schwert/ Strang/ Waf- ſer vnd Ruten geſtrafft werden. Vnd ſolle ſolch Vrtheils Execution vnbeweglich anderen zum Exempel/ gehalten werden. 6. Hiemit

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Zitationshilfe: Andreä, Johann Valentin: Chymische Hochzeit Christiani Rosencreutz Anno 1459. Straßburg, 1616, S. 52. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/valentin_hochzeit_1616/56>, abgerufen am 29.04.2024.