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Andreä, Johann Valentin: Chymische Hochzeit Christiani Rosencreutz Anno 1459. Straßburg, 1616.

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Christiani Rosencreütz.
belieben verbleiben. Damit aber nun J. M. an-
gebohrne miltigkeit in aller Welt möchte celebrirt
werden/ hat sie mit dero Räthen vnd Landtständ
dahin allerdings gehandlet/ daß das gewohnliche
Vrthel vmb mercklichs gelindert wurde: wölle al-
so erstlich den Herren vnd Potentaten nit alleinSententiae.
Magnatum.

das Leben gäntzlich geschenckt/ sondern auch sie frey
loß gelassen haben. Mit fr. Gunst vnd G. bitt/ es
wolten J. L. ja nit zürnen/ daß sie S. M. Eh-
ren Fest nit können beywohnen/ sondern geden-
cken/ Es sey J. L. ohne daß von Gott dem Allmä-
chtigen mehr auffgelegt/ dann sie füglich vnd mit
ruh tragen mögen/ der habe auch in außtheilung
seiner Gaben/ ein vnbegreifflich bedencken/ So
sey es auch J. Reputatz nit nachtheilig/ wann sie
schon bey solchem vnserm Orden verworffen wer-
de/ weil wir einmal nit alle/ alles können mögen.
Daß aber J. L. von bösen Leckern verführt worden/
solle an jhnen nit vngerochen bleiben. Wie dann
sein Ma. willens in kurtzem E. L. ein Catalogum
Haereticorum
oder Indicem expurgatorium mit
zutheilen/ damit dieselben forhin mit besserm Ver-
stand können vnter gutem vnd bösen dijudicie-
ren:
Weil auch S. M. in kurtzem auch vnter de-
ro Bibliothec ein Außmusterung/ vnd die Ver-
führische Schrifften dem Vulcano auff zuopffern
bedacht. Will sie E. L. Fr. Dienst. vnd G. gebetten
haben. Es wölle jeder mit den seinigen auch so hau-
sen: Damit verhoffentlich allem vbel vnd vnrath
künfftig möge gesteüret werden. Darneben sol-
len sie auch ermanet sein/ fürohin so vnbedachtsam

D ij

Chriſtiani Roſencreuͤtz.
belieben verbleiben. Damit aber nun J. M. an-
gebohrne miltigkeit in aller Welt moͤchte celebrirt
werden/ hat ſie mit dero Raͤthen vnd Landtſtaͤnd
dahin allerdings gehandlet/ daß das gewohnliche
Vrthel vmb mercklichs gelindert wurde: woͤlle al-
ſo erſtlich den Herꝛen vnd Potentaten nit alleinSententiæ.
Magnatum.

das Lebẽ gaͤntzlich geſchenckt/ ſondern auch ſie frey
loß gelaſſen haben. Mit fr. Gunſt vnd G. bitt/ es
wolten J. L. ja nit zuͤrnen/ daß ſie S. M. Eh-
ren Feſt nit koͤnnen beywohnen/ ſondern geden-
cken/ Es ſey J. L. ohne daß von Gott dem Allmaͤ-
chtigen mehr auffgelegt/ dann ſie fuͤglich vnd mit
ruh tragen moͤgen/ der habe auch in außtheilung
ſeiner Gaben/ ein vnbegreifflich bedencken/ So
ſey es auch J. Reputatz nit nachtheilig/ wann ſie
ſchon bey ſolchem vnſerm Orden verworffen wer-
de/ weil wir einmal nit alle/ alles koͤnnen moͤgen.
Daß aber J. L. von boͤſen Leckern verfuͤhrt wordẽ/
ſolle an jhnen nit vngerochen bleiben. Wie dann
ſein Ma. willens in kurtzem E. L. ein Catalogum
Hæreticorum
oder Indicem expurgatorium mit
zutheilen/ damit dieſelben forhin mit beſſerm Ver-
ſtand koͤnnen vnter gutem vnd boͤſen dijudicie-
ren:
Weil auch S. M. in kurtzem auch vnter de-
ro Bibliothec ein Außmuſterung/ vnd die Ver-
fuͤhriſche Schrifften dem Vulcano auff zuopffern
bedacht. Will ſie E. L. Fr. Dienſt. vnd G. gebettẽ
habẽ. Es woͤlle jeder mit den ſeinigen auch ſo hau-
ſen: Damit verhoffentlich allem vbel vnd vnrath
kuͤnfftig moͤge geſteuͤret werden. Darneben ſol-
lẽ ſie auch ermanet ſein/ fuͤrohin ſo vnbedachtſam

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[51/0055] Chriſtiani Roſencreuͤtz. belieben verbleiben. Damit aber nun J. M. an- gebohrne miltigkeit in aller Welt moͤchte celebrirt werden/ hat ſie mit dero Raͤthen vnd Landtſtaͤnd dahin allerdings gehandlet/ daß das gewohnliche Vrthel vmb mercklichs gelindert wurde: woͤlle al- ſo erſtlich den Herꝛen vnd Potentaten nit allein das Lebẽ gaͤntzlich geſchenckt/ ſondern auch ſie frey loß gelaſſen haben. Mit fr. Gunſt vnd G. bitt/ es wolten J. L. ja nit zuͤrnen/ daß ſie S. M. Eh- ren Feſt nit koͤnnen beywohnen/ ſondern geden- cken/ Es ſey J. L. ohne daß von Gott dem Allmaͤ- chtigen mehr auffgelegt/ dann ſie fuͤglich vnd mit ruh tragen moͤgen/ der habe auch in außtheilung ſeiner Gaben/ ein vnbegreifflich bedencken/ So ſey es auch J. Reputatz nit nachtheilig/ wann ſie ſchon bey ſolchem vnſerm Orden verworffen wer- de/ weil wir einmal nit alle/ alles koͤnnen moͤgen. Daß aber J. L. von boͤſen Leckern verfuͤhrt wordẽ/ ſolle an jhnen nit vngerochen bleiben. Wie dann ſein Ma. willens in kurtzem E. L. ein Catalogum Hæreticorum oder Indicem expurgatorium mit zutheilen/ damit dieſelben forhin mit beſſerm Ver- ſtand koͤnnen vnter gutem vnd boͤſen dijudicie- ren: Weil auch S. M. in kurtzem auch vnter de- ro Bibliothec ein Außmuſterung/ vnd die Ver- fuͤhriſche Schrifften dem Vulcano auff zuopffern bedacht. Will ſie E. L. Fr. Dienſt. vnd G. gebettẽ habẽ. Es woͤlle jeder mit den ſeinigen auch ſo hau- ſen: Damit verhoffentlich allem vbel vnd vnrath kuͤnfftig moͤge geſteuͤret werden. Darneben ſol- lẽ ſie auch ermanet ſein/ fuͤrohin ſo vnbedachtſam Sententiæ. Magnatum. D ij

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Zitationshilfe: Andreä, Johann Valentin: Chymische Hochzeit Christiani Rosencreutz Anno 1459. Straßburg, 1616, S. 51. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/valentin_hochzeit_1616/55>, abgerufen am 21.11.2024.