Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Andreä, Johann Valentin: Chymische Hochzeit Christiani Rosencreutz Anno 1459. Straßburg, 1616.

Bild:
<< vorherige Seite

Christiani Rosencreütz.
entlich der alte Atlas herfür/ vnd sprach vons Kö-
nigs wegen: König. May. thuen sich ewerer an-
kunfft allergnädigst erfrewen/ wölte auch jhr Kö-
nigliche Gnad allen vnd jeden zugesagt haben.
Mit deiner verrichtung L. Jungfraw sein sie auch
Allgst. zufrieden/ solle dir auch deßwegen ein Kön.
verehrung vorbehalten sein. Wer doch jhr mei-
nung/ du soltest dich noch heüt jhrer annemmen:
Dann sie wusten dir nichts arges zu zutrawen.
Hierauff hub die Jungfraw den Zweig wider de-
mütig auff. Vnd musten wir also hiemit auff dasDescriptio
laboratorii

erstemal mit vnseren Jungfrawen abtretten.
Dieser Saal war vornen vierecket/ fünff mal
breitter dann er lang war/ gegen dem Außgang
aber/ hatte er ein grossen Bogen wie ein Thor/
darinnen stunden im Zirckel drey herrliche Kö-Subscellia.
nigliche Stüle: doch war der Mittel etwas hö-
hers/ dann die andern. Nuhn sassen in jedem
Stul zwo Personen. Im ersten saß ein Alter Kö-1. Rex. senex
coniux. iu-
uen.

nig/ mit einem grawen Bart/ doch war sein Ge-
mahel vberauß schön vnnd Jung. Im dritten
Stul saß ein schwartzer König/ mittelmessiges3. Rex &
coniux se-
nes.

alters: Neben diesem war ein fein alt Mütter-
lin/ nit Gekrönet/ sondern mit einem Schleyer
verhühlet. Im mitlen aber sassen die zwey Junge2. iuuenes.
Menschen. Die hatten gleichwol Lorberkräntz
auff jhren Haupten/ ob jhnen aber hieng ein
grosse köstliche Kron. Nuhn waren sie gleichwol
damalen nit so schön/ als ich mir sie fürbildet.
Aber das muste so sein. Hinder jhnen sassenScaemna.
Assessores.

auff einem runden Banck mehrertheil alte

Männer

Chriſtiani Roſencreuͤtz.
entlich der alte Atlas herfuͤr/ vnd ſprach vons Koͤ-
nigs wegen: Koͤnig. May. thuen ſich ewerer an-
kunfft allergnaͤdigſt erfrewen/ woͤlte auch jhr Koͤ-
nigliche Gnad allen vnd jeden zugeſagt haben.
Mit deiner verrichtung L. Jungfraw ſein ſie auch
Allgſt. zufrieden/ ſolle dir auch deßwegen ein Koͤn.
verehrung vorbehalten ſein. Wer doch jhr mei-
nung/ du ſolteſt dich noch heuͤt jhrer annemmen:
Dann ſie wuſten dir nichts arges zu zutrawen.
Hierauff hub die Jungfraw den Zweig wider de-
muͤtig auff. Vnd muſten wir alſo hiemit auff dasDeſcriptio
laboratorii

erſtemal mit vnſeren Jungfrawen abtretten.
Dieſer Saal war vornen vierecket/ fuͤnff mal
breitter dann er lang war/ gegen dem Außgang
aber/ hatte er ein groſſen Bogen wie ein Thor/
darinnen ſtunden im Zirckel drey herꝛliche Koͤ-Subſcellia.
nigliche Stuͤle: doch war der Mittel etwas hoͤ-
hers/ dann die andern. Nuhn ſaſſen in jedem
Stul zwo Perſonen. Im erſten ſaß ein Alter Koͤ-1. Rex. ſenex
coniux. iu-
uen.

nig/ mit einem grawen Bart/ doch war ſein Ge-
mahel vberauß ſchoͤn vnnd Jung. Im dritten
Stul ſaß ein ſchwartzer Koͤnig/ mittelmeſſiges3. Rex &
coniux ſe-
nes.

alters: Neben dieſem war ein fein alt Muͤtter-
lin/ nit Gekroͤnet/ ſondern mit einem Schleyer
verhuͤhlet. Im mitlen aber ſaſſen die zwey Junge2. iuuenes.
Menſchen. Die hatten gleichwol Lorberkraͤntz
auff jhren Haupten/ ob jhnen aber hieng ein
groſſe koͤſtliche Kron. Nuhn waren ſie gleichwol
damalen nit ſo ſchoͤn/ als ich mir ſie fuͤrbildet.
Aber das muſte ſo ſein. Hinder jhnen ſaſſenScæmna.
Aſſeſſores.

auff einem runden Banck mehrertheil alte

Maͤnner
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0081" n="77"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">Chri&#x017F;tiani</hi> Ro&#x017F;encreu&#x0364;tz.</fw><lb/>
entlich der alte Atlas herfu&#x0364;r/ vnd &#x017F;prach vons Ko&#x0364;-<lb/>
nigs wegen: Ko&#x0364;nig. May. thuen &#x017F;ich ewerer an-<lb/>
kunfft allergna&#x0364;dig&#x017F;t erfrewen/ wo&#x0364;lte auch jhr Ko&#x0364;-<lb/>
nigliche Gnad allen vnd jeden zuge&#x017F;agt haben.<lb/>
Mit deiner verrichtung L. Jungfraw &#x017F;ein &#x017F;ie auch<lb/>
Allg&#x017F;t. zufrieden/ &#x017F;olle dir auch deßwegen ein Ko&#x0364;n.<lb/>
verehrung vorbehalten &#x017F;ein. Wer doch jhr mei-<lb/>
nung/ du &#x017F;olte&#x017F;t dich noch heu&#x0364;t jhrer annemmen:<lb/>
Dann &#x017F;ie wu&#x017F;ten dir nichts arges zu zutrawen.<lb/>
Hierauff hub die Jungfraw den Zweig wider de-<lb/>
mu&#x0364;tig auff. Vnd mu&#x017F;ten wir al&#x017F;o hiemit auff das<note place="right"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">De&#x017F;criptio<lb/>
laboratorii</hi></hi></note><lb/>
er&#x017F;temal mit vn&#x017F;eren Jungfrawen abtretten.<lb/>
Die&#x017F;er Saal war vornen vierecket/ fu&#x0364;nff mal<lb/>
breitter dann er lang war/ gegen dem Außgang<lb/>
aber/ hatte er ein gro&#x017F;&#x017F;en Bogen wie ein Thor/<lb/>
darinnen &#x017F;tunden im Zirckel drey her&#xA75B;liche Ko&#x0364;-<note place="right"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Sub&#x017F;cellia.</hi></hi></note><lb/>
nigliche Stu&#x0364;le: doch war der Mittel etwas ho&#x0364;-<lb/>
hers/ dann die andern. Nuhn &#x017F;a&#x017F;&#x017F;en in jedem<lb/>
Stul zwo Per&#x017F;onen. Im er&#x017F;ten &#x017F;aß ein Alter Ko&#x0364;-<note place="right">1. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Rex. &#x017F;enex<lb/>
coniux. iu-<lb/>
uen.</hi></hi></note><lb/>
nig/ mit einem grawen Bart/ doch war &#x017F;ein Ge-<lb/>
mahel vberauß &#x017F;cho&#x0364;n vnnd Jung. Im dritten<lb/>
Stul &#x017F;aß ein &#x017F;chwartzer Ko&#x0364;nig/ mittelme&#x017F;&#x017F;iges<note place="right">3. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Rex &amp;<lb/>
coniux &#x017F;e-<lb/>
nes.</hi></hi></note><lb/>
alters: Neben die&#x017F;em war ein fein alt Mu&#x0364;tter-<lb/>
lin/ nit Gekro&#x0364;net/ &#x017F;ondern mit einem Schleyer<lb/>
verhu&#x0364;hlet. Im mitlen aber &#x017F;a&#x017F;&#x017F;en die zwey Junge<note place="right">2. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">iuuenes.</hi></hi></note><lb/>
Men&#x017F;chen. Die hatten gleichwol Lorberkra&#x0364;ntz<lb/>
auff jhren Haupten/ ob jhnen aber hieng ein<lb/>
gro&#x017F;&#x017F;e ko&#x0364;&#x017F;tliche Kron. Nuhn waren &#x017F;ie gleichwol<lb/>
damalen nit &#x017F;o &#x017F;cho&#x0364;n/ als ich mir &#x017F;ie fu&#x0364;rbildet.<lb/>
Aber das mu&#x017F;te &#x017F;o &#x017F;ein. Hinder jhnen &#x017F;a&#x017F;&#x017F;en<note place="right"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Scæmna.<lb/>
A&#x017F;&#x017F;e&#x017F;&#x017F;ores.</hi></hi></note><lb/>
auff einem runden Banck mehrertheil alte<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Ma&#x0364;nner</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[77/0081] Chriſtiani Roſencreuͤtz. entlich der alte Atlas herfuͤr/ vnd ſprach vons Koͤ- nigs wegen: Koͤnig. May. thuen ſich ewerer an- kunfft allergnaͤdigſt erfrewen/ woͤlte auch jhr Koͤ- nigliche Gnad allen vnd jeden zugeſagt haben. Mit deiner verrichtung L. Jungfraw ſein ſie auch Allgſt. zufrieden/ ſolle dir auch deßwegen ein Koͤn. verehrung vorbehalten ſein. Wer doch jhr mei- nung/ du ſolteſt dich noch heuͤt jhrer annemmen: Dann ſie wuſten dir nichts arges zu zutrawen. Hierauff hub die Jungfraw den Zweig wider de- muͤtig auff. Vnd muſten wir alſo hiemit auff das erſtemal mit vnſeren Jungfrawen abtretten. Dieſer Saal war vornen vierecket/ fuͤnff mal breitter dann er lang war/ gegen dem Außgang aber/ hatte er ein groſſen Bogen wie ein Thor/ darinnen ſtunden im Zirckel drey herꝛliche Koͤ- nigliche Stuͤle: doch war der Mittel etwas hoͤ- hers/ dann die andern. Nuhn ſaſſen in jedem Stul zwo Perſonen. Im erſten ſaß ein Alter Koͤ- nig/ mit einem grawen Bart/ doch war ſein Ge- mahel vberauß ſchoͤn vnnd Jung. Im dritten Stul ſaß ein ſchwartzer Koͤnig/ mittelmeſſiges alters: Neben dieſem war ein fein alt Muͤtter- lin/ nit Gekroͤnet/ ſondern mit einem Schleyer verhuͤhlet. Im mitlen aber ſaſſen die zwey Junge Menſchen. Die hatten gleichwol Lorberkraͤntz auff jhren Haupten/ ob jhnen aber hieng ein groſſe koͤſtliche Kron. Nuhn waren ſie gleichwol damalen nit ſo ſchoͤn/ als ich mir ſie fuͤrbildet. Aber das muſte ſo ſein. Hinder jhnen ſaſſen auff einem runden Banck mehrertheil alte Maͤnner Deſcriptio laboratorii Subſcellia. 1. Rex. ſenex coniux. iu- uen. 3. Rex & coniux ſe- nes. 2. iuuenes. Scæmna. Aſſeſſores.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/valentin_hochzeit_1616
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/valentin_hochzeit_1616/81
Zitationshilfe: Andreä, Johann Valentin: Chymische Hochzeit Christiani Rosencreutz Anno 1459. Straßburg, 1616, S. 77. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/valentin_hochzeit_1616/81>, abgerufen am 29.04.2024.