Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704.

Bild:
<< vorherige Seite

indem sie ebenfals gelind purgieret und mit ihrer adstringirenden Krafft / so sie zurück lässet/ den Magen und übrige Eingeweid/ ja auch die schlaffe Leber stärcket; weßwegen nicht allein Hernandez sie der rechten Rhabarbar an Kräfften gleich achtet/ sondern es zweiffelt der berümbte Teutsche Practicus Dan. Ludovici in oben berührtem Ort gar nicht / daß man eben so viel damit außrichten könne/ bekennet auch frey heraus/ daß er sein Lebtag kaum ein Untz von der rechten und so theuren Rhabarbar verschrieben/ doch aber seine Patienten glücklich curiret habe. Unterdessen wird von allen Scribenten erinnert/ daß man die Münch-Rhabarbar in doppelter dosi nehmen müsse; und ist derohalben fast einig in den Träncken (Decoctis und Infusis) zu gebrauchen/ dann des Pulvers auff einmahl zu etlich Quint einzunehmen beschwerlich und widrig fallen dörffte.

§. 11.

Die

RHAPONTIC

betreffend/ so hat dieselbe Wurtzel mit der Rhabarbar eine so grosse Gleichheit/ daß auch einige davor halten/ es kämen beyde Wurtzeln von einem Kraut her/ und käme der Unterscheid nur von zweyerley Ort und Erdreich/ worinnen sie gepflantzet würden/ wie Paulus Hermanni selbsten in seinem MSS. de Mat. Med. davor halten thut. Andere aber halten es vor zwey unterschiedene Kräuter/ obwohlen in Beschreibung derselben noch grosse Schwürigkeiten übrig sind.

§. 12.

Solchen nun vorzukommen ist nöthig zu wissen/ daß man zweyerley Rhapontic bey den Materialisten finde/ nemblich die Pontische Rhapontic und die gemeine Rhapontic. Die Pontische Rhapontic wird Lateinisch RHAPONTICUM VERUM THRACICUM genennet/ weilen es in Thracien auff einem Berg wächset/ worvon Prosper Alpinus einen eigenen Tractat geschrieben/ und ist dessen Kraut welches in obgesetzten Figuren das mittelste ist/ dem rechten Rhabarbar so gleich/ daß Tournefort es vor das Levantische Levantische Rhabarbar gehalten/ wie Pomet l. c. pag. 52. bezeuget; und daher mag es wohl kommen/ daß die rechte auffrichtige Pontische Rhapontic selten in den Apothecken zu finden/ sondern wann man dieselbige nothwendig haben soll und mus/ so wird man sie wohl eher unter der rechten Rhabarbar finden/ worunter sie/ wegen der grossen Gleichheit/ so beyde Wurtzeln mit einander haben/ vermischet und verkauffet wird. Wie aber beyde zu unterscheiden seyen/ zeiget vor andern Pomet c. l. klärlich an/ wann er schreibet / daß/ da die Levantische Rhabarbar gemeiniglich in grossen und breyten runden Stücker komme / und inwendig überzwerche Striemen habe/ die Pontische Rhapontic hergegen auß langen Stücken bestehe/ und inwendig auch lange und rothe Striemen habe. Uberdiß kan man den Unterschied noch besser auß dem Geschmack haben/ indem die rechte Rhabarbar keine Viscosität oder Schleimigkeit im Mund zurück lässet/ dergleichen die Rhapontic von sich spüren lässet. Sonsten ist sie an der Farbe ebenfals gelb außwendig/ und inwendig marbrirt.

§. 13.

Die gemeine Rhapontic ist eine länglichte Wurtzel/ außwendig braun und inwendig gelblicht / eines bittern und anhaltenden Geschmacks: wird auß Savoyen und Italien/ wie ingleichen auch auß Littauen und Reussen heraus gebracht/ und lässet sich lang halten/ wann sie nur an einem truckenen Ort auffgehalten wird. Das Kraut nennen die Botanici Rhaponticum folio helenii incano, und weilen die Blume endlich einen Flocken und beltzichte Bürste zurück lässet/ wird es von den heutigen Kräuter-Verständigen unter die Cyanos gerechnet/ worvon D. Amman in Charact. Plantarum Novo P. 544. zu sehen ist.

§. 14.

Sonsten kommen alle beyde an denen, Kräfften sehr überein/ in Ansehen deren sie mehr adstringiren/ als die Rhabarbar und sind derowegen vor diesem nicht allein in den Blutstürtzungen/ sondern auch in Verwundungen und schweren Fällen gegen das geronnen Geblüt innerlich und äusserlich gebrauchet worden. Heutiges Tages werden beyde langsam und fast gar nicht gebrauchet/ ausser daß die wahre Rhapontic Wurtzel zum Theriac genommen/ und deßwegen von Moyse Charas auch weitläufftig davon in der Frantzöisch geschriebenen Histori derjenigen Kräuter/ Thieren und Mineralien/ so zum Theriac erfordert werden/ gehandelt wird.

indem sie ebenfals gelind purgieret und mit ihrer adstringirenden Krafft / so sie zurück lässet/ den Magen und übrige Eingeweid/ ja auch die schlaffe Leber stärcket; weßwegen nicht allein Hernandez sie der rechten Rhabarbar an Kräfften gleich achtet/ sondern es zweiffelt der berümbte Teutsche Practicus Dan. Ludovici in oben berührtem Ort gar nicht / daß man eben so viel damit außrichten könne/ bekennet auch frey heraus/ daß er sein Lebtag kaum ein Untz von der rechten und so theuren Rhabarbar verschrieben/ doch aber seine Patienten glücklich curiret habe. Unterdessen wird von allen Scribenten erinnert/ daß man die Münch-Rhabarbar in doppelter dosi nehmen müsse; und ist derohalben fast einig in den Träncken (Decoctis und Infusis) zu gebrauchen/ dann des Pulvers auff einmahl zu etlich Quint einzunehmen beschwerlich und widrig fallen dörffte.

§. 11.

Die

RHAPONTIC

betreffend/ so hat dieselbe Wurtzel mit der Rhabarbar eine so grosse Gleichheit/ daß auch einige davor halten/ es kämen beyde Wurtzeln von einem Kraut her/ und käme der Unterscheid nur von zweyerley Ort und Erdreich/ worinnen sie gepflantzet würden/ wie Paulus Hermanni selbsten in seinem MSS. de Mat. Med. davor halten thut. Andere aber halten es vor zwey unterschiedene Kräuter/ obwohlen in Beschreibung derselben noch grosse Schwürigkeiten übrig sind.

§. 12.

Solchen nun vorzukommen ist nöthig zu wissen/ daß man zweyerley Rhapontic bey den Materialisten finde/ nemblich die Pontische Rhapontic und die gemeine Rhapontic. Die Pontische Rhapontic wird Lateinisch RHAPONTICUM VERUM THRACICUM genennet/ weilen es in Thracien auff einem Berg wächset/ worvon Prosper Alpinus einen eigenen Tractat geschrieben/ und ist dessen Kraut welches in obgesetzten Figuren das mittelste ist/ dem rechten Rhabarbar so gleich/ daß Tournefort es vor das Levantische Levantische Rhabarbar gehalten/ wie Pomet l. c. pag. 52. bezeuget; und daher mag es wohl kommen/ daß die rechte auffrichtige Pontische Rhapontic selten in den Apothecken zu finden/ sondern wann man dieselbige nothwendig haben soll und mus/ so wird man sie wohl eher unter der rechten Rhabarbar finden/ worunter sie/ wegen der grossen Gleichheit/ so beyde Wurtzeln mit einander haben/ vermischet und verkauffet wird. Wie aber beyde zu unterscheiden seyen/ zeiget vor andern Pomet c. l. klärlich an/ wann er schreibet / daß/ da die Levantische Rhabarbar gemeiniglich in grossen und breyten runden Stücker komme / und inwendig überzwerche Striemen habe/ die Pontische Rhapontic hergegen auß langen Stücken bestehe/ und inwendig auch lange und rothe Striemen habe. Uberdiß kan man den Unterschied noch besser auß dem Geschmack haben/ indem die rechte Rhabarbar keine Viscosität oder Schleimigkeit im Mund zurück lässet/ dergleichen die Rhapontic von sich spüren lässet. Sonsten ist sie an der Farbe ebenfals gelb außwendig/ und inwendig marbrirt.

§. 13.

Die gemeine Rhapontic ist eine länglichte Wurtzel/ außwendig braun und inwendig gelblicht / eines bittern und anhaltenden Geschmacks: wird auß Savoyen und Italien/ wie ingleichen auch auß Littauen und Reussen heraus gebracht/ und lässet sich lang halten/ wann sie nur an einem truckenen Ort auffgehalten wird. Das Kraut nennen die Botanici Rhaponticum folio helenii incano, und weilen die Blume endlich einen Flocken und beltzichte Bürste zurück lässet/ wird es von den heutigen Kräuter-Verständigen unter die Cyanos gerechnet/ worvon D. Amman in Charact. Plantarum Novô P. 544. zu sehen ist.

§. 14.

Sonsten kommen alle beyde an denen, Kräfften sehr überein/ in Ansehen deren sie mehr adstringiren/ als die Rhabarbar und sind derowegen vor diesem nicht allein in den Blutstürtzungen/ sondern auch in Verwundungen und schweren Fällen gegen das geronnen Geblüt innerlich und äusserlich gebrauchet worden. Heutiges Tages werden beyde langsam und fast gar nicht gebrauchet/ ausser daß die wahre Rhapontic Wurtzel zum Theriac genommen/ und deßwegen von Moyse Charas auch weitläufftig davon in der Frantzöisch geschriebenen Histori derjenigen Kräuter/ Thieren und Mineralien/ so zum Theriac erfordert werden/ gehandelt wird.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0198" n="152"/>
indem sie ebenfals gelind purgieret und mit ihrer adstringirenden Krafft      / so sie zurück lässet/ den Magen und übrige Eingeweid/ ja auch die schlaffe Leber stärcket;       weßwegen nicht allein Hernandez sie der rechten Rhabarbar an Kräfften gleich achtet/ sondern       es zweiffelt der berümbte Teutsche Practicus Dan. Ludovici in oben berührtem Ort gar nicht /       daß man eben so viel damit außrichten könne/ bekennet auch frey heraus/ daß er sein Lebtag       kaum ein Untz von der rechten und so theuren Rhabarbar verschrieben/ doch aber seine Patienten       glücklich curiret habe. Unterdessen wird von allen Scribenten erinnert/ daß man die       Münch-Rhabarbar in doppelter dosi nehmen müsse; und ist derohalben fast einig in den Träncken       (Decoctis und Infusis) zu gebrauchen/ dann des Pulvers auff einmahl zu etlich Quint       einzunehmen beschwerlich und widrig fallen dörffte.</p>
      </div>
      <div>
        <head>§. 11.</head>
        <p>Die</p>
        <p> <hi rendition="#k">RHAPONTIC</hi> </p>
        <p>betreffend/ so hat dieselbe Wurtzel mit der Rhabarbar eine so grosse Gleichheit/ daß auch       einige davor halten/ es kämen beyde Wurtzeln von einem Kraut her/ und käme der Unterscheid       nur von zweyerley Ort und Erdreich/ worinnen sie gepflantzet würden/ wie Paulus Hermanni       selbsten in seinem MSS. de Mat. Med. davor halten thut. Andere aber halten es vor zwey       unterschiedene Kräuter/ obwohlen in Beschreibung derselben noch grosse Schwürigkeiten übrig       sind.</p>
      </div>
      <div>
        <head>§. 12.</head>
        <p>Solchen nun vorzukommen ist nöthig zu wissen/ daß man zweyerley Rhapontic bey den       Materialisten finde/ nemblich die Pontische Rhapontic und die gemeine Rhapontic. Die Pontische       Rhapontic wird Lateinisch RHAPONTICUM VERUM THRACICUM genennet/ weilen es in Thracien auff       einem Berg wächset/ worvon Prosper Alpinus einen eigenen Tractat geschrieben/ und ist dessen       Kraut welches in obgesetzten Figuren das mittelste ist/ dem rechten Rhabarbar so gleich/ daß       Tournefort es vor das Levantische Levantische Rhabarbar gehalten/ wie Pomet l. c. pag. 52.       bezeuget; und daher mag es wohl kommen/ daß die rechte auffrichtige Pontische Rhapontic selten       in den Apothecken zu finden/ sondern wann man dieselbige nothwendig haben soll und mus/ so       wird man sie wohl eher unter der rechten Rhabarbar finden/ worunter sie/ wegen der grossen       Gleichheit/ so beyde Wurtzeln mit einander haben/ vermischet und verkauffet wird. Wie aber       beyde zu unterscheiden seyen/ zeiget vor andern Pomet c. l. klärlich an/ wann er schreibet /       daß/ da die Levantische Rhabarbar gemeiniglich in grossen und breyten runden Stücker komme /       und inwendig überzwerche Striemen habe/ die Pontische Rhapontic hergegen auß langen Stücken       bestehe/ und inwendig auch lange und rothe Striemen habe. Uberdiß kan man den Unterschied noch       besser auß dem Geschmack haben/ indem die rechte Rhabarbar keine Viscosität oder Schleimigkeit       im Mund zurück lässet/ dergleichen die Rhapontic von sich spüren lässet. Sonsten ist sie an       der Farbe ebenfals gelb außwendig/ und inwendig marbrirt.</p>
      </div>
      <div>
        <head>§. 13.</head>
        <p>Die gemeine Rhapontic ist eine länglichte Wurtzel/ außwendig braun und inwendig gelblicht /       eines bittern und anhaltenden Geschmacks: wird auß Savoyen und Italien/ wie ingleichen auch       auß Littauen und Reussen heraus gebracht/ und lässet sich lang halten/ wann sie nur an einem       truckenen Ort auffgehalten wird. Das Kraut nennen die Botanici Rhaponticum folio helenii       incano, und weilen die Blume endlich einen Flocken und beltzichte Bürste zurück lässet/ wird       es von den heutigen Kräuter-Verständigen unter die Cyanos gerechnet/ worvon D. Amman in       Charact. Plantarum Novô P. 544. zu sehen ist.</p>
      </div>
      <div>
        <head>§. 14.</head>
        <p>Sonsten kommen alle beyde an denen, Kräfften sehr überein/ in Ansehen deren sie mehr       adstringiren/ als die Rhabarbar und sind derowegen vor diesem nicht allein in den       Blutstürtzungen/ sondern auch in Verwundungen und schweren Fällen gegen das geronnen Geblüt       innerlich und äusserlich gebrauchet worden. Heutiges Tages werden beyde langsam und fast gar       nicht gebrauchet/ ausser daß die wahre Rhapontic Wurtzel zum Theriac genommen/ und deßwegen       von Moyse Charas auch weitläufftig davon in der Frantzöisch geschriebenen Histori derjenigen       Kräuter/ Thieren und Mineralien/ so zum Theriac erfordert werden/ gehandelt wird.</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[152/0198] indem sie ebenfals gelind purgieret und mit ihrer adstringirenden Krafft / so sie zurück lässet/ den Magen und übrige Eingeweid/ ja auch die schlaffe Leber stärcket; weßwegen nicht allein Hernandez sie der rechten Rhabarbar an Kräfften gleich achtet/ sondern es zweiffelt der berümbte Teutsche Practicus Dan. Ludovici in oben berührtem Ort gar nicht / daß man eben so viel damit außrichten könne/ bekennet auch frey heraus/ daß er sein Lebtag kaum ein Untz von der rechten und so theuren Rhabarbar verschrieben/ doch aber seine Patienten glücklich curiret habe. Unterdessen wird von allen Scribenten erinnert/ daß man die Münch-Rhabarbar in doppelter dosi nehmen müsse; und ist derohalben fast einig in den Träncken (Decoctis und Infusis) zu gebrauchen/ dann des Pulvers auff einmahl zu etlich Quint einzunehmen beschwerlich und widrig fallen dörffte. §. 11. Die RHAPONTIC betreffend/ so hat dieselbe Wurtzel mit der Rhabarbar eine so grosse Gleichheit/ daß auch einige davor halten/ es kämen beyde Wurtzeln von einem Kraut her/ und käme der Unterscheid nur von zweyerley Ort und Erdreich/ worinnen sie gepflantzet würden/ wie Paulus Hermanni selbsten in seinem MSS. de Mat. Med. davor halten thut. Andere aber halten es vor zwey unterschiedene Kräuter/ obwohlen in Beschreibung derselben noch grosse Schwürigkeiten übrig sind. §. 12. Solchen nun vorzukommen ist nöthig zu wissen/ daß man zweyerley Rhapontic bey den Materialisten finde/ nemblich die Pontische Rhapontic und die gemeine Rhapontic. Die Pontische Rhapontic wird Lateinisch RHAPONTICUM VERUM THRACICUM genennet/ weilen es in Thracien auff einem Berg wächset/ worvon Prosper Alpinus einen eigenen Tractat geschrieben/ und ist dessen Kraut welches in obgesetzten Figuren das mittelste ist/ dem rechten Rhabarbar so gleich/ daß Tournefort es vor das Levantische Levantische Rhabarbar gehalten/ wie Pomet l. c. pag. 52. bezeuget; und daher mag es wohl kommen/ daß die rechte auffrichtige Pontische Rhapontic selten in den Apothecken zu finden/ sondern wann man dieselbige nothwendig haben soll und mus/ so wird man sie wohl eher unter der rechten Rhabarbar finden/ worunter sie/ wegen der grossen Gleichheit/ so beyde Wurtzeln mit einander haben/ vermischet und verkauffet wird. Wie aber beyde zu unterscheiden seyen/ zeiget vor andern Pomet c. l. klärlich an/ wann er schreibet / daß/ da die Levantische Rhabarbar gemeiniglich in grossen und breyten runden Stücker komme / und inwendig überzwerche Striemen habe/ die Pontische Rhapontic hergegen auß langen Stücken bestehe/ und inwendig auch lange und rothe Striemen habe. Uberdiß kan man den Unterschied noch besser auß dem Geschmack haben/ indem die rechte Rhabarbar keine Viscosität oder Schleimigkeit im Mund zurück lässet/ dergleichen die Rhapontic von sich spüren lässet. Sonsten ist sie an der Farbe ebenfals gelb außwendig/ und inwendig marbrirt. §. 13. Die gemeine Rhapontic ist eine länglichte Wurtzel/ außwendig braun und inwendig gelblicht / eines bittern und anhaltenden Geschmacks: wird auß Savoyen und Italien/ wie ingleichen auch auß Littauen und Reussen heraus gebracht/ und lässet sich lang halten/ wann sie nur an einem truckenen Ort auffgehalten wird. Das Kraut nennen die Botanici Rhaponticum folio helenii incano, und weilen die Blume endlich einen Flocken und beltzichte Bürste zurück lässet/ wird es von den heutigen Kräuter-Verständigen unter die Cyanos gerechnet/ worvon D. Amman in Charact. Plantarum Novô P. 544. zu sehen ist. §. 14. Sonsten kommen alle beyde an denen, Kräfften sehr überein/ in Ansehen deren sie mehr adstringiren/ als die Rhabarbar und sind derowegen vor diesem nicht allein in den Blutstürtzungen/ sondern auch in Verwundungen und schweren Fällen gegen das geronnen Geblüt innerlich und äusserlich gebrauchet worden. Heutiges Tages werden beyde langsam und fast gar nicht gebrauchet/ ausser daß die wahre Rhapontic Wurtzel zum Theriac genommen/ und deßwegen von Moyse Charas auch weitläufftig davon in der Frantzöisch geschriebenen Histori derjenigen Kräuter/ Thieren und Mineralien/ so zum Theriac erfordert werden/ gehandelt wird.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/valentini_museum_1704
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/valentini_museum_1704/198
Zitationshilfe: Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704, S. 152. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/valentini_museum_1704/198>, abgerufen am 27.11.2024.