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Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704.

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§. 4.

Was ihre Krafft und Tugend anlanget/ so wird sie von den Sinensern vor eine rechte Panacae gehalten/ weilen sie nicht allein von aussen einem Menschen ähnlich/ sondern auch eine sonderliche Gemeinschafft mit desselben Geblüt und Lebens-Geistern haben soll/ wie Hermannus in seinem Msc. redet/ und deswegen von dem Pisone in Mantiss. Arom. dafür gehalten wird/ daß sie die natürliche Wärme oder Calidum innatum mit ihrer temperirten Wärme stärcke und erhalte / so gar/ daß P. Martini in seinem Atlante Sinico vorgiebt/ man könne die gantz krafftlose und mit dem Todt schon ringende damit solang erhalten/ biß sie Zeit gewinnen auch noch andere Mittel zugebrauchen; weswegen sie dann vor eine sonderliche Hertzstärckung in Ohnmachten und dergleichen gehalten und deßhalben so wohl von den Sinensern und Japoniern, als auch einigen vornehmen grossen Herrn in Europa sich eine besonder Stärcke damit zuwegen zubringen / gebraucht wird/ absonderlich von denjenigen/ welche bey dem Venerischen Frauenzimmer sich Heldenmäsig zeigen wollen. Von den Medicis wird sie sonderlich in der Colica Convulsiva oder kramffmäsigen Colic, wie auch daraus öffters herrührenden Lähmung und Contractur, im Schwindel / geschwächten Memori und andern Haupt-Kranckheiten sehr gerühmet/ ja auch alsdann/ wann die Gebährende nach außgestandener grosser Arbeit gantz abgemattet liegen/ welche dadurch sehr gestärcket werden/ indem sie die Lebens-Geister gleich besänfftiget/ und derowegen von Doct. Blumentrost unter die Ruheund Schlaffbringende Mittel in Miscell. Acad. Germ. Cur. Ann. VIII. Dec. II. pag. 487. gezehlet wird.

§. 5.

Die Art und Weiß dieselbe zu gebrauchen und zu geniessen/ kommet mit dem Thee fast überein / indem man diese Wurtzel in kleine Stücker zerschneidet und in warmem Wasser außbeitzet / welches hernach früh und nüchtern genossen wird. Man bedienet sich auch derjenigen Gefässen / die sonsten zum Thee gebrauchet werden/ welche P. Martini durch das Balneum Mariae (wodurch es passiren müste) verstanden/ wie solches auff Begehren Herrn D. Menzels der obig belobte Herr Rumphius l. c. expliciret. Unterdessen ist wohl zumercken/ daß die Wurtzel Ninseng ein gut Theil länger im Wasser liegen müsse/ als der Thee, kan auch wieder auffgetrucknet und noch einmahl gebrauchet werden. Andere nehmen diese Wurtzel mit der Brüh von den Indianischen Vogelnestern oder mit gekochtem Reiß. Wann sie aber von den Medicis verschrieben wird/ so werden gemeiniglich andere zu der Kranckheit dienliche Mittel darzu gethan/ weilen wegen des sehr hohen Preysses keine grosse dosis kan verschrieben werden/ welche sonsten nach Beschaffenheit des Alters reguliret wird/ wie auß dem Journal de Siam solches Pomet an citirtem Ort pag. 4. zeiget. Doch nehmen die Indianer gemeiniglich ein oder 2. Quintger zu ein paar Becher Wasser/ welche biß zur Helfft einsieden müssen.

§. 6.

Man kan sie aber auch zu Pulver stossen und entweder also eingeben/ oder zu einer Latwerg vermischen; wie dann noch vor kurtzen Jahren ein vornehmer Raths-Herr in Leyden/ welcher schwere Convulsiones gehabt/ mit 20. gran. davon befreyet/ und nach dem solche wieder kommen / und dieses Medicament alle 6. Stund widerholet worden/ davon durch Herrn Doct. Decker, berümbten Practicum zu Leyden in Holland/ gäntzlich curiret worden: Als welcher auch noch ferner einer Tinctur und Extracts, so mit dem Spiritu Vini daraus zumachen/ gedencket/ davon in dessen Exercit. Pract. Pag. 669. 670. wie auch obberührete/ und unter dessen Praesidio Anno 1700. zu Leyden/ durch Herrn Joh. Phil. Breynium gehaltene Disputation De Rad. Ginsem, seu Nisi, pag. 9. &amp;amp; seqq. kan nachgeschlagen werden. Allwo doch zu mercken/ daß dieser Extract behutsam zu brauchen/ indem Herr D. Cleyer in einem Brieff an D. Scheffern Seel. berichtet/ daß einer/ so [unleserliches Material]. damit stimuliren wollen/ davon gestorben sey.

§. 4.

Was ihre Krafft und Tugend anlanget/ so wird sie von den Sinensern vor eine rechte Panacae gehalten/ weilen sie nicht allein von aussen einem Menschen ähnlich/ sondern auch eine sonderliche Gemeinschafft mit desselben Geblüt und Lebens-Geistern haben soll/ wie Hermannus in seinem Msc. redet/ und deswegen von dem Pisone in Mantiss. Arom. dafür gehalten wird/ daß sie die natürliche Wärme oder Calidum innatum mit ihrer temperirten Wärme stärcke und erhalte / so gar/ daß P. Martini in seinem Atlante Sinico vorgiebt/ man könne die gantz krafftlose und mit dem Todt schon ringende damit solang erhalten/ biß sie Zeit gewinnen auch noch andere Mittel zugebrauchen; weswegen sie dann vor eine sonderliche Hertzstärckung in Ohnmachten und dergleichen gehalten und deßhalben so wohl von den Sinensern und Japoniern, als auch einigen vornehmen grossen Herrn in Europa sich eine besonder Stärcke damit zuwegen zubringen / gebraucht wird/ absonderlich von denjenigen/ welche bey dem Venerischen Frauenzimmer sich Heldenmäsig zeigen wollen. Von den Medicis wird sie sonderlich in der Colicâ Convulsivâ oder kramffmäsigen Colic, wie auch daraus öffters herrührenden Lähmung und Contractur, im Schwindel / geschwächten Memori und andern Haupt-Kranckheiten sehr gerühmet/ ja auch alsdann/ wann die Gebährende nach außgestandener grosser Arbeit gantz abgemattet liegen/ welche dadurch sehr gestärcket werden/ indem sie die Lebens-Geister gleich besänfftiget/ und derowegen von Doct. Blumentrost unter die Ruheund Schlaffbringende Mittel in Miscell. Acad. Germ. Cur. Ann. VIII. Dec. II. pag. 487. gezehlet wird.

§. 5.

Die Art und Weiß dieselbe zu gebrauchen und zu geniessen/ kommet mit dem Thée fast überein / indem man diese Wurtzel in kleine Stücker zerschneidet und in warmem Wasser außbeitzet / welches hernach früh und nüchtern genossen wird. Man bedienet sich auch derjenigen Gefässen / die sonsten zum Thée gebrauchet werden/ welche P. Martini durch das Balneum Mariae (wodurch es passiren müste) verstanden/ wie solches auff Begehren Herrn D. Menzels der obig belobte Herr Rumphius l. c. expliciret. Unterdessen ist wohl zumercken/ daß die Wurtzel Ninseng ein gut Theil länger im Wasser liegen müsse/ als der Thée, kan auch wieder auffgetrucknet und noch einmahl gebrauchet werden. Andere nehmen diese Wurtzel mit der Brüh von den Indianischen Vogelnestern oder mit gekochtem Reiß. Wann sie aber von den Medicis verschrieben wird/ so werden gemeiniglich andere zu der Kranckheit dienliche Mittel darzu gethan/ weilen wegen des sehr hohen Preysses keine grosse dosis kan verschrieben werden/ welche sonsten nach Beschaffenheit des Alters reguliret wird/ wie auß dem Journal de Siam solches Pomet an citirtem Ort pag. 4. zeiget. Doch nehmen die Indianer gemeiniglich ein oder 2. Quintger zu ein paar Becher Wasser/ welche biß zur Helfft einsieden müssen.

§. 6.

Man kan sie aber auch zu Pulver stossen und entweder also eingeben/ oder zu einer Latwerg vermischen; wie dann noch vor kurtzen Jahren ein vornehmer Raths-Herr in Leyden/ welcher schwere Convulsiones gehabt/ mit 20. gran. davon befreyet/ und nach dem solche wieder kommen / und dieses Medicament alle 6. Stund widerholet worden/ davon durch Herrn Doct. Decker, berümbten Practicum zu Leyden in Holland/ gäntzlich curiret worden: Als welcher auch noch ferner einer Tinctur und Extracts, so mit dem Spiritu Vini daraus zumachen/ gedencket/ davon in dessen Exercit. Pract. Pag. 669. 670. wie auch obberührete/ und unter dessen Praesidio Anno 1700. zu Leyden/ durch Herrn Joh. Phil. Breynium gehaltene Disputation De Rad. Ginsem, seu Nisi, pag. 9. &amp;amp; seqq. kan nachgeschlagen werden. Allwo doch zu mercken/ daß dieser Extract behutsam zu brauchen/ indem Herr D. Cleyer in einem Brieff an D. Scheffern Seel. berichtet/ daß einer/ so [unleserliches Material]. damit stimuliren wollen/ davon gestorben sey.

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[164/0210] §. 4. Was ihre Krafft und Tugend anlanget/ so wird sie von den Sinensern vor eine rechte Panacae gehalten/ weilen sie nicht allein von aussen einem Menschen ähnlich/ sondern auch eine sonderliche Gemeinschafft mit desselben Geblüt und Lebens-Geistern haben soll/ wie Hermannus in seinem Msc. redet/ und deswegen von dem Pisone in Mantiss. Arom. dafür gehalten wird/ daß sie die natürliche Wärme oder Calidum innatum mit ihrer temperirten Wärme stärcke und erhalte / so gar/ daß P. Martini in seinem Atlante Sinico vorgiebt/ man könne die gantz krafftlose und mit dem Todt schon ringende damit solang erhalten/ biß sie Zeit gewinnen auch noch andere Mittel zugebrauchen; weswegen sie dann vor eine sonderliche Hertzstärckung in Ohnmachten und dergleichen gehalten und deßhalben so wohl von den Sinensern und Japoniern, als auch einigen vornehmen grossen Herrn in Europa sich eine besonder Stärcke damit zuwegen zubringen / gebraucht wird/ absonderlich von denjenigen/ welche bey dem Venerischen Frauenzimmer sich Heldenmäsig zeigen wollen. Von den Medicis wird sie sonderlich in der Colicâ Convulsivâ oder kramffmäsigen Colic, wie auch daraus öffters herrührenden Lähmung und Contractur, im Schwindel / geschwächten Memori und andern Haupt-Kranckheiten sehr gerühmet/ ja auch alsdann/ wann die Gebährende nach außgestandener grosser Arbeit gantz abgemattet liegen/ welche dadurch sehr gestärcket werden/ indem sie die Lebens-Geister gleich besänfftiget/ und derowegen von Doct. Blumentrost unter die Ruheund Schlaffbringende Mittel in Miscell. Acad. Germ. Cur. Ann. VIII. Dec. II. pag. 487. gezehlet wird. §. 5. Die Art und Weiß dieselbe zu gebrauchen und zu geniessen/ kommet mit dem Thée fast überein / indem man diese Wurtzel in kleine Stücker zerschneidet und in warmem Wasser außbeitzet / welches hernach früh und nüchtern genossen wird. Man bedienet sich auch derjenigen Gefässen / die sonsten zum Thée gebrauchet werden/ welche P. Martini durch das Balneum Mariae (wodurch es passiren müste) verstanden/ wie solches auff Begehren Herrn D. Menzels der obig belobte Herr Rumphius l. c. expliciret. Unterdessen ist wohl zumercken/ daß die Wurtzel Ninseng ein gut Theil länger im Wasser liegen müsse/ als der Thée, kan auch wieder auffgetrucknet und noch einmahl gebrauchet werden. Andere nehmen diese Wurtzel mit der Brüh von den Indianischen Vogelnestern oder mit gekochtem Reiß. Wann sie aber von den Medicis verschrieben wird/ so werden gemeiniglich andere zu der Kranckheit dienliche Mittel darzu gethan/ weilen wegen des sehr hohen Preysses keine grosse dosis kan verschrieben werden/ welche sonsten nach Beschaffenheit des Alters reguliret wird/ wie auß dem Journal de Siam solches Pomet an citirtem Ort pag. 4. zeiget. Doch nehmen die Indianer gemeiniglich ein oder 2. Quintger zu ein paar Becher Wasser/ welche biß zur Helfft einsieden müssen. §. 6. Man kan sie aber auch zu Pulver stossen und entweder also eingeben/ oder zu einer Latwerg vermischen; wie dann noch vor kurtzen Jahren ein vornehmer Raths-Herr in Leyden/ welcher schwere Convulsiones gehabt/ mit 20. gran. davon befreyet/ und nach dem solche wieder kommen / und dieses Medicament alle 6. Stund widerholet worden/ davon durch Herrn Doct. Decker, berümbten Practicum zu Leyden in Holland/ gäntzlich curiret worden: Als welcher auch noch ferner einer Tinctur und Extracts, so mit dem Spiritu Vini daraus zumachen/ gedencket/ davon in dessen Exercit. Pract. Pag. 669. 670. wie auch obberührete/ und unter dessen Praesidio Anno 1700. zu Leyden/ durch Herrn Joh. Phil. Breynium gehaltene Disputation De Rad. Ginsem, seu Nisi, pag. 9. &amp;amp; seqq. kan nachgeschlagen werden. Allwo doch zu mercken/ daß dieser Extract behutsam zu brauchen/ indem Herr D. Cleyer in einem Brieff an D. Scheffern Seel. berichtet/ daß einer/ so _ . damit stimuliren wollen/ davon gestorben sey.

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Zitationshilfe: Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704, S. 164. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/valentini_museum_1704/210>, abgerufen am 26.11.2024.