Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704.

Bild:
<< vorherige Seite

gehalten wird/ wie in den Act. Anglic. Vol. I. pag. 724. zu lesen. Es stärcket auch den Magen/ absonderlich bey Alten betagten Leuten/ wie die Ambra, und bringet denselben das Gedächtnus wieder/ Vid. Ettmüllerus in Com. Schroed. Pag. 506. weßwegen dann auch die Species diaxylaloes welche meistens zu den Cucuphis kommen/ in dergleichen Kranckheiten gut thun/ davon Zvvelferus in Disp. Aug. handelt; wie dann auch ein Extract und Essentz davon gemacht werden/ so in dem Schroeder und dessen Autßlegers D. Hoffmanni Clavi zu sehen ist. I. Pfund ligni aloes gibt Resin. Zij. und etwas darunter oder darüber/ nachdem es resinos ist/ wie Vielheuer in Beschreibung frembder Materialien pag. 71. in Acht genommen hat. Eusserlich kombt es unter die Rauch-Pulver/ und wird beßwegen in Indien von denen Braminen oder Indianischen Pfaffen sehr auffgekaufft/ welche es mit den Todten-Cörpern verbrennen/ und dadurch die Seele der Verstorbenen ihren vermeinten Göttern desto angenehmer zu machen suchen.

Das VII. Capitel

Von dem ASPHALAT- und Rosen-Holtz.

[Abbildung]

§. 1.

DEr Rhodiser Dorn oder LIGNUM ASPHALATI ist ein holtzichter und aus vielen Adern gleichsam gewundener Span von der inneren Wurtzel/ deren verschiedene Farben sie an etlichen Orten röthlich machen/ da sie sonsten wie Buchsbaum anzusehen/ auch also hart/ schwer und öhlicht ist/ mit einer dicken und grauen Kinde umbgeben/ welche doch langsam daran bleibt: hat einen etwas bitteren und öhlichten Geschmack/ Vid. Sam. Dale in Pharmacol. p. 467.

§. 2.

Der Baum dieses Gewächses ist noch viel unbekandter/ als des Agallochi, und wird deßwegen offters mit dem Ligno Rhodino oder Rosenholtz/ deme es fast gleich siehet/ confundiret / zumahlen er auch in der Insul Rhodus wachsen soll; obwohlen andere meinen/ daß dieses Holtz in Syrien Aegypten wachse/ besiehe davon Marxii Teutsche Material-Kammer pag. 22. Alpinus gibt vor/ es wäre ein Strauch/ mit dichten Aesten/ weissen Dornen/ sey drey Ehlen lang und trage schöne wohlriechende Blumen/ wie aus dessen Buch de Plant. AEgypt. solcher in Appendice Pharm. Schroederi p. 2. beschrieben wird.

§. 3.

Zuweilen wird auch ein gantz schwartzes und sehr schweres Holtz unter dem Nahmen Asphalati bey den Materialisten gefunden/ davon mir ein Stück zu Handen gekommen ist/ welches Pomet in seiner Frantzöischen Material-Kammer pag. 105. das rechte Lignum Aquilae oder Adler-Holtz zu sein vermei-

gehalten wird/ wie in den Act. Anglic. Vol. I. pag. 724. zu lesen. Es stärcket auch den Magen/ absonderlich bey Alten betagten Leuten/ wie die Ambra, und bringet denselben das Gedächtnus wieder/ Vid. Ettmüllerus in Com. Schroed. Pag. 506. weßwegen dann auch die Species diaxylaloes welche meistens zu den Cucuphis kommen/ in dergleichen Kranckheiten gut thun/ davon Zvvelferus in Disp. Aug. handelt; wie dann auch ein Extract und Essentz davon gemacht werden/ so in dem Schroeder und dessen Autßlegers D. Hoffmanni Clavi zu sehen ist. I. Pfund ligni aloes gibt Resin. Zij. und etwas darunter oder darüber/ nachdem es resinos ist/ wie Vielheuer in Beschreibung frembder Materialien pag. 71. in Acht genommen hat. Eusserlich kombt es unter die Rauch-Pulver/ und wird beßwegen in Indien von denen Braminen oder Indianischen Pfaffen sehr auffgekaufft/ welche es mit den Todten-Cörpern verbrennen/ und dadurch die Seele der Verstorbenen ihren vermeinten Göttern desto angenehmer zu machen suchen.

Das VII. Capitel

Von dem ASPHALAT- und Rosen-Holtz.

[Abbildung]

§. 1.

DEr Rhodiser Dorn oder LIGNUM ASPHALATI ist ein holtzichter und aus vielen Adern gleichsam gewundener Span von der inneren Wurtzel/ deren verschiedene Farben sie an etlichen Orten röthlich machen/ da sie sonsten wie Buchsbaum anzusehen/ auch also hart/ schwer und öhlicht ist/ mit einer dicken und grauen Kinde umbgeben/ welche doch langsam daran bleibt: hat einen etwas bitteren und öhlichten Geschmack/ Vid. Sam. Dale in Pharmacol. p. 467.

§. 2.

Der Baum dieses Gewächses ist noch viel unbekandter/ als des Agallochi, und wird deßwegen offters mit dem Ligno Rhodino oder Rosenholtz/ deme es fast gleich siehet/ confundiret / zumahlen er auch in der Insul Rhodus wachsen soll; obwohlen andere meinen/ daß dieses Holtz in Syrien Aegypten wachse/ besiehe davon Marxii Teutsche Material-Kammer pag. 22. Alpinus gibt vor/ es wäre ein Strauch/ mit dichten Aesten/ weissen Dornen/ sey drey Ehlen lang und trage schöne wohlriechende Blumen/ wie aus dessen Buch de Plant. AEgypt. solcher in Appendice Pharm. Schroederi p. 2. beschrieben wird.

§. 3.

Zuweilen wird auch ein gantz schwartzes und sehr schweres Holtz unter dem Nahmen Asphalati bey den Materialisten gefunden/ davon mir ein Stück zu Handen gekommen ist/ welches Pomet in seiner Frantzöischen Material-Kammer pag. 105. das rechte Lignum Aquilae oder Adler-Holtz zu sein vermei-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0306" n="260"/>
gehalten wird/ wie in den       Act. Anglic. Vol. I. pag. 724. zu lesen. Es stärcket auch den Magen/ absonderlich bey Alten       betagten Leuten/ wie die Ambra, und bringet denselben das Gedächtnus wieder/ Vid. Ettmüllerus       in Com. Schroed. Pag. 506. weßwegen dann auch die Species diaxylaloes welche meistens zu den       Cucuphis kommen/ in dergleichen Kranckheiten gut thun/ davon Zvvelferus in Disp. Aug.       handelt; wie dann auch ein Extract und Essentz davon gemacht werden/ so in dem Schroeder und       dessen Autßlegers D. Hoffmanni Clavi zu sehen ist. I. Pfund ligni aloes gibt Resin. Zij. und       etwas darunter oder darüber/ nachdem es resinos ist/ wie Vielheuer in Beschreibung frembder       Materialien pag. 71. in Acht genommen hat. Eusserlich kombt es unter die Rauch-Pulver/ und       wird beßwegen in Indien von denen Braminen oder Indianischen Pfaffen sehr auffgekaufft/ welche       es mit den Todten-Cörpern verbrennen/ und dadurch die Seele der Verstorbenen ihren vermeinten       Göttern desto angenehmer zu machen suchen.</p>
      </div>
      <div>
        <head>Das VII. Capitel</head>
        <p>Von dem <hi rendition="#k">ASPHALAT</hi>- und Rosen-Holtz.</p>
        <p>
          <figure/>
        </p>
      </div>
      <div>
        <head>§. 1.</head>
        <p>DEr Rhodiser Dorn oder LIGNUM ASPHALATI ist ein holtzichter und aus vielen Adern gleichsam       gewundener Span von der inneren Wurtzel/ deren verschiedene Farben sie an etlichen Orten       röthlich machen/ da sie sonsten wie Buchsbaum anzusehen/ auch also hart/ schwer und öhlicht       ist/ mit einer dicken und grauen Kinde umbgeben/ welche doch langsam daran bleibt: hat einen       etwas bitteren und öhlichten Geschmack/ Vid. Sam. Dale in Pharmacol. p. 467.</p>
      </div>
      <div>
        <head>§. 2.</head>
        <p>Der Baum dieses Gewächses ist noch viel unbekandter/ als des Agallochi, und wird deßwegen       offters mit dem Ligno Rhodino oder Rosenholtz/ deme es fast gleich siehet/ confundiret /       zumahlen er auch in der Insul Rhodus wachsen soll; obwohlen andere meinen/ daß dieses Holtz in       Syrien Aegypten wachse/ besiehe davon Marxii Teutsche Material-Kammer pag. 22. Alpinus gibt       vor/ es wäre ein Strauch/ mit dichten Aesten/ weissen Dornen/ sey drey Ehlen lang und trage       schöne wohlriechende Blumen/ wie aus dessen Buch de Plant. AEgypt. solcher in Appendice Pharm.       Schroederi p. 2. beschrieben wird.</p>
      </div>
      <div>
        <head>§. 3.</head>
        <p>Zuweilen wird auch ein gantz schwartzes und sehr schweres Holtz unter dem Nahmen Asphalati       bey den Materialisten gefunden/ davon mir ein Stück zu Handen gekommen ist/ welches Pomet in       seiner Frantzöischen Material-Kammer pag. 105. das rechte Lignum Aquilae oder Adler-Holtz zu       sein vermei-
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[260/0306] gehalten wird/ wie in den Act. Anglic. Vol. I. pag. 724. zu lesen. Es stärcket auch den Magen/ absonderlich bey Alten betagten Leuten/ wie die Ambra, und bringet denselben das Gedächtnus wieder/ Vid. Ettmüllerus in Com. Schroed. Pag. 506. weßwegen dann auch die Species diaxylaloes welche meistens zu den Cucuphis kommen/ in dergleichen Kranckheiten gut thun/ davon Zvvelferus in Disp. Aug. handelt; wie dann auch ein Extract und Essentz davon gemacht werden/ so in dem Schroeder und dessen Autßlegers D. Hoffmanni Clavi zu sehen ist. I. Pfund ligni aloes gibt Resin. Zij. und etwas darunter oder darüber/ nachdem es resinos ist/ wie Vielheuer in Beschreibung frembder Materialien pag. 71. in Acht genommen hat. Eusserlich kombt es unter die Rauch-Pulver/ und wird beßwegen in Indien von denen Braminen oder Indianischen Pfaffen sehr auffgekaufft/ welche es mit den Todten-Cörpern verbrennen/ und dadurch die Seele der Verstorbenen ihren vermeinten Göttern desto angenehmer zu machen suchen. Das VII. Capitel Von dem ASPHALAT- und Rosen-Holtz. [Abbildung] §. 1. DEr Rhodiser Dorn oder LIGNUM ASPHALATI ist ein holtzichter und aus vielen Adern gleichsam gewundener Span von der inneren Wurtzel/ deren verschiedene Farben sie an etlichen Orten röthlich machen/ da sie sonsten wie Buchsbaum anzusehen/ auch also hart/ schwer und öhlicht ist/ mit einer dicken und grauen Kinde umbgeben/ welche doch langsam daran bleibt: hat einen etwas bitteren und öhlichten Geschmack/ Vid. Sam. Dale in Pharmacol. p. 467. §. 2. Der Baum dieses Gewächses ist noch viel unbekandter/ als des Agallochi, und wird deßwegen offters mit dem Ligno Rhodino oder Rosenholtz/ deme es fast gleich siehet/ confundiret / zumahlen er auch in der Insul Rhodus wachsen soll; obwohlen andere meinen/ daß dieses Holtz in Syrien Aegypten wachse/ besiehe davon Marxii Teutsche Material-Kammer pag. 22. Alpinus gibt vor/ es wäre ein Strauch/ mit dichten Aesten/ weissen Dornen/ sey drey Ehlen lang und trage schöne wohlriechende Blumen/ wie aus dessen Buch de Plant. AEgypt. solcher in Appendice Pharm. Schroederi p. 2. beschrieben wird. §. 3. Zuweilen wird auch ein gantz schwartzes und sehr schweres Holtz unter dem Nahmen Asphalati bey den Materialisten gefunden/ davon mir ein Stück zu Handen gekommen ist/ welches Pomet in seiner Frantzöischen Material-Kammer pag. 105. das rechte Lignum Aquilae oder Adler-Holtz zu sein vermei-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/valentini_museum_1704
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/valentini_museum_1704/306
Zitationshilfe: Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704, S. 260. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/valentini_museum_1704/306>, abgerufen am 22.11.2024.