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Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704.

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eben so gut als das Fenchel-Holtz oder Sassafras seyn sollen. Eusserlich dienen sie gegen den bösen Grind. Vid. Schroederus in Pharm. p. 159.

§. 5.

Die Körner und Früchte dieses Baums werden von den Färbern an statt der Gall-Aepffel gebraucht. Mit den Zweigen aber haben sich vor diesem die Aegyptische Priester auff dem Fest Jovis gekrönet und hernach darmit viel Aberglauben getrieben/ wie in des Hieron. Bockers Kräuter-Buch zu sehen ist.

§. 6.

In den Apothecken macht man nicht allein auß den Rinden ein Extract, sondern auch auß denselben und dem Holtz das

Tamarisken-Saltz /

welches in schönen/ truckenen Crystallen bestehen und nicht gar klein zermalmet seyn soll / ob ihm zwar solches sehr gemein ist/ wie Pomet. in seiner Material. Hist. pag. 113. lehret: Wird auch in den Miltz-Schwachheiten gebrauchet; worinnen auch offt die Pilulae Spleneticae von verschiedenen Authoren verordnet werden/ welche gemeiniglich auch etwas von dem Tamarisco in sich haben.

Das XI. Capitel

Von dem Grieß-Holtz oder LIGNO NEPHRITICO.

[Abbildung]

§. 1.

DAs Grießholtz oder LIGNUM NEPHRITICUM ist ein bleich-gelbes dichtes/ dickes und schweres Holtz/ welches von seiner eusseren schwartzen Rinde gesäubert/ in Stückern/ so offters Arms-dick sind/ überbracht wird: hat einen scharffichten und etwas bitteren Geschmack und kommet auß America/ absonderlich auß Neu-Hispanien/ und wird von einigen Sandalum Coeruleum oder der blaue Sandel genennet/ weilen es das Wasser blau tingiret/ wie unten zu sehen seyn wird.

§. 2.

Der Strauch/ worvon es gehauen wird/ wächset im Mexicanischen Land/ ist ziemlich groß / hat einen glatten dicken Sta[unleserliches Material]/ wie ein Birnbaum und Blätter wie die Ziser-Erbsen/ doch nicht so groß/ trägt gelbe und länglichte Blumen/ wie Hernandez denselben in Hist. Rerum Me dicarum Nov. Hisp. pag. 119. unter dem Nahmen COATLI beschreibet. Sonsten wird er von den heutigen Botanicis unter die Hülsen-tragende Sträuche gerechnet/ wie in des Sam. Dale Pharmacol. p. 465. zu sehen ist.

§. 3.

Wormius gedencket in seinem Museo p.171. noch eines anderen Grießholtzes/ welches auß Brasilien komme/ und gleiche Kräffte mit dem vorigen habe/ obschon es an der Farb mit demselben nicht übereinkomme. Und weilen auch Po-

eben so gut als das Fenchel-Holtz oder Sassafras seyn sollen. Eusserlich dienen sie gegen den bösen Grind. Vid. Schroederus in Pharm. p. 159.

§. 5.

Die Körner und Früchte dieses Baums werden von den Färbern an statt der Gall-Aepffel gebraucht. Mit den Zweigen aber haben sich vor diesem die Aegyptische Priester auff dem Fest Jovis gekrönet und hernach darmit viel Aberglauben getrieben/ wie in des Hieron. Bockers Kräuter-Buch zu sehen ist.

§. 6.

In den Apothecken macht man nicht allein auß den Rinden ein Extract, sondern auch auß denselben und dem Holtz das

Tamarisken-Saltz /

welches in schönen/ truckenen Crystallen bestehen und nicht gar klein zermalmet seyn soll / ob ihm zwar solches sehr gemein ist/ wie Pomet. in seiner Material. Hist. pag. 113. lehret: Wird auch in den Miltz-Schwachheiten gebrauchet; worinnen auch offt die Pilulae Spleneticae von verschiedenen Authoren verordnet werden/ welche gemeiniglich auch etwas von dem Tamarisco in sich haben.

Das XI. Capitel

Von dem Grieß-Holtz oder LIGNO NEPHRITICO.

[Abbildung]

§. 1.

DAs Grießholtz oder LIGNUM NEPHRITICUM ist ein bleich-gelbes dichtes/ dickes und schweres Holtz/ welches von seiner eusseren schwartzen Rinde gesäubert/ in Stückern/ so offters Arms-dick sind/ überbracht wird: hat einen scharffichten und etwas bitteren Geschmack und kommet auß America/ absonderlich auß Neu-Hispanien/ und wird von einigen Sandalum Coeruleum oder der blaue Sandel genennet/ weilen es das Wasser blau tingiret/ wie unten zu sehen seyn wird.

§. 2.

Der Strauch/ worvon es gehauen wird/ wächset im Mexicanischen Land/ ist ziemlich groß / hat einen glatten dicken Sta[unleserliches Material]/ wie ein Birnbaum und Blätter wie die Ziser-Erbsen/ doch nicht so groß/ trägt gelbe und länglichte Blumen/ wie Hernandez denselben in Hist. Rerum Me dicarum Nov. Hisp. pag. 119. unter dem Nahmen COATLI beschreibet. Sonsten wird er von den heutigen Botanicis unter die Hülsen-tragende Sträuche gerechnet/ wie in des Sam. Dale Pharmacol. p. 465. zu sehen ist.

§. 3.

Wormius gedencket in seinem Museô p.171. noch eines anderen Grießholtzes/ welches auß Brasilien komme/ und gleiche Kräffte mit dem vorigen habe/ obschon es an der Farb mit demselben nicht übereinkomme. Und weilen auch Po-

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[267/0313] eben so gut als das Fenchel-Holtz oder Sassafras seyn sollen. Eusserlich dienen sie gegen den bösen Grind. Vid. Schroederus in Pharm. p. 159. §. 5. Die Körner und Früchte dieses Baums werden von den Färbern an statt der Gall-Aepffel gebraucht. Mit den Zweigen aber haben sich vor diesem die Aegyptische Priester auff dem Fest Jovis gekrönet und hernach darmit viel Aberglauben getrieben/ wie in des Hieron. Bockers Kräuter-Buch zu sehen ist. §. 6. In den Apothecken macht man nicht allein auß den Rinden ein Extract, sondern auch auß denselben und dem Holtz das Tamarisken-Saltz / welches in schönen/ truckenen Crystallen bestehen und nicht gar klein zermalmet seyn soll / ob ihm zwar solches sehr gemein ist/ wie Pomet. in seiner Material. Hist. pag. 113. lehret: Wird auch in den Miltz-Schwachheiten gebrauchet; worinnen auch offt die Pilulae Spleneticae von verschiedenen Authoren verordnet werden/ welche gemeiniglich auch etwas von dem Tamarisco in sich haben. Das XI. Capitel Von dem Grieß-Holtz oder LIGNO NEPHRITICO. [Abbildung] §. 1. DAs Grießholtz oder LIGNUM NEPHRITICUM ist ein bleich-gelbes dichtes/ dickes und schweres Holtz/ welches von seiner eusseren schwartzen Rinde gesäubert/ in Stückern/ so offters Arms-dick sind/ überbracht wird: hat einen scharffichten und etwas bitteren Geschmack und kommet auß America/ absonderlich auß Neu-Hispanien/ und wird von einigen Sandalum Coeruleum oder der blaue Sandel genennet/ weilen es das Wasser blau tingiret/ wie unten zu sehen seyn wird. §. 2. Der Strauch/ worvon es gehauen wird/ wächset im Mexicanischen Land/ ist ziemlich groß / hat einen glatten dicken Sta_ / wie ein Birnbaum und Blätter wie die Ziser-Erbsen/ doch nicht so groß/ trägt gelbe und länglichte Blumen/ wie Hernandez denselben in Hist. Rerum Me dicarum Nov. Hisp. pag. 119. unter dem Nahmen COATLI beschreibet. Sonsten wird er von den heutigen Botanicis unter die Hülsen-tragende Sträuche gerechnet/ wie in des Sam. Dale Pharmacol. p. 465. zu sehen ist. §. 3. Wormius gedencket in seinem Museô p.171. noch eines anderen Grießholtzes/ welches auß Brasilien komme/ und gleiche Kräffte mit dem vorigen habe/ obschon es an der Farb mit demselben nicht übereinkomme. Und weilen auch Po-

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Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



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Zitationshilfe: Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704, S. 267. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/valentini_museum_1704/313>, abgerufen am 22.11.2024.