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Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704.

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Das VI. Capitel

Von dem gemeinen und weichen Storax, wie auch der Liquidambra.

[Abbildung]

§. 1.

DEr STORAX oder STYRAX ist ein hartzichtes Gummi/ so eusserlich gelbroth und fest ist/ auch auß Bröcklein von unterschiedener Gröse bestehet/ einen hartzichten und etwas scharffen Geschmack und einen sehr guten Geruch hat: kommt auß Syrien und andern Morgenländern über Massilien.

§. 2.

Er flieset/ wie man schreibet/ von dem Stamm eines Baums/ dieses Nahmens/ welcher mittelmäsiger Gröse ist/ dessen Blätter/ wie die am Quitten-Baum/ anzusehen/ aber etwas kleiner sind: Trägt kleine runde Nüßlein/ und wird deßwegen von dem neuen und berümbten Botanico, Joh. Rajo, in Meth. Plant. Nov. Tab. 4. pag. 36. unter die Nüß-Bäume gerechnet; wie dann die Schalen von diesen Nüßlein zuweilen unter dem Storax gefunden werden/ welches einigen occasion gegeben/ daß sie vermeynet haben/ daß der Storax von diesen Nüssen herrühre/ wie Pomet in seiner Hist. des Drogues pag. 249. berichtet.

§. 3.

Wann dieser Baum von den Einwohnern geritzet wird/ so dringet der Storax entweder in schönen lauteren Granis oder Körnern/ oder auch etwas unreiner hervor/ welches dann die Einwohner all unter einander mengen und in grosse Stücke pressen/ es seye dann daß gemeldte Grana, welche schön fallen/ zuvor außgelesen und auff die Seite gethan würden/ welche auch vor diesem allein in hohlen Röhren und Calamis herauß gebracht und deßwegen STORAX CALAMITA genennet worden. Weilen aber dieser entweder gar fehlet/ oder auch zu theuer fället/ indem ein Untz von der CALAMITA FINA so hoch kommet/ als von dem gewöhnlichen ein gantzes [unleserliches Material]. wie Charas in Beschreibung der Theriacs-Ingredientien pag. 175. meldet/ ja gar nachgekünstelt werden kan / wie eden dieser Apothecker in seiner Frantzöischen Pharmacop. pag. 296. eröffnet und Pomet c. l. pag. 250. durch eigene Erfahrung bestättiget: so gebrauchen sich andere lieber des ordinairen Storax, welcher wider in zweyerley Sorten zufinden/ eine welche schön pur/ fett und viel Grana untermischet/ so deßwegen von den Materialisten und Apotheckern auch STORAX CALAMITA MEDIA genennet wird/ wie Dale in seiner Phytol. pag. 302. erinnert: Und die schlechtere/ so leichter/ unsauberer und STORAX EXPRESSA heisset/ weilen die Einwohner offt den besten Safft/ als einen köstlichen heylenden Balsam/ davon drucken und dann den nur halb kräfftigen Storax, so gantz höltzern und trucken herausser schicken/ wie Marxius in seiner Marterial-Kammer pag. 182. schreibet.

Das VI. Capitel

Von dem gemeinen und weichen Storax, wie auch der Liquidambra.

[Abbildung]

§. 1.

DEr STORAX oder STYRAX ist ein hartzichtes Gummi/ so eusserlich gelbroth und fest ist/ auch auß Bröcklein von unterschiedener Gröse bestehet/ einen hartzichten und etwas scharffen Geschmack und einen sehr guten Geruch hat: kommt auß Syrien und andern Morgenländern über Massilien.

§. 2.

Er flieset/ wie man schreibet/ von dem Stamm eines Baums/ dieses Nahmens/ welcher mittelmäsiger Gröse ist/ dessen Blätter/ wie die am Quitten-Baum/ anzusehen/ aber etwas kleiner sind: Trägt kleine runde Nüßlein/ und wird deßwegen von dem neuen und berümbten Botanicô, Joh. Rajo, in Meth. Plant. Nov. Tab. 4. pag. 36. unter die Nüß-Bäume gerechnet; wie dann die Schalen von diesen Nüßlein zuweilen unter dem Storax gefunden werden/ welches einigen occasion gegeben/ daß sie vermeynet haben/ daß der Storax von diesen Nüssen herrühre/ wie Pomet in seiner Hist. des Drogues pag. 249. berichtet.

§. 3.

Wann dieser Baum von den Einwohnern geritzet wird/ so dringet der Storax entweder in schönen lauteren Granis oder Körnern/ oder auch etwas unreiner hervor/ welches dann die Einwohner all unter einander mengen und in grosse Stücke pressen/ es seye dann daß gemeldte Grana, welche schön fallen/ zuvor außgelesen und auff die Seite gethan würden/ welche auch vor diesem allein in hohlen Röhren und Calamis herauß gebracht und deßwegen STORAX CALAMITA genennet worden. Weilen aber dieser entweder gar fehlet/ oder auch zu theuer fället/ indem ein Untz von der CALAMITA FINA so hoch kommet/ als von dem gewöhnlichen ein gantzes [unleserliches Material]. wie Charas in Beschreibung der Theriacs-Ingredientien pag. 175. meldet/ ja gar nachgekünstelt werden kan / wie eden dieser Apothecker in seiner Frantzöischen Pharmacop. pag. 296. eröffnet und Pomet c. l. pag. 250. durch eigene Erfahrung bestättiget: so gebrauchen sich andere lieber des ordinairen Storax, welcher wider in zweyerley Sorten zufinden/ eine welche schön pur/ fett und viel Grana untermischet/ so deßwegen von den Materialisten und Apotheckern auch STORAX CALAMITA MEDIA genennet wird/ wie Dale in seiner Phytol. pag. 302. erinnert: Und die schlechtere/ so leichter/ unsauberer und STORAX EXPRESSA heisset/ weilen die Einwohner offt den besten Safft/ als einen köstlichen heylenden Balsam/ davon drucken und dann den nur halb kräfftigen Storax, so gantz höltzern und trucken herausser schicken/ wie Marxius in seiner Marterial-Kammer pag. 182. schreibet.

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[369/0415] Das VI. Capitel Von dem gemeinen und weichen Storax, wie auch der Liquidambra. [Abbildung] §. 1. DEr STORAX oder STYRAX ist ein hartzichtes Gummi/ so eusserlich gelbroth und fest ist/ auch auß Bröcklein von unterschiedener Gröse bestehet/ einen hartzichten und etwas scharffen Geschmack und einen sehr guten Geruch hat: kommt auß Syrien und andern Morgenländern über Massilien. §. 2. Er flieset/ wie man schreibet/ von dem Stamm eines Baums/ dieses Nahmens/ welcher mittelmäsiger Gröse ist/ dessen Blätter/ wie die am Quitten-Baum/ anzusehen/ aber etwas kleiner sind: Trägt kleine runde Nüßlein/ und wird deßwegen von dem neuen und berümbten Botanicô, Joh. Rajo, in Meth. Plant. Nov. Tab. 4. pag. 36. unter die Nüß-Bäume gerechnet; wie dann die Schalen von diesen Nüßlein zuweilen unter dem Storax gefunden werden/ welches einigen occasion gegeben/ daß sie vermeynet haben/ daß der Storax von diesen Nüssen herrühre/ wie Pomet in seiner Hist. des Drogues pag. 249. berichtet. §. 3. Wann dieser Baum von den Einwohnern geritzet wird/ so dringet der Storax entweder in schönen lauteren Granis oder Körnern/ oder auch etwas unreiner hervor/ welches dann die Einwohner all unter einander mengen und in grosse Stücke pressen/ es seye dann daß gemeldte Grana, welche schön fallen/ zuvor außgelesen und auff die Seite gethan würden/ welche auch vor diesem allein in hohlen Röhren und Calamis herauß gebracht und deßwegen STORAX CALAMITA genennet worden. Weilen aber dieser entweder gar fehlet/ oder auch zu theuer fället/ indem ein Untz von der CALAMITA FINA so hoch kommet/ als von dem gewöhnlichen ein gantzes _ . wie Charas in Beschreibung der Theriacs-Ingredientien pag. 175. meldet/ ja gar nachgekünstelt werden kan / wie eden dieser Apothecker in seiner Frantzöischen Pharmacop. pag. 296. eröffnet und Pomet c. l. pag. 250. durch eigene Erfahrung bestättiget: so gebrauchen sich andere lieber des ordinairen Storax, welcher wider in zweyerley Sorten zufinden/ eine welche schön pur/ fett und viel Grana untermischet/ so deßwegen von den Materialisten und Apotheckern auch STORAX CALAMITA MEDIA genennet wird/ wie Dale in seiner Phytol. pag. 302. erinnert: Und die schlechtere/ so leichter/ unsauberer und STORAX EXPRESSA heisset/ weilen die Einwohner offt den besten Safft/ als einen köstlichen heylenden Balsam/ davon drucken und dann den nur halb kräfftigen Storax, so gantz höltzern und trucken herausser schicken/ wie Marxius in seiner Marterial-Kammer pag. 182. schreibet.

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Zitationshilfe: Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704, S. 369. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/valentini_museum_1704/415>, abgerufen am 22.11.2024.