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Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704.

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Frauen in Persien ihre Haar waschen/ und deßwegen Gil Ser Sjuvvi, das ist/ Haupt wasch Erde/ nennen. Diese Tubera nun/ sind nicht regulirter / sondern vielerley Form und Gestalt/ nemlich rund und langlicht/ doch gnollicht und zuweilen so groß als ein Manns-Kopff/ wie ich an einem Stück/ das mir gewiesen worden / abnehmen können. Doch hab ich noch eine andere Art Tuber angetroffen/ deren Laubwerck und Stengel mit der gemeinen radice Chinae übereinkommt/ und weilen das Fleisch/ Farb / Geschmack und andere Qualitäten beyde auch gemein haben/ könte man sie wol unter ein Genus bringen/ zumahlen die Kräfften in der Medecina auch einander sehr nahe kommen. So habe auch unter den Chinesischen Tubera, die mir vorgekommen sind/ eine gefunden/ in deren Hertz ein höltzern Splittergen war/ woran die schleimichte Materie sonderlich zu spüren; wie dann auch im Fleisch der andern Tuberum dergleichen Splitterlein angetroffen habe: an welchen wie an der ubiradzia auch Augen zu sehen sind/ wenn man sie voneinander bricht/ welches desto leichter geschehen kan/ so gar daß diejenige Knollen/ die von meinem hochgeehrten Herrn bekommen/ und unter einen Baum gesetzet hatte/ in etliche Klämpergen zerfallen sind/ ohne daß noch zur Zeit ein fungus daraus gewachsen oder auch ein Steinächtige Rinde daran zu sehen sey/ welchem aber noch Zeit zu lassen ist.

So habe dann nun M. H. Herrn werthestem Schreiben in allen Theilen punctuel geantwortet/ und ist nichts mehr übrig/ als daß ich sehr gewünschet hätte/ daß meine Reise nacher Osten/ in Qualität der zwenten Person/ in der Commission des Hoch Edlen Herrn Commissarii und Gouverneur Padbrugge ihren Fortgang genommen hätte/ umb die grosse Ehr zu haben/ meines hochgeehrten Herrns gelahrte Compagnie und dero experimentirten Kantnüß/ welche so profitabel und vortheilhafftig vor mich zu seyn erachte/ eine zeitlang geniessen zu können; allein die Veränderung Ihro Hochmögenden desseins und die Verwechselung meiner Wenigkeit zu der zweyten Person in der Commission nach Macassar, hat den effect von diesem so sehr gewünschtem Glück verhinvert/ und gehet mit dieser letzten Versendung doch noch gantz schläffrig: glaub auch / daß mein Verbleiben allhier auf Batavia noch eine zeitlang dauren soll/ daß also in diesen zweiffelhafftigen Zeiten man nichts fest stellen kan/ und fast in allem unsicher bleibet; und obwol unsere Zusammenkunfft sobalden/ wie es scheinet/ nicht zu hoffen sey/ so will doch daran nicht gäntzlich verzagen/ weiln nach dem gemeinen Sprichwort Berg und Thal zwar niemahlen/ doch aber Menschen wol zusammen kommen können: Weßwegen hoffe daß die Zeit und Gelegenheit uns schon nochmahl zusammen fügen dörfften/ daß ich alßdenn die Vergnügung haben könne/ M. H. Herrn werthen Gesellschafft zu genieffen. Inzwischen aber wollen wir unsere Freundschafft mit Briefen suchen zu unterhalten/ und dadurch unsere discursen fortführen / worinnen ich an meinem wenigen Orth nichts werde ermangeln lassen/ so viel die Gelegenheit und disposition der affairen und andern Umbständen zulassen wird.

Eines hätte bald vergessen/ nemlich des Hagedorns/ der hier und dar auf den Gräntzen dieser Stadt gepflantzet ist. An diesem befindet man nun/ daß wann er zu groß wird/ sich nicht wol zu einem Zaun schicken will/ weil alle Stöcke davon zu dick und gar zu hohe Stämme bekommen/ und alßdann mit den andern keine gute Zusammenfügung machen. Sonsten wird dieser Baum in grosser Menge auf den hiestgen Insulen gefunden/ welchen ich mit einem zusammen gesetzten Wort Rhamno-Morus oder Rhamno-Rubus nenne/ weilen seine virgae oder Ruthen mit ihren Dornen und Blättern dem Rhamno und die Früchte den Beeren des Mori oder Rui gleich sehen/ und dörfften zum wenigsten auch eine verwandte Sort mit dem Baum Tatai-iba seyn/ welchen Piso pag. 163. und Marcgravius p. 119. in etwas beschreiben und abbilden/ welcher allein hierinnen von diesem Dorn/ so auf Bataviä stehet/ differiret/ daß die Blätter nicht subtiliter serrata, wie Piso, noch simplicirer serrata, wie Marogravius spricht/ anzusehen / sondern unzerschnitten und unzerkerbet/ auch die Früchte von diesen nicht gantz weiß oder bleich/ sondern gelb scheinen/ und zeigt auch weder des Pisonis noch Marcgravii Figur und Abbildung einige Zerkerbung und Zackichkeit der Blätter/ absonderlich die so auf der rechten Seiten stehet/ da die andere auf der lincken Seiten aus der Beschreibung scheinet zusammen gesetzt zu seyn; Solten nun ermeldte Authores sich in der Zerkerbung dieser Blätter und bleichen Farb der Beerlein verlauffen haben/ welches einige auch an andern Gewächsen geschehen zu seyn in acht genommen haben: so dörffte nicht zweifflen/ daß der Brasilianische und dieser Dorn eben eine Species von Bäumen seyn/ welchen die Maleyer und Javanen allhier Kudrang nennen / und so wohl hier als dorten zum gelbfärben gebrauchen/ worzu die Wurtzel und das Holtz / wenn es alt worden/ angewendet werden/ und kommt ein Stück/ so darzu bequem/ welches sie klein raspen oder schneiden/ wenn sie sich deßen bedienen wollen/ auch so lang in Wasser kochen/ biß sich die Farb recht hervor thut/ da sie dann die Brühe durch ein Tuch seigen / das durchgelauffene und noch heisse Wasser mit Alaun schärffen/ und mit Stecken

Frauen in Persien ihre Haar waschen/ und deßwegen Gil Ser Sjuvvi, das ist/ Haupt wasch Erde/ nennen. Diese Tubera nun/ sind nicht regulirter / sondern vielerley Form und Gestalt/ nemlich rund und langlicht/ doch gnollicht und zuweilen so groß als ein Mañs-Kopff/ wie ich an einem Stück/ das mir gewiesen worden / abnehmen können. Doch hab ich noch eine andere Art Tuber angetroffen/ deren Laubwerck uñ Stengel mit der gemeinen radice Chinae übereinkommt/ und weilen das Fleisch/ Farb / Geschmack und andere Qualitäten beyde auch gemein haben/ könte man sie wol unter ein Genus bringen/ zumahlen die Kräfften in der Medecina auch einander sehr nahe kommen. So habe auch unter den Chinesischen Tubera, die mir vorgekommen sind/ eine gefunden/ in deren Hertz ein höltzern Splittergen war/ woran die schleimichte Materie sonderlich zu spüren; wie dann auch im Fleisch der andern Tuberum dergleichen Splitterlein angetroffen habe: an welchen wie an der ubiradzia auch Augen zu sehen sind/ weñ man sie voneinander bricht/ welches desto leichter geschehen kan/ so gar daß diejenige Knollen/ die von meinem hochgeehrten Herrn bekommen/ und unter einen Baum gesetzet hatte/ in etliche Klämpergen zerfallen sind/ ohne daß noch zur Zeit ein fungus daraus gewachsen oder auch ein Steinächtige Rinde daran zu sehen sey/ welchem aber noch Zeit zu lassen ist.

So habe dann nun M. H. Herrn werthestem Schreiben in allen Theilen punctuel geantwortet/ und ist nichts mehr übrig/ als daß ich sehr gewünschet hätte/ daß meine Reise nacher Osten/ in Qualität der zwenten Person/ in der Commission des Hoch Edlen Herrn Commissarii und Gouverneur Padbrugge ihren Fortgang genommen hätte/ umb die grosse Ehr zu haben/ meines hochgeehrten Herrns gelahrte Compagnie und dero experimentirten Kantnüß/ welche so profitabel und vortheilhafftig vor mich zu seyn erachte/ eine zeitlang geniessen zu können; allein die Veränderung Ihro Hochmögenden desseins und die Verwechselung meiner Wenigkeit zu der zweyten Person in der Commission nach Macassar, hat den effect von diesem so sehr gewünschtem Glück verhinvert/ und gehet mit dieser letzten Versendung doch noch gantz schläffrig: glaub auch / daß mein Verbleiben allhier auf Batavia noch eine zeitlang dauren soll/ daß also in diesen zweiffelhafftigen Zeiten man nichts fest stellen kan/ und fast in allem unsicher bleibet; und obwol unsere Zusammenkunfft sobalden/ wie es scheinet/ nicht zu hoffen sey/ so will doch daran nicht gäntzlich verzagen/ weiln nach dem gemeinen Sprichwort Berg und Thal zwar niemahlen/ doch aber Menschen wol zusammen kommen können: Weßwegen hoffe daß die Zeit und Gelegenheit uns schon nochmahl zusammen fügen dörfften/ daß ich alßdenn die Vergnügung haben könne/ M. H. Herrn werthen Gesellschafft zu genieffen. Inzwischen aber wollen wir unsere Freundschafft mit Briefen suchen zu unterhalten/ und dadurch unsere discursen fortführen / worinnen ich an meinem wenigen Orth nichts werde ermangeln lassen/ so viel die Gelegenheit und disposition der affairen uñ andern Umbständen zulassen wird.

Eines hätte bald vergessen/ nemlich des Hagedorns/ der hier und dar auf den Gräntzen dieser Stadt gepflantzet ist. An diesem befindet man nun/ daß wañ er zu groß wird/ sich nicht wol zu einem Zaun schicken will/ weil alle Stöcke davon zu dick und gar zu hohe Stämme bekommen/ und alßdann mit den andern keine gute Zusammenfügung machen. Sonsten wird dieser Baum in grosser Menge auf den hiestgen Insulen gefunden/ welchen ich mit einem zusammen gesetzten Wort Rhamno-Morus oder Rhamno-Rubus nenne/ weilen seine virgae oder Ruthen mit ihren Dornen und Blättern dem Rhamno und die Früchte den Beeren des Mori oder Rui gleich sehen/ und dörfften zum wenigsten auch eine verwandte Sort mit dem Baum Tatai-iba seyn/ welchen Piso pag. 163. und Marcgravius p. 119. in etwas beschreiben und abbilden/ welcher allein hieriñen von diesem Dorn/ so auf Bataviä stehet/ differiret/ daß die Blätter nicht subtiliter serrata, wie Piso, noch simplicirer serrata, wie Marogravius spricht/ anzusehen / sondern unzerschnitten und unzerkerbet/ auch die Früchte von diesen nicht gantz weiß oder bleich/ sondern gelb scheinen/ und zeigt auch weder des Pisonis noch Marcgravii Figur und Abbildung einige Zerkerbung und Zackichkeit der Blätter/ absonderlich die so auf der rechten Seiten stehet/ da die andere auf der lincken Seiten aus der Beschreibung scheinet zusammen gesetzt zu seyn; Solten nun ermeldte Authores sich in der Zerkerbung dieser Blätter und bleichen Farb der Beerlein verlauffen haben/ welches einige auch an andern Gewächsen geschehen zu seyn in acht genommen haben: so dörffte nicht zweifflen/ daß der Brasilianische und dieser Dorn eben eine Species von Bäumen seyn/ welchen die Maleyer und Javanen allhier Kudrang nennen / und so wohl hier als dorten zum gelbfärben gebrauchen/ worzu die Wurtzel und das Holtz / wenn es alt worden/ angewendet werden/ und kommt ein Stück/ so darzu bequem/ welches sie klein raspen oder schneiden/ wenn sie sich deßen bedienen wollen/ auch so lang in Wasser kochen/ biß sich die Farb recht hervor thut/ da sie dann die Brühe durch ein Tuch seigen / das durchgelauffene und noch heisse Wasser mit Alaun schärffen/ und mit Stecken

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Frauen in Persien ihre Haar waschen/ und deßwegen Gil       Ser Sjuvvi, das ist/ Haupt wasch Erde/ nennen. Diese Tubera nun/ sind nicht regulirter /       sondern vielerley Form und Gestalt/ nemlich rund und langlicht/ doch gnollicht und zuweilen       so groß als ein Man&#x0303;s-Kopff/ wie ich an einem Stück/ das mir gewiesen worden /       abnehmen können. Doch hab ich noch eine andere Art Tuber angetroffen/ deren Laubwerck       un&#x0303; Stengel mit der gemeinen radice Chinae übereinkommt/ und weilen das Fleisch/ Farb      / Geschmack und andere Qualitäten beyde auch gemein haben/ könte man sie wol unter ein Genus       bringen/ zumahlen die Kräfften in der Medecina auch einander sehr nahe kommen. So habe auch       unter den Chinesischen Tubera, die mir vorgekommen sind/ eine gefunden/ in deren Hertz ein       höltzern Splittergen war/ woran die schleimichte Materie sonderlich zu spüren; wie dann auch       im Fleisch der andern Tuberum dergleichen Splitterlein angetroffen habe: an welchen wie an der       ubiradzia auch Augen zu sehen sind/ wen&#x0303; man sie voneinander bricht/ welches desto       leichter geschehen kan/ so gar daß diejenige Knollen/ die von meinem hochgeehrten Herrn       bekommen/ und unter einen Baum gesetzet hatte/ in etliche Klämpergen zerfallen sind/ ohne       daß noch zur Zeit ein fungus daraus gewachsen oder auch ein Steinächtige Rinde daran zu sehen       sey/ welchem aber noch Zeit zu lassen ist.</p>
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[20/0676] Frauen in Persien ihre Haar waschen/ und deßwegen Gil Ser Sjuvvi, das ist/ Haupt wasch Erde/ nennen. Diese Tubera nun/ sind nicht regulirter / sondern vielerley Form und Gestalt/ nemlich rund und langlicht/ doch gnollicht und zuweilen so groß als ein Mañs-Kopff/ wie ich an einem Stück/ das mir gewiesen worden / abnehmen können. Doch hab ich noch eine andere Art Tuber angetroffen/ deren Laubwerck uñ Stengel mit der gemeinen radice Chinae übereinkommt/ und weilen das Fleisch/ Farb / Geschmack und andere Qualitäten beyde auch gemein haben/ könte man sie wol unter ein Genus bringen/ zumahlen die Kräfften in der Medecina auch einander sehr nahe kommen. So habe auch unter den Chinesischen Tubera, die mir vorgekommen sind/ eine gefunden/ in deren Hertz ein höltzern Splittergen war/ woran die schleimichte Materie sonderlich zu spüren; wie dann auch im Fleisch der andern Tuberum dergleichen Splitterlein angetroffen habe: an welchen wie an der ubiradzia auch Augen zu sehen sind/ weñ man sie voneinander bricht/ welches desto leichter geschehen kan/ so gar daß diejenige Knollen/ die von meinem hochgeehrten Herrn bekommen/ und unter einen Baum gesetzet hatte/ in etliche Klämpergen zerfallen sind/ ohne daß noch zur Zeit ein fungus daraus gewachsen oder auch ein Steinächtige Rinde daran zu sehen sey/ welchem aber noch Zeit zu lassen ist. So habe dann nun M. H. Herrn werthestem Schreiben in allen Theilen punctuel geantwortet/ und ist nichts mehr übrig/ als daß ich sehr gewünschet hätte/ daß meine Reise nacher Osten/ in Qualität der zwenten Person/ in der Commission des Hoch Edlen Herrn Commissarii und Gouverneur Padbrugge ihren Fortgang genommen hätte/ umb die grosse Ehr zu haben/ meines hochgeehrten Herrns gelahrte Compagnie und dero experimentirten Kantnüß/ welche so profitabel und vortheilhafftig vor mich zu seyn erachte/ eine zeitlang geniessen zu können; allein die Veränderung Ihro Hochmögenden desseins und die Verwechselung meiner Wenigkeit zu der zweyten Person in der Commission nach Macassar, hat den effect von diesem so sehr gewünschtem Glück verhinvert/ und gehet mit dieser letzten Versendung doch noch gantz schläffrig: glaub auch / daß mein Verbleiben allhier auf Batavia noch eine zeitlang dauren soll/ daß also in diesen zweiffelhafftigen Zeiten man nichts fest stellen kan/ und fast in allem unsicher bleibet; und obwol unsere Zusammenkunfft sobalden/ wie es scheinet/ nicht zu hoffen sey/ so will doch daran nicht gäntzlich verzagen/ weiln nach dem gemeinen Sprichwort Berg und Thal zwar niemahlen/ doch aber Menschen wol zusammen kommen können: Weßwegen hoffe daß die Zeit und Gelegenheit uns schon nochmahl zusammen fügen dörfften/ daß ich alßdenn die Vergnügung haben könne/ M. H. Herrn werthen Gesellschafft zu genieffen. Inzwischen aber wollen wir unsere Freundschafft mit Briefen suchen zu unterhalten/ und dadurch unsere discursen fortführen / worinnen ich an meinem wenigen Orth nichts werde ermangeln lassen/ so viel die Gelegenheit und disposition der affairen uñ andern Umbständen zulassen wird. Eines hätte bald vergessen/ nemlich des Hagedorns/ der hier und dar auf den Gräntzen dieser Stadt gepflantzet ist. An diesem befindet man nun/ daß wañ er zu groß wird/ sich nicht wol zu einem Zaun schicken will/ weil alle Stöcke davon zu dick und gar zu hohe Stämme bekommen/ und alßdann mit den andern keine gute Zusammenfügung machen. Sonsten wird dieser Baum in grosser Menge auf den hiestgen Insulen gefunden/ welchen ich mit einem zusammen gesetzten Wort Rhamno-Morus oder Rhamno-Rubus nenne/ weilen seine virgae oder Ruthen mit ihren Dornen und Blättern dem Rhamno und die Früchte den Beeren des Mori oder Rui gleich sehen/ und dörfften zum wenigsten auch eine verwandte Sort mit dem Baum Tatai-iba seyn/ welchen Piso pag. 163. und Marcgravius p. 119. in etwas beschreiben und abbilden/ welcher allein hieriñen von diesem Dorn/ so auf Bataviä stehet/ differiret/ daß die Blätter nicht subtiliter serrata, wie Piso, noch simplicirer serrata, wie Marogravius spricht/ anzusehen / sondern unzerschnitten und unzerkerbet/ auch die Früchte von diesen nicht gantz weiß oder bleich/ sondern gelb scheinen/ und zeigt auch weder des Pisonis noch Marcgravii Figur und Abbildung einige Zerkerbung und Zackichkeit der Blätter/ absonderlich die so auf der rechten Seiten stehet/ da die andere auf der lincken Seiten aus der Beschreibung scheinet zusammen gesetzt zu seyn; Solten nun ermeldte Authores sich in der Zerkerbung dieser Blätter und bleichen Farb der Beerlein verlauffen haben/ welches einige auch an andern Gewächsen geschehen zu seyn in acht genommen haben: so dörffte nicht zweifflen/ daß der Brasilianische und dieser Dorn eben eine Species von Bäumen seyn/ welchen die Maleyer und Javanen allhier Kudrang nennen / und so wohl hier als dorten zum gelbfärben gebrauchen/ worzu die Wurtzel und das Holtz / wenn es alt worden/ angewendet werden/ und kommt ein Stück/ so darzu bequem/ welches sie klein raspen oder schneiden/ wenn sie sich deßen bedienen wollen/ auch so lang in Wasser kochen/ biß sich die Farb recht hervor thut/ da sie dann die Brühe durch ein Tuch seigen / das durchgelauffene und noch heisse Wasser mit Alaun schärffen/ und mit Stecken

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Zitationshilfe: Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704, S. 20. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/valentini_museum_1704/676>, abgerufen am 22.11.2024.