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Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704.

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statt einen gantz andern Dorn vor wenig Jahren von Batavia hieher gebracht haben/ welcher rothe Beerlein träget/ und unserm Vatterländischen Hagedorn sehr gleich siehet.

Divadaroc ist hier in Amboina ohnbekandt/ zumahln das mir zugesendete Stückgen so klein war / daß ich kein Pfropffreißgen darvon nehmen konte. Ich zweiffle/ ob diß Divadaroc nicht mit dem Diudar so Bylharides beschreiben/ übereinkomme/ welches Golius in seinem Arabischen Lexico Arbor Daemonum außleget und vor eine Sabinam Indicam hält: Andere nennen ihn den Drommel-Baum/ weilen er mit seinen Aesten ein solchen Schall gibt/ wann der Wind wehet; derohalben sagen uns unsere inländische Leute von einem dergleichen Baum / welche wir auch vor eine Art Sabina halten und Casuaris-Baum nennen: von welchem ein klein Aestgen hier eingeschlossen/ und M. H. H. zu gesendet wird/ daß sie dasselbige mit dem Persianischen Diudar, so ihnen derselbe vorkommen ist/ solten conferiren und vergleichen können.

Die 3. Sorten Königs-Nägelein (welche M. H. H. von Herrn Abraham Boudens gezeiget worden / und worunter die zwey rareste Sorten vor 30. Jahren in Ternaten stunden/ und die dritte schlechteste Sort hier jährlich in Amboina fället) rühren von gewissen Bäumen her/ so an Wachsthum und Gestalt dem gemeinen Wellholtz gleichen/ tragen aber anders nichts/ als solche Früchte/ obschon die Ternatische Schwätzer M. H. Herrn anderst haben weiß gemacht. Ich bin versichert/ daß niemand unter ihnen den rechten Königs-Nägelbaum/ der nur allein auf Macquian wächset/ jemahlen gesehen habe/ nachdem sie vor 30. Jahren alle außgerottet worden: Diese Früchte aber sind mir durch unsern Hrn. Alt-Gouverneur, Iacob Hustaart, vor ein groß Praesent gegeben worden/ als deren keine mehr in der Welt zu finden sind.

Die Rinde und Wurtzel von dem gemeinen Nägelbaum/ hatte ich allbereit angeschaffet/ an meinen hochgeehrten Herrn zu senden/ woran sie hätten sehen können/ daß weder in der Rinde / noch in dem Holtz einige aromatische Krafft oder Fettigkeit stecke/ woraus ein Gummi entstehen könte/ wie einige in Europa, so viel ich vernommen/ vorgeben dörffen; Zum wenigsten kann meinen hochgeehrten Herrn versichern/ daß noch kein warhafftig Gummi oder Resinam darvon gesehen habe/ dergleichen auch hiesigen Einwohnern gantz unbekant ist; Vielleicht kommt dasjenige/ so man in Europa davor außgiebet/ von einem Ambonischen Cannenbaum/ welche sie bey Außtruckung und Dörrung der Nägelein damahlen gebrauchet haben/ da sie die Nägelein nicht also zu säubern pflegten/ als jetzo geschiehet.

Die andere Stücke/ so in meines hochgeehrten Herrn Send-Schreiben begriffen sind/ gleicher Weise zu beantworten/ dörffte jetzo zu spat fallen/ weßwegen es biß auf derselben Wiederkunfft nach Batavia muß außgestellet bleiben.

Unterdessen versichere mich/ daß mein hochgeehrter Herr/ wie allschon gebeten/ ein Bündlein von dem rechten Schoenantho mitbringen/ oder lieber voraus mir zusenden werde / welches ohne Zweiffel in den Oberlanden gnugsam wird zu finden seyn: Es müste aber noch ein Stück von der Wurtzel daran seyn/ daß ich es mit unserm Sirce vergleichen könne; Gleichwie ich auch den beglaubten Calamus aromaticus erwarte. Die Zweiglein von dem Caleaturs-Holtz aber zu senden/ dörffte meines hochgeehrten Herrn Reise und Gelegenheit inzwischen nicht zulassen.

Das Edelgesteine/ welches man Katzen-Augen nennet/ dörffte meinem hochgeehrten Herrn nicht unbekant seyn/ indem dessen viel auf der Insul Ceilon fället. Man will mich weiß machen/ daß sie aus einigen Muscheln herkämen/ der Perlen-Mutter nicht ungleich/ da doch alle Stein-Beschreiber solche biß anhero vor Berg-Steine außgegeben. Dafern mein hochgeehrter Herr / einige sichere Nachricht darvon hätte/ bäte mir solche mit zutheilen.

Ingleichen sollen sich in denjenigen Landen/ die mein hochgeehrter Herr durchreiset hat / einige Steinlein/ Mesticas genannt/ finden: Mit welchem Nahmen alle sothanige Steine beleget werden/ welche man in gewissen Früchten/ Höltzern und Thieren findet: Gleichwie man in einigen Calaphus-Nüssen ein weisses Steinlein findet/ so Mestica calappa genennet wird.

Item: Ob nicht in andern Landen auch der Donner Metallische Donneräxte/ von Gold/ Kupffer / Eisen/ theils von einem Halt/ theils von gemischten Metallen/ theils halb metallisch und halb Stein/ von sich schlage/ dergleichen uns hier gezeiget worden/ ich auch allbereit zwey nach unsern Vatterlano geschicket habe/ welche rothes Kupffer zeigten/ doch aber von vermischter Substanz waren.

So bin auch von einigen weiß gemachet worden/ daß mein hochgeehrter Herr auf der Küste Coromandel einen gewissen Sand solte gefunden haben/ woraus so viel gelb Kupffer gezogen worden sey/ daß sie eine gantze Kiste damit beschlagen lassen/ welches mit sehr fremd vorgekommen ist/ indem nirgends von dergleichen Kupffer-Sand etwas gehöret habe.

Der vorgemeldte Casuaris-Baum/ ist ein hoher Baum/ welcher sowohl am Strand/ als in dem Gebürge wächset/ trägt schuppichte Früchte/ wie Cypressen-Nüsse/ welche an der Land-Sorte rund/ an der Strand-Sorte aber länglicht sind/ wie ein Cylinder, mit einem harten und schwartzen Holtz am Stamm begabet/ und giebt kein resiam von sich.

statt einen gantz andern Dorn vor wenig Jahren von Batavia hieher gebracht haben/ welcher rothe Beerlein träget/ und unserm Vatterländischen Hagedorn sehr gleich siehet.

Divadaroc ist hier in Amboina ohnbekandt/ zumahln das mir zugesendete Stückgen so klein war / daß ich kein Pfropffreißgen darvon nehmen konte. Ich zweiffle/ ob diß Divadaroc nicht mit dem Diudar so Bylharides beschreiben/ übereinkom̃e/ welches Golius in seinem Arabischen Lexico Arbor Daemonum außleget und vor eine Sabinam Indicam hält: Andere neñen ihn den Drommel-Baum/ weilen er mit seinen Aesten ein solchen Schall gibt/ wann der Wind wehet; derohalben sagen uns unsere inländische Leute von einem dergleichen Baum / welchë wir auch vor eine Art Sabina halten und Casuaris-Baum nennen: von welchem ein klein Aestgen hier eingeschlossen/ und M. H. H. zu gesendet wird/ daß sie dasselbige mit dem Persianischen Diudar, so ihnen derselbe vorkommen ist/ solten conferiren und vergleichen können.

Die 3. Sorten Königs-Nägelein (welche M. H. H. von Herrn Abraham Boudens gezeiget worden / und worunter die zwey rareste Sorten vor 30. Jahren in Ternaten stunden/ und die dritte schlechteste Sort hier jährlich in Amboina fället) rühren von gewissen Bäumen her/ so an Wachsthum und Gestalt dem gemeinen Wellholtz gleichen/ tragen aber anders nichts/ als solche Früchte/ obschon die Ternatische Schwätzer M. H. Herrn anderst haben weiß gemacht. Ich bin versichert/ daß niemand unter ihnen den rechten Königs-Nägelbaum/ der nur allein auf Macquian wächset/ jemahlen gesehen habe/ nachdem sie vor 30. Jahren alle außgerottet worden: Diese Früchte aber sind mir durch unsern Hrn. Alt-Gouverneur, Iacob Hustaart, vor ein groß Praesent gegeben worden/ als deren keine mehr in der Welt zu finden sind.

Die Rinde und Wurtzel von dem gemeinen Nägelbaum/ hatte ich allbereit angeschaffet/ an meinen hochgeehrten Herrn zu senden/ woran sie hätten sehen können/ daß weder in der Rinde / noch in dem Holtz einige aromatische Krafft oder Fettigkeit stecke/ woraus ein Gummi entstehen könte/ wie einige in Europa, so viel ich vernommen/ vorgeben dörffen; Zum wenigsten kann meinen hochgeehrten Herrn versichern/ daß noch kein warhafftig Gummi oder Resinam darvon gesehen habe/ dergleichen auch hiesigen Einwohnern gantz unbekant ist; Vielleicht kommt dasjenige/ so man in Europa davor außgiebet/ von einem Ambonischen Cannenbaum/ welche sie bey Außtruckung und Dörrung der Nägelein damahlen gebrauchet haben/ da sie die Nägelein nicht also zu säubern pflegten/ als jetzo geschiehet.

Die andere Stücke/ so in meines hochgeehrten Herrn Send-Schreiben begriffen sind/ gleicher Weise zu beantworten/ dörffte jetzo zu spat fallen/ weßwegen es biß auf derselben Wiederkunfft nach Batavia muß außgestellet bleiben.

Unterdessen versichere mich/ daß mein hochgeehrter Herr/ wie allschon gebeten/ ein Bündlein von dem rechten Schoenantho mitbringen/ oder lieber voraus mir zusenden werde / welches ohne Zweiffel in den Oberlanden gnugsam wird zu finden seyn: Es müste aber noch ein Stück von der Wurtzel daran seyn/ daß ich es mit unserm Sirce vergleichen könne; Gleichwie ich auch den beglaubten Calamus aromaticus erwarte. Die Zweiglein von dem Caleaturs-Holtz aber zu senden/ dörffte meines hochgeehrten Herrn Reise und Gelegenheit inzwischen nicht zulassen.

Das Edelgesteine/ welches man Katzen-Augen nennet/ dörffte meinem hochgeehrten Herrn nicht unbekant seyn/ indem dessen viel auf der Insul Ceilon fället. Man will mich weiß machen/ daß sie aus einigen Muscheln herkämen/ der Perlen-Mutter nicht ungleich/ da doch alle Stein-Beschreiber solche biß anhero vor Berg-Steine außgegeben. Dafern mein hochgeehrter Herr / einige sichere Nachricht darvon hätte/ bäte mir solche mit zutheilen.

Ingleichen sollen sich in denjenigen Landen/ die mein hochgeehrter Herr durchreiset hat / einige Steinlein/ Mesticas genannt/ finden: Mit welchem Nahmen alle sothanige Steine beleget werden/ welche man in gewissen Früchten/ Höltzern und Thieren findet: Gleichwie man in einigen Calaphus-Nüssen ein weisses Steinlein findet/ so Mestica calappa genennet wird.

Item: Ob nicht in andern Landen auch der Donner Metallische Donneräxte/ von Gold/ Kupffer / Eisen/ theils von einem Halt/ theils von gemischten Metallen/ theils halb metallisch und halb Stein/ von sich schlage/ dergleichen uns hier gezeiget worden/ ich auch allbereit zwey nach unsern Vatterlano geschicket habe/ welche rothes Kupffer zeigten/ doch aber von vermischter Substanz waren.

So bin auch von einigen weiß gemachet worden/ daß mein hochgeehrter Herr auf der Küste Coromandel einen gewissen Sand solte gefunden haben/ woraus so viel gelb Kupffer gezogen worden sey/ daß sie eine gantze Kiste damit beschlagen lassen/ welches mit sehr fremd vorgekommen ist/ indem nirgends von dergleichen Kupffer-Sand etwas gehöret habe.

Der vorgemeldte Casuaris-Baum/ ist ein hoher Baum/ welcher sowohl am Strand/ als in dem Gebürge wächset/ trägt schuppichte Früchte/ wie Cypressen-Nüsse/ welche an der Land-Sorte rund/ an der Strand-Sorte aber länglicht sind/ wie ein Cylinder, mit einem harten und schwartzen Holtz am Stamm begabet/ und giebt kein resiam von sich.

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statt einen gantz andern Dorn vor wenig       Jahren von Batavia hieher gebracht haben/ welcher rothe Beerlein träget/ und unserm       Vatterländischen Hagedorn sehr gleich siehet.</p>
        <p>Divadaroc ist hier in Amboina ohnbekandt/ zumahln das mir zugesendete Stückgen so klein war      / daß ich kein Pfropffreißgen darvon nehmen konte. Ich zweiffle/ ob diß Divadaroc nicht mit       dem Diudar so Bylharides beschreiben/ übereinkom&#x0303;e/ welches Golius in seinem       Arabischen Lexico Arbor Daemonum außleget und vor eine Sabinam Indicam hält: Andere       nen&#x0303;en ihn den Drommel-Baum/ weilen er mit seinen Aesten ein solchen Schall gibt/ wann       der Wind wehet; derohalben sagen uns unsere inländische Leute von einem dergleichen Baum /       welchë wir auch vor eine Art Sabina halten und Casuaris-Baum nennen: von welchem ein klein       Aestgen hier eingeschlossen/ und M. H. H. zu gesendet wird/ daß sie dasselbige mit dem       Persianischen Diudar, so ihnen derselbe vorkommen ist/ solten conferiren und vergleichen       können.</p>
        <p>Die 3. Sorten Königs-Nägelein (welche M. H. H. von Herrn Abraham Boudens gezeiget worden /       und worunter die zwey rareste Sorten vor 30. Jahren in Ternaten stunden/ und die dritte       schlechteste Sort hier jährlich in Amboina fället) rühren von gewissen Bäumen her/ so an       Wachsthum und Gestalt dem gemeinen Wellholtz gleichen/ tragen aber anders nichts/ als solche       Früchte/ obschon die Ternatische Schwätzer M. H. Herrn anderst haben weiß gemacht. Ich bin       versichert/ daß niemand unter ihnen den rechten Königs-Nägelbaum/ der nur allein auf Macquian       wächset/ jemahlen gesehen habe/ nachdem sie vor 30. Jahren alle außgerottet worden: Diese       Früchte aber sind mir durch unsern Hrn. Alt-Gouverneur, Iacob Hustaart, vor ein groß Praesent       gegeben worden/ als deren keine mehr in der Welt zu finden sind.</p>
        <p>Die Rinde und Wurtzel von dem gemeinen Nägelbaum/ hatte ich allbereit angeschaffet/ an       meinen hochgeehrten Herrn zu senden/ woran sie hätten sehen können/ daß weder in der Rinde /       noch in dem Holtz einige aromatische Krafft oder Fettigkeit stecke/ woraus ein Gummi entstehen       könte/ wie einige in Europa, so viel ich vernommen/ vorgeben dörffen; Zum wenigsten kann       meinen hochgeehrten Herrn versichern/ daß noch kein warhafftig Gummi oder Resinam darvon       gesehen habe/ dergleichen auch hiesigen Einwohnern gantz unbekant ist; Vielleicht kommt       dasjenige/ so man in Europa davor außgiebet/ von einem Ambonischen Cannenbaum/ welche sie       bey Außtruckung und Dörrung der Nägelein damahlen gebrauchet haben/ da sie die Nägelein nicht       also zu säubern pflegten/ als jetzo geschiehet.</p>
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        <p>Unterdessen versichere mich/ daß mein hochgeehrter Herr/ wie allschon gebeten/ ein       Bündlein von dem rechten Schoenantho mitbringen/ oder lieber voraus mir zusenden werde /       welches ohne Zweiffel in den Oberlanden gnugsam wird zu finden seyn: Es müste aber noch ein       Stück von der Wurtzel daran seyn/ daß ich es mit unserm Sirce vergleichen könne; Gleichwie ich       auch den beglaubten Calamus aromaticus erwarte. Die Zweiglein von dem Caleaturs-Holtz aber zu       senden/ dörffte meines hochgeehrten Herrn Reise und Gelegenheit inzwischen nicht zulassen.</p>
        <p>Das Edelgesteine/ welches man Katzen-Augen nennet/ dörffte meinem hochgeehrten Herrn nicht       unbekant seyn/ indem dessen viel auf der Insul Ceilon fället. Man will mich weiß machen/ daß       sie aus einigen Muscheln herkämen/ der Perlen-Mutter nicht ungleich/ da doch alle       Stein-Beschreiber solche biß anhero vor Berg-Steine außgegeben. Dafern mein hochgeehrter Herr /       einige sichere Nachricht darvon hätte/ bäte mir solche mit zutheilen.</p>
        <p>Ingleichen sollen sich in denjenigen Landen/ die mein hochgeehrter Herr durchreiset hat /       einige Steinlein/ Mesticas genannt/ finden: Mit welchem Nahmen alle sothanige Steine beleget       werden/ welche man in gewissen Früchten/ Höltzern und Thieren findet: Gleichwie man in       einigen Calaphus-Nüssen ein weisses Steinlein findet/ so Mestica calappa genennet wird.</p>
        <p>Item: Ob nicht in andern Landen auch der Donner Metallische Donneräxte/ von Gold/ Kupffer /       Eisen/ theils von einem Halt/ theils von gemischten Metallen/ theils halb metallisch und       halb Stein/ von sich schlage/ dergleichen uns hier gezeiget worden/ ich auch allbereit zwey       nach unsern Vatterlano geschicket habe/ welche rothes Kupffer zeigten/ doch aber von       vermischter Substanz waren.</p>
        <p>So bin auch von einigen weiß gemachet worden/ daß mein hochgeehrter Herr auf der Küste       Coromandel einen gewissen Sand solte gefunden haben/ woraus so viel gelb Kupffer gezogen       worden sey/ daß sie eine gantze Kiste damit beschlagen lassen/ welches mit sehr fremd       vorgekommen ist/ indem nirgends von dergleichen Kupffer-Sand etwas gehöret habe.</p>
        <p>Der vorgemeldte Casuaris-Baum/ ist ein hoher Baum/ welcher sowohl am Strand/ als in dem       Gebürge wächset/ trägt schuppichte Früchte/ wie Cypressen-Nüsse/ welche an der Land-Sorte       rund/ an der Strand-Sorte aber länglicht sind/ wie ein Cylinder, mit einem harten und       schwartzen Holtz am Stamm begabet/ und giebt kein resiam von sich.</p>
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[29/0685] statt einen gantz andern Dorn vor wenig Jahren von Batavia hieher gebracht haben/ welcher rothe Beerlein träget/ und unserm Vatterländischen Hagedorn sehr gleich siehet. Divadaroc ist hier in Amboina ohnbekandt/ zumahln das mir zugesendete Stückgen so klein war / daß ich kein Pfropffreißgen darvon nehmen konte. Ich zweiffle/ ob diß Divadaroc nicht mit dem Diudar so Bylharides beschreiben/ übereinkom̃e/ welches Golius in seinem Arabischen Lexico Arbor Daemonum außleget und vor eine Sabinam Indicam hält: Andere neñen ihn den Drommel-Baum/ weilen er mit seinen Aesten ein solchen Schall gibt/ wann der Wind wehet; derohalben sagen uns unsere inländische Leute von einem dergleichen Baum / welchë wir auch vor eine Art Sabina halten und Casuaris-Baum nennen: von welchem ein klein Aestgen hier eingeschlossen/ und M. H. H. zu gesendet wird/ daß sie dasselbige mit dem Persianischen Diudar, so ihnen derselbe vorkommen ist/ solten conferiren und vergleichen können. Die 3. Sorten Königs-Nägelein (welche M. H. H. von Herrn Abraham Boudens gezeiget worden / und worunter die zwey rareste Sorten vor 30. Jahren in Ternaten stunden/ und die dritte schlechteste Sort hier jährlich in Amboina fället) rühren von gewissen Bäumen her/ so an Wachsthum und Gestalt dem gemeinen Wellholtz gleichen/ tragen aber anders nichts/ als solche Früchte/ obschon die Ternatische Schwätzer M. H. Herrn anderst haben weiß gemacht. Ich bin versichert/ daß niemand unter ihnen den rechten Königs-Nägelbaum/ der nur allein auf Macquian wächset/ jemahlen gesehen habe/ nachdem sie vor 30. Jahren alle außgerottet worden: Diese Früchte aber sind mir durch unsern Hrn. Alt-Gouverneur, Iacob Hustaart, vor ein groß Praesent gegeben worden/ als deren keine mehr in der Welt zu finden sind. Die Rinde und Wurtzel von dem gemeinen Nägelbaum/ hatte ich allbereit angeschaffet/ an meinen hochgeehrten Herrn zu senden/ woran sie hätten sehen können/ daß weder in der Rinde / noch in dem Holtz einige aromatische Krafft oder Fettigkeit stecke/ woraus ein Gummi entstehen könte/ wie einige in Europa, so viel ich vernommen/ vorgeben dörffen; Zum wenigsten kann meinen hochgeehrten Herrn versichern/ daß noch kein warhafftig Gummi oder Resinam darvon gesehen habe/ dergleichen auch hiesigen Einwohnern gantz unbekant ist; Vielleicht kommt dasjenige/ so man in Europa davor außgiebet/ von einem Ambonischen Cannenbaum/ welche sie bey Außtruckung und Dörrung der Nägelein damahlen gebrauchet haben/ da sie die Nägelein nicht also zu säubern pflegten/ als jetzo geschiehet. Die andere Stücke/ so in meines hochgeehrten Herrn Send-Schreiben begriffen sind/ gleicher Weise zu beantworten/ dörffte jetzo zu spat fallen/ weßwegen es biß auf derselben Wiederkunfft nach Batavia muß außgestellet bleiben. Unterdessen versichere mich/ daß mein hochgeehrter Herr/ wie allschon gebeten/ ein Bündlein von dem rechten Schoenantho mitbringen/ oder lieber voraus mir zusenden werde / welches ohne Zweiffel in den Oberlanden gnugsam wird zu finden seyn: Es müste aber noch ein Stück von der Wurtzel daran seyn/ daß ich es mit unserm Sirce vergleichen könne; Gleichwie ich auch den beglaubten Calamus aromaticus erwarte. Die Zweiglein von dem Caleaturs-Holtz aber zu senden/ dörffte meines hochgeehrten Herrn Reise und Gelegenheit inzwischen nicht zulassen. Das Edelgesteine/ welches man Katzen-Augen nennet/ dörffte meinem hochgeehrten Herrn nicht unbekant seyn/ indem dessen viel auf der Insul Ceilon fället. Man will mich weiß machen/ daß sie aus einigen Muscheln herkämen/ der Perlen-Mutter nicht ungleich/ da doch alle Stein-Beschreiber solche biß anhero vor Berg-Steine außgegeben. Dafern mein hochgeehrter Herr / einige sichere Nachricht darvon hätte/ bäte mir solche mit zutheilen. Ingleichen sollen sich in denjenigen Landen/ die mein hochgeehrter Herr durchreiset hat / einige Steinlein/ Mesticas genannt/ finden: Mit welchem Nahmen alle sothanige Steine beleget werden/ welche man in gewissen Früchten/ Höltzern und Thieren findet: Gleichwie man in einigen Calaphus-Nüssen ein weisses Steinlein findet/ so Mestica calappa genennet wird. Item: Ob nicht in andern Landen auch der Donner Metallische Donneräxte/ von Gold/ Kupffer / Eisen/ theils von einem Halt/ theils von gemischten Metallen/ theils halb metallisch und halb Stein/ von sich schlage/ dergleichen uns hier gezeiget worden/ ich auch allbereit zwey nach unsern Vatterlano geschicket habe/ welche rothes Kupffer zeigten/ doch aber von vermischter Substanz waren. So bin auch von einigen weiß gemachet worden/ daß mein hochgeehrter Herr auf der Küste Coromandel einen gewissen Sand solte gefunden haben/ woraus so viel gelb Kupffer gezogen worden sey/ daß sie eine gantze Kiste damit beschlagen lassen/ welches mit sehr fremd vorgekommen ist/ indem nirgends von dergleichen Kupffer-Sand etwas gehöret habe. Der vorgemeldte Casuaris-Baum/ ist ein hoher Baum/ welcher sowohl am Strand/ als in dem Gebürge wächset/ trägt schuppichte Früchte/ wie Cypressen-Nüsse/ welche an der Land-Sorte rund/ an der Strand-Sorte aber länglicht sind/ wie ein Cylinder, mit einem harten und schwartzen Holtz am Stamm begabet/ und giebt kein resiam von sich.

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Zitationshilfe: Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704, S. 29. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/valentini_museum_1704/685>, abgerufen am 22.11.2024.