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Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704.

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unter diesem Nahmen den Benzoin verstehe / wormit sie ihre Abgötter zuberäuchern gewohnt sind/ welches ich durch gewisse Untersuchung erfahren hab.

Ferner hatte in meinem Send-Schreiben von 5. May 1683. und dem Anhang von 20. dito M. H. Herrn ein Muster der Bastard-Nägelein/ wie auch eine Sorte wilder Foly oder Muscaten-Blumen / welche beyde ich in Golkonda gefunden/ übermacht und umb desselben Sentiment nebst einer kleinen Anweisung wegen deß Baumes/ dessen Rinde Culit Lawang heisset/ was er nemlich vor Blätter/ Blumen und Früchte trage/ gebeten: ohne daß biß dahero den geringsten Bericht weder darüber/ noch über einig andere Früchten von der Fagara, oder wie sie Avicenna nennet / Fangarabi bekommen hätte: welche letztere deßwegen mit gehen liesse/ daß ich erfahren möchte / ob mein hochgeehrter Herr dieselbe albereits dorten gefunden habe oder noch inskünfftig wohl auffsuchen könte? indem im ersten Theil der Ost-Indische Reiß-Beschreibung/ in lang Quarto-Format, nach der Beschreibung von Bantam, da die Materialien der Indischen Insuln beschrieben werden/ stehet daß dieselbe auf Java zu finden seyen/ wo ich dieselbe doch noch zur Zeit nicht habe erforschen können: wiewohl nicht definitive sagen kan/ daß dieselbe auf dieser Insul gar nicht zu finden seyn/ weilen ich jetzo nur ein kleine Partie von den Javanischen Gewächsen besitze/ so mir selbsten zu Gesicht gekommen sind. Unterdessen schreibet Avicenna, daß diese Frucht von Sofalah, einen Ort so auff der Ost-Küste von Africa lieget/ und heut zu Tag von den Portugiesen bewohnet wird/ komme. Erwarte demnach von meinem hochgeehrten Herrn wegen obbemeldten wilden Nägelein/ Foly, Coelit-Lawang und Fagara (welche letztere die Brachmanes vor Cubeben halten) weitere Erklärung.

Ich hab auch gemercket/ daß mein hochgeehrter Herr gern von der ersten Sorte der Schlangen-Wurtzel informiret wäre/ so bey Garcias ab Orto gemeldet und von Bauhino Clematis Indica, Foliis Persicae, Fructu Periclymeni benahmset wird/ bey den Portugiesen aber Rayz de Moncus, das ist/ Moncus-Wurtzel heisset/ weilen der Moncus, eine Art Wieseln/ so M. H. Herrn wohl bekandt seyn wird/ diese Wurtzel/ wann er in dem Streit von den Schlangen gebiessen worden/ aufsuchen und sich vor dem Gifft zu praeserviten/ käuen soll: wordurch die Krafft dieser Wurtzel kund und zur Artzney gebraucht worden. Dieses Gewächs nun hab ich allhier / meines wissens/ zum erstenmahl entdecket/ mit Verwunderung/ daß die Javanen, Maleyers und andere Inländer hierumb so gar keine Wissenschafft davon haben/ daß sie auch diesen Nahmen nicht wissen/ vielweniger die grosse Krafft und Lugend gegen alle Schlangenbiß davon erfahren haben; Von einig-wenigen habe ich gehöret/ daß sie diese Wurtzel/ wegen ihrer grossen Bitterkeit Hampaddoe Tannah, das ist Erd-Gall genennet haben: welchen Nahmen wir doch einen andern bitteren Kraut beygelegt haben/ so mit diesem gantz keine Gleichheit heget. Ich hab vor diesem M. H. Herrn ein Wurtzelgen von der rechten Sort zugeschicket/ gleichwie jetzo abermahlen thun wolte/ wann ich nur damit versehn wäre/ hätte auch gern darbeneben ein lebendige Pflantze darvon in einem Topffeingeleget und gesetzet/ beneben den Blumen und Früchten mit geschicket/ daß M. H. Herr eine vollkommene Ideam davon nehmen und diß Kraut in allen Theilen erkennen möchte/ nicht zweiffelend es werde dorten auch in der Menge anzutreffen seyn; Nachdem aber diese nach Ternaten destinirte Schiffe/ (wormit diese Brieffe kommen) gantz fertig und bereit sind ab zustossen; so ist mir solches jetzo zu bestellen ohnmöglich gefallen / soll aber/ so fern GOtt Leben und Gelegenheit geben wird/ mit nächstem geschehen/ und nicht in Vergeß gestellet werden. Inzwischen muß noch en passant bemercken/ daß man zweyerley Art von diesem Gewächs finde/ eine mit rothen und die andere mit weissen Blumen/ welche letztere die rechte und gebräuchlichste ist/ indem die Heyden auf der Küst von Coromandel gewohnet seyn/ daß sie unter den Plantas Congeneres nur die vornehmste/ welche sie an den Farben der Blumen unterscheiden/ gebrauchen/ unter welchen sie diejenige/ so weisse Blumen tragen/ vor die kräfftigste halten/ wie noch an vielen andern angemercket habe.

In meinem Brieffe von dem 6. Julii 1683. hatte ich specificiret/ welche Gewächse von denjenigen so im ersten und zweyten Theil des Horti Malabarici abgebildet und beschrieben sind / mir alhier auf Batavien noch nicht zu Gesicht gekommen wären/ alß nehmlich: Das

Aroalu

Murotti

Mail-anschi

Cumbulu

Canschi

Curatu-panla

Codaga-panla

Tinda-parva

Appel

Schageri-cottam

Panel

Nodum-Schotti

Schorunam Cottam

Modera-Canni

Peragu und

Codi-avanacu.

Zugleich bittend/ daß M. H. Herr mir auch reciprocirlich entdecken möchte/ welche von denselben dorten zufinden seyen/ und wie sie auf Maleiisch oder nach der inländische Sprache genennet würden: worunter auch diejenige mit verstehe/ so im 3. 4. 5. und 6. Tomo dieses Horti enthalten sind/ so weit nehmlich dieses Werck im Druck gesehen: dessen letztere Theil noch nichts anderst als Bäume und hohe Gewächse begreifft/ und noch keine eigentliche Kräuter vorleget/ indem der Edle Hr. van Rheede damit noch kein Ende zu ma-

unter diesem Nahmen den Benzoin verstehe / wormit sie ihre Abgötter zuberäuchern gewohnt sind/ welches ich durch gewisse Untersuchung erfahren hab.

Ferner hatte in meinem Send-Schreiben von 5. May 1683. und dem Anhang von 20. dito M. H. Herrn ein Muster der Bastard-Nägelein/ wie auch eine Sorte wilder Foly oder Muscaten-Blumen / welche beyde ich in Golkonda gefunden/ übermacht und umb desselben Sentiment nebst einer kleinen Anweisung wegen deß Baumes/ dessen Rinde Culit Láwang heisset/ was er nemlich vor Blätter/ Blumen und Früchte trage/ gebeten: ohne daß biß dahero den geringsten Bericht weder darüber/ noch über einig andere Früchten von der Fagara, oder wie sie Avicenna neñet / Fangarabi bekommen hätte: welche letztere deßwegen mit gehen liesse/ daß ich erfahren möchte / ob mein hochgeehrter Herr dieselbe albereits dorten gefunden habe oder noch inskünfftig wohl auffsuchen könte? indem im ersten Theil der Ost-Indischë Reiß-Beschreibung/ in lang Quarto-Format, nach der Beschreibung von Bantam, da die Materialien der Indischen Insuln beschrieben werden/ stehet daß dieselbe auf Java zu finden seyen/ wo ich dieselbe doch noch zur Zeit nicht habe erforschen können: wiewohl nicht definitivè sagen kan/ daß dieselbe auf dieser Insul gar nicht zu finden seyn/ weilen ich jetzo nur ein kleine Partie von den Javanischen Gewächsen besitze/ so mir selbsten zu Gesicht gekommen sind. Unterdessen schreibet Avicenna, daß diese Frucht von Sofalah, einen Ort so auff der Ost-Küste von Africa lieget/ und heut zu Tag von den Portugiesen bewohnet wird/ komme. Erwarte demnach von meinem hochgeehrten Herrn wegen obbemeldten wilden Nägelein/ Foly, Coelit-Lawang und Fagara (welche letztere die Brachmanes vor Cubeben halten) weitere Erklärung.

Ich hab auch gemercket/ daß mein hochgeehrter Herr gern von der ersten Sorte der Schlangen-Wurtzel informiret wäre/ so bey Garcias ab Orto gemeldet und von Bauhino Clematis Indica, Foliis Persicae, Fructu Periclymeni benahmset wird/ bey den Portugiesen aber Rayz de Moncus, das ist/ Moncus-Wurtzel heisset/ weilen der Moncus, eine Art Wieseln/ so M. H. Herrn wohl bekandt seyn wird/ diese Wurtzel/ wann er in dem Streit von den Schlangen gebiessen worden/ aufsuchen und sich vor dem Gifft zu praeserviten/ käuen soll: wordurch die Krafft dieser Wurtzel kund und zur Artzney gebraucht worden. Dieses Gewächs nun hab ich allhier / meines wissens/ zum erstenmahl entdecket/ mit Verwunderung/ daß die Javanen, Maleyers und andere Inländer hierumb so gar keine Wissenschafft davon haben/ daß sie auch diesen Nahmen nicht wissen/ vielweniger die grosse Krafft und Lugend gegen alle Schlangenbiß davon erfahren haben; Von einig-wenigen habe ich gehöret/ daß sie diese Wurtzel/ wegen ihrer grossen Bitterkeit Hampaddoe Tãnah, das ist Erd-Gall gènennet haben: welchen Nahmen wir doch einen andern bitteren Kraut beygelegt haben/ so mit diesem gantz keine Gleichheit heget. Ich hab vor diesem M. H. Herrn ein Wurtzelgen von der rechten Sort zugeschicket/ gleichwie jetzo abermahlen thun wolte/ wann ich nur damit versehn wäre/ hätte auch gern darbeneben ein lebendige Pflantze darvon in einem Topffeingeleget und gesetzet/ beneben den Blumen und Früchten mit geschicket/ daß M. H. Herr eine vollkommene Ideam davon nehmen und diß Kraut in allen Theilen erkennen möchte/ nicht zweiffelend es werde dorten auch in der Menge anzutreffen seyn; Nachdem aber diese nach Ternaten destinirte Schiffe/ (wormit diese Brieffe kommen) gantz fertig und bereit sind ab zustossen; so ist mir solches jetzo zu bestellen ohnmöglich gefallen / soll aber/ so fern GOtt Leben und Gelegenheit geben wird/ mit nächstem geschehen/ und nicht in Vergeß gestellet werden. Inzwischen muß noch en passant bemercken/ daß man zweyerley Art von diesem Gewächs finde/ eine mit rothen und die andere mit weissen Blumen/ welche letztere die rechte und gebräuchlichste ist/ indem die Heyden auf der Küst von Coromandel gewohnet seyn/ daß sie unter den Plantas Congeneres nur die vornehmste/ welche sie an den Farben der Blumen unterscheiden/ gebrauchen/ unter welchen sie diejenige/ so weisse Blumen tragen/ vor die kräfftigste halten/ wie noch an vielen andern angemercket habe.

In meinem Brieffe von dem 6. Julii 1683. hatte ich specificiret/ welche Gewächse von denjenigen so im ersten und zweyten Theil des Horti Malabarici abgebildet und beschrieben sind / mir alhier auf Batavien noch nicht zu Gesicht gekommen wären/ alß nehmlich: Das

Aroalu

Murotti

Mail-anschi

Cumbulu

Canschi

Curatu-pãla

Codaga-pãla

Tinda-parva

Appel

Schageri-cottam

Panel

Nodum-Schotti

Schorunam Cottam

Modera-Canni

Peragu und

Codi-avanacu.

Zugleich bittend/ daß M. H. Herr mir auch reciprocirlich entdecken möchte/ welche von denselben dorten zufinden seyen/ und wie sie auf Maleiisch oder nach der inländischë Sprache genennet würden: worunter auch diejenige mit verstehe/ so im 3. 4. 5. und 6. Tomo dieses Horti enthalten sind/ so weit nehmlich dieses Werck im Druck gesehen: dessen letztere Theil noch nichts anderst als Bäume und hohe Gewächse begreifft/ und noch keine eigentliche Kräuter vorleget/ indem der Edle Hr. van Rheede damit noch kein Ende zu ma-

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        <p>Ferner hatte in meinem Send-Schreiben von 5. May 1683. und dem Anhang von 20. dito M. H.       Herrn ein Muster der Bastard-Nägelein/ wie auch eine Sorte wilder Foly oder Muscaten-Blumen /       welche beyde ich in Golkonda gefunden/ übermacht und umb desselben Sentiment nebst einer       kleinen Anweisung wegen deß Baumes/ dessen Rinde Culit Láwang heisset/ was er nemlich vor       Blätter/ Blumen und Früchte trage/ gebeten: ohne daß biß dahero den geringsten Bericht weder       darüber/ noch über einig andere Früchten von der Fagara, oder wie sie Avicenna nen&#x0303;et /       Fangarabi bekommen hätte: welche letztere deßwegen mit gehen liesse/ daß ich erfahren möchte /       ob mein hochgeehrter Herr dieselbe albereits dorten gefunden habe oder noch inskünfftig wohl       auffsuchen könte? indem im ersten Theil der Ost-Indischë Reiß-Beschreibung/ in lang       Quarto-Format, nach der Beschreibung von Bantam, da die Materialien der Indischen Insuln       beschrieben werden/ stehet daß dieselbe auf Java zu finden seyen/ wo ich dieselbe doch noch       zur Zeit nicht habe erforschen können: wiewohl nicht definitivè sagen kan/ daß dieselbe auf       dieser Insul gar nicht zu finden seyn/ weilen ich jetzo nur ein kleine Partie von den       Javanischen Gewächsen besitze/ so mir selbsten zu Gesicht gekommen sind. Unterdessen schreibet       Avicenna, daß diese Frucht von Sofalah, einen Ort so auff der Ost-Küste von Africa lieget/ und       heut zu Tag von den Portugiesen bewohnet wird/ komme. Erwarte demnach von meinem hochgeehrten       Herrn wegen obbemeldten wilden Nägelein/ Foly, Coelit-Lawang und Fagara (welche letztere die       Brachmanes vor Cubeben halten) weitere Erklärung.</p>
        <p>Ich hab auch gemercket/ daß mein hochgeehrter Herr gern von der ersten Sorte der       Schlangen-Wurtzel informiret wäre/ so bey Garcias ab Orto gemeldet und von Bauhino Clematis       Indica, Foliis Persicae, Fructu Periclymeni benahmset wird/ bey den Portugiesen aber Rayz de       Moncus, das ist/ Moncus-Wurtzel heisset/ weilen der Moncus, eine Art Wieseln/ so M. H. Herrn       wohl bekandt seyn wird/ diese Wurtzel/ wann er in dem Streit von den Schlangen gebiessen       worden/ aufsuchen und sich vor dem Gifft zu praeserviten/ käuen soll: wordurch die Krafft       dieser Wurtzel kund und zur Artzney gebraucht worden. Dieses Gewächs nun hab ich allhier /       meines wissens/ zum erstenmahl entdecket/ mit Verwunderung/ daß die Javanen, Maleyers und       andere Inländer hierumb so gar keine Wissenschafft davon haben/ daß sie auch diesen Nahmen       nicht wissen/ vielweniger die grosse Krafft und Lugend gegen alle Schlangenbiß davon erfahren       haben; Von einig-wenigen habe ich gehöret/ daß sie diese Wurtzel/ wegen ihrer grossen       Bitterkeit Hampaddoe Ta&#x0303;nah, das ist Erd-Gall gènennet haben: welchen Nahmen wir doch       einen andern bitteren Kraut beygelegt haben/ so mit diesem gantz keine Gleichheit heget. Ich       hab vor diesem M. H. Herrn ein Wurtzelgen von der rechten Sort zugeschicket/ gleichwie jetzo       abermahlen thun wolte/ wann ich nur damit versehn wäre/ hätte auch gern darbeneben ein       lebendige Pflantze darvon in einem Topffeingeleget und gesetzet/ beneben den Blumen und       Früchten mit geschicket/ daß M. H. Herr eine vollkommene Ideam davon nehmen und diß Kraut in       allen Theilen erkennen möchte/ nicht zweiffelend es werde dorten auch in der Menge anzutreffen       seyn; Nachdem aber diese nach Ternaten destinirte Schiffe/ (wormit diese Brieffe kommen) gantz       fertig und bereit sind ab zustossen; so ist mir solches jetzo zu bestellen ohnmöglich gefallen      / soll aber/ so fern GOtt Leben und Gelegenheit geben wird/ mit nächstem geschehen/ und       nicht in Vergeß gestellet werden. Inzwischen muß noch en passant bemercken/ daß man zweyerley       Art von diesem Gewächs finde/ eine mit rothen und die andere mit weissen Blumen/ welche       letztere die rechte und gebräuchlichste ist/ indem die Heyden auf der Küst von Coromandel       gewohnet seyn/ daß sie unter den Plantas Congeneres nur die vornehmste/ welche sie an den       Farben der Blumen unterscheiden/ gebrauchen/ unter welchen sie diejenige/ so weisse Blumen       tragen/ vor die kräfftigste halten/ wie noch an vielen andern angemercket habe.</p>
        <p>In meinem Brieffe von dem 6. Julii 1683. hatte ich specificiret/ welche Gewächse von       denjenigen so im ersten und zweyten Theil des Horti Malabarici abgebildet und beschrieben sind      / mir alhier auf Batavien noch nicht zu Gesicht gekommen wären/ alß nehmlich: Das</p>
        <p>Aroalu</p>
        <p>Murotti</p>
        <p>Mail-anschi</p>
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        <p>Codi-avanacu.</p>
        <p>Zugleich bittend/ daß M. H. Herr mir auch reciprocirlich entdecken möchte/ welche von       denselben dorten zufinden seyen/ und wie sie auf Maleiisch oder nach der inländischë Sprache       genennet würden: worunter auch diejenige mit verstehe/ so im 3. 4. 5. und 6. Tomo dieses Horti       enthalten sind/ so weit nehmlich dieses Werck im Druck gesehen: dessen letztere Theil noch       nichts anderst als Bäume und hohe Gewächse begreifft/ und noch keine eigentliche Kräuter       vorleget/ indem der Edle Hr. van Rheede damit noch kein Ende zu ma-
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[31/0687] unter diesem Nahmen den Benzoin verstehe / wormit sie ihre Abgötter zuberäuchern gewohnt sind/ welches ich durch gewisse Untersuchung erfahren hab. Ferner hatte in meinem Send-Schreiben von 5. May 1683. und dem Anhang von 20. dito M. H. Herrn ein Muster der Bastard-Nägelein/ wie auch eine Sorte wilder Foly oder Muscaten-Blumen / welche beyde ich in Golkonda gefunden/ übermacht und umb desselben Sentiment nebst einer kleinen Anweisung wegen deß Baumes/ dessen Rinde Culit Láwang heisset/ was er nemlich vor Blätter/ Blumen und Früchte trage/ gebeten: ohne daß biß dahero den geringsten Bericht weder darüber/ noch über einig andere Früchten von der Fagara, oder wie sie Avicenna neñet / Fangarabi bekommen hätte: welche letztere deßwegen mit gehen liesse/ daß ich erfahren möchte / ob mein hochgeehrter Herr dieselbe albereits dorten gefunden habe oder noch inskünfftig wohl auffsuchen könte? indem im ersten Theil der Ost-Indischë Reiß-Beschreibung/ in lang Quarto-Format, nach der Beschreibung von Bantam, da die Materialien der Indischen Insuln beschrieben werden/ stehet daß dieselbe auf Java zu finden seyen/ wo ich dieselbe doch noch zur Zeit nicht habe erforschen können: wiewohl nicht definitivè sagen kan/ daß dieselbe auf dieser Insul gar nicht zu finden seyn/ weilen ich jetzo nur ein kleine Partie von den Javanischen Gewächsen besitze/ so mir selbsten zu Gesicht gekommen sind. Unterdessen schreibet Avicenna, daß diese Frucht von Sofalah, einen Ort so auff der Ost-Küste von Africa lieget/ und heut zu Tag von den Portugiesen bewohnet wird/ komme. Erwarte demnach von meinem hochgeehrten Herrn wegen obbemeldten wilden Nägelein/ Foly, Coelit-Lawang und Fagara (welche letztere die Brachmanes vor Cubeben halten) weitere Erklärung. Ich hab auch gemercket/ daß mein hochgeehrter Herr gern von der ersten Sorte der Schlangen-Wurtzel informiret wäre/ so bey Garcias ab Orto gemeldet und von Bauhino Clematis Indica, Foliis Persicae, Fructu Periclymeni benahmset wird/ bey den Portugiesen aber Rayz de Moncus, das ist/ Moncus-Wurtzel heisset/ weilen der Moncus, eine Art Wieseln/ so M. H. Herrn wohl bekandt seyn wird/ diese Wurtzel/ wann er in dem Streit von den Schlangen gebiessen worden/ aufsuchen und sich vor dem Gifft zu praeserviten/ käuen soll: wordurch die Krafft dieser Wurtzel kund und zur Artzney gebraucht worden. Dieses Gewächs nun hab ich allhier / meines wissens/ zum erstenmahl entdecket/ mit Verwunderung/ daß die Javanen, Maleyers und andere Inländer hierumb so gar keine Wissenschafft davon haben/ daß sie auch diesen Nahmen nicht wissen/ vielweniger die grosse Krafft und Lugend gegen alle Schlangenbiß davon erfahren haben; Von einig-wenigen habe ich gehöret/ daß sie diese Wurtzel/ wegen ihrer grossen Bitterkeit Hampaddoe Tãnah, das ist Erd-Gall gènennet haben: welchen Nahmen wir doch einen andern bitteren Kraut beygelegt haben/ so mit diesem gantz keine Gleichheit heget. Ich hab vor diesem M. H. Herrn ein Wurtzelgen von der rechten Sort zugeschicket/ gleichwie jetzo abermahlen thun wolte/ wann ich nur damit versehn wäre/ hätte auch gern darbeneben ein lebendige Pflantze darvon in einem Topffeingeleget und gesetzet/ beneben den Blumen und Früchten mit geschicket/ daß M. H. Herr eine vollkommene Ideam davon nehmen und diß Kraut in allen Theilen erkennen möchte/ nicht zweiffelend es werde dorten auch in der Menge anzutreffen seyn; Nachdem aber diese nach Ternaten destinirte Schiffe/ (wormit diese Brieffe kommen) gantz fertig und bereit sind ab zustossen; so ist mir solches jetzo zu bestellen ohnmöglich gefallen / soll aber/ so fern GOtt Leben und Gelegenheit geben wird/ mit nächstem geschehen/ und nicht in Vergeß gestellet werden. Inzwischen muß noch en passant bemercken/ daß man zweyerley Art von diesem Gewächs finde/ eine mit rothen und die andere mit weissen Blumen/ welche letztere die rechte und gebräuchlichste ist/ indem die Heyden auf der Küst von Coromandel gewohnet seyn/ daß sie unter den Plantas Congeneres nur die vornehmste/ welche sie an den Farben der Blumen unterscheiden/ gebrauchen/ unter welchen sie diejenige/ so weisse Blumen tragen/ vor die kräfftigste halten/ wie noch an vielen andern angemercket habe. In meinem Brieffe von dem 6. Julii 1683. hatte ich specificiret/ welche Gewächse von denjenigen so im ersten und zweyten Theil des Horti Malabarici abgebildet und beschrieben sind / mir alhier auf Batavien noch nicht zu Gesicht gekommen wären/ alß nehmlich: Das Aroalu Murotti Mail-anschi Cumbulu Canschi Curatu-pãla Codaga-pãla Tinda-parva Appel Schageri-cottam Panel Nodum-Schotti Schorunam Cottam Modera-Canni Peragu und Codi-avanacu. Zugleich bittend/ daß M. H. Herr mir auch reciprocirlich entdecken möchte/ welche von denselben dorten zufinden seyen/ und wie sie auf Maleiisch oder nach der inländischë Sprache genennet würden: worunter auch diejenige mit verstehe/ so im 3. 4. 5. und 6. Tomo dieses Horti enthalten sind/ so weit nehmlich dieses Werck im Druck gesehen: dessen letztere Theil noch nichts anderst als Bäume und hohe Gewächse begreifft/ und noch keine eigentliche Kräuter vorleget/ indem der Edle Hr. van Rheede damit noch kein Ende zu ma-

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Zitationshilfe: Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704, S. 31. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/valentini_museum_1704/687>, abgerufen am 22.11.2024.