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Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704.

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chen scheinet; sondern zuerst alle Bäume und Sträuche / auf solche Weise nachsetzen dörffte. Solten sie aber endlich noch darzu kommen/ werde alßdann meine Speculationes über diejenige/ so allhier wachsen/ auffsetzen/ und M. H. H. mittheilen / welches dann von demselben auch erbitten werde.

In eben demselben Brief hatte ich auch gewünschet/ wie annoch thue/ daß M. H. Herrn Muthmassungen über nachfolgende Gewächse/ deren Bontius Meldung gethan/ zu wissen/ welche also heissen:

Nimbo 1. & 2.

Planta spinosa &amp; incognita, cujus fructus, manibus triti, foetidum odorem spirant.

Acacia.

Duae species, Jangomae.

Beccabunga.

Nasturtium Aquaticum.

Mangam, fructus apud Javanos sacer Champidacca, welche er nicht gekannt/ sondern davor einen andern Baum genommen hat.

Cardamomum majus Hyacinthi flore.

Veronica Javana.

Frutex Indicus incognitus.

Gentianella Indica.

Guanambanus.

Lysimachium Indicum.

welche theils sehr dunckel und zweiffelhafftig beschrieben/ theils nur schlechter Dings ohne einige Abbildung gemeldet/ oder dabeneben sehr übel abcopiret worden. Gleichwie ich nun nicht zweiffele/ M. H. H. werde ein groß Theil davon erläutern können/ so hoffe ich von deroselben consideration auch Part zu bekommen.

Hierauf bin ich jüngsthin im Jahr 1683. wider alle meinen Lust und Sinn in die bewuste expedition nacher Persien geflochten worden/ welches dann den Verfolg und mesures meines Botanischen Studii wiederumb gebrochen hat/ so gar/ daß ich dann biß auf diese Stund noch nicht auf meinen alten und vorigen Stylum kommen kan; Und ob ich wohl auch dorten die schönste Gelegenheit hatte/ etwas merckwürdiges in dieser Wissenschafft zu profitiren/ so habe doch solche zu meinem grösten Unmuth und ärgsten crevecoeur von der Belt verlassen müssen / indem ich unter Commando sothaniger Herren stunde/ welche solche Betrachtung nicht allein auf das höchste hasseten/ sondern auch gar vor ein Laster hielten/ ja selbsten mir deßwegen Trangsal und Verfolgung anthaten.

Damit ich es aber bey dieser traurigen und widrigen Materie bewenden lasse/ und unsere Sache verfolge/ so hatte der Herr Laurentius Pitth, damahliger Land-Drost/ nunmehr aber Gouverneur von der Küste Coromandel, auf mein Ersuchen/ eben denselben Tag/ als ich an Boord gieng/ (so den 29. Nov. geschahe) die Zweige mit Blättern/ Blumen und Früchten von dem Gitta Gambir-Baum / it. von dem Bidara Pootu, so das Schlangen-Holtz seyn sol/ und von der Rotan dzjernang (wor aus sie einen gewissen gummachtigen Safft zu sammlen wissen/ welchen M. H. Herr. vor das rechte Drachen-Blut hält) durch seine anbefohlene Vorsorge aus dem Wald bekommen/ ohne daß ich Zeit und Gelegenheit gehabt hätte/ solche nur anschauen und betrachten zu können. Weßwegen alles an Hrn. Peter van den Hoorn, so bey der Commission von des Edlen Herrn Padbrugge nach den Oosten war/ und uns zu der Zeit ans Schiff begleitete/ recommandiret habe/ daß er solches entweder selbsten an M. H. H. überschicken/ oder Mons. De Vicq seel. zu dem Ende überlieffern möchte. Ob dieses nun geschehen sey/ oder nicht? und ob M. H. H. die benannte Gewächse bekommen habe/ habe biß daher noch nicht erfahren können; Wie dann ingleichen noch nicht weiß/ ob derselbe das Aestlein von Gitta Gambir, mit diesen Blumen und jungen Früchten/ erstlich zwischen Papier/ und dieses wieder zwischen 2. Brettergen eingeleget/ und mit A. gezeichnet/ nebst zweyerley Küchlein von Gitta Gambir, deren eine Sorte die gemeine Malaccische ist/ die andere aber in meiner Gegenwart gemachet wurde/ de dato 25. Jan. 1684. von der Insul Dinding, unter addresse an gemeldten Mons. de Vicq, nebenst meinem dabey kommenden Brief einpfangen hat.

Von der Zeit her hab in Spahan, des Königs in Persien Residenz-Stadt/ ein angenehmes Send-Schreiben von M. H. H. de dato 6. Maji 1684. ohngefehr 5. viertel Jahren hernach und nachgehends keines mehr von demselben empfangen/ welches sogleich bey meiner Wiederkunfft aus Persia beantwortet hätte/ wann nicht in mittler Zeit zuvor auch die Antwort auf mein ersteres Schreiben vom 25. Jan. 1684. erwartet hätte/ umb die beyde alsdann auf einmahl zu bedienen. Nachdem aber dero Antwort gäntzlich zurück bleibet/ so beginn ich allband sehr zu zweiffeln/ ob meine Brieffe mit dem dazugehörigen wohl bestellt seyn worden; weßwegen dann M. H. H. letztern Brief auch nicht länger unbeantwortet habe lassen/ auch zugleich eine Abschrifft von dem vorigen überschicken wollen/ damit M. H. H. auf allem Fall deren nicht gäntzlich beraubet bleibe/ auch dasjenige/ was ich verlanget/ nach belieben annoch erfüllen könne. Ich hätte auch gern die 3. erste Pflantzen dabey gefüget/ allein ich habe solche biß daher nicht wieder haben können/ so grossen Fleiß auch deßwegen angewender habe. Nachdem aber der Hoch Edle Herr/ Herr Isaac S. Martin, Ordinari-Rath von Indien/ Major, &amp;c. (ein Herr/ der unsern und allen honesten Studien sehr gewogen ist/ und von dessen sehr grossen Meriten anderswo sagen will) so gütig gewesen/ und nach seinem grossen Vermögen und pouvoir über alle die Einländer allhier/ mit verschiedene

chen scheinet; sondern zuerst alle Bäume und Sträuche / auf solche Weise nachsetzen dörffte. Solten sie aber endlich noch darzu kommen/ werde alßdann meine Speculationes über diejenige/ so allhier wachsen/ auffsetzen/ und M. H. H. mittheilen / welches dann von demselben auch erbitten werde.

In eben demselben Brief hatte ich auch gewünschet/ wie annoch thue/ daß M. H. Herrn Muthmassungen über nachfolgende Gewächse/ deren Bontius Meldung gethan/ zu wissen/ welche also heissen:

Nimbo 1. & 2.

Planta spinosa &amp; incognita, cujus fructus, manibus triti, foetidum odorem spirant.

Acacia.

Duae species, Jangomae.

Beccabunga.

Nasturtium Aquaticum.

Mangam, fructus apud Javanos sacer Champidacca, welche er nicht gekannt/ sondern davor einen andern Baum genom̃en hat.

Cardamomum majus Hyacinthi flore.

Veronica Javana.

Frutex Indicus incognitus.

Gentianella Indica.

Guanambanus.

Lysimachium Indicum.

welche theils sehr dunckel und zweiffelhafftig beschrieben/ theils nur schlechter Dings ohne einige Abbildung gemeldet/ oder dabeneben sehr übel abcopiret worden. Gleichwie ich nun nicht zweiffele/ M. H. H. werde ein groß Theil davon erläutern köñen/ so hoffe ich von deroselben consideration auch Part zu bekommen.

Hierauf bin ich jüngsthin im Jahr 1683. wider alle meinen Lust und Sinn in die bewuste expedition nacher Persien geflochten worden/ welches dann den Verfolg und mesures meines Botanischen Studii wiederumb gebrochen hat/ so gar/ daß ich dann biß auf diese Stund noch nicht auf meinen alten und vorigen Stylum kom̃en kan; Und ob ich wohl auch dorten die schönste Gelegenheit hatte/ etwas merckwürdiges in dieser Wissenschafft zu profitiren/ so habe doch solche zu meinem grösten Unmuth und ärgsten crevecoeur von der Belt verlassen müssen / indem ich unter Commando sothaniger Herren stunde/ welche solche Betrachtung nicht allein auf das höchste hasseten/ sondern auch gar vor ein Laster hielten/ ja selbsten mir deßwegen Trangsal und Verfolgung anthaten.

Damit ich es aber bey dieser traurigen und widrigen Materie bewenden lasse/ und unsere Sache verfolge/ so hatte der Herr Laurentius Pitth, damahliger Land-Drost/ nunmehr aber Gouverneur von der Küste Coromandel, auf mein Ersuchen/ eben denselben Tag/ als ich an Boord gieng/ (so den 29. Nov. geschahe) die Zweige mit Blättern/ Blumen und Früchten von dem Gitta Gambir-Baum / it. von dem Bidára Pootu, so das Schlangen-Holtz seyn sol/ und von der Rotan dzjernang (wor aus sie einen gewissen gummachtigen Safft zu sammlen wissen/ welchen M. H. Herr. vor das rechte Drachen-Blut hält) durch seine anbefohlene Vorsorge aus dem Wald bekom̃en/ ohne daß ich Zeit und Gelegenheit gehabt hätte/ solche nur anschauen und betrachten zu können. Weßwegen alles an Hrn. Peter van den Hoorn, so bey der Commission von des Edlen Herrn Padbrugge nach den Oosten war/ und uns zu der Zeit ans Schiff begleitete/ recommandiret habe/ daß er solches entweder selbsten an M. H. H. überschicken/ oder Mons. De Vicq seel. zu dem Ende überlieffern möchte. Ob dieses nun geschehen sey/ oder nicht? und ob M. H. H. die benannte Gewächse bekommen habe/ habe biß daher noch nicht erfahren können; Wie dañ ingleichen noch nicht weiß/ ob derselbe das Aestlein von Gitta Gambir, mit diesen Blumen und jungen Früchten/ erstlich zwischen Papier/ und dieses wieder zwischen 2. Brettergen eingeleget/ und mit A. gezeichnet/ nebst zweyerley Küchlein von Gitta Gambir, deren eine Sorte die gemeine Malaccische ist/ die andere aber in meiner Gegenwart gemachet wurde/ de dato 25. Jan. 1684. von der Insul Dinding, unter addresse an gemeldten Mons. de Vicq, nebenst meinem dabey kommenden Brief einpfangen hat.

Von der Zeit her hab in Spahan, des Königs in Persien Residenz-Stadt/ ein angenehmes Send-Schreiben von M. H. H. de dato 6. Maji 1684. ohngefehr 5. viertel Jahren hernach und nachgehends keines mehr von demselben empfangen/ welches sogleich bey meiner Wiederkunfft aus Persia beantwortet hätte/ wañ nicht in mittler Zeit zuvor auch die Antwort auf mein ersteres Schreiben vom 25. Jan. 1684. erwartet hätte/ umb die beyde alsdann auf einmahl zu bedienen. Nachdem aber dero Antwort gäntzlich zurück bleibet/ so beginn ich allband sehr zu zweiffeln/ ob meine Brieffe mit dem dazugehörigen wohl bestellt seyn worden; weßwegen dann M. H. H. letztern Brief auch nicht länger unbeantwortet habe lassen/ auch zugleich eine Abschrifft von dem vorigen überschicken wollen/ damit M. H. H. auf allem Fall deren nicht gäntzlich beraubet bleibe/ auch dasjenige/ was ich verlanget/ nach belieben annoch erfüllen könne. Ich hätte auch gern die 3. erste Pflantzen dabey gefüget/ allein ich habe solche biß daher nicht wieder haben können/ so grossen Fleiß auch deßwegen angewender habe. Nachdem aber der Hoch Edle Herr/ Herr Isaac S. Martin, Ordinari-Rath von Indien/ Major, &amp;c. (ein Herr/ der unsern und allen honesten Studien sehr gewogen ist/ und von dessen sehr grossen Meriten anderswo sagen will) so gütig gewesen/ und nach seinem grossen Vermögen uñ pouvoir über alle die Einländer allhier/ mit verschiedene

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        <p>In eben demselben Brief hatte ich auch gewünschet/ wie annoch thue/ daß M. H. Herrn       Muthmassungen über nachfolgende Gewächse/ deren Bontius Meldung gethan/ zu wissen/ welche       also heissen:</p>
        <p>Nimbo 1. &amp; 2.</p>
        <p>Planta spinosa &amp;amp; incognita, cujus fructus, manibus triti, foetidum odorem       spirant.</p>
        <p>Acacia.</p>
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        <p>Beccabunga.</p>
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        <p>Cardamomum majus Hyacinthi flore.</p>
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        <p>welche theils sehr dunckel und zweiffelhafftig beschrieben/ theils nur schlechter Dings ohne       einige Abbildung gemeldet/ oder dabeneben sehr übel abcopiret worden. Gleichwie ich nun nicht       zweiffele/ M. H. H. werde ein groß Theil davon erläutern kön&#x0303;en/ so hoffe ich von       deroselben consideration auch Part zu bekommen.</p>
        <p>Hierauf bin ich jüngsthin im Jahr 1683. wider alle meinen Lust und Sinn in die bewuste       expedition nacher Persien geflochten worden/ welches dann den Verfolg und mesures meines       Botanischen Studii wiederumb gebrochen hat/ so gar/ daß ich dann biß auf diese Stund noch       nicht auf meinen alten und vorigen Stylum kom&#x0303;en kan; Und ob ich wohl auch dorten die       schönste Gelegenheit hatte/ etwas merckwürdiges in dieser Wissenschafft zu profitiren/ so       habe doch solche zu meinem grösten Unmuth und ärgsten crevecoeur von der Belt verlassen müssen      / indem ich unter Commando sothaniger Herren stunde/ welche solche Betrachtung nicht allein       auf das höchste hasseten/ sondern auch gar vor ein Laster hielten/ ja selbsten mir deßwegen       Trangsal und Verfolgung anthaten.</p>
        <p>Damit ich es aber bey dieser traurigen und widrigen Materie bewenden lasse/ und unsere Sache verfolge/ so hatte der Herr Laurentius Pitth, damahliger Land-Drost/ nunmehr aber Gouverneur von der Küste Coromandel, auf mein Ersuchen/ eben denselben Tag/ als ich an Boord gieng/ (so den 29. Nov. geschahe) die Zweige mit Blättern/ Blumen und Früchten von dem Gitta Gambir-Baum / it. von dem Bidára Pootu, so das Schlangen-Holtz seyn sol/ und von der Rotan dzjernang (wor aus sie einen gewissen gummachtigen Safft zu sammlen wissen/ welchen M. H. Herr. vor das rechte Drachen-Blut hält) durch seine anbefohlene Vorsorge aus dem Wald bekom&#x0303;en/ ohne daß ich Zeit und Gelegenheit gehabt hätte/ solche nur anschauen und betrachten zu können. Weßwegen alles an Hrn. Peter van den Hoorn, so bey der Commission von des Edlen Herrn Padbrugge nach den Oosten war/ und uns zu der Zeit ans Schiff begleitete/ recommandiret habe/ daß er solches entweder selbsten an M. H. H. überschicken/ oder Mons. De Vicq seel. zu dem Ende überlieffern möchte. Ob dieses nun geschehen sey/ oder nicht? und ob M. H. H. die benannte Gewächse bekommen habe/ habe biß daher noch nicht erfahren können; Wie dan&#x0303; ingleichen noch nicht weiß/ ob derselbe das Aestlein von Gitta Gambir, mit diesen Blumen und jungen Früchten/ erstlich zwischen Papier/ und dieses wieder zwischen 2. Brettergen eingeleget/ und mit A. gezeichnet/ nebst zweyerley Küchlein von Gitta Gambir, deren eine Sorte die gemeine Malaccische ist/ die andere aber in meiner Gegenwart gemachet wurde/ de dato 25. Jan. 1684. von der Insul Dinding, unter addresse an gemeldten Mons. de Vicq, nebenst meinem dabey kommenden Brief einpfangen hat.</p>
        <p>Von der Zeit her hab in Spahan, des Königs in Persien Residenz-Stadt/ ein angenehmes       Send-Schreiben von M. H. H. de dato 6. Maji 1684. ohngefehr 5. viertel Jahren hernach und       nachgehends keines mehr von demselben empfangen/ welches sogleich bey meiner Wiederkunfft aus       Persia beantwortet hätte/ wan&#x0303; nicht in mittler Zeit zuvor auch die Antwort auf mein       ersteres Schreiben vom 25. Jan. 1684. erwartet hätte/ umb die beyde alsdann auf einmahl zu       bedienen. Nachdem aber dero Antwort gäntzlich zurück bleibet/ so beginn ich allband sehr zu       zweiffeln/ ob meine Brieffe mit dem dazugehörigen wohl bestellt seyn worden; weßwegen dann M.       H. H. letztern Brief auch nicht länger unbeantwortet habe lassen/ auch zugleich eine       Abschrifft von dem vorigen überschicken wollen/ damit M. H. H. auf allem Fall deren nicht       gäntzlich beraubet bleibe/ auch dasjenige/ was ich verlanget/ nach belieben annoch erfüllen       könne. Ich hätte auch gern die 3. erste Pflantzen dabey gefüget/ allein ich habe solche biß       daher nicht wieder haben können/ so grossen Fleiß auch deßwegen angewender habe. Nachdem aber       der Hoch Edle Herr/ Herr Isaac S. Martin, Ordinari-Rath von Indien/ Major, &amp;amp;c. (ein       Herr/ der unsern und allen honesten Studien sehr gewogen ist/ und von dessen sehr grossen       Meriten anderswo sagen will) so gütig gewesen/ und nach seinem grossen Vermögen un&#x0303;       pouvoir über alle die Einländer allhier/ mit verschiedene
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[32/0688] chen scheinet; sondern zuerst alle Bäume und Sträuche / auf solche Weise nachsetzen dörffte. Solten sie aber endlich noch darzu kommen/ werde alßdann meine Speculationes über diejenige/ so allhier wachsen/ auffsetzen/ und M. H. H. mittheilen / welches dann von demselben auch erbitten werde. In eben demselben Brief hatte ich auch gewünschet/ wie annoch thue/ daß M. H. Herrn Muthmassungen über nachfolgende Gewächse/ deren Bontius Meldung gethan/ zu wissen/ welche also heissen: Nimbo 1. & 2. Planta spinosa &amp; incognita, cujus fructus, manibus triti, foetidum odorem spirant. Acacia. Duae species, Jangomae. Beccabunga. Nasturtium Aquaticum. Mangam, fructus apud Javanos sacer Champidacca, welche er nicht gekannt/ sondern davor einen andern Baum genom̃en hat. Cardamomum majus Hyacinthi flore. Veronica Javana. Frutex Indicus incognitus. Gentianella Indica. Guanambanus. Lysimachium Indicum. welche theils sehr dunckel und zweiffelhafftig beschrieben/ theils nur schlechter Dings ohne einige Abbildung gemeldet/ oder dabeneben sehr übel abcopiret worden. Gleichwie ich nun nicht zweiffele/ M. H. H. werde ein groß Theil davon erläutern köñen/ so hoffe ich von deroselben consideration auch Part zu bekommen. Hierauf bin ich jüngsthin im Jahr 1683. wider alle meinen Lust und Sinn in die bewuste expedition nacher Persien geflochten worden/ welches dann den Verfolg und mesures meines Botanischen Studii wiederumb gebrochen hat/ so gar/ daß ich dann biß auf diese Stund noch nicht auf meinen alten und vorigen Stylum kom̃en kan; Und ob ich wohl auch dorten die schönste Gelegenheit hatte/ etwas merckwürdiges in dieser Wissenschafft zu profitiren/ so habe doch solche zu meinem grösten Unmuth und ärgsten crevecoeur von der Belt verlassen müssen / indem ich unter Commando sothaniger Herren stunde/ welche solche Betrachtung nicht allein auf das höchste hasseten/ sondern auch gar vor ein Laster hielten/ ja selbsten mir deßwegen Trangsal und Verfolgung anthaten. Damit ich es aber bey dieser traurigen und widrigen Materie bewenden lasse/ und unsere Sache verfolge/ so hatte der Herr Laurentius Pitth, damahliger Land-Drost/ nunmehr aber Gouverneur von der Küste Coromandel, auf mein Ersuchen/ eben denselben Tag/ als ich an Boord gieng/ (so den 29. Nov. geschahe) die Zweige mit Blättern/ Blumen und Früchten von dem Gitta Gambir-Baum / it. von dem Bidára Pootu, so das Schlangen-Holtz seyn sol/ und von der Rotan dzjernang (wor aus sie einen gewissen gummachtigen Safft zu sammlen wissen/ welchen M. H. Herr. vor das rechte Drachen-Blut hält) durch seine anbefohlene Vorsorge aus dem Wald bekom̃en/ ohne daß ich Zeit und Gelegenheit gehabt hätte/ solche nur anschauen und betrachten zu können. Weßwegen alles an Hrn. Peter van den Hoorn, so bey der Commission von des Edlen Herrn Padbrugge nach den Oosten war/ und uns zu der Zeit ans Schiff begleitete/ recommandiret habe/ daß er solches entweder selbsten an M. H. H. überschicken/ oder Mons. De Vicq seel. zu dem Ende überlieffern möchte. Ob dieses nun geschehen sey/ oder nicht? und ob M. H. H. die benannte Gewächse bekommen habe/ habe biß daher noch nicht erfahren können; Wie dañ ingleichen noch nicht weiß/ ob derselbe das Aestlein von Gitta Gambir, mit diesen Blumen und jungen Früchten/ erstlich zwischen Papier/ und dieses wieder zwischen 2. Brettergen eingeleget/ und mit A. gezeichnet/ nebst zweyerley Küchlein von Gitta Gambir, deren eine Sorte die gemeine Malaccische ist/ die andere aber in meiner Gegenwart gemachet wurde/ de dato 25. Jan. 1684. von der Insul Dinding, unter addresse an gemeldten Mons. de Vicq, nebenst meinem dabey kommenden Brief einpfangen hat. Von der Zeit her hab in Spahan, des Königs in Persien Residenz-Stadt/ ein angenehmes Send-Schreiben von M. H. H. de dato 6. Maji 1684. ohngefehr 5. viertel Jahren hernach und nachgehends keines mehr von demselben empfangen/ welches sogleich bey meiner Wiederkunfft aus Persia beantwortet hätte/ wañ nicht in mittler Zeit zuvor auch die Antwort auf mein ersteres Schreiben vom 25. Jan. 1684. erwartet hätte/ umb die beyde alsdann auf einmahl zu bedienen. Nachdem aber dero Antwort gäntzlich zurück bleibet/ so beginn ich allband sehr zu zweiffeln/ ob meine Brieffe mit dem dazugehörigen wohl bestellt seyn worden; weßwegen dann M. H. H. letztern Brief auch nicht länger unbeantwortet habe lassen/ auch zugleich eine Abschrifft von dem vorigen überschicken wollen/ damit M. H. H. auf allem Fall deren nicht gäntzlich beraubet bleibe/ auch dasjenige/ was ich verlanget/ nach belieben annoch erfüllen könne. Ich hätte auch gern die 3. erste Pflantzen dabey gefüget/ allein ich habe solche biß daher nicht wieder haben können/ so grossen Fleiß auch deßwegen angewender habe. Nachdem aber der Hoch Edle Herr/ Herr Isaac S. Martin, Ordinari-Rath von Indien/ Major, &amp;c. (ein Herr/ der unsern und allen honesten Studien sehr gewogen ist/ und von dessen sehr grossen Meriten anderswo sagen will) so gütig gewesen/ und nach seinem grossen Vermögen uñ pouvoir über alle die Einländer allhier/ mit verschiedene

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Zitationshilfe: Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704, S. 32. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/valentini_museum_1704/688>, abgerufen am 17.06.2024.