Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704.

Bild:
<< vorherige Seite

romandel ein gewissen Sand solle gefunden/ auch daraus soviel gelb Kupffer solle gezogen haben/ daß ein Beschlag zu einer Küste davon seye gemacht worden. Worbey M. H. H. mir vergönnen wird mit grösserem Anhalten noch einmal zu bitten/ daß sie anderer Erzehlungen vö meinen Sachen und Meinungen/ nicht weiter wolle annehmen und gelten lassen/ als sofernich mich darzu verstehen werde. Mit dieser Sach aber ist es also zugegangen: Nachdem ich vernommen / daß tieff im Land drinnen etwas roth Kupffer fiele/ hab ich aus curiosität jemanden nach diesem Platz abgesendet/ umb etwas darvon zur Prob abzuhohlen/ welcher mir auch ein Zäckgen davon zurück gebrachthat/ ohne daß etwas damit ausrichten oder einig Kupfferwerck darvon hätte machen können; worvon zwey Stückle in/ beneben einem Würtzelgen von der Rayz de Moncus, der Schlangenwurtzel oder Clematit. Indicae Foliis Persicae fructu periclymeni durch Herrn Petrum van der Vorm, meinen sehr guten Freund/ wie sie kürtzlich erst bekommen/ an M. hochgeehrten Herrn zu fernerem Nachdencken und Betrachtung übersende.

Die Insul Tylos/ deren Plinius und andere gedencken/ halte ich M-H. Herrn vor Bahhwin. Weilen aber alda kein Capoc noch auch ein anderer Woll-tragender Baum/ ausser der holtzichten Cattun-Pflantze wächset; so kann ich auch kein andere/ als dasselbige/ nemlich Gossy pium arboreum, worvon Prosper Alpinus und Veslingius schreiben/ davor annehmen/ zumahlen diese Baumwolle umb solche quartiren in abundanz hervor kommt.

Also Hab ich nun meine Antwort auff M.

H. H. angenehmes Schreiben dermahlen zu Ende gebracht/ welche zu erst zimlich weitläufftig / darnach aber doch wieder zimlich kurtz und impolit gefallen ist/ welches der Eilfertigkeit zu zuschreiben/ auch sonsten alle andere Gebrechen bestens zu excusiren bitte.

Wann ich noch einige Zeit übrig gehabt hätte/ so hätte noch einige andere Materien zusetzen können/ auch M. H. H. noch um Bericht von ein und andern Kräutern bitten wollen; damit wir aber nicht allzuviel auf einen Hauffen herbey hohlen/ zumahlen wir schon tieffgnug stecken: so will jetzo nichts neues mehr auf die Bahn bringen/ sondern dasselbige auf eine andere Zeit und Gelegenheit ausstellen/ dieses jetzo noch allein ausbittend/ damit doch ein aufgetrucknetes Kraut/ mit den Blumen und Früchten sc. neben einer kurtzen Beschreibung einer gewissen Rancke / deren Beerlein zum truncken machen der der Fischen gebrauchet werden/ überkommen möchte.

Es ist eine von den stärckesten Toebus oder Fisch-Gifften/ so zufinden/ welche/ wie ich informiret bin worden/ auf Ternatanich Boti geheissen werden/ und kommet unter andern überflüssig auf dem höchsten Land von Banda hervor/ wie auch auf Salayer, welches unter Macassa stehet. So hätte ich auch gerne zwey junge Pflantzen/ von der Globa Koese, in einem Töpffen mit Erde eingepflantzet/ nebst einer kleinen description der Blumen/ Früchten sc. welche ich hier setzen und zu meiner Speculation gebrauchen möchte. Ich werde hinwiederumb fleiß anwenden/ die verlangte Gewächse aufzusuchen/ um zu feiner Zeit M. H. H. zu überschicken / indessen nebst hertzl. Gruß und Wünschung alles Heils verbleibend

Meines Hochgeehrten Herrns

Batavia d. 25. Febr. 1689.

Dienstwilligster

HERBERTVS de IAGER.

VII.

GEORGII EBERHARDI RUMPHII Send-Brief /

An

Herrn HERBERTUM de JAGER

Mein Herr!

DIeses Jahr sind mir zwey Paqueten von M. H. H. hochgeehrten Briefen zu Handen kommen / welche eines Inhaltes und beyde den 25. Tag iüngst verwichenen Monaths Febr. Da[unleserliches Material]iret sind / worvon das letzte Paquet mir den 13. Julii eingehändiget worden: worbey noch eine Copie von einem Briefso A. 1684. von Malacca an mich geschrieben worden/ benebenst einem Stücklein von der Ceylon ischen Schlangen-wurtzel/ und zwey Bröcklein von dem Coromandelschen Ertz/ so ich vor Kupffer halte/ gefunden hab.

Aus eben denselben Brieffen hab ich mit höchstem Vergnügen ersehen/ daß M. H. H. von der Persianischen Reise wieder glücklich zu Batavia angelanget sey/ wordurch sich nun die längst gewünschte Gelegenheit wieder eräugnet hat/ unsere alte Correspondenz über das Studium Botanicum zuerneuren/ als welche solang still gestande hat. Was ich dann zu thun habe/ muß aus M. H. H. Briefen hohlen/ indem zu meinem grossen Leidwesen vor aus gleich erinnern muß / daß alle meine Concepten voriger Briefen nebst den sehr gelahrten Schreiben/ so ich nach und nach von meinem hochgeehrten Herrn empfangen hab/ durch einen schädlichen und hochbetrübten Brand aufgeriben worden/ welcher nach dem vorigen und fast gleichmässigen Brand die überbliebene gröste Helfft dieser Stadt/ auf deu 11. Januarii Anno. 87. und darunter auch mein Wohn-Hauß/ Meubleu/ das meiste Theil von meiner Bibliothec, Schrifften/ alle Figuren von meinem Unterländischen Herbario und sehr viele andere ungemeine R[unleserliches Material]ritäten in die Aschen geleget hat.

romandel ein gewissen Sand solle gefunden/ auch daraus soviel gelb Kupffer solle gezogen haben/ daß ein Beschlag zu einer Küste davon seye gemacht worden. Worbey M. H. H. mir vergönnen wird mit grösserem Anhalten noch einmal zu bitten/ daß sie anderer Erzehlungen vö meinen Sachen und Meinungen/ nicht weiter wolle annehmen und gelten lassen/ als sofernich mich darzu verstehen werde. Mit dieser Sach aber ist es also zugegangen: Nachdem ich vernommen / daß tieff im Land drinnen etwas roth Kupffer fiele/ hab ich aus curiosität jemanden nach diesem Platz abgesendet/ umb etwas darvon zur Prob abzuhohlen/ welcher mir auch ein Zäckgen davon zurück gebrachthat/ ohne daß etwas damit ausrichten oder einig Kupfferwerck darvon hätte machen können; worvon zwey Stückle in/ beneben einem Würtzelgen von der Rayz de Moncus, der Schlangenwurtzel oder Clematit. Indicae Foliis Persicae fructu periclymeni durch Herrn Petrum van der Vorm, meinen sehr guten Freund/ wie sie kürtzlich erst bekommen/ an M. hochgeehrten Herrn zu fernerem Nachdencken und Betrachtung übersende.

Die Insul Tylos/ deren Plinius und andere gedencken/ halte ich M-H. Herrn vor Bahhwin. Weilen aber alda kein Capoc noch auch ein anderer Woll-tragender Baum/ ausser der holtzichten Cattun-Pflantze wächset; so kann ich auch kein andere/ als dasselbige/ nemlich Gossy pium arboreum, worvon Prosper Alpinus und Veslingius schreiben/ davor annehmen/ zumahlen diese Baumwolle umb solche quartiren in abundanz hervor kommt.

Also Hab ich nun meine Antwort auff M.

H. H. angenehmes Schreiben dermahlen zu Ende gebracht/ welche zu erst zimlich weitläufftig / darnach aber doch wieder zimlich kurtz und impolit gefallen ist/ welches der Eilfertigkeit zu zuschreiben/ auch sonsten alle andere Gebrechen bestens zu excusiren bitte.

Wann ich noch einige Zeit übrig gehabt hätte/ so hätte noch einige andere Materien zusetzen können/ auch M. H. H. noch um Bericht von ein und andern Kräutern bitten wollen; damit wir aber nicht allzuviel auf einen Hauffen herbey hohlen/ zumahlen wir schon tieffgnug stecken: so will jetzo nichts neues mehr auf die Bahn bringen/ sondern dasselbige auf eine andere Zeit und Gelegenheit ausstellen/ dieses jetzo noch allein ausbittend/ damit doch ein aufgetrucknetes Kraut/ mit den Blumen und Früchten sc. neben einer kurtzen Beschreibung einer gewissen Rancke / deren Beerlein zum truncken machen der der Fischen gebrauchet werden/ überkom̃en möchte.

Es ist eine von den stärckesten Toebus oder Fisch-Gifften/ so zufinden/ welche/ wie ich informiret bin worden/ auf Ternatanich Boti geheissen werden/ und kommet unter andern überflüssig auf dem höchsten Land von Banda hervor/ wie auch auf Salayer, welches unter Macassa stehet. So hätte ich auch gerne zwey junge Pflantzen/ von der Globa Koese, in einem Töpffen mit Erde eingepflantzet/ nebst einer kleinen description der Blumen/ Früchten sc. welche ich hier setzen und zu meiner Speculation gebrauchen möchte. Ich werde hinwiederumb fleiß anwenden/ die verlangte Gewächse aufzusuchen/ um zu feiner Zeit M. H. H. zu überschicken / indessen nebst hertzl. Gruß und Wünschung alles Heils verbleibend

Meines Hochgeehrten Herrns

Batavia d. 25. Febr. 1689.

Dienstwilligster

HERBERTVS de IAGER.

VII.

GEORGII EBERHARDI RUMPHII Send-Brief /

An

Herrn HERBERTUM de JAGER

Mein Herr!

DIeses Jahr sind mir zwey Paqueten von M. H. H. hochgeehrten Briefen zu Handen kommen / welche eines Inhaltes und beyde den 25. Tag iüngst verwichenen Monaths Febr. Da[unleserliches Material]iret sind / worvon das letzte Paquet mir den 13. Julii eingehändiget worden: worbey noch eine Copie von einem Briefso A. 1684. von Malacca an mich geschrieben worden/ benebenst einem Stücklein von der Ceylon ischen Schlangen-wurtzel/ und zwey Bröcklein von dem Coromandelschen Ertz/ so ich vor Kupffer halte/ gefunden hab.

Aus eben denselben Brieffen hab ich mit höchstem Vergnügen ersehen/ daß M. H. H. von der Persianischen Reise wieder glücklich zu Batavia angelanget sey/ wordurch sich nun die längst gewünschte Gelegenheit wieder eräugnet hat/ unsere alte Correspondenz über das Studium Botanicum zuerneuren/ als welche solang still gestandë hat. Was ich dann zu thun habe/ muß aus M. H. H. Briefen hohlen/ indem zu meinem grossen Leidwesen vor aus gleich erinnern muß / daß alle meine Concepten voriger Briefen nebst den sehr gelahrten Schreiben/ so ich nach und nach von meinem hochgeehrten Herrn empfangen hab/ durch einen schädlichen und hochbetrübten Brand aufgeriben worden/ welcher nach dem vorigen und fast gleichmässigen Brand die überbliebene gröste Helfft dieser Stadt/ auf deu 11. Januarii Anno. 87. und darunter auch mein Wohn-Hauß/ Meubleu/ das meiste Theil von meiner Bibliothec, Schrifften/ alle Figuren von meinem Unterländischen Herbario und sehr viele andere ungemeine R[unleserliches Material]ritäten in die Aschen geleget hat.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0700" n="44"/>
romandel ein gewissen Sand solle gefunden/ auch daraus soviel gelb Kupffer solle gezogen       haben/ daß ein Beschlag zu einer Küste davon seye gemacht worden. Worbey M. H. H. mir       vergönnen wird mit grösserem Anhalten noch einmal zu bitten/ daß sie anderer Erzehlungen vö       meinen Sachen und Meinungen/ nicht weiter wolle annehmen und gelten lassen/ als sofernich       mich darzu verstehen werde. Mit dieser Sach aber ist es also zugegangen: Nachdem ich vernommen      / daß tieff im Land drinnen etwas roth Kupffer fiele/ hab ich aus curiosität jemanden nach       diesem Platz abgesendet/ umb etwas darvon zur Prob abzuhohlen/ welcher mir auch ein Zäckgen       davon zurück gebrachthat/ ohne daß etwas damit ausrichten oder einig Kupfferwerck darvon hätte       machen können; worvon zwey Stückle in/ beneben einem Würtzelgen von der Rayz de Moncus, der       Schlangenwurtzel oder Clematit. Indicae Foliis Persicae fructu periclymeni durch Herrn Petrum       van der Vorm, meinen sehr guten Freund/ wie sie kürtzlich erst bekommen/ an M. hochgeehrten       Herrn zu fernerem Nachdencken und Betrachtung übersende.</p>
        <p>Die Insul Tylos/ deren Plinius und andere gedencken/ halte ich M-H. Herrn vor Bahhwin.       Weilen aber alda kein Capoc noch auch ein anderer Woll-tragender Baum/ ausser der holtzichten       Cattun-Pflantze wächset; so kann ich auch kein andere/ als dasselbige/ nemlich Gossy pium       arboreum, worvon Prosper Alpinus und Veslingius schreiben/ davor annehmen/ zumahlen diese       Baumwolle umb solche quartiren in abundanz hervor kommt.</p>
        <p>Also Hab ich nun meine Antwort auff M.</p>
        <p>H. H. angenehmes Schreiben dermahlen zu Ende gebracht/ welche zu erst zimlich weitläufftig /       darnach aber doch wieder zimlich kurtz und impolit gefallen ist/ welches der Eilfertigkeit zu       zuschreiben/ auch sonsten alle andere Gebrechen bestens zu excusiren bitte.</p>
        <p>Wann ich noch einige Zeit übrig gehabt hätte/ so hätte noch einige andere Materien zusetzen       können/ auch M. H. H. noch um Bericht von ein und andern Kräutern bitten wollen; damit wir       aber nicht allzuviel auf einen Hauffen herbey hohlen/ zumahlen wir schon tieffgnug stecken: so       will jetzo nichts neues mehr auf die Bahn bringen/ sondern dasselbige auf eine andere Zeit und       Gelegenheit ausstellen/ dieses jetzo noch allein ausbittend/ damit doch ein aufgetrucknetes       Kraut/ mit den Blumen und Früchten sc. neben einer kurtzen Beschreibung einer gewissen Rancke      / deren Beerlein zum truncken machen der der Fischen gebrauchet werden/ überkom&#x0303;en       möchte.</p>
        <p>Es ist eine von den stärckesten Toebus oder Fisch-Gifften/ so zufinden/ welche/ wie ich       informiret bin worden/ auf Ternatanich Boti geheissen werden/ und kommet unter andern       überflüssig auf dem höchsten Land von Banda hervor/ wie auch auf Salayer, welches unter       Macassa stehet. So hätte ich auch gerne zwey junge Pflantzen/ von der Globa Koese, in einem       Töpffen mit Erde eingepflantzet/ nebst einer kleinen description der Blumen/ Früchten sc.       welche ich hier setzen und zu meiner Speculation gebrauchen möchte. Ich werde hinwiederumb       fleiß anwenden/ die verlangte Gewächse aufzusuchen/ um zu feiner Zeit M. H. H. zu überschicken      / indessen nebst hertzl. Gruß und Wünschung alles Heils verbleibend</p>
        <p>Meines Hochgeehrten Herrns</p>
        <p>Batavia d. 25. Febr. 1689.</p>
        <p>Dienstwilligster</p>
        <p>HERBERTVS de IAGER.</p>
        <p>VII.</p>
        <p>GEORGII EBERHARDI RUMPHII Send-Brief /</p>
        <p>An</p>
        <p>Herrn HERBERTUM de JAGER</p>
        <p>Mein Herr!</p>
        <p>DIeses Jahr sind mir zwey Paqueten von M. H. H. hochgeehrten Briefen zu Handen kommen /       welche eines Inhaltes und beyde den 25. Tag iüngst verwichenen Monaths Febr. Da<gap reason="illegible"/>iret sind /       worvon das letzte Paquet mir den 13. Julii eingehändiget worden: worbey noch eine Copie von       einem Briefso A. 1684. von Malacca an mich geschrieben worden/ benebenst einem Stücklein von       der Ceylon ischen Schlangen-wurtzel/ und zwey Bröcklein von dem Coromandelschen Ertz/ so ich       vor Kupffer halte/ gefunden hab.</p>
        <p>Aus eben denselben Brieffen hab ich mit höchstem Vergnügen ersehen/ daß M. H. H. von der       Persianischen Reise wieder glücklich zu Batavia angelanget sey/ wordurch sich nun die längst       gewünschte Gelegenheit wieder eräugnet hat/ unsere alte Correspondenz über das Studium       Botanicum zuerneuren/ als welche solang still gestandë hat. Was ich dann zu thun habe/ muß       aus M. H. H. Briefen hohlen/ indem zu meinem grossen Leidwesen vor aus gleich erinnern muß /       daß alle meine Concepten voriger Briefen nebst den sehr gelahrten Schreiben/ so ich nach und       nach von meinem hochgeehrten Herrn empfangen hab/ durch einen schädlichen und hochbetrübten       Brand aufgeriben worden/ welcher nach dem vorigen und fast gleichmässigen Brand die       überbliebene gröste Helfft dieser Stadt/ auf deu 11. Januarii Anno. 87. und darunter auch mein       Wohn-Hauß/ Meubleu/ das meiste Theil von meiner Bibliothec, Schrifften/ alle Figuren von       meinem Unterländischen Herbario und sehr viele andere ungemeine R<gap reason="illegible"/>ritäten in die Aschen       geleget hat.
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[44/0700] romandel ein gewissen Sand solle gefunden/ auch daraus soviel gelb Kupffer solle gezogen haben/ daß ein Beschlag zu einer Küste davon seye gemacht worden. Worbey M. H. H. mir vergönnen wird mit grösserem Anhalten noch einmal zu bitten/ daß sie anderer Erzehlungen vö meinen Sachen und Meinungen/ nicht weiter wolle annehmen und gelten lassen/ als sofernich mich darzu verstehen werde. Mit dieser Sach aber ist es also zugegangen: Nachdem ich vernommen / daß tieff im Land drinnen etwas roth Kupffer fiele/ hab ich aus curiosität jemanden nach diesem Platz abgesendet/ umb etwas darvon zur Prob abzuhohlen/ welcher mir auch ein Zäckgen davon zurück gebrachthat/ ohne daß etwas damit ausrichten oder einig Kupfferwerck darvon hätte machen können; worvon zwey Stückle in/ beneben einem Würtzelgen von der Rayz de Moncus, der Schlangenwurtzel oder Clematit. Indicae Foliis Persicae fructu periclymeni durch Herrn Petrum van der Vorm, meinen sehr guten Freund/ wie sie kürtzlich erst bekommen/ an M. hochgeehrten Herrn zu fernerem Nachdencken und Betrachtung übersende. Die Insul Tylos/ deren Plinius und andere gedencken/ halte ich M-H. Herrn vor Bahhwin. Weilen aber alda kein Capoc noch auch ein anderer Woll-tragender Baum/ ausser der holtzichten Cattun-Pflantze wächset; so kann ich auch kein andere/ als dasselbige/ nemlich Gossy pium arboreum, worvon Prosper Alpinus und Veslingius schreiben/ davor annehmen/ zumahlen diese Baumwolle umb solche quartiren in abundanz hervor kommt. Also Hab ich nun meine Antwort auff M. H. H. angenehmes Schreiben dermahlen zu Ende gebracht/ welche zu erst zimlich weitläufftig / darnach aber doch wieder zimlich kurtz und impolit gefallen ist/ welches der Eilfertigkeit zu zuschreiben/ auch sonsten alle andere Gebrechen bestens zu excusiren bitte. Wann ich noch einige Zeit übrig gehabt hätte/ so hätte noch einige andere Materien zusetzen können/ auch M. H. H. noch um Bericht von ein und andern Kräutern bitten wollen; damit wir aber nicht allzuviel auf einen Hauffen herbey hohlen/ zumahlen wir schon tieffgnug stecken: so will jetzo nichts neues mehr auf die Bahn bringen/ sondern dasselbige auf eine andere Zeit und Gelegenheit ausstellen/ dieses jetzo noch allein ausbittend/ damit doch ein aufgetrucknetes Kraut/ mit den Blumen und Früchten sc. neben einer kurtzen Beschreibung einer gewissen Rancke / deren Beerlein zum truncken machen der der Fischen gebrauchet werden/ überkom̃en möchte. Es ist eine von den stärckesten Toebus oder Fisch-Gifften/ so zufinden/ welche/ wie ich informiret bin worden/ auf Ternatanich Boti geheissen werden/ und kommet unter andern überflüssig auf dem höchsten Land von Banda hervor/ wie auch auf Salayer, welches unter Macassa stehet. So hätte ich auch gerne zwey junge Pflantzen/ von der Globa Koese, in einem Töpffen mit Erde eingepflantzet/ nebst einer kleinen description der Blumen/ Früchten sc. welche ich hier setzen und zu meiner Speculation gebrauchen möchte. Ich werde hinwiederumb fleiß anwenden/ die verlangte Gewächse aufzusuchen/ um zu feiner Zeit M. H. H. zu überschicken / indessen nebst hertzl. Gruß und Wünschung alles Heils verbleibend Meines Hochgeehrten Herrns Batavia d. 25. Febr. 1689. Dienstwilligster HERBERTVS de IAGER. VII. GEORGII EBERHARDI RUMPHII Send-Brief / An Herrn HERBERTUM de JAGER Mein Herr! DIeses Jahr sind mir zwey Paqueten von M. H. H. hochgeehrten Briefen zu Handen kommen / welche eines Inhaltes und beyde den 25. Tag iüngst verwichenen Monaths Febr. Da_ iret sind / worvon das letzte Paquet mir den 13. Julii eingehändiget worden: worbey noch eine Copie von einem Briefso A. 1684. von Malacca an mich geschrieben worden/ benebenst einem Stücklein von der Ceylon ischen Schlangen-wurtzel/ und zwey Bröcklein von dem Coromandelschen Ertz/ so ich vor Kupffer halte/ gefunden hab. Aus eben denselben Brieffen hab ich mit höchstem Vergnügen ersehen/ daß M. H. H. von der Persianischen Reise wieder glücklich zu Batavia angelanget sey/ wordurch sich nun die längst gewünschte Gelegenheit wieder eräugnet hat/ unsere alte Correspondenz über das Studium Botanicum zuerneuren/ als welche solang still gestandë hat. Was ich dann zu thun habe/ muß aus M. H. H. Briefen hohlen/ indem zu meinem grossen Leidwesen vor aus gleich erinnern muß / daß alle meine Concepten voriger Briefen nebst den sehr gelahrten Schreiben/ so ich nach und nach von meinem hochgeehrten Herrn empfangen hab/ durch einen schädlichen und hochbetrübten Brand aufgeriben worden/ welcher nach dem vorigen und fast gleichmässigen Brand die überbliebene gröste Helfft dieser Stadt/ auf deu 11. Januarii Anno. 87. und darunter auch mein Wohn-Hauß/ Meubleu/ das meiste Theil von meiner Bibliothec, Schrifften/ alle Figuren von meinem Unterländischen Herbario und sehr viele andere ungemeine R_ ritäten in die Aschen geleget hat.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/valentini_museum_1704
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/valentini_museum_1704/700
Zitationshilfe: Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704, S. 44. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/valentini_museum_1704/700>, abgerufen am 17.06.2024.