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Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704.

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M. H. H. Briefe von Malacca geschrieben / wie auch das Aestgen von Gitta Gambir, sambt denen Küchlein/ so darvon gemacht/ waren auch darunter/ ohne daß ich einigen Abriß darvon hätte behalten können/ weßwegen die darinnen genommene Mühe auch vergebens ist.

Nach dem Einhalt dessen beliebten Schreiben/ halt ich vor nöthig die Beschreibung von dem Coelit lawan oder Cortice Caryophyllode, so nunmehro zu Batavia Cortex Aromaticus genennet wird: von den Ganitris und von der Tuba Baccifera, insgemein Bori Bidji genant/ beneben einigen Zweigle in und Früchten der vorgeschriebenen Gewächsen zu übersenden.

Diesem letzteren Puncten nun ein völliges Genügen zuleisten/ werde mein bestes zuthun suchen; weßwegen M. H. H. die Beschreibungen von den 3. zuvor benambten Gewächsen hierbey finden wird/ benebenst einem näheren Bericht von einigen andern/ so in Horto Malabarico begrifsen sind/ welche mir sonst ineistentheils unbekandt sind.

Die Erklärung des Bontij Tract. hatte ich vor 4. Jahren fertig gemacht/ umb solche M. H. H. bey dessen Retour zu zusenden/ welche aber seithero durch den obbemelden Brandt zernichtet worden/ daß ich also solches nicht werde praestiren können/ zumalen ich auch den Bontium nicht mehr hab/ indem imsern Alt-Gouverneur Hr. Pardbrugge nicht bewegen können/ daß er mir bey seiner Abreiß diesen Authorem umb seinen Werth überlassen hätte/ welchen ich sehr zuhaben wünschte/ benebenst dem Buch/ so D. Piso von den Brasilischen Kräutern geschrieben hat.

Die frische Früchte von den 3. oben benahmten Pflantzen/ kan ich dißmahl nicht, mit schicken / indem es ausser der Zeit im Jahr ist Unterdessen kömmen die ausfgedörrte Früchte von der Tuba Baccifera anjetzo mit/ welche im verwichenen Jahr in meinem Garten gewachsen sind / da sie sonsten in dieser gantzen Insul wenig zu finden. Seine Reben/ so aus der Wurtzel gewachsen/ umbfassen die 2. Seite von meinem Garten/ und tragen fruchtlose Dotten-Blumen / indem die Früchte nicht an den Reben/ sondern an den Stiele unddem Stamm wachsen / von welchem sie mir die Vorbeygehende meistens abgekniepet haben.

M. H. Herr wird beyd ren ersten Anblick Zweiffels ohne gewahr werden/ daß es diejenige Körner seyn/ welche in denen Apotheken und unsern Kräuter. Büchern Cuculi oder Cucculi Indi genennet werden/ welche nach meiner Meinung auf der Insul Java, unter dem Balischen und Javanischen Nahmen Boprong nicht unbekant sind. So zweiffele ich auch nicht/ daß sie die Ganiters besser als ich kennen solten/ wenn sie die 2. oder 3. Sorten/ welche hiermit überkommen/ anschauen und betrachten werden/ indem ich sowohl von den Einwohnern als Europaeischen Kauffleuten versichert worden/ daß die allerkleineste Sorte, welche wir hier nicht haben/ unter den Benjanen und Codjas, so sie umd den Leib tragen/ eine gute Waar von grosser Kauffmannschafft seye/ wovon doch nähern Bericht von M. H. H. erwarte. Man hat mir zwar ein gewisses Kunst-Stück eröffnet/ womit man die Bäume gewehnen könne/ daß sie nur allein kleine Körner tragen; Allein es gelüstet mich nicht viel Zeit und Mühe daran zu wenden / dieweil es Bäume sind/ die im Vorgebirge grünen/ und viel Jahre/ in den Gärten erzielet zu werden/ erfordern.

Die vorgemeldte Zweigen und Früchte sind in ein viereckichtes Kistgen gepacket/ welches M. H. Herz auf diesem Schiff zugesandt und mit H. D. I. gezeichnet worden.

Eben darinn hab ich noch ein Aestgen von dem Ambonischen Cudrang, so in meinem Garten gewachsen/ beygepacket/ dessen Stamm doch/ so dick er auch ist/ das berühmte Färb-Holtz nicht lieffern wil/ gleichwie sonsten der/ so auf Java wächset/ zu thun pfleget: Woran zu mercken/ daß die Biätter von dem Ambonischen grösser sind/ als an dem/ Javanischen / wiewol sie sonsten gleich kommen; so stehen auch die Dorne an dem Ambonischen mehr hinterwärts gebogen/ und die Früchte werden nit groß/ welche meist aus weissen Schuppen/ so doch nicht zu essen taugen/ bestehen. Wünschte deßwegen eine nähere Beschreibung/ von der Javanischen Sorte zu haben/ umb unter M. H. H. geehrten Nahmen den Ambonischen beyzufügen.

Der andere dornichte Strauch/ so vor einen Hagedorn angeschen und von M. H. H. angeführet worden/ findet sich gnugsam auf Java, unter dem Nahmen Nahmen Spina Spinarum beschrieben / weil ich meines Wissens kein ander Gewächs gesehen hab/ daran die Dornen mit Büschlein auff einander wachsen/ als dieses: weßwegen auch zu besseren Unterricht ein Zweiglein dardon aus meinen Garten mitgeschicket habe.

M. H. Herr wird anbey eine andere Frucht finden/ so mir unlängst von Macassar unter dem Nahmen Udani zugesendet worden/ und an einem unbeschnittenen und sich hin und her schlingenden wilden Strauch wächset/ worvon die Körner aus den Früchten wie Catappan schmecken / und in grossem Gebrauch sind die Spulwürmer/ sowol bey Alten und Erwachsenen/ als kleinen Kindern/ auß zutreiben: Und weil ich höre/ daß sie den Maleyern und Javanen auch bekant sind / so erwarte nähern Belicht/ und den eigentliche Maleyischen Nahmen davon/ sofern die Chineser auch einige Wissenschaft davon haben. Doch braucht eben keine lange Beschreibung dabey zuseyn/ welche nur den Kaum und vieles Papier erfüllen würde/ so man alle die Veränderung / welche dieser Proteus in seinem Wachßthum machet/ und mir schon zur Genüge bekannt sind / erzehlen solte.

Das Stücklein von der Ceylonischen Schlangen-Wurtzel/ so/ wie ich meine/ auf Java gewachsen und allda Hampa, dutana genennet wird/ ist mir wol worden/ dessen Bitterkeit ich stracks gewahr wurde/ so bey nahe mit einem andern dergleichen Stük Wurtzel übereinkäme / welches einige Chinesische Bürger anhero gebracht haben/ und bey den Javanen/ die alihier wohnen/ Pudra wali genennet wird.

Diß Pudra wali sol ein schlingend und kriechend Gewächs oder tali seyn/ von einer so empfindlichen Bitterkeit/ daß die Javanen solche anzurühren Be-

M. H. H. Briefe von Malacca geschrieben / wie auch das Aestgen von Gitta Gambir, sambt denen Küchlein/ so darvon gemacht/ waren auch darunter/ ohne daß ich einigen Abriß darvon hätte behalten können/ weßwegen die darinnen genommene Mühe auch vergebens ist.

Nach dem Einhalt dessen beliebten Schreiben/ halt ich vor nöthig die Beschreibung von dem Coelit lawan oder Cortice Caryophyllode, so nunmehro zu Batavia Cortex Aromaticus genennet wird: von den Ganitris und von der Tuba Baccifera, insgemein Bori Bidji genant/ beneben einigen Zweigle in und Früchten der vorgeschriebenen Gewächsen zu übersenden.

Diesem letzteren Puncten nun ein völliges Genügen zuleisten/ werde mein bestes zuthun suchen; weßwegen M. H. H. die Beschreibungen von den 3. zuvor benambten Gewächsen hierbey finden wird/ benebenst einem näheren Bericht von einigen andern/ so in Horto Malabarico begrifsen sind/ welche mir sonst ineistentheils unbekandt sind.

Die Erklärung des Bontij Tract. hatte ich vor 4. Jahren fertig gemacht/ umb solche M. H. H. bey dessen Retour zu zusenden/ welche aber seithero durch den obbemelden Brandt zernichtet worden/ daß ich also solches nicht werde praestiren können/ zumalen ich auch den Bontium nicht mehr hab/ indem imsern Alt-Gouverneur Hr. Pardbrugge nicht bewegen können/ daß er mir bey seiner Abreiß diesen Authorem umb seinen Werth überlassen hätte/ welchen ich sehr zuhaben wünschte/ benebenst dem Buch/ so D. Piso von den Brasilischen Kräutern geschrieben hat.

Die frische Früchte von den 3. oben benahmten Pflantzen/ kan ich dißmahl nicht, mit schicken / indem es ausser der Zeit im Jahr ist Unterdessen köm̃en die ausfgedörrte Früchte von der Tuba Baccifera anjetzo mit/ welche im verwichenen Jahr in meinem Garten gewachsen sind / da sie sonsten in dieser gantzen Insul wenig zu finden. Seine Reben/ so aus der Wurtzel gewachsen/ umbfassen die 2. Seite von meinem Garten/ und tragen fruchtlose Dotten-Blumen / indem die Früchte nicht an den Reben/ sondern an den Stiele uñdem Stam̃ wachsen / von welchem sie mir die Vorbeygehende meistens abgekniepet haben.

M. H. Herr wird beyd ren ersten Anblick Zweiffels ohne gewahr werden/ daß es diejenige Körner seyn/ welche in denen Apotheken und unsern Kräuter. Büchern Cuculi oder Cucculi Indi genennet werden/ welche nach meiner Meinung auf der Insul Java, unter dem Balischen und Javanischen Nahmen Boprong nicht unbekant sind. So zweiffele ich auch nicht/ daß sie die Ganiters besser als ich kennen solten/ wenn sie die 2. oder 3. Sorten/ welche hiermit überkommen/ anschauen und betrachten werden/ indem ich sowohl von den Einwohnern als Europaeischen Kauffleuten versichert worden/ daß die allerkleineste Sorte, welche wir hier nicht haben/ unter den Benjanen und Codjas, so sie umd den Leib tragen/ eine gute Waar von grosser Kauffmannschafft seye/ wovon doch nähern Bericht von M. H. H. erwarte. Man hat mir zwar ein gewisses Kunst-Stück eröffnet/ womit man die Bäume gewehnen könne/ daß sie nur allein kleine Körner tragen; Allein es gelüstet mich nicht viel Zeit und Mühe daran zu wenden / dieweil es Bäume sind/ die im Vorgebirge grünen/ und viel Jahre/ in den Gärten erzielet zu werden/ erfordern.

Die vorgemeldte Zweigen und Früchte sind in ein viereckichtes Kistgen gepacket/ welches M. H. Herz auf diesem Schiff zugesandt und mit H. D. I. gezeichnet worden.

Eben darinn hab ich noch ein Aestgen von dem Ambonischen Cudrang, so in meinem Garten gewachsen/ beygepacket/ dessen Stam̃ doch/ so dick er auch ist/ das berühmte Färb-Holtz nicht lieffern wil/ gleichwie sonsten der/ so auf Java wächset/ zu thun pfleget: Woran zu mercken/ daß die Biätter von dem Ambonischen grösser sind/ als an dem/ Javanischen / wiewol sie sonsten gleich kommen; so stehen auch die Dorne an dem Ambonischen mehr hinterwärts gebogen/ und die Früchte werden nit groß/ welche meist aus weissen Schuppen/ so doch nicht zu essen taugen/ bestehen. Wünschte deßwegen eine nähere Beschreibung/ von der Javanischen Sorte zu haben/ umb unter M. H. H. geehrten Nahmen den Ambonischen beyzufügen.

Der andere dornichte Strauch/ so vor einen Hagedorn angeschen und von M. H. H. angeführet worden/ findet sich gnugsam auf Java, unter dem Nahmen Nahmen Spina Spinarum beschrieben / weil ich meines Wissens kein ander Gewächs gesehen hab/ daran die Dornen mit Büschlein auff einander wachsen/ als dieses: weßwegen auch zu besseren Unterricht ein Zweiglein dardon aus meinen Garten mitgeschicket habe.

M. H. Herr wird anbey eine andere Frucht finden/ so mir unlängst von Macassar unter dem Nahmen Udani zugesendet worden/ und an einem unbeschnittenen uñ sich hin und her schlingenden wilden Strauch wächset/ worvon die Körner aus den Früchten wie Catappan schmecken / und in grossem Gebrauch sind die Spulwürmer/ sowol bey Alten und Erwachsenen/ als kleinen Kindern/ auß zutreiben: Und weil ich höre/ daß sie den Maleyern und Javanen auch bekant sind / so erwarte nähern Belicht/ und den eigentliche Maleyischen Nahmen davon/ sofern die Chineser auch einige Wissenschaft davon haben. Doch braucht eben keine lange Beschreibung dabey zuseyn/ welche nur den Kaum und vieles Papier erfüllen würde/ so man alle die Veränderung / welche dieser Proteus in seinem Wachßthum machet/ und mir schon zur Genüge bekannt sind / erzehlen solte.

Das Stücklein von der Ceylonischen Schlangen-Wurtzel/ so/ wie ich meine/ auf Java gewachsen und allda Hampa, dutana geneñet wird/ ist mir wol worden/ dessen Bitterkeit ich stracks gewahr wurde/ so bey nahe mit einem andern dergleichen Stük Wurtzel übereinkäme / welches einige Chinesische Bürger anhero gebracht haben/ und bey den Javanen/ die alihier wohnen/ Pudra wali genennet wird.

Diß Pudra wali sol ein schlingend und kriechend Gewächs oder tali seyn/ von einer so empfindlichen Bitterkeit/ daß die Javanen solche anzurühren Be-

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M. H. H. Briefe von Malacca geschrieben /       wie auch das Aestgen von Gitta Gambir, sambt denen Küchlein/ so darvon gemacht/ waren auch       darunter/ ohne daß ich einigen Abriß darvon hätte behalten können/ weßwegen die darinnen       genommene Mühe auch vergebens ist.</p>
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        <p>Die Erklärung des Bontij Tract. hatte ich vor 4. Jahren fertig gemacht/ umb solche M. H. H.       bey dessen Retour zu zusenden/ welche aber seithero durch den obbemelden Brandt zernichtet       worden/ daß ich also solches nicht werde praestiren können/ zumalen ich auch den Bontium       nicht mehr hab/ indem imsern Alt-Gouverneur Hr. Pardbrugge nicht bewegen können/ daß er mir       bey seiner Abreiß diesen Authorem umb seinen Werth überlassen hätte/ welchen ich sehr zuhaben       wünschte/ benebenst dem Buch/ so D. Piso von den Brasilischen Kräutern geschrieben hat.</p>
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[45/0701] M. H. H. Briefe von Malacca geschrieben / wie auch das Aestgen von Gitta Gambir, sambt denen Küchlein/ so darvon gemacht/ waren auch darunter/ ohne daß ich einigen Abriß darvon hätte behalten können/ weßwegen die darinnen genommene Mühe auch vergebens ist. Nach dem Einhalt dessen beliebten Schreiben/ halt ich vor nöthig die Beschreibung von dem Coelit lawan oder Cortice Caryophyllode, so nunmehro zu Batavia Cortex Aromaticus genennet wird: von den Ganitris und von der Tuba Baccifera, insgemein Bori Bidji genant/ beneben einigen Zweigle in und Früchten der vorgeschriebenen Gewächsen zu übersenden. Diesem letzteren Puncten nun ein völliges Genügen zuleisten/ werde mein bestes zuthun suchen; weßwegen M. H. H. die Beschreibungen von den 3. zuvor benambten Gewächsen hierbey finden wird/ benebenst einem näheren Bericht von einigen andern/ so in Horto Malabarico begrifsen sind/ welche mir sonst ineistentheils unbekandt sind. Die Erklärung des Bontij Tract. hatte ich vor 4. Jahren fertig gemacht/ umb solche M. H. H. bey dessen Retour zu zusenden/ welche aber seithero durch den obbemelden Brandt zernichtet worden/ daß ich also solches nicht werde praestiren können/ zumalen ich auch den Bontium nicht mehr hab/ indem imsern Alt-Gouverneur Hr. Pardbrugge nicht bewegen können/ daß er mir bey seiner Abreiß diesen Authorem umb seinen Werth überlassen hätte/ welchen ich sehr zuhaben wünschte/ benebenst dem Buch/ so D. Piso von den Brasilischen Kräutern geschrieben hat. Die frische Früchte von den 3. oben benahmten Pflantzen/ kan ich dißmahl nicht, mit schicken / indem es ausser der Zeit im Jahr ist Unterdessen köm̃en die ausfgedörrte Früchte von der Tuba Baccifera anjetzo mit/ welche im verwichenen Jahr in meinem Garten gewachsen sind / da sie sonsten in dieser gantzen Insul wenig zu finden. Seine Reben/ so aus der Wurtzel gewachsen/ umbfassen die 2. Seite von meinem Garten/ und tragen fruchtlose Dotten-Blumen / indem die Früchte nicht an den Reben/ sondern an den Stiele uñdem Stam̃ wachsen / von welchem sie mir die Vorbeygehende meistens abgekniepet haben. M. H. Herr wird beyd ren ersten Anblick Zweiffels ohne gewahr werden/ daß es diejenige Körner seyn/ welche in denen Apotheken und unsern Kräuter. Büchern Cuculi oder Cucculi Indi genennet werden/ welche nach meiner Meinung auf der Insul Java, unter dem Balischen und Javanischen Nahmen Boprong nicht unbekant sind. So zweiffele ich auch nicht/ daß sie die Ganiters besser als ich kennen solten/ wenn sie die 2. oder 3. Sorten/ welche hiermit überkommen/ anschauen und betrachten werden/ indem ich sowohl von den Einwohnern als Europaeischen Kauffleuten versichert worden/ daß die allerkleineste Sorte, welche wir hier nicht haben/ unter den Benjanen und Codjas, so sie umd den Leib tragen/ eine gute Waar von grosser Kauffmannschafft seye/ wovon doch nähern Bericht von M. H. H. erwarte. Man hat mir zwar ein gewisses Kunst-Stück eröffnet/ womit man die Bäume gewehnen könne/ daß sie nur allein kleine Körner tragen; Allein es gelüstet mich nicht viel Zeit und Mühe daran zu wenden / dieweil es Bäume sind/ die im Vorgebirge grünen/ und viel Jahre/ in den Gärten erzielet zu werden/ erfordern. Die vorgemeldte Zweigen und Früchte sind in ein viereckichtes Kistgen gepacket/ welches M. H. Herz auf diesem Schiff zugesandt und mit H. D. I. gezeichnet worden. Eben darinn hab ich noch ein Aestgen von dem Ambonischen Cudrang, so in meinem Garten gewachsen/ beygepacket/ dessen Stam̃ doch/ so dick er auch ist/ das berühmte Färb-Holtz nicht lieffern wil/ gleichwie sonsten der/ so auf Java wächset/ zu thun pfleget: Woran zu mercken/ daß die Biätter von dem Ambonischen grösser sind/ als an dem/ Javanischen / wiewol sie sonsten gleich kommen; so stehen auch die Dorne an dem Ambonischen mehr hinterwärts gebogen/ und die Früchte werden nit groß/ welche meist aus weissen Schuppen/ so doch nicht zu essen taugen/ bestehen. Wünschte deßwegen eine nähere Beschreibung/ von der Javanischen Sorte zu haben/ umb unter M. H. H. geehrten Nahmen den Ambonischen beyzufügen. Der andere dornichte Strauch/ so vor einen Hagedorn angeschen und von M. H. H. angeführet worden/ findet sich gnugsam auf Java, unter dem Nahmen Nahmen Spina Spinarum beschrieben / weil ich meines Wissens kein ander Gewächs gesehen hab/ daran die Dornen mit Büschlein auff einander wachsen/ als dieses: weßwegen auch zu besseren Unterricht ein Zweiglein dardon aus meinen Garten mitgeschicket habe. M. H. Herr wird anbey eine andere Frucht finden/ so mir unlängst von Macassar unter dem Nahmen Udani zugesendet worden/ und an einem unbeschnittenen uñ sich hin und her schlingenden wilden Strauch wächset/ worvon die Körner aus den Früchten wie Catappan schmecken / und in grossem Gebrauch sind die Spulwürmer/ sowol bey Alten und Erwachsenen/ als kleinen Kindern/ auß zutreiben: Und weil ich höre/ daß sie den Maleyern und Javanen auch bekant sind / so erwarte nähern Belicht/ und den eigentliche Maleyischen Nahmen davon/ sofern die Chineser auch einige Wissenschaft davon haben. Doch braucht eben keine lange Beschreibung dabey zuseyn/ welche nur den Kaum und vieles Papier erfüllen würde/ so man alle die Veränderung / welche dieser Proteus in seinem Wachßthum machet/ und mir schon zur Genüge bekannt sind / erzehlen solte. Das Stücklein von der Ceylonischen Schlangen-Wurtzel/ so/ wie ich meine/ auf Java gewachsen und allda Hampa, dutana geneñet wird/ ist mir wol worden/ dessen Bitterkeit ich stracks gewahr wurde/ so bey nahe mit einem andern dergleichen Stük Wurtzel übereinkäme / welches einige Chinesische Bürger anhero gebracht haben/ und bey den Javanen/ die alihier wohnen/ Pudra wali genennet wird. Diß Pudra wali sol ein schlingend und kriechend Gewächs oder tali seyn/ von einer so empfindlichen Bitterkeit/ daß die Javanen solche anzurühren Be-

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Zitationshilfe: Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704, S. 45. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/valentini_museum_1704/701>, abgerufen am 22.11.2024.