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Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704.

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alten Meynung/ nemlich/ daß es ursprünglich ein Bitumen/ so auß dem Grund des Meers quillet/ seye. Warumb solte es nicht Bäume geben können/ welche ein Refinam, so wie die Ambra rieche/ außgeben können? dergleichen ich auff Boeroe auch gefunden habe/ die es einiger massen thun. Ja die Boetoeulers haben mir schon vor 17. Jahren dergleichen Resinam vor Berg-Amber verkaufft; Und wer weiß nicht/ daß Fische/ Vögel und Thiere/ absonderlich die Fercklen/ allerley Amber, so in der See treibet/ begierig einschlucken/ worvon ich gnugsame Erfahrung habe. Derowegen kan es wol seyn/ daß das Mauritianische wilde Ferckel zuvor Amber verschlucket habe/ und nachgehends von dem plumpen Jäger vor eine Amber-Grube angeschen worden seye. Indessen behält die gute Ambra ihren Preiß/ welcher noch täglich zunimmt/ und mag derselbe wohl mit dem trunckenen Mann/ welcher zu Hemelberg in Dennemarck abgemahlet stehet/ von allen solchen Praatgens und Geschwätz sagen: NIL MOROR NUGAS.

Amb. den 20. Maj. 1683.

P. S.

Vor einigen Jahren hat mir das Collegium Curiosorum in Teutschland ein Testimonium zugesendet / und darinnen mich zum Gliedmaß desselbigen Collegii angenommen/ und zwar nach ihrer Gewohnheit/ unter dem Nahmen Plinii Indici: Nebenst Verehrung ihres Buchs/ worinnen mein Nahme bey einigen Gewächsen gemeldet worden.

XII.

Herrn GEORG EBERHARD

Rumphens

Send-Schreiben /

An

Herrn D. ANDREAM

CLEYERUM.

Mein Herr und günstiger

College.

DEsselben angenehmes vom 20. Januarii/ neben denen beygefügten Flaschen mit drey Cattis Thee angefüllet/ 2. Ephemerides in einem Paquet und die eyserne Wage mit zwey tiesfen Schalen / einem Bündelgen Bara de Costa, und den eingeschlossenen Briefen von D. Menzelio, hab ich zu seiner Zeit wohl empfangen/ vor dessen gute Bestellung und freygebige Beschickung ich hertzlich danckbar bin.

Die beyde Ephemerides waren/ nach Inhalt D. Menzelii Schreiben/ mir destiniret gewesen / gleich wie sich derselbe erbotten/ mir noch alle Ephemerides zuzusenden/ worzu ich etwas contribuiret habe/ mit welchem Recht sie an meinen Hochgeehrten Herrn addressiret worden/ von welchem auch die übrige erwarte/ worinnen die Beschreibung der Wurtzel ist/ so viel ich auß Erzehlung der Chineser hab erfahren können.

Mich wundert/ daß unser gegenwärtiger Herr Gouverneur, Dick de Haas, anstehet/ daß kein Europaeer das Gewächs oder das Kraut von dem Japonischen Nisin oder dem Sinestschen Som jemahlen gesehen habe/ und daß einfolglich auch noch niemand seye/ da doch durch meinen Hochgeehrten Herrn 2. Figuren/ und durch mich/ auß Vormahlung eines sicheren Sineesen eine Figur davon gezeiget wird.

Demnach mein Hochgeehrter Herr nochmahlen gedencket/ niemahlen einigen CARINAM NATALI gesehen zu haben/ wie ich auch wohl glauben will/ in dem sie auff Batavia nicht allein / sondern auch hier selbsten schwer zu bekommen sind: So hab ich in den beykommenden viereckichten Büchsen

alten Meynung/ nemlich/ daß es ursprünglich ein Bitumen/ so auß dem Grund des Meers quillet/ seye. Warumb solte es nicht Bäume geben können/ welche ein Refinam, so wie die Ambra rieche/ außgeben können? dergleichen ich auff Boeroe auch gefunden habe/ die es einiger massen thun. Ja die Boetoeulers haben mir schon vor 17. Jahren dergleichen Resinam vor Berg-Amber verkaufft; Und wer weiß nicht/ daß Fische/ Vögel und Thiere/ absonderlich die Fercklen/ allerley Amber, so in der See treibet/ begierig einschlucken/ worvon ich gnugsame Erfahrung habe. Derowegen kan es wol seyn/ daß das Mauritianische wilde Ferckel zuvor Amber verschlucket habe/ und nachgehends von dem plumpen Jäger vor eine Amber-Grube angeschen worden seye. Indessen behält die gute Ambra ihren Preiß/ welcher noch täglich zunim̃t/ und mag derselbe wohl mit dem trunckenen Mañ/ welcher zu Hemelberg in Dennemarck abgemahlet stehet/ von allen solchen Praatgens und Geschwätz sagen: NIL MOROR NUGAS.

Amb. den 20. Maj. 1683.

P. S.

Vor einigen Jahren hat mir das Collegium Curiosorum in Teutschland ein Testimonium zugesendet / und darinnen mich zum Gliedmaß desselbigen Collegii angenommen/ und zwar nach ihrer Gewohnheit/ unter dem Nahmen Plinii Indici: Nebenst Verehrung ihres Buchs/ worinnen mein Nahme bey einigen Gewächsen gemeldet worden.

XII.

Herrn GEORG EBERHARD

Rumphens

Send-Schreiben /

An

Herrn D. ANDREAM

CLEYERUM.

Mein Herr und günstiger

College.

DEsselben angenehmes vom 20. Januarii/ neben denen beygefügten Flaschen mit drey Cattis Thée angefüllet/ 2. Ephemerides in einem Paquet und die eyserne Wage mit zwey tiesfen Schalen / einem Bündelgen Bara de Costa, und den eingeschlossenen Briefen von D. Menzelio, hab ich zu seiner Zeit wohl empfangen/ vor dessen gute Bestellung und freygebige Beschickung ich hertzlich danckbar bin.

Die beyde Ephemerides waren/ nach Inhalt D. Menzelii Schreiben/ mir destiniret gewesen / gleich wie sich derselbe erbotten/ mir noch alle Ephemerides zuzusenden/ worzu ich etwas contribuiret habe/ mit welchem Recht sie an meinen Hochgeehrten Herrn addressiret worden/ von welchem auch die übrige erwarte/ worinnen die Beschreibung der Wurtzel ist/ so viel ich auß Erzehlung der Chineser hab erfahren können.

Mich wundert/ daß unser gegenwärtiger Herr Gouverneur, Dick de Haas, anstehet/ daß kein Europaeer das Gewächs oder das Kraut von dem Japonischen Nisin oder dem Sinestschen Som jemahlen gesehen habe/ und daß einfolglich auch noch niemand seye/ da doch durch meinen Hochgeehrten Herrn 2. Figuren/ und durch mich/ auß Vormahlung eines sicheren Sineesen eine Figur davon gezeiget wird.

Demnach mein Hochgeehrter Herr nochmahlen gedencket/ niemahlen einigen CARINAM NATALI gesehen zu haben/ wie ich auch wohl glauben will/ in dem sie auff Batavia nicht allein / sondern auch hier selbsten schwer zu bekommen sind: So hab ich in den beykommenden viereckichten Büchsen

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        <p>XII.</p>
        <p>Herrn GEORG EBERHARD</p>
        <p>Rumphens</p>
        <p>Send-Schreiben /</p>
        <p>An</p>
        <p>Herrn D. ANDREAM</p>
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        <p>Mein Herr und günstiger</p>
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        <p>DEsselben angenehmes vom 20. Januarii/ neben denen beygefügten Flaschen mit drey Cattis Thée       angefüllet/ 2. Ephemerides in einem Paquet und die eyserne Wage mit zwey tiesfen Schalen /       einem Bündelgen Bara de Costa, und den eingeschlossenen Briefen von D. Menzelio, hab ich zu       seiner Zeit wohl empfangen/ vor dessen gute Bestellung und freygebige Beschickung ich       hertzlich danckbar bin.</p>
        <p>Die beyde Ephemerides waren/ nach Inhalt D. Menzelii Schreiben/ mir destiniret gewesen /       gleich wie sich derselbe erbotten/ mir noch alle Ephemerides zuzusenden/ worzu ich etwas       contribuiret habe/ mit welchem Recht sie an meinen Hochgeehrten Herrn addressiret worden/ von       welchem auch die übrige erwarte/ worinnen die Beschreibung der Wurtzel ist/ so viel ich auß       Erzehlung der Chineser hab erfahren können.</p>
        <p>Mich wundert/ daß unser gegenwärtiger Herr Gouverneur, Dick de Haas, anstehet/ daß kein       Europaeer das Gewächs oder das Kraut von dem Japonischen Nisin oder dem Sinestschen Som       jemahlen gesehen habe/ und daß einfolglich auch noch niemand seye/ da doch durch meinen       Hochgeehrten Herrn 2. Figuren/ und durch mich/ auß Vormahlung eines sicheren Sineesen eine       Figur davon gezeiget wird.</p>
        <p>Demnach mein Hochgeehrter Herr nochmahlen gedencket/ niemahlen einigen CARINAM NATALI       gesehen zu haben/ wie ich auch wohl glauben will/ in dem sie auff Batavia nicht allein /       sondern auch hier selbsten schwer zu bekommen sind: So hab ich in den beykommenden       viereckichten Büchsen
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[57/0713] alten Meynung/ nemlich/ daß es ursprünglich ein Bitumen/ so auß dem Grund des Meers quillet/ seye. Warumb solte es nicht Bäume geben können/ welche ein Refinam, so wie die Ambra rieche/ außgeben können? dergleichen ich auff Boeroe auch gefunden habe/ die es einiger massen thun. Ja die Boetoeulers haben mir schon vor 17. Jahren dergleichen Resinam vor Berg-Amber verkaufft; Und wer weiß nicht/ daß Fische/ Vögel und Thiere/ absonderlich die Fercklen/ allerley Amber, so in der See treibet/ begierig einschlucken/ worvon ich gnugsame Erfahrung habe. Derowegen kan es wol seyn/ daß das Mauritianische wilde Ferckel zuvor Amber verschlucket habe/ und nachgehends von dem plumpen Jäger vor eine Amber-Grube angeschen worden seye. Indessen behält die gute Ambra ihren Preiß/ welcher noch täglich zunim̃t/ und mag derselbe wohl mit dem trunckenen Mañ/ welcher zu Hemelberg in Dennemarck abgemahlet stehet/ von allen solchen Praatgens und Geschwätz sagen: NIL MOROR NUGAS. Amb. den 20. Maj. 1683. P. S. Vor einigen Jahren hat mir das Collegium Curiosorum in Teutschland ein Testimonium zugesendet / und darinnen mich zum Gliedmaß desselbigen Collegii angenommen/ und zwar nach ihrer Gewohnheit/ unter dem Nahmen Plinii Indici: Nebenst Verehrung ihres Buchs/ worinnen mein Nahme bey einigen Gewächsen gemeldet worden. XII. Herrn GEORG EBERHARD Rumphens Send-Schreiben / An Herrn D. ANDREAM CLEYERUM. Mein Herr und günstiger College. DEsselben angenehmes vom 20. Januarii/ neben denen beygefügten Flaschen mit drey Cattis Thée angefüllet/ 2. Ephemerides in einem Paquet und die eyserne Wage mit zwey tiesfen Schalen / einem Bündelgen Bara de Costa, und den eingeschlossenen Briefen von D. Menzelio, hab ich zu seiner Zeit wohl empfangen/ vor dessen gute Bestellung und freygebige Beschickung ich hertzlich danckbar bin. Die beyde Ephemerides waren/ nach Inhalt D. Menzelii Schreiben/ mir destiniret gewesen / gleich wie sich derselbe erbotten/ mir noch alle Ephemerides zuzusenden/ worzu ich etwas contribuiret habe/ mit welchem Recht sie an meinen Hochgeehrten Herrn addressiret worden/ von welchem auch die übrige erwarte/ worinnen die Beschreibung der Wurtzel ist/ so viel ich auß Erzehlung der Chineser hab erfahren können. Mich wundert/ daß unser gegenwärtiger Herr Gouverneur, Dick de Haas, anstehet/ daß kein Europaeer das Gewächs oder das Kraut von dem Japonischen Nisin oder dem Sinestschen Som jemahlen gesehen habe/ und daß einfolglich auch noch niemand seye/ da doch durch meinen Hochgeehrten Herrn 2. Figuren/ und durch mich/ auß Vormahlung eines sicheren Sineesen eine Figur davon gezeiget wird. Demnach mein Hochgeehrter Herr nochmahlen gedencket/ niemahlen einigen CARINAM NATALI gesehen zu haben/ wie ich auch wohl glauben will/ in dem sie auff Batavia nicht allein / sondern auch hier selbsten schwer zu bekommen sind: So hab ich in den beykommenden viereckichten Büchsen

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Zitationshilfe: Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704, S. 57. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/valentini_museum_1704/713>, abgerufen am 22.11.2024.