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Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704.

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auch vor Krancken und junge Kinder/ noch mehr aber vor die sehr alte Leute/ welchen die Zähne außgefallen sind/ gut sind. Wann sie denselben essen/ sollen sie sagen: Owie herrich schmeckt dieses/ nicht anders wie süsse Milch auß der Mutter Brust!

Der Bast von diesem Baum ist auch gut zu Brenn-Holtz: Und von den Dornen machen sie Kämme.

Der Bast ist auch gut zu Gewehr und zu Pfeilen/ deren Spitze auß den Dornen gemacht werden.

Von den Blättern machen sie Fäden und Leinwad vor Manns- und Weibs-Personen/ auch Seiler: Die alte Blätter aber dienen zu Atap/ die Häuser zu decken.

Die Gabba gabba oder abgefallene Zweig dienen zu Stühl/ Bäncke/ Tafeln und allerhand Haußrath zu machen.

En fin alle die um Ambon wohnen/ biß an die Insul Seran zu preisen diesen Baum/ so gantz Ambon speiset/ vor allen anderen Bäumen.

XV.

Bericht

Von dem Baum Gomonto

oder

Saguweer-Baum.

DIeser Baum ist sehr gut vor die Ambonis. Einwohner bis an das Land Seran zu/ indem sie denselben auch auf dieselbige Art und Weiß wie den Sagu-Baum klopffen und stampffen/ und kommt nicht allein Brod oder Sagu von diesem Baum/ sondern er gibt auch einen Tranck/ nehmlich Saguweer und Arak/ wie auch Zucker.

Ehe Sie aber diesen Tranck dar von sammlen/ so hangen sie zuvor viele Bambusen mit Saguwern angefüllet auf den Baum/ und hohlen sie nicht eher wider herunter/ biß sie ein Gous - cous oder ein wild Schwein gefangen haben/ bringen noch mehr zu essen mit dem Thier/ welches sie alles unter dem Baum kochen. Nachdem bringen sie das Saguweer herunter und beten den Teuffel alldar an/ vom ihm heischende/ daß doch die Bäum reichlich und überflüssig fliessen mögen / daß sie nicht allein ihren Tranck/ sondern auch Arak und Zucker darvon haben möchten.

Die Faseln von diesem Baum dienen auch Seiler darvon zu drehen/ zu Netzen/ Anckerseilern und dergl. welche viel länger halten/ als die so von Rohrn oder Rot angemacht werden.

Dessen Dornen brauchen sie zu Gewehr/ und machen auch Kämme darvon. Ja sie stecken sie auch / an das statt der Fuß-Eysen oder Spanischen Reuter in die Erde/ daß sie ihre Feinde damit abhalten möchten.

Mit den Zweigen und Blätter/ fangen sie die Fische.

Trägt sonsten viele Früchte und Saamen/ dessen wohl 1000. und aber 1000. Körner/ in den Mahang stecken.

XVI.

Von dem Calapa-Baum.

DEn Calappa-Baum kan man zu allen Zeiten pflantzen/ sowohl bey trucknem/ als feuchtem Wetter/ es seye bey dem Wasser oder auf einem steinichten Grund/ indem das Wasser auß demselben dringet/ als wann jemand Milch von sich gebe.

Nach 10. oder 12. Jahren beginnet er zu tragen/ und wann er die Mayan außschiesset/ zapffen sie den Tranck davon/ und kochen Arak und Zucker darauß; wie sie dann auch Essig davon machen können. Ja seine Früchten halten auch ein süsses Wasser in sich.

In dem jungen Calappa-Baum finden sich Bouber/ so ein gut Essen vor die junge Kinder gibt.

Von der Frucht kochen sie ein Oehl gegen den Brand/ welches auch gut ist/ Fis[unleserliches Material]che darinnen zu braten/ an statt der Butter. W[unleserliches Material]ann aber die Frucht alt ist/ so essen sie das Marckt.

Von dem Bast machen sie Seiler: von dem Stamm Stühle und andern Haußrath/ daß also auch dieser Baum zu vielen Sachen mützlich ist.

auch vor Krancken und junge Kinder/ noch mehr aber vor die sehr alte Leute/ welchen die Zähne außgefallen sind/ gut sind. Wann sie denselben essen/ sollen sie sagen: Owie herrich schmeckt dieses/ nicht anders wie süsse Milch auß der Mutter Brust!

Der Bast von diesem Baum ist auch gut zu Brenn-Holtz: Und von den Dornen machen sie Kämme.

Der Bast ist auch gut zu Gewehr und zu Pfeilen/ deren Spitze auß den Dornen gemacht werden.

Von den Blättern machen sie Fäden und Leinwad vor Mañs- und Weibs-Personen/ auch Seiler: Die alte Blätter aber dienen zu Atap/ die Häuser zu decken.

Die Gabba gabba oder abgefallene Zweig dienen zu Stühl/ Bäncke/ Tafeln und allerhand Haußrath zu machen.

En fin alle die um Ambon wohnen/ biß an die Insul Seran zu preisen diesen Baum/ so gantz Ambon speiset/ vor allen anderen Bäumen.

XV.

Bericht

Von dem Baum Gomonto

oder

Saguweer-Baum.

DIeser Baum ist sehr gut vor die Ambonis. Einwohner bis an das Land Seran zu/ indem sie denselben auch auf dieselbige Art und Weiß wie den Sagu-Baum klopffen und stampffen/ und kommt nicht allein Brod oder Sagu von diesem Baum/ sondern er gibt auch einen Tranck/ nehmlich Saguweer und Arak/ wie auch Zucker.

Ehe Sie aber diesen Tranck dar von sammlen/ so hangen sie zuvor viele Bambusen mit Saguwern angefüllet auf den Baum/ und hohlen sie nicht eher wider herunter/ biß sie ein Gous - cous oder ein wild Schwein gefangen haben/ bringen noch mehr zu essen mit dem Thier/ welches sie alles unter dem Baum kochen. Nachdem bringen sie das Saguweer herunter und beten den Teuffel alldar an/ vom ihm heischende/ daß doch die Bäum reichlich und überflüssig fliessen mögen / daß sie nicht allein ihren Tranck/ sondern auch Arak und Zucker darvon haben möchten.

Die Faseln von diesem Baum dienen auch Seiler darvon zu drehen/ zu Netzen/ Anckerseilern und dergl. welche viel länger halten/ als die so von Rohrn oder Rot angemacht werden.

Dessen Dornen brauchen sie zu Gewehr/ und machen auch Kämme darvon. Ja sie stecken sie auch / an das statt der Fuß-Eysen oder Spanischen Reuter in die Erde/ daß sie ihre Feinde damit abhalten möchten.

Mit den Zweigen und Blätter/ fangen sie die Fische.

Trägt sonsten viele Früchte und Saamen/ dessen wohl 1000. und aber 1000. Körner/ in den Mahang stecken.

XVI.

Von dem Calapa-Baum.

DEn Calappa-Baum kan man zu allen Zeiten pflantzen/ sowohl bey trucknem/ als feuchtem Wetter/ es seye bey dem Wasser oder auf einem steinichten Grund/ indem das Wasser auß demselben dringet/ als wann jemand Milch von sich gebe.

Nach 10. oder 12. Jahren beginnet er zu tragen/ und wann er die Mayan außschiesset/ zapffen sie den Tranck davon/ und kochen Arak und Zucker darauß; wie sie dann auch Essig davon machen können. Ja seine Früchten halten auch ein süsses Wasser in sich.

In dem jungen Calappa-Baum finden sich Bouber/ so ein gut Essen vor die junge Kinder gibt.

Von der Frucht kochen sie ein Oehl gegen den Brand/ welches auch gut ist/ Fis[unleserliches Material]che darinnen zu braten/ an statt der Butter. W[unleserliches Material]ann aber die Frucht alt ist/ so essen sie das Marckt.

Von dem Bast machen sie Seiler: von dem Stamm Stühle und andern Haußrath/ daß also auch dieser Baum zu vielen Sachen mützlich ist.

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        <p>Bericht</p>
        <p>Von dem Baum Gomonto</p>
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        <p>Ehe Sie aber diesen Tranck dar von sammlen/ so hangen sie zuvor viele Bambusen mit Saguwern       angefüllet auf den Baum/ und hohlen sie nicht eher wider herunter/ biß sie ein Gous - cous       oder ein wild Schwein gefangen haben/ bringen noch mehr zu essen mit dem Thier/ welches sie       alles unter dem Baum kochen. Nachdem bringen sie das Saguweer herunter und beten den Teuffel       alldar an/ vom ihm heischende/ daß doch die Bäum reichlich und überflüssig fliessen mögen /       daß sie nicht allein ihren Tranck/ sondern auch Arak und Zucker darvon haben möchten.</p>
        <p>Die Faseln von diesem Baum dienen auch Seiler darvon zu drehen/ zu Netzen/ Anckerseilern       und dergl. welche viel länger halten/ als die so von Rohrn oder Rot angemacht werden.</p>
        <p>Dessen Dornen brauchen sie zu Gewehr/ und machen auch Kämme darvon. Ja sie stecken sie auch      / an das statt der Fuß-Eysen oder Spanischen Reuter in die Erde/ daß sie ihre Feinde damit       abhalten möchten.</p>
        <p>Mit den Zweigen und Blätter/ fangen sie die Fische.</p>
        <p>Trägt sonsten viele Früchte und Saamen/ dessen wohl 1000. und aber 1000. Körner/ in den       Mahang stecken.</p>
        <p>XVI.</p>
        <p>Von dem Calapa-Baum.</p>
        <p>DEn Calappa-Baum kan man zu allen Zeiten pflantzen/ sowohl bey trucknem/ als feuchtem       Wetter/ es seye bey dem Wasser oder auf einem steinichten Grund/ indem das Wasser auß       demselben dringet/ als wann jemand Milch von sich gebe.</p>
        <p>Nach 10. oder 12. Jahren beginnet er zu tragen/ und wann er die Mayan außschiesset/ zapffen       sie den Tranck davon/ und kochen Arak und Zucker darauß; wie sie dann auch Essig davon machen       können. Ja seine Früchten halten auch ein süsses Wasser in sich.</p>
        <p>In dem jungen Calappa-Baum finden sich Bouber/ so ein gut Essen vor die junge Kinder       gibt.</p>
        <p>Von der Frucht kochen sie ein Oehl gegen den Brand/ welches auch gut ist/ Fis<gap reason="illegible"/>che       darinnen zu braten/ an statt der Butter. W<gap reason="illegible"/>ann aber die Frucht alt ist/ so essen sie das       Marckt.</p>
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[66/0722] auch vor Krancken und junge Kinder/ noch mehr aber vor die sehr alte Leute/ welchen die Zähne außgefallen sind/ gut sind. Wann sie denselben essen/ sollen sie sagen: Owie herrich schmeckt dieses/ nicht anders wie süsse Milch auß der Mutter Brust! Der Bast von diesem Baum ist auch gut zu Brenn-Holtz: Und von den Dornen machen sie Kämme. Der Bast ist auch gut zu Gewehr und zu Pfeilen/ deren Spitze auß den Dornen gemacht werden. Von den Blättern machen sie Fäden und Leinwad vor Mañs- und Weibs-Personen/ auch Seiler: Die alte Blätter aber dienen zu Atap/ die Häuser zu decken. Die Gabba gabba oder abgefallene Zweig dienen zu Stühl/ Bäncke/ Tafeln und allerhand Haußrath zu machen. En fin alle die um Ambon wohnen/ biß an die Insul Seran zu preisen diesen Baum/ so gantz Ambon speiset/ vor allen anderen Bäumen. XV. Bericht Von dem Baum Gomonto oder Saguweer-Baum. DIeser Baum ist sehr gut vor die Ambonis. Einwohner bis an das Land Seran zu/ indem sie denselben auch auf dieselbige Art und Weiß wie den Sagu-Baum klopffen und stampffen/ und kommt nicht allein Brod oder Sagu von diesem Baum/ sondern er gibt auch einen Tranck/ nehmlich Saguweer und Arak/ wie auch Zucker. Ehe Sie aber diesen Tranck dar von sammlen/ so hangen sie zuvor viele Bambusen mit Saguwern angefüllet auf den Baum/ und hohlen sie nicht eher wider herunter/ biß sie ein Gous - cous oder ein wild Schwein gefangen haben/ bringen noch mehr zu essen mit dem Thier/ welches sie alles unter dem Baum kochen. Nachdem bringen sie das Saguweer herunter und beten den Teuffel alldar an/ vom ihm heischende/ daß doch die Bäum reichlich und überflüssig fliessen mögen / daß sie nicht allein ihren Tranck/ sondern auch Arak und Zucker darvon haben möchten. Die Faseln von diesem Baum dienen auch Seiler darvon zu drehen/ zu Netzen/ Anckerseilern und dergl. welche viel länger halten/ als die so von Rohrn oder Rot angemacht werden. Dessen Dornen brauchen sie zu Gewehr/ und machen auch Kämme darvon. Ja sie stecken sie auch / an das statt der Fuß-Eysen oder Spanischen Reuter in die Erde/ daß sie ihre Feinde damit abhalten möchten. Mit den Zweigen und Blätter/ fangen sie die Fische. Trägt sonsten viele Früchte und Saamen/ dessen wohl 1000. und aber 1000. Körner/ in den Mahang stecken. XVI. Von dem Calapa-Baum. DEn Calappa-Baum kan man zu allen Zeiten pflantzen/ sowohl bey trucknem/ als feuchtem Wetter/ es seye bey dem Wasser oder auf einem steinichten Grund/ indem das Wasser auß demselben dringet/ als wann jemand Milch von sich gebe. Nach 10. oder 12. Jahren beginnet er zu tragen/ und wann er die Mayan außschiesset/ zapffen sie den Tranck davon/ und kochen Arak und Zucker darauß; wie sie dann auch Essig davon machen können. Ja seine Früchten halten auch ein süsses Wasser in sich. In dem jungen Calappa-Baum finden sich Bouber/ so ein gut Essen vor die junge Kinder gibt. Von der Frucht kochen sie ein Oehl gegen den Brand/ welches auch gut ist/ Fis_ che darinnen zu braten/ an statt der Butter. W_ ann aber die Frucht alt ist/ so essen sie das Marckt. Von dem Bast machen sie Seiler: von dem Stamm Stühle und andern Haußrath/ daß also auch dieser Baum zu vielen Sachen mützlich ist.

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Zitationshilfe: Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704, S. 66. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/valentini_museum_1704/722>, abgerufen am 22.11.2024.