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Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704.

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sie stellen über ein Wasser/ auf 4. oder. 6. Füsse/ ein Trog/ welcher von der dicke Schale des Sagu-Baums Corurong genennet / gemacht ist/ an diesen broiteste Seite ein härinner Beutel genähet wird/ welchen sie Runuk heissen/ und von einem Calappen-Baum machen. Dieser wird am öbersten Ende zusammen gebunden und an einen zähen oder niedergehenden gebogenen Stock/ dergl. sich die Dreher an ihren Dräh-Bäncken bedienen/ fe[unleserliches Material] gemacht. Wann nun das zerhackte Marck in diesen Troge gethan und Wasser daran gegossen worden/ knäten sie es mit den Händen starck/ worauf endlich das Meel durch den Beutel und eingenähetes Canälgen in den untergesetzten Zuber schiesset/ so voll Wasser stehet/ darinnen das Mehl so gleich zu Grunde gehet/ und wann der Zuber davon halb voll ist/ so zafft man das Wasser ab/ und nimmt das Meel herauß. Dieses Knäten dauret so lang / biß daß man siehet/ daß kein Meel mehr mit dem Wasser kommt. Das über geschosne rothe Sagu-Mehl/ welches dem groben Semel gleichet und Ella genennet wird/ schmeisset man auf einen Hauffen und überlässet es den wilden Schweinen oder denjenigen die es nach Hauß tragen wollen / daß sie ihre Schweine damit mästen: das rothe Meel Sagu-Manta benahmset/ kan man in Körbger oder erdenen Töpffen/ wol einen gentzen Mond gut erhalten.

Zu dem Bro??backen brauchet man gewisse Formen/ von Erden gebacken/ so man auf Malciisch Battu-Papoudi, das ist/ Steine mit vielen Gefächlein heisset/ welche vier eckicht/ ohngefähr einer Haud lang oder etwas kürtzer/ und an beyden Seiten in 4. biß 6. Gefächlein zertheilet sind/ dann jedes ohngefähr eines Fingers breit ist. In diesen Formen/ wann sie zuvor warm gemacht und das Sagu-Meel darinn geschüttet worden/ entstehen so bald die Kuchen oder Brod / welche alsdann heraus gethan und wiederum ander Mehl hinein gethan wird/ sc. Diese Brodt sind von unter sehiedlicher Grösse und Gestalt/ doch alle vier eckicht/ wie wolen fast ein jede Insul ihr eigene Form hat. Diese gemeine Kuchen in Amboina sind ohngefähr ein halb Schu lang / 3. biß 4. Finger breit/ weiß und mirb. Auf Coram sind etliche länglicht/ etliche recht viereckicht/ so hart als ein gebackener Stein/ und die Ecken gantz gläntzend/ und gleichsam verglasurt. Die beste werden in den Uliassenischen Insulen gemacht/ welche einer Hand breit und recht viereckicht sind/ sehr fein und roth an der Farb/ werden aber mit grösserer Mühe als die Gemeine gemachet. Es muß nemlich eitelfrisch Sagu-Manta seyn/ welches man 4. biß 5. Tage in dem Wind trucknet und mit Pisang-Blätter zudecket: Hernach muß man das Meel 3. oder 4. mahl beuteln/ und alsdann backen. Durch dieses trucknen bekommt das Sagu-Manta eine röthliche Farb und die Brodte werden sehr fein/ und so lang sie frisch/ weich und wol gemacht/ doch etwas weniger als unser frisch Brodt; wann sie aber einige Tage alt sind/ werden sie Stein hart und gantz glasicht/ absonderlich welche allzuhart gebacken sind/ so doch nachmahlen wieder weich werden/ wann man sie in eine Suppe einweicht. Wann aber diese Brodt oder Sagu-Marucca von altem Sagu-Manta gemacht/ oder so dieser in einem stehenden Pful-Wasser gekneten/ auch zuvor nicht getrucknet/ noch gebeutelt oder gesiebt worden/ so bleiben diese Brodt bleich weiß/ sauer am Geschmack und schimlicht am Geruch. Zehen dieser Brodten von mittelmässiger Grösse zusammen gebunden werden/ Sa-Tacko genennet/ weilen gemeiniglich zehen Gefächlein von einer Grösse/ in einer Back-Form sind: Von den kleinen Sagu aber werden 20. biß 50. und wohl mehr zu einem Tacko gerechnet. Die Corammer durchstechen sie/ wann sie noch frisch sind/ mit einem Drath von Riet gemacht/ binden jeden Tacko fest zusammen/ und bringen sie alsdann zu Kauff.

Wann man sonsten genau untersuchen will/ ob ein Sagubaum reiff gnug seye/ um Meel zugeben / so bort man mit einem grossen Bohr in das Hertz/ und langet etwas Marck herauß/ welches man ins Wasser schmeisset/ und wann man in Acht nimmt/ daß ein gute Partie Mehl auf den Boden sincket/ hält man ihn vor reiff. Andere hauen eine tieffe Kerbe darinn/ um etwas Marck darauß zu bekommen/ man muß aber das Loch so bald mit zäher Erde zu stopffen/ anderst laufft ein zäher Taig herauß/ wie Pappeda anzusehen/ worauf der Baum bald zu schanden gehet.

Wann man derowegen einen Sagubaum verderben will/ hauet man einen tieffen Hieb in den Stamm / worauß als schon gesagt worden/ innerhalb 3. biß 4. Tagen aller Safft des Baums/ wie ein schleimichter Pappeda lauffet/ und das Marck außtrucknet: Indessen wissen die Einwohner solche Wunde des Baums mit einer Hand voll zähen oder leimichten Erden zuheilen/ wann sie bey Zeiten darbey kommen; weßwegen nachmahlen der Gebrauch entstanden/ daß man den Baum gantz um- und abhaue/ und in die Länge gespalten hat/ da als dann das innerste Marck durch den Regen oder die Sonn bald verdirbt. Diß ist eine von den mühsamsten und schwersten Arbeiten gewesen / welche unsere niederländische Soldaten in dem Ambonischen Kriege haben außstehen müssen/ wann sie im Durchkriechen dieser morastichen Sagu-Wälder entweder von den Dornen in die Füsse gestochen worden/ oder gar in eine Lämigkeit gerathen sind.

In einer gewissen Schrifft/ so im Ambonichen Maleeischen gestellt war/ habe ich gelesen / daß ehe sie diese Bäume klopffen/ zuvor ihren verstorbenen Vor-Eltern opffern müssen/ daß sie ihre Plantagien bewahren und vergrössern möchten: Und wann sie dieselbigen wohl halten/ dauren sie ins 3. und 4. Glied der Kinder.

Sonsten ist das Isi oder was nach dem abgestossenen Meelübrig bleibt/ auch gut zur Medicin gegen die Wunden/ welche sie sich mit einem Messer oder Parang geschlagen haben. Ihr Papeda welchen sie von diesem Meel machen/ ist ein Brey/ so

sie stellen über ein Wasser/ auf 4. oder. 6. Füsse/ ein Trog/ welcher von der dicke Schale des Sagu-Baums Corurong genennet / gemacht ist/ an diesen broiteste Seite ein härinner Beutel genähet wird/ welchen sie Runuk heissen/ und von einem Calappen-Baum machen. Dieser wird am öbersten Ende zusammen gebunden und an einen zähen oder niedergehenden gebogenen Stock/ dergl. sich die Dreher an ihren Dräh-Bäncken bedienen/ fe[unleserliches Material] gemacht. Wann nun das zerhackte Marck in diesen Troge gethan und Wasser daran gegossen worden/ knäten sie es mit den Händen starck/ worauf endlich das Meel durch den Beutel und eingenähetes Canälgen in den untergesetzten Zuber schiesset/ so voll Wasser stehet/ darinnen das Mehl so gleich zu Grunde gehet/ und wann der Zuber davon halb voll ist/ so zafft man das Wasser ab/ und nimmt das Meel herauß. Dieses Knäten dauret so lang / biß daß man siehet/ daß kein Meel mehr mit dem Wasser kommt. Das über geschosne rothe Sagu-Mehl/ welches dem groben Semel gleichet und Ella genennet wird/ schmeisset man auf einen Hauffen und überlässet es den wilden Schweinen oder denjenigen die es nach Hauß tragen wollen / daß sie ihre Schweine damit mästen: das rothe Meel Sagu-Manta benahmset/ kan man in Körbger oder erdenen Töpffen/ wol einen gentzen Mond gut erhalten.

Zu dem Bro??backen brauchet man gewisse Formen/ von Erden gebacken/ so man auf Malciisch Battu-Papoudi, das ist/ Steine mit vielen Gefächlein heisset/ welche vier eckicht/ ohngefähr einer Haud lang oder etwas kürtzer/ und an beyden Seiten in 4. biß 6. Gefächlein zertheilet sind/ dann jedes ohngefähr eines Fingers breit ist. In diesen Formen/ wann sie zuvor warm gemacht und das Sagu-Meel darinn geschüttet worden/ entstehen so bald die Kuchen oder Brod / welche alsdann heraus gethan und wiederum ander Mehl hinein gethan wird/ sc. Diese Brodt sind von unter sehiedlicher Grösse und Gestalt/ doch alle vier eckicht/ wie wolen fast ein jede Insul ihr eigene Form hat. Diese gemeine Kuchen in Amboina sind ohngefähr ein halb Schu lang / 3. biß 4. Finger breit/ weiß und mirb. Auf Coram sind etliche länglicht/ etliche recht viereckicht/ so hart als ein gebackener Stein/ und die Ecken gantz gläntzend/ und gleichsam verglasurt. Die beste werden in den Uliassenischen Insulen gemacht/ welche einer Hand breit und recht viereckicht sind/ sehr fein und roth an der Farb/ werden aber mit grösserer Mühe als die Gemeine gemachet. Es muß nemlich eitelfrisch Sagu-Manta seyn/ welches man 4. biß 5. Tage in dem Wind trucknet und mit Pisang-Blätter zudecket: Hernach muß man das Meel 3. oder 4. mahl beuteln/ und alsdann backen. Durch dieses trucknen bekommt das Sagu-Manta eine röthliche Farb und die Brodte werden sehr fein/ und so lang sie frisch/ weich und wol gemacht/ doch etwas weniger als unser frisch Brodt; wann sie aber einige Tage alt sind/ werden sie Stein hart und gantz glasicht/ absonderlich welche allzuhart gebacken sind/ so doch nachmahlen wieder weich werden/ wann man sie in eine Suppe einweicht. Wann aber diese Brodt oder Sagu-Marucca von altem Sagu-Manta gemacht/ oder so dieser in einem stehenden Pful-Wasser gekneten/ auch zuvor nicht getrucknet/ noch gebeutelt oder gesiebt worden/ so bleiben diese Brodt bleich weiß/ sauer am Geschmack und schimlicht am Geruch. Zehen dieser Brodten von mittelmässiger Grösse zusammen gebunden werden/ Sa-Tacko genennet/ weilen gemeiniglich zehen Gefächlein von einer Grösse/ in einer Back-Form sind: Von den kleinen Sagu aber werden 20. biß 50. und wohl mehr zu einem Tacko gerechnet. Die Corammer durchstechen sie/ wann sie noch frisch sind/ mit einem Drath von Riet gemacht/ binden jeden Tacko fest zusammen/ und bringen sie alsdann zu Kauff.

Wann man sonsten genau untersuchen will/ ob ein Sagubaum reiff gnug seye/ um Meel zugeben / so bort man mit einem grossen Bohr in das Hertz/ und langet etwas Marck herauß/ welches man ins Wasser schmeisset/ und wann man in Acht nimmt/ daß ein gute Partie Mehl auf den Boden sincket/ hält man ihn vor reiff. Andere hauen eine tieffe Kerbe darinn/ um etwas Marck darauß zu bekommen/ man muß aber das Loch so bald mit zäher Erde zu stopffen/ anderst laufft ein zäher Taig herauß/ wie Pappeda anzusehen/ worauf der Baum bald zu schanden gehet.

Wann man derowegen einen Sagubaum verderben will/ hauet man einen tieffen Hieb in den Stamm / worauß als schon gesagt worden/ innerhalb 3. biß 4. Tagen aller Safft des Baums/ wie ein schleimichter Pappeda lauffet/ und das Marck außtrucknet: Indessen wissen die Einwohner solche Wunde des Baums mit einer Hand voll zähen oder leimichten Erden zuheilen/ wann sie bey Zeiten darbey kommen; weßwegen nachmahlen der Gebrauch entstanden/ daß man den Baum gantz um- und abhaue/ und in die Länge gespalten hat/ da als dann das innerste Marck durch den Regen oder die Sonn bald verdirbt. Diß ist eine von den mühsamsten und schwersten Arbeiten gewesen / welche unsere niederländische Soldaten in dem Ambonischen Kriege haben außstehen müssen/ wann sie im Durchkriechen dieser morastichen Sagu-Wälder entweder von den Dornen in die Füsse gestochen worden/ oder gar in eine Lämigkeit gerathen sind.

In einer gewissen Schrifft/ so im Ambonichen Maleeischen gestellt war/ habe ich gelesen / daß ehe sie diese Bäume klopffen/ zuvor ihren verstorbenen Vor-Eltern opffern müssen/ daß sie ihre Plantagien bewahren und vergrössern möchten: Und wann sie dieselbigen wohl halten/ dauren sie ins 3. und 4. Glied der Kinder.

Sonsten ist das Isi oder was nach dem abgestossenen Meelübrig bleibt/ auch gut zur Medicin gegen die Wunden/ welche sie sich mit einem Messer oder Parang geschlagen haben. Ihr Papeda welchen sie von diesem Meel machen/ ist ein Brey/ so

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        <p>Wann man sonsten genau untersuchen will/ ob ein Sagubaum reiff gnug seye/ um Meel zugeben /       so bort man mit einem grossen Bohr in das Hertz/ und langet etwas Marck herauß/ welches man       ins Wasser schmeisset/ und wann man in Acht nimmt/ daß ein gute Partie Mehl auf den Boden       sincket/ hält man ihn vor reiff. Andere hauen eine tieffe Kerbe darinn/ um etwas Marck darauß       zu bekommen/ man muß aber das Loch so bald mit zäher Erde zu stopffen/ anderst laufft ein       zäher Taig herauß/ wie Pappeda anzusehen/ worauf der Baum bald zu schanden gehet.</p>
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[65/0721] sie stellen über ein Wasser/ auf 4. oder. 6. Füsse/ ein Trog/ welcher von der dicke Schale des Sagu-Baums Corurong genennet / gemacht ist/ an diesen broiteste Seite ein härinner Beutel genähet wird/ welchen sie Runuk heissen/ und von einem Calappen-Baum machen. Dieser wird am öbersten Ende zusammen gebunden und an einen zähen oder niedergehenden gebogenen Stock/ dergl. sich die Dreher an ihren Dräh-Bäncken bedienen/ fe_ gemacht. Wann nun das zerhackte Marck in diesen Troge gethan und Wasser daran gegossen worden/ knäten sie es mit den Händen starck/ worauf endlich das Meel durch den Beutel und eingenähetes Canälgen in den untergesetzten Zuber schiesset/ so voll Wasser stehet/ darinnen das Mehl so gleich zu Grunde gehet/ und wann der Zuber davon halb voll ist/ so zafft man das Wasser ab/ und nimmt das Meel herauß. Dieses Knäten dauret so lang / biß daß man siehet/ daß kein Meel mehr mit dem Wasser kommt. Das über geschosne rothe Sagu-Mehl/ welches dem groben Semel gleichet und Ella genennet wird/ schmeisset man auf einen Hauffen und überlässet es den wilden Schweinen oder denjenigen die es nach Hauß tragen wollen / daß sie ihre Schweine damit mästen: das rothe Meel Sagu-Manta benahmset/ kan man in Körbger oder erdenen Töpffen/ wol einen gentzen Mond gut erhalten. Zu dem Bro??backen brauchet man gewisse Formen/ von Erden gebacken/ so man auf Malciisch Battu-Papoudi, das ist/ Steine mit vielen Gefächlein heisset/ welche vier eckicht/ ohngefähr einer Haud lang oder etwas kürtzer/ und an beyden Seiten in 4. biß 6. Gefächlein zertheilet sind/ dann jedes ohngefähr eines Fingers breit ist. In diesen Formen/ wann sie zuvor warm gemacht und das Sagu-Meel darinn geschüttet worden/ entstehen so bald die Kuchen oder Brod / welche alsdann heraus gethan und wiederum ander Mehl hinein gethan wird/ sc. Diese Brodt sind von unter sehiedlicher Grösse und Gestalt/ doch alle vier eckicht/ wie wolen fast ein jede Insul ihr eigene Form hat. Diese gemeine Kuchen in Amboina sind ohngefähr ein halb Schu lang / 3. biß 4. Finger breit/ weiß und mirb. Auf Coram sind etliche länglicht/ etliche recht viereckicht/ so hart als ein gebackener Stein/ und die Ecken gantz gläntzend/ und gleichsam verglasurt. Die beste werden in den Uliassenischen Insulen gemacht/ welche einer Hand breit und recht viereckicht sind/ sehr fein und roth an der Farb/ werden aber mit grösserer Mühe als die Gemeine gemachet. Es muß nemlich eitelfrisch Sagu-Manta seyn/ welches man 4. biß 5. Tage in dem Wind trucknet und mit Pisang-Blätter zudecket: Hernach muß man das Meel 3. oder 4. mahl beuteln/ und alsdann backen. Durch dieses trucknen bekommt das Sagu-Manta eine röthliche Farb und die Brodte werden sehr fein/ und so lang sie frisch/ weich und wol gemacht/ doch etwas weniger als unser frisch Brodt; wann sie aber einige Tage alt sind/ werden sie Stein hart und gantz glasicht/ absonderlich welche allzuhart gebacken sind/ so doch nachmahlen wieder weich werden/ wann man sie in eine Suppe einweicht. Wann aber diese Brodt oder Sagu-Marucca von altem Sagu-Manta gemacht/ oder so dieser in einem stehenden Pful-Wasser gekneten/ auch zuvor nicht getrucknet/ noch gebeutelt oder gesiebt worden/ so bleiben diese Brodt bleich weiß/ sauer am Geschmack und schimlicht am Geruch. Zehen dieser Brodten von mittelmässiger Grösse zusammen gebunden werden/ Sa-Tacko genennet/ weilen gemeiniglich zehen Gefächlein von einer Grösse/ in einer Back-Form sind: Von den kleinen Sagu aber werden 20. biß 50. und wohl mehr zu einem Tacko gerechnet. Die Corammer durchstechen sie/ wann sie noch frisch sind/ mit einem Drath von Riet gemacht/ binden jeden Tacko fest zusammen/ und bringen sie alsdann zu Kauff. Wann man sonsten genau untersuchen will/ ob ein Sagubaum reiff gnug seye/ um Meel zugeben / so bort man mit einem grossen Bohr in das Hertz/ und langet etwas Marck herauß/ welches man ins Wasser schmeisset/ und wann man in Acht nimmt/ daß ein gute Partie Mehl auf den Boden sincket/ hält man ihn vor reiff. Andere hauen eine tieffe Kerbe darinn/ um etwas Marck darauß zu bekommen/ man muß aber das Loch so bald mit zäher Erde zu stopffen/ anderst laufft ein zäher Taig herauß/ wie Pappeda anzusehen/ worauf der Baum bald zu schanden gehet. Wann man derowegen einen Sagubaum verderben will/ hauet man einen tieffen Hieb in den Stamm / worauß als schon gesagt worden/ innerhalb 3. biß 4. Tagen aller Safft des Baums/ wie ein schleimichter Pappeda lauffet/ und das Marck außtrucknet: Indessen wissen die Einwohner solche Wunde des Baums mit einer Hand voll zähen oder leimichten Erden zuheilen/ wann sie bey Zeiten darbey kommen; weßwegen nachmahlen der Gebrauch entstanden/ daß man den Baum gantz um- und abhaue/ und in die Länge gespalten hat/ da als dann das innerste Marck durch den Regen oder die Sonn bald verdirbt. Diß ist eine von den mühsamsten und schwersten Arbeiten gewesen / welche unsere niederländische Soldaten in dem Ambonischen Kriege haben außstehen müssen/ wann sie im Durchkriechen dieser morastichen Sagu-Wälder entweder von den Dornen in die Füsse gestochen worden/ oder gar in eine Lämigkeit gerathen sind. In einer gewissen Schrifft/ so im Ambonichen Maleeischen gestellt war/ habe ich gelesen / daß ehe sie diese Bäume klopffen/ zuvor ihren verstorbenen Vor-Eltern opffern müssen/ daß sie ihre Plantagien bewahren und vergrössern möchten: Und wann sie dieselbigen wohl halten/ dauren sie ins 3. und 4. Glied der Kinder. Sonsten ist das Isi oder was nach dem abgestossenen Meelübrig bleibt/ auch gut zur Medicin gegen die Wunden/ welche sie sich mit einem Messer oder Parang geschlagen haben. Ihr Papeda welchen sie von diesem Meel machen/ ist ein Brey/ so

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Zitationshilfe: Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704, S. 65. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/valentini_museum_1704/721>, abgerufen am 22.11.2024.