Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Valentinus, Basilius: Von den Natürlichen vnnd vbernatürlichen Dingen. Leipzig, 1603.

Bild:
<< vorherige Seite

Das neunde Capitel.
das jhm bald kein Metall wird nach thun
können/ vnd ist eine Kühlung in allen hitzi-
gen/ geschwollenen Glidmassen/ aber auß-
zutzen vnnd ein Grund zu setzen aller Hei-
lung/ in allen verdorbenen Schäden/ so jh-
ren Zugang von innen haben/ da hat die
edle Venus den vorzog/ weil sie in jhrem
Wesen hitzig ist außzutrocknen/ der Satur-
nus aber in seinem Wesen dargegen kalt
erfunden wird.

Das Himlische Liecht der Sonnen ist
viel hitziger/ dann das Liecht des Monds/
weil der Mond viel kleiner ist dann die
Sonne/ vnnd den achtentheil der grösse in
dem Circkel begreifft/ der messung vnd auß-
theilung/ Vnd wann der Monn in solcher
grösse des achtentheils die Sonne vber-
treffen köndte/ wie die Sonne den Mond/
so müsten alle Früchte vnnd Gewechse des
Erdbodens verderben/ vnnd würde stetig
Winter sein/ vnd zu allen zeiten kein Som-
mer erfunden werden/ Es hat aber der ewi-
ge Schöpffer hierinnen eine gewisse Ord-
nung vnnd Gesetz/ seinem Geschöpff wol
fürgeschrieben/ das die Sonne am Tage/

vnd

Das neunde Capitel.
das jhm bald kein Metall wird nach thun
koͤnnen/ vnd iſt eine Kuͤhlung in allen hitzi-
gen/ geſchwollenen Glidmaſſen/ aber auß-
zutzen vnnd ein Grund zu ſetzen aller Hei-
lung/ in allen verdorbenen Schaͤden/ ſo jh-
ren Zugang von innen haben/ da hat die
edle Venus den vorzog/ weil ſie in jhrem
Weſen hitzig iſt außzutrocknen/ der Satur-
nus aber in ſeinem Weſen dargegen kalt
erfunden wird.

Das Himliſche Liecht der Sonnen iſt
viel hitziger/ dann das Liecht des Monds/
weil der Mond viel kleiner iſt dann die
Sonne/ vnnd den achtentheil der groͤſſe in
dem Circkel begreifft/ der meſſung vnd auß-
theilung/ Vnd wann der Monn in ſolcher
groͤſſe des achtentheils die Sonne vber-
treffen koͤndte/ wie die Sonne den Mond/
ſo muͤſten alle Fruͤchte vnnd Gewechſe des
Erdbodens verderben/ vnnd wuͤrde ſtetig
Winter ſein/ vnd zu allen zeiten kein Som-
mer erfunden werden/ Es hat aber der ewi-
ge Schoͤpffer hierinnen eine gewiſſe Ord-
nung vnnd Geſetz/ ſeinem Geſchoͤpff wol
fuͤrgeſchrieben/ das die Sonne am Tage/

vnd
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0132" n="119"/><fw place="top" type="header">Das neunde Capitel.</fw><lb/>
das jhm bald kein Metall wird nach thun<lb/>
ko&#x0364;nnen/ vnd i&#x017F;t eine Ku&#x0364;hlung in allen hitzi-<lb/>
gen/ ge&#x017F;chwollenen Glidma&#x017F;&#x017F;en/ aber auß-<lb/>
zutzen vnnd ein Grund zu &#x017F;etzen aller Hei-<lb/>
lung/ in allen verdorbenen Scha&#x0364;den/ &#x017F;o jh-<lb/>
ren Zugang von innen haben/ da hat die<lb/>
edle Venus den vorzog/ weil &#x017F;ie in jhrem<lb/>
We&#x017F;en hitzig i&#x017F;t außzutrocknen/ der Satur-<lb/>
nus aber in &#x017F;einem We&#x017F;en dargegen kalt<lb/>
erfunden wird.</p><lb/>
        <p>Das Himli&#x017F;che Liecht der Sonnen i&#x017F;t<lb/>
viel hitziger/ dann das Liecht des Monds/<lb/>
weil der Mond viel kleiner i&#x017F;t dann die<lb/>
Sonne/ vnnd den achtentheil der gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;e in<lb/>
dem Circkel begreifft/ der me&#x017F;&#x017F;ung vnd auß-<lb/>
theilung/ Vnd wann der Monn in &#x017F;olcher<lb/>
gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;e des achtentheils die Sonne vber-<lb/>
treffen ko&#x0364;ndte/ wie die Sonne den Mond/<lb/>
&#x017F;o mu&#x0364;&#x017F;ten alle Fru&#x0364;chte vnnd Gewech&#x017F;e des<lb/>
Erdbodens verderben/ vnnd wu&#x0364;rde &#x017F;tetig<lb/>
Winter &#x017F;ein/ vnd zu allen zeiten kein Som-<lb/>
mer erfunden werden/ Es hat aber der ewi-<lb/>
ge Scho&#x0364;pffer hierinnen eine gewi&#x017F;&#x017F;e Ord-<lb/>
nung vnnd Ge&#x017F;etz/ &#x017F;einem Ge&#x017F;cho&#x0364;pff wol<lb/>
fu&#x0364;rge&#x017F;chrieben/ das die Sonne am Tage/<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">vnd</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[119/0132] Das neunde Capitel. das jhm bald kein Metall wird nach thun koͤnnen/ vnd iſt eine Kuͤhlung in allen hitzi- gen/ geſchwollenen Glidmaſſen/ aber auß- zutzen vnnd ein Grund zu ſetzen aller Hei- lung/ in allen verdorbenen Schaͤden/ ſo jh- ren Zugang von innen haben/ da hat die edle Venus den vorzog/ weil ſie in jhrem Weſen hitzig iſt außzutrocknen/ der Satur- nus aber in ſeinem Weſen dargegen kalt erfunden wird. Das Himliſche Liecht der Sonnen iſt viel hitziger/ dann das Liecht des Monds/ weil der Mond viel kleiner iſt dann die Sonne/ vnnd den achtentheil der groͤſſe in dem Circkel begreifft/ der meſſung vnd auß- theilung/ Vnd wann der Monn in ſolcher groͤſſe des achtentheils die Sonne vber- treffen koͤndte/ wie die Sonne den Mond/ ſo muͤſten alle Fruͤchte vnnd Gewechſe des Erdbodens verderben/ vnnd wuͤrde ſtetig Winter ſein/ vnd zu allen zeiten kein Som- mer erfunden werden/ Es hat aber der ewi- ge Schoͤpffer hierinnen eine gewiſſe Ord- nung vnnd Geſetz/ ſeinem Geſchoͤpff wol fuͤrgeſchrieben/ das die Sonne am Tage/ vnd

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/valentinus_natuerlichedinge_1603
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/valentinus_natuerlichedinge_1603/132
Zitationshilfe: Valentinus, Basilius: Von den Natürlichen vnnd vbernatürlichen Dingen. Leipzig, 1603, S. 119. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/valentinus_natuerlichedinge_1603/132>, abgerufen am 21.11.2024.