Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Valentinus, Basilius: Von den Natürlichen vnnd vbernatürlichen Dingen. Leipzig, 1603.

Bild:
<< vorherige Seite

Das erste Capitel.
gend/ So bald aber der wirckende/ lebendi-
ge Geist zukam/ da bewieß er seine lebendi-
ge Krafft vnnd Vermögen durch vberna-
türliche Verwunderung/ vnd sind also in
jedem dinge das natürliche vnd vbernatür-
liche als eines copulirt, vnd in jhrer Woh-
nung zusammen verbunden/ damit ein jedes
vollkommen sein mag/ Denn alle dinge der
gantzen Welt/ so geschaffen sind/ etliche
vbernatürlich/ Allein als was die Selische
vnnd Geistliche Sachen belanget/ etliche
aber natürlich vnd vbernaturliche/ zugleich
was die Elementa vnd das Firmament be-
langet/ Deßgleichen die Mineralia, Vegeta-
bilia
vnd Animalia, welches nun erkandt
vnd befunden wird/ wenn diese von ein-
ander gescheiden werden/ das die Seele
von dem Leibe außfehrt/ vnd der Geist sei-
ne Seele verlassen/ vnd den Leichnam eine
leere Wohnung bleiben lest.

Vnd solt nun auch weiter verstehen/
vnd in acht nehmen/ das die grosse vnd klei-
ne Welt aus einer prima materia gemacht/
formirt vnd geschaffen durch ein vnermeßli-
ches/ allmechtiges Wesen/ zu der zeit im an-

fange/

Das erſte Capitel.
gend/ So bald aber der wirckende/ lebendi-
ge Geiſt zukam/ da bewieß er ſeine lebendi-
ge Krafft vnnd Vermoͤgen durch vberna-
tuͤrliche Verwunderung/ vnd ſind alſo in
jedem dinge das natuͤrliche vnd vbernatuͤr-
liche als eines copulirt, vnd in jhrer Woh-
nung zuſammen verbunden/ damit ein jedes
vollkommen ſein mag/ Denn alle dinge der
gantzen Welt/ ſo geſchaffen ſind/ etliche
vbernatuͤrlich/ Allein als was die Seliſche
vnnd Geiſtliche Sachen belanget/ etliche
aber natuͤrlich vnd vbernaturliche/ zugleich
was die Elementa vnd das Firmament be-
langet/ Deßgleichen die Mineralia, Vegeta-
bilia
vnd Animalia, welches nun erkandt
vnd befunden wird/ wenn dieſe von ein-
ander geſcheiden werden/ das die Seele
von dem Leibe außfehrt/ vnd der Geiſt ſei-
ne Seele verlaſſen/ vnd den Leichnam eine
leere Wohnung bleiben leſt.

Vnd ſolt nun auch weiter verſtehen/
vnd in acht nehmen/ das die groſſe vnd klei-
ne Welt aus einer prima materia gemacht/
formirt vnd geſchaffen durch ein vnermeßli-
ches/ allmechtiges Weſen/ zu der zeit im an-

fange/
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0024" n="11"/><fw place="top" type="header">Das er&#x017F;te Capitel.</fw><lb/>
gend/ So bald aber der wirckende/ lebendi-<lb/>
ge Gei&#x017F;t zukam/ da bewieß er &#x017F;eine lebendi-<lb/>
ge Krafft vnnd Vermo&#x0364;gen durch vberna-<lb/>
tu&#x0364;rliche Verwunderung/ vnd &#x017F;ind al&#x017F;o in<lb/>
jedem dinge das natu&#x0364;rliche vnd vbernatu&#x0364;r-<lb/>
liche als eines <hi rendition="#aq">copulirt,</hi> vnd in jhrer Woh-<lb/>
nung zu&#x017F;ammen verbunden/ damit ein jedes<lb/>
vollkommen &#x017F;ein mag/ Denn alle dinge der<lb/>
gantzen Welt/ &#x017F;o ge&#x017F;chaffen &#x017F;ind/ etliche<lb/>
vbernatu&#x0364;rlich/ Allein als was die Seli&#x017F;che<lb/>
vnnd Gei&#x017F;tliche Sachen belanget/ etliche<lb/>
aber natu&#x0364;rlich vnd vbernaturliche/ zugleich<lb/>
was die Elementa vnd das Firmament be-<lb/>
langet/ Deßgleichen die <hi rendition="#aq">Mineralia, Vegeta-<lb/>
bilia</hi> vnd <hi rendition="#aq">Animalia,</hi> welches nun erkandt<lb/>
vnd befunden wird/ wenn die&#x017F;e von ein-<lb/>
ander ge&#x017F;cheiden werden/ das die Seele<lb/>
von dem Leibe außfehrt/ vnd der Gei&#x017F;t &#x017F;ei-<lb/>
ne Seele verla&#x017F;&#x017F;en/ vnd den Leichnam eine<lb/>
leere Wohnung bleiben le&#x017F;t.</p><lb/>
        <p>Vnd &#x017F;olt nun auch weiter ver&#x017F;tehen/<lb/>
vnd in acht nehmen/ das die gro&#x017F;&#x017F;e vnd klei-<lb/>
ne Welt aus einer <hi rendition="#aq">prima materia</hi> gemacht/<lb/><hi rendition="#aq">formirt</hi> vnd ge&#x017F;chaffen durch ein vnermeßli-<lb/>
ches/ allmechtiges We&#x017F;en/ zu der zeit im an-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">fange/</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[11/0024] Das erſte Capitel. gend/ So bald aber der wirckende/ lebendi- ge Geiſt zukam/ da bewieß er ſeine lebendi- ge Krafft vnnd Vermoͤgen durch vberna- tuͤrliche Verwunderung/ vnd ſind alſo in jedem dinge das natuͤrliche vnd vbernatuͤr- liche als eines copulirt, vnd in jhrer Woh- nung zuſammen verbunden/ damit ein jedes vollkommen ſein mag/ Denn alle dinge der gantzen Welt/ ſo geſchaffen ſind/ etliche vbernatuͤrlich/ Allein als was die Seliſche vnnd Geiſtliche Sachen belanget/ etliche aber natuͤrlich vnd vbernaturliche/ zugleich was die Elementa vnd das Firmament be- langet/ Deßgleichen die Mineralia, Vegeta- bilia vnd Animalia, welches nun erkandt vnd befunden wird/ wenn dieſe von ein- ander geſcheiden werden/ das die Seele von dem Leibe außfehrt/ vnd der Geiſt ſei- ne Seele verlaſſen/ vnd den Leichnam eine leere Wohnung bleiben leſt. Vnd ſolt nun auch weiter verſtehen/ vnd in acht nehmen/ das die groſſe vnd klei- ne Welt aus einer prima materia gemacht/ formirt vnd geſchaffen durch ein vnermeßli- ches/ allmechtiges Weſen/ zu der zeit im an- fange/

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/valentinus_natuerlichedinge_1603
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/valentinus_natuerlichedinge_1603/24
Zitationshilfe: Valentinus, Basilius: Von den Natürlichen vnnd vbernatürlichen Dingen. Leipzig, 1603, S. 11. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/valentinus_natuerlichedinge_1603/24>, abgerufen am 03.12.2024.