Valentinus, Basilius: Von den Natürlichen vnnd vbernatürlichen Dingen. Leipzig, 1603.Das erste Capitel. fang/ da der Geist Gottes auff dem Was-ser schwebete/ welcher von Ewigkeit ohne Anfang gewesen war/ Die grosse Welt/ als Himmel vnd Erden aber war am ersten/ Demnach ward die kleine Welt/ als der Mensch von der grossen genommen/ daß das Wasser abgesondert ward von der Er- den/ das Wasser war die Materia/ dar- auff der ewigwerende Gotteß Geist schwe- bete/ Aus der edelsten Erden/ als jhrer quinta essentia, ward die kleine Welt formirt durch die aquositet, so noch bey der Erden war/ vnd war alles natürlich allein/ Aber nach einblasung deß warmen Goöttlichen Odems/ kam alßbald das vbernatürliche dazu/ das also natürlich vnd vbernatürlich verknüpfft vnd verbunden waren. Diegros- se Welt ist zergenglich/ wie wol eine news Erden oder Welt werden wird/ die kleine Welt aber ewig/ die grosse zergengliche ge- schaffene Welt wird wider zu nichts wer- den/ wie sie aus nichts gemacht/ aber die kleine Welt wird durch den Geist Gottes clarificirt werden/ weil derselbe solche besi- tzet/ vnd aus dem vorigen jrrdischen Was- ser B iij
Das erſte Capitel. fang/ da der Geiſt Gottes auff dem Waſ-ſer ſchwebete/ welcher von Ewigkeit ohne Anfang geweſen war/ Die groſſe Welt/ als Himmel vnd Erden aber war am erſten/ Demnach ward die kleine Welt/ als der Menſch von der groſſen genommen/ daß das Waſſer abgeſondert ward von der Er- den/ das Waſſer war die Materia/ dar- auff der ewigwerende Gotteß Geiſt ſchwe- bete/ Aus der edelſten Erden/ als jhrer quinta eſſentia, ward die kleine Welt formirt durch die aquoſitet, ſo noch bey der Erden war/ vnd war alles natuͤrlich allein/ Aber nach einblaſung deß warmen Gooͤttlichen Odems/ kam alßbald das vbernatuͤrliche dazu/ das alſo natuͤrlich vnd vbernatuͤrlich verknuͤpfft vnd verbunden waren. Diegroſ- ſe Welt iſt zergenglich/ wie wol eine news Erden oder Welt werden wird/ die kleine Welt aber ewig/ die groſſe zergengliche ge- ſchaffene Welt wird wider zu nichts wer- den/ wie ſie aus nichts gemacht/ aber die kleine Welt wird durch den Geiſt Gottes clarificirt werden/ weil derſelbe ſolche beſi- tzet/ vnd aus dem vorigen jrrdiſchen Waſ- ſer B iij
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Das erſte Capitel.
fang/ da der Geiſt Gottes auff dem Waſ-
ſer ſchwebete/ welcher von Ewigkeit ohne
Anfang geweſen war/ Die groſſe Welt/
als Himmel vnd Erden aber war am erſten/
Demnach ward die kleine Welt/ als der
Menſch von der groſſen genommen/ daß
das Waſſer abgeſondert ward von der Er-
den/ das Waſſer war die Materia/ dar-
auff der ewigwerende Gotteß Geiſt ſchwe-
bete/ Aus der edelſten Erden/ als jhrer
quinta eſſentia, ward die kleine Welt formirt
durch die aquoſitet, ſo noch bey der Erden
war/ vnd war alles natuͤrlich allein/ Aber
nach einblaſung deß warmen Gooͤttlichen
Odems/ kam alßbald das vbernatuͤrliche
dazu/ das alſo natuͤrlich vnd vbernatuͤrlich
verknuͤpfft vnd verbunden waren. Diegroſ-
ſe Welt iſt zergenglich/ wie wol eine news
Erden oder Welt werden wird/ die kleine
Welt aber ewig/ die groſſe zergengliche ge-
ſchaffene Welt wird wider zu nichts wer-
den/ wie ſie aus nichts gemacht/ aber die
kleine Welt wird durch den Geiſt Gottes
clarificirt werden/ weil derſelbe ſolche beſi-
tzet/ vnd aus dem vorigen jrrdiſchen Waſ-
ſer
B iij
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