daß ich auch jenseits der Meere und überall treu und unwandel¬ bar Ihr und der Ihrigen Freund sein werde! --
J. E. Bollmann.
N. S. Ich muß heute kurz sein. Morgen geht's zu Schiff; und es ist ärger, wie eine Vorbereitung zum Tode; so viel Ein¬ richtungen hat man zu machen, wenn man in eine andere Welt geht, die noch zu dieser gehört. --
IV.
Bevor Bollmann nach Amerika überschiffte, hatte er noch in Betreff Lafayette's eine große Unannehm¬ lichkeit zu erleiden, welche ihm der Unbedacht eines Freundes zuzog. Die erwähnte Denkschrift, welche zu Gunsten Lafayette's dem Könige von Preußen hatte überreicht werden sollen, war durch Bollmann von Hamburg aus, mit Lally-Tolendal's und Clermont- Tonnere's Vorwissen, abschriftlich an Huber gesandt worden, der damals in der Schweiz lebte. Derselbe sollte sie jedoch geheim halten, und nur dann erst im Druck mittheilen, wenn ihm von den Leitern dieser An¬ gelegenheit deßfalls eine bestimmte Weisung zugegangen wäre. Auch beging Huber gegen diese Vorschrift keinen Fehler, machte jedoch einen weit gefährlicheren Mi߬ brauch. Georg Forster, ebenfalls Bollmanns Freund, aber in die französische Revolution tiefer verflochten, und mit der heftigen Parthei fortschreitend, in deren Augen die gemäßigte, zu welcher Bollmann und seine franzö¬ sischen Freunde gehörten, schon als Feinde und Ver¬ räther galten, war von Paris an die schweizerische
daß ich auch jenſeits der Meere und uͤberall treu und unwandel¬ bar Ihr und der Ihrigen Freund ſein werde! —
J. E. Bollmann.
N. S. Ich muß heute kurz ſein. Morgen geht's zu Schiff; und es iſt aͤrger, wie eine Vorbereitung zum Tode; ſo viel Ein¬ richtungen hat man zu machen, wenn man in eine andere Welt geht, die noch zu dieſer gehoͤrt. —
IV.
Bevor Bollmann nach Amerika uͤberſchiffte, hatte er noch in Betreff Lafayette's eine große Unannehm¬ lichkeit zu erleiden, welche ihm der Unbedacht eines Freundes zuzog. Die erwaͤhnte Denkſchrift, welche zu Gunſten Lafayette's dem Koͤnige von Preußen hatte uͤberreicht werden ſollen, war durch Bollmann von Hamburg aus, mit Lally-Tolendal's und Clermont- Tonnere's Vorwiſſen, abſchriftlich an Huber geſandt worden, der damals in der Schweiz lebte. Derſelbe ſollte ſie jedoch geheim halten, und nur dann erſt im Druck mittheilen, wenn ihm von den Leitern dieſer An¬ gelegenheit deßfalls eine beſtimmte Weiſung zugegangen waͤre. Auch beging Huber gegen dieſe Vorſchrift keinen Fehler, machte jedoch einen weit gefaͤhrlicheren Mi߬ brauch. Georg Forſter, ebenfalls Bollmanns Freund, aber in die franzoͤſiſche Revolution tiefer verflochten, und mit der heftigen Parthei fortſchreitend, in deren Augen die gemaͤßigte, zu welcher Bollmann und ſeine franzoͤ¬ ſiſchen Freunde gehoͤrten, ſchon als Feinde und Ver¬ raͤther galten, war von Paris an die ſchweizeriſche
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daß ich auch jenſeits der Meere und uͤberall treu und unwandel¬
bar Ihr und der Ihrigen Freund ſein werde! —
J. E. Bollmann.
N. S. Ich muß heute kurz ſein. Morgen geht's zu Schiff;
und es iſt aͤrger, wie eine Vorbereitung zum Tode; ſo viel Ein¬
richtungen hat man zu machen, wenn man in eine andere Welt
geht, die noch zu dieſer gehoͤrt. —
IV.
Bevor Bollmann nach Amerika uͤberſchiffte, hatte
er noch in Betreff Lafayette's eine große Unannehm¬
lichkeit zu erleiden, welche ihm der Unbedacht eines
Freundes zuzog. Die erwaͤhnte Denkſchrift, welche zu
Gunſten Lafayette's dem Koͤnige von Preußen hatte
uͤberreicht werden ſollen, war durch Bollmann von
Hamburg aus, mit Lally-Tolendal's und Clermont-
Tonnere's Vorwiſſen, abſchriftlich an Huber geſandt
worden, der damals in der Schweiz lebte. Derſelbe
ſollte ſie jedoch geheim halten, und nur dann erſt im
Druck mittheilen, wenn ihm von den Leitern dieſer An¬
gelegenheit deßfalls eine beſtimmte Weiſung zugegangen
waͤre. Auch beging Huber gegen dieſe Vorſchrift keinen
Fehler, machte jedoch einen weit gefaͤhrlicheren Mi߬
brauch. Georg Forſter, ebenfalls Bollmanns Freund,
aber in die franzoͤſiſche Revolution tiefer verflochten, und
mit der heftigen Parthei fortſchreitend, in deren Augen
die gemaͤßigte, zu welcher Bollmann und ſeine franzoͤ¬
ſiſchen Freunde gehoͤrten, ſchon als Feinde und Ver¬
raͤther galten, war von Paris an die ſchweizeriſche
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Varnhagen von Ense, Karl August: Denkwürdigkeiten und vermischte Schriften. Bd. 1. Mannheim, 1837, S. 100. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/varnhagen_denkwuerdigkeiten01_1837/114>, abgerufen am 24.11.2024.
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