Wiefern die hier ausgesprochenen Bedenken und Warnungen Gültigkeit haben, beurtheile jeder kundige Leser selbst. Daß sie im Ganzen gegen die Vorliebe und beinah Leidenschaft, mit denen die verführerische Richtung einmal ergriffen und die im bürgerlichen Leben mißbilligte Herrschwillkür auf das Sprachgebiet geworfen war, wenig ausgerichtet hat, werden die Sprüche selbst, welche nun folgen, auch ihrem sonstigen Gönner noch oft genug darthun. Daß bei manchem Gelungenen hier vieles Mißrathene stehe, wollen wir auch unsrer¬ seits gar nicht läugnen.
I.
Der cherubinische Wandersmann von Angelus Sile¬ sius überraschte mich um so mehr, als der zum See¬ lenarzt gewordne kaiserliche Leibarzt, eine Umwandlung, die auch heut so uneben nicht dünkt, -- mir noch völlig unbekannt war. Allein beim ersten Durchblättern fand ich mich oft ganz wie zu Hause, wovon ich dem geist¬ reichen Dollmetscher, als Beläge meines Dankgefühls, nur einige Nummern hier anführen will. Ja, bald erinnerte ich mich auch, wohl schon manches, freilich nach meiner Art, und ich bin weder Seelen- noch Leib¬ arzt, dem Papiere längst anvertraut zu haben. Hier¬ von ebenfalls ein paar Beläge.
Wiefern die hier ausgeſprochenen Bedenken und Warnungen Guͤltigkeit haben, beurtheile jeder kundige Leſer ſelbſt. Daß ſie im Ganzen gegen die Vorliebe und beinah Leidenſchaft, mit denen die verfuͤhreriſche Richtung einmal ergriffen und die im buͤrgerlichen Leben mißbilligte Herrſchwillkuͤr auf das Sprachgebiet geworfen war, wenig ausgerichtet hat, werden die Spruͤche ſelbſt, welche nun folgen, auch ihrem ſonſtigen Goͤnner noch oft genug darthun. Daß bei manchem Gelungenen hier vieles Mißrathene ſtehe, wollen wir auch unſrer¬ ſeits gar nicht laͤugnen.
I.
Der cherubiniſche Wandersmann von Angelus Sile¬ ſius uͤberraſchte mich um ſo mehr, als der zum See¬ lenarzt gewordne kaiſerliche Leibarzt, eine Umwandlung, die auch heut ſo uneben nicht duͤnkt, — mir noch voͤllig unbekannt war. Allein beim erſten Durchblaͤttern fand ich mich oft ganz wie zu Hauſe, wovon ich dem geiſt¬ reichen Dollmetſcher, als Belaͤge meines Dankgefuͤhls, nur einige Nummern hier anfuͤhren will. Ja, bald erinnerte ich mich auch, wohl ſchon manches, freilich nach meiner Art, und ich bin weder Seelen- noch Leib¬ arzt, dem Papiere laͤngſt anvertraut zu haben. Hier¬ von ebenfalls ein paar Belaͤge.
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Wiefern die hier ausgeſprochenen Bedenken und
Warnungen Guͤltigkeit haben, beurtheile jeder kundige
Leſer ſelbſt. Daß ſie im Ganzen gegen die Vorliebe
und beinah Leidenſchaft, mit denen die verfuͤhreriſche
Richtung einmal ergriffen und die im buͤrgerlichen Leben
mißbilligte Herrſchwillkuͤr auf das Sprachgebiet geworfen
war, wenig ausgerichtet hat, werden die Spruͤche ſelbſt,
welche nun folgen, auch ihrem ſonſtigen Goͤnner noch
oft genug darthun. Daß bei manchem Gelungenen
hier vieles Mißrathene ſtehe, wollen wir auch unſrer¬
ſeits gar nicht laͤugnen.
I.
Der cherubiniſche Wandersmann von Angelus Sile¬
ſius uͤberraſchte mich um ſo mehr, als der zum See¬
lenarzt gewordne kaiſerliche Leibarzt, eine Umwandlung,
die auch heut ſo uneben nicht duͤnkt, — mir noch voͤllig
unbekannt war. Allein beim erſten Durchblaͤttern fand
ich mich oft ganz wie zu Hauſe, wovon ich dem geiſt¬
reichen Dollmetſcher, als Belaͤge meines Dankgefuͤhls,
nur einige Nummern hier anfuͤhren will. Ja, bald
erinnerte ich mich auch, wohl ſchon manches, freilich
nach meiner Art, und ich bin weder Seelen- noch Leib¬
arzt, dem Papiere laͤngſt anvertraut zu haben. Hier¬
von ebenfalls ein paar Belaͤge.
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Varnhagen von Ense, Karl August: Denkwürdigkeiten und vermischte Schriften. Bd. 1. Mannheim, 1837, S. 173. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/varnhagen_denkwuerdigkeiten01_1837/187>, abgerufen am 23.11.2024.
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