Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Varnhagen von Ense, Karl August: Denkwürdigkeiten und vermischte Schriften. Bd. 1. Mannheim, 1837.

Bild:
<< vorherige Seite
2.
Weil Jesus eure Schuld gebüßt,
Wähnt ihr, euch sei die Sünde frei?
Ihr seid es, die sein Blut vergießt.
Denn wer, in frecher Heuchelei,
Nach ihm und seinem Wort sich nennt,
Und dieses Namens Pflicht verkennt,
Sagt los sich von des Vaters Huld,
Und ruft auf sich zurück die Schuld.
3.
Wen meldet uns die Glocke an?
Und horch! schon wogt der Zug heran.
Es folgt die ganze Dorfgemeine;
Der treuen Seelen fehlt nicht eine.
Sie zieh'n dem theuren Lehrer nach,
Der ihnen Jesus Wort verkündet,
Und, wenn er von dem Meister sprach,
In Liebe jedes Herz entzündet.
Doch sieh! schon nimmt ihm, Stück vor Stück,
Die Heerde ab der große Hirt.
Er zählet freudig sie zurück;
Kein Schäflein hat sich ihm verirrt.
4.
Wer hat wie Jesus uns gelehrt,
Was liebend Gott von uns begehrt,
Und was zu ihm uns sicher führt?
Auch was der ird'schen Macht gebührt,
2.
Weil Jeſus eure Schuld gebüßt,
Wähnt ihr, euch ſei die Sünde frei?
Ihr ſeid es, die ſein Blut vergießt.
Denn wer, in frecher Heuchelei,
Nach ihm und ſeinem Wort ſich nennt,
Und dieſes Namens Pflicht verkennt,
Sagt los ſich von des Vaters Huld,
Und ruft auf ſich zurück die Schuld.
3.
Wen meldet uns die Glocke an?
Und horch! ſchon wogt der Zug heran.
Es folgt die ganze Dorfgemeine;
Der treuen Seelen fehlt nicht eine.
Sie zieh’n dem theuren Lehrer nach,
Der ihnen Jeſus Wort verkündet,
Und, wenn er von dem Meiſter ſprach,
In Liebe jedes Herz entzündet.
Doch ſieh! ſchon nimmt ihm, Stück vor Stück,
Die Heerde ab der große Hirt.
Er zählet freudig ſie zurück;
Kein Schäflein hat ſich ihm verirrt.
4.
Wer hat wie Jeſus uns gelehrt,
Was liebend Gott von uns begehrt,
Und was zu ihm uns ſicher führt?
Auch was der ird'ſchen Macht gebührt,
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <div n="5">
                <pb facs="#f0402" n="388"/>
              </div>
              <div n="5">
                <head> <hi rendition="#b">2.</hi><lb/>
                </head>
                <lg type="poem">
                  <l>Weil Je&#x017F;us eure Schuld gebüßt,</l><lb/>
                  <l>Wähnt ihr, euch &#x017F;ei die Sünde frei?</l><lb/>
                  <l>Ihr &#x017F;eid es, die &#x017F;ein Blut vergießt.</l><lb/>
                  <l>Denn wer, in frecher Heuchelei,</l><lb/>
                  <l>Nach ihm und &#x017F;einem Wort &#x017F;ich nennt,</l><lb/>
                  <l>Und die&#x017F;es Namens Pflicht verkennt,</l><lb/>
                  <l>Sagt los &#x017F;ich von des Vaters Huld,</l><lb/>
                  <l>Und ruft auf &#x017F;ich zurück die Schuld.</l><lb/>
                </lg>
              </div>
              <div n="5">
                <head><hi rendition="#b">3</hi>.<lb/></head>
                <lg type="poem">
                  <l>Wen meldet uns die Glocke an?</l><lb/>
                  <l>Und horch! &#x017F;chon wogt der Zug heran.</l><lb/>
                  <l>Es folgt die ganze Dorfgemeine;</l><lb/>
                  <l>Der treuen Seelen fehlt nicht eine.</l><lb/>
                  <l>Sie zieh&#x2019;n dem theuren Lehrer nach,</l><lb/>
                  <l>Der ihnen Je&#x017F;us Wort verkündet,</l><lb/>
                  <l>Und, wenn er von dem Mei&#x017F;ter &#x017F;prach,</l><lb/>
                  <l>In Liebe jedes Herz entzündet.</l><lb/>
                  <l>Doch &#x017F;ieh! &#x017F;chon nimmt ihm, Stück vor Stück,</l><lb/>
                  <l>Die Heerde ab der große Hirt.</l><lb/>
                  <l>Er zählet freudig &#x017F;ie zurück;</l><lb/>
                  <l>Kein Schäflein hat &#x017F;ich ihm verirrt.</l><lb/>
                </lg>
              </div>
              <div n="5">
                <head><hi rendition="#b">4</hi>.<lb/></head>
                <lg type="poem">
                  <l>Wer hat wie Je&#x017F;us uns gelehrt,</l><lb/>
                  <l>Was liebend Gott von uns begehrt,</l><lb/>
                  <l>Und was zu ihm uns &#x017F;icher führt?</l><lb/>
                  <l>Auch was der ird'&#x017F;chen Macht gebührt,</l><lb/>
                </lg>
              </div>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[388/0402] 2. Weil Jeſus eure Schuld gebüßt, Wähnt ihr, euch ſei die Sünde frei? Ihr ſeid es, die ſein Blut vergießt. Denn wer, in frecher Heuchelei, Nach ihm und ſeinem Wort ſich nennt, Und dieſes Namens Pflicht verkennt, Sagt los ſich von des Vaters Huld, Und ruft auf ſich zurück die Schuld. 3. Wen meldet uns die Glocke an? Und horch! ſchon wogt der Zug heran. Es folgt die ganze Dorfgemeine; Der treuen Seelen fehlt nicht eine. Sie zieh’n dem theuren Lehrer nach, Der ihnen Jeſus Wort verkündet, Und, wenn er von dem Meiſter ſprach, In Liebe jedes Herz entzündet. Doch ſieh! ſchon nimmt ihm, Stück vor Stück, Die Heerde ab der große Hirt. Er zählet freudig ſie zurück; Kein Schäflein hat ſich ihm verirrt. 4. Wer hat wie Jeſus uns gelehrt, Was liebend Gott von uns begehrt, Und was zu ihm uns ſicher führt? Auch was der ird'ſchen Macht gebührt,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/varnhagen_denkwuerdigkeiten01_1837
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/varnhagen_denkwuerdigkeiten01_1837/402
Zitationshilfe: Varnhagen von Ense, Karl August: Denkwürdigkeiten und vermischte Schriften. Bd. 1. Mannheim, 1837, S. 388. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/varnhagen_denkwuerdigkeiten01_1837/402>, abgerufen am 01.11.2024.