auseinander, als daß sie dem so rasch entwickelten Feinde gleich mit gehöriger Macht hätten entgegenrücken und ihn gegen die Donau zurückwerfen können. Die Gesammtstärke der Oesterreicher betrug nicht voll 100,000 Mann, nebst 410 Stück Feldgeschütz; die Truppen waren in nachfolgender Weise eingetheilt. Eine Vorhut von allen Waffen, unter dem Befehl des Feldmarschalllieutenant von Nordmann hatte vorwärts an der Donau gestanden, weiter hinauf lehnte sich an den Strom rechts der sechste Heertheil unter dem Feld¬ marschalllieutenant Grafen von Klenau, welcher den Freiherrn von Hiller, mit dem der Oberfeldherr unzu¬ frieden war, in dieser Befehlführung abgelöst hatte; weiter zurück hielt der fünfte Heertheil unter dem Feld¬ zeugmeister Fürsten von Reuß-Plauen die Umgegend des Bisambergs besetzt; dann folgte linkshin rückwärts der dritte Heertheil unter dem Feldzeugmeister Grafen von Kolowrat bei Hagenbrunn, hierauf die von sämmt¬ lichen Regimentern zusammengezogenen Grenadiere unter dem Feldmarschalllieutenant von Prochaska bei Säuring, und bei Breitenlee die Masse der Reiterei unter dem General der Reiterei Fürsten von Liechtenstein; ferner bei Wagram der erste Heertheil unter dem General der Reiterei Grafen von Bellegarde, und in derselben Rich¬ tung angeschlossen bei Baumersdorf, der zweite Heer¬ theil unter dem Feldmarschalllieutenant Fürsten von Hohenzollern, und der vierte Heertheil bei Markgrafen¬
II. 14
auseinander, als daß ſie dem ſo raſch entwickelten Feinde gleich mit gehoͤriger Macht haͤtten entgegenruͤcken und ihn gegen die Donau zuruͤckwerfen koͤnnen. Die Geſammtſtaͤrke der Oeſterreicher betrug nicht voll 100,000 Mann, nebſt 410 Stuͤck Feldgeſchuͤtz; die Truppen waren in nachfolgender Weiſe eingetheilt. Eine Vorhut von allen Waffen, unter dem Befehl des Feldmarſchalllieutenant von Nordmann hatte vorwaͤrts an der Donau geſtanden, weiter hinauf lehnte ſich an den Strom rechts der ſechſte Heertheil unter dem Feld¬ marſchalllieutenant Grafen von Klenau, welcher den Freiherrn von Hiller, mit dem der Oberfeldherr unzu¬ frieden war, in dieſer Befehlfuͤhrung abgeloͤſt hatte; weiter zuruͤck hielt der fuͤnfte Heertheil unter dem Feld¬ zeugmeiſter Fuͤrſten von Reuß-Plauen die Umgegend des Biſambergs beſetzt; dann folgte linkshin ruͤckwaͤrts der dritte Heertheil unter dem Feldzeugmeiſter Grafen von Kolowrat bei Hagenbrunn, hierauf die von ſaͤmmt¬ lichen Regimentern zuſammengezogenen Grenadiere unter dem Feldmarſchalllieutenant von Prochaska bei Saͤuring, und bei Breitenlee die Maſſe der Reiterei unter dem General der Reiterei Fuͤrſten von Liechtenſtein; ferner bei Wagram der erſte Heertheil unter dem General der Reiterei Grafen von Bellegarde, und in derſelben Rich¬ tung angeſchloſſen bei Baumersdorf, der zweite Heer¬ theil unter dem Feldmarſchalllieutenant Fuͤrſten von Hohenzollern, und der vierte Heertheil bei Markgrafen¬
II. 14
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auseinander, als daß ſie dem ſo raſch entwickelten Feinde
gleich mit gehoͤriger Macht haͤtten entgegenruͤcken und
ihn gegen die Donau zuruͤckwerfen koͤnnen. Die
Geſammtſtaͤrke der Oeſterreicher betrug nicht voll
100,000 Mann, nebſt 410 Stuͤck Feldgeſchuͤtz; die
Truppen waren in nachfolgender Weiſe eingetheilt.
Eine Vorhut von allen Waffen, unter dem Befehl des
Feldmarſchalllieutenant von Nordmann hatte vorwaͤrts
an der Donau geſtanden, weiter hinauf lehnte ſich an
den Strom rechts der ſechſte Heertheil unter dem Feld¬
marſchalllieutenant Grafen von Klenau, welcher den
Freiherrn von Hiller, mit dem der Oberfeldherr unzu¬
frieden war, in dieſer Befehlfuͤhrung abgeloͤſt hatte;
weiter zuruͤck hielt der fuͤnfte Heertheil unter dem Feld¬
zeugmeiſter Fuͤrſten von Reuß-Plauen die Umgegend
des Biſambergs beſetzt; dann folgte linkshin ruͤckwaͤrts
der dritte Heertheil unter dem Feldzeugmeiſter Grafen
von Kolowrat bei Hagenbrunn, hierauf die von ſaͤmmt¬
lichen Regimentern zuſammengezogenen Grenadiere unter
dem Feldmarſchalllieutenant von Prochaska bei Saͤuring,
und bei Breitenlee die Maſſe der Reiterei unter dem
General der Reiterei Fuͤrſten von Liechtenſtein; ferner
bei Wagram der erſte Heertheil unter dem General der
Reiterei Grafen von Bellegarde, und in derſelben Rich¬
tung angeſchloſſen bei Baumersdorf, der zweite Heer¬
theil unter dem Feldmarſchalllieutenant Fuͤrſten von
Hohenzollern, und der vierte Heertheil bei Markgrafen¬
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Varnhagen von Ense, Karl August: Denkwürdigkeiten und vermischte Schriften. Bd. 2. Mannheim, 1837, S. 209. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/varnhagen_denkwuerdigkeiten02_1837/223>, abgerufen am 25.11.2024.
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