schneller Aushülfe bereit, während die bei Rasdorf auf¬ gestellte feindliche Truppenmasse unerschöpflich nach jeder Richtung immerfort Verstärkungen aussandte. Der General Oudinot rückte nun auch wieder gegen Bau¬ mersdorf vor, und der zweite Heertheil der Oesterreicher sah sich neuerdings angegriffen. Der hitzigste Kampf aber wurde fortwährend bei Markgrafen-Neusiedel unter¬ halten. In sechs geschlossenen Massen, zahlreiches Ge¬ schütz vor und neben sich führend, von Plänklerschwärmen umgeben, drangen die feindlichen Divisionen Gudin und Puthod wiederholt zum Sturm heran, während die Divisionen Morand und Friant ihre Linie rechtshin immerfort ausdehnten. Die österreichische Reiterei unter dem Feldmarschalllieutenant Grafen von Nostitz, dem General Grafen von Wartensleben, dem Obersten Sar¬ dagna und Prinzen von Koburg, den eine Kugel ver¬ wundete, warf sich wiederholt den Angreifenden entgegen, sie schlug die Reiterei der Generale Gruchy und Mont¬ brun mehrmals zurück, allein sie war zu schwach, um in das Fußvolk einzudringen, und mußte zurückweichen. Das Fußvolk der Brigade Mayer, an deren Spitze der Feldmarschalllieutenant von Nordmann sich gestellt hatte, hielt gegen die beiden ersten Treffen des Feindes guten Stand, als aber dieser tapfre Anführer getödtet, der General von Mayer verwundet und das dritte feindliche Treffen herangekommen war, konnte die hiedurch erschüt¬ terte Truppe nicht länger widerstehen und der Feind
ſchneller Aushuͤlfe bereit, waͤhrend die bei Rasdorf auf¬ geſtellte feindliche Truppenmaſſe unerſchoͤpflich nach jeder Richtung immerfort Verſtaͤrkungen ausſandte. Der General Oudinot ruͤckte nun auch wieder gegen Bau¬ mersdorf vor, und der zweite Heertheil der Oeſterreicher ſah ſich neuerdings angegriffen. Der hitzigſte Kampf aber wurde fortwaͤhrend bei Markgrafen-Neuſiedel unter¬ halten. In ſechs geſchloſſenen Maſſen, zahlreiches Ge¬ ſchuͤtz vor und neben ſich fuͤhrend, von Plaͤnklerſchwaͤrmen umgeben, drangen die feindlichen Diviſionen Gudin und Puthod wiederholt zum Sturm heran, waͤhrend die Diviſionen Morand und Friant ihre Linie rechtshin immerfort ausdehnten. Die oͤſterreichiſche Reiterei unter dem Feldmarſchalllieutenant Grafen von Noſtitz, dem General Grafen von Wartensleben, dem Oberſten Sar¬ dagna und Prinzen von Koburg, den eine Kugel ver¬ wundete, warf ſich wiederholt den Angreifenden entgegen, ſie ſchlug die Reiterei der Generale Gruchy und Mont¬ brun mehrmals zuruͤck, allein ſie war zu ſchwach, um in das Fußvolk einzudringen, und mußte zuruͤckweichen. Das Fußvolk der Brigade Mayer, an deren Spitze der Feldmarſchalllieutenant von Nordmann ſich geſtellt hatte, hielt gegen die beiden erſten Treffen des Feindes guten Stand, als aber dieſer tapfre Anfuͤhrer getoͤdtet, der General von Mayer verwundet und das dritte feindliche Treffen herangekommen war, konnte die hiedurch erſchuͤt¬ terte Truppe nicht laͤnger widerſtehen und der Feind
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ſchneller Aushuͤlfe bereit, waͤhrend die bei Rasdorf auf¬
geſtellte feindliche Truppenmaſſe unerſchoͤpflich nach jeder
Richtung immerfort Verſtaͤrkungen ausſandte. Der
General Oudinot ruͤckte nun auch wieder gegen Bau¬
mersdorf vor, und der zweite Heertheil der Oeſterreicher
ſah ſich neuerdings angegriffen. Der hitzigſte Kampf
aber wurde fortwaͤhrend bei Markgrafen-Neuſiedel unter¬
halten. In ſechs geſchloſſenen Maſſen, zahlreiches Ge¬
ſchuͤtz vor und neben ſich fuͤhrend, von Plaͤnklerſchwaͤrmen
umgeben, drangen die feindlichen Diviſionen Gudin und
Puthod wiederholt zum Sturm heran, waͤhrend die
Diviſionen Morand und Friant ihre Linie rechtshin
immerfort ausdehnten. Die oͤſterreichiſche Reiterei unter
dem Feldmarſchalllieutenant Grafen von Noſtitz, dem
General Grafen von Wartensleben, dem Oberſten Sar¬
dagna und Prinzen von Koburg, den eine Kugel ver¬
wundete, warf ſich wiederholt den Angreifenden entgegen,
ſie ſchlug die Reiterei der Generale Gruchy und Mont¬
brun mehrmals zuruͤck, allein ſie war zu ſchwach, um
in das Fußvolk einzudringen, und mußte zuruͤckweichen.
Das Fußvolk der Brigade Mayer, an deren Spitze der
Feldmarſchalllieutenant von Nordmann ſich geſtellt hatte,
hielt gegen die beiden erſten Treffen des Feindes guten
Stand, als aber dieſer tapfre Anfuͤhrer getoͤdtet, der
General von Mayer verwundet und das dritte feindliche
Treffen herangekommen war, konnte die hiedurch erſchuͤt¬
terte Truppe nicht laͤnger widerſtehen und der Feind
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Varnhagen von Ense, Karl August: Denkwürdigkeiten und vermischte Schriften. Bd. 2. Mannheim, 1837, S. 242. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/varnhagen_denkwuerdigkeiten02_1837/256>, abgerufen am 22.11.2024.
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