Könige und Lande innig anhänglichen Mannes darzu¬ thun. Als durch die Ereignisse des Jahres 1830 neue Unruhe über die Völker kommt und auch sein geliebtes Vaterland einen Augenblick neuer Kriegsgefahr ausge¬ setzt scheint, vereint all sein Denken und Trachten sich in dem hohen Gedanken, für den geliebten König und das wohlgeordnete Vaterland jede Kraft anzustrengen. Aus seiner Denkart und seinen Verhältnissen ging eine kleine volksmäßige Schrift hervor: über die noth¬ wendigen Eigenschaften eines tüchtigen Schul¬ zen oder ersten Orts-Vorstehers, worin dieser Gegenstand mit praktischer Kenntniß und in einer löb¬ lichen Gesinnung frommer Nächstenliebe und redlicher Pflichttreue gründlich erörtert ist. Die kurze Lebens¬ beschreibung ist gleichfalls ein Erzeugniß der Erholungs¬ stunden dieser Zeit und nicht minder mit praktischen Bemerkungen aus dem bürgerlichen und amtlichen Leben angemessen durchflochten.
Was nun aber unseren wackeren Verfasser vor An¬ deren auszeichnet, mit denen wir ihn litterarisch zu¬ sammenstellen dürften, das ist die nicht abenteuerliche und zufällige, sondern feste und unwandelbare innere Richtung, die durch die besten nnd reinsten Antriebe gleichmäßig begründet bleibt. Er ist ein schönes Bei¬ spiel derjenigen Bildung, Vaterlandsliebe, Unterthanen¬ treue, die wir im deutschen Mittelstande gern überall verbreitet und wirksam wünschen, und die namentlich
Koͤnige und Lande innig anhaͤnglichen Mannes darzu¬ thun. Als durch die Ereigniſſe des Jahres 1830 neue Unruhe uͤber die Voͤlker kommt und auch ſein geliebtes Vaterland einen Augenblick neuer Kriegsgefahr ausge¬ ſetzt ſcheint, vereint all ſein Denken und Trachten ſich in dem hohen Gedanken, fuͤr den geliebten Koͤnig und das wohlgeordnete Vaterland jede Kraft anzuſtrengen. Aus ſeiner Denkart und ſeinen Verhaͤltniſſen ging eine kleine volksmaͤßige Schrift hervor: uͤber die noth¬ wendigen Eigenſchaften eines tuͤchtigen Schul¬ zen oder erſten Orts-Vorſtehers, worin dieſer Gegenſtand mit praktiſcher Kenntniß und in einer loͤb¬ lichen Geſinnung frommer Naͤchſtenliebe und redlicher Pflichttreue gruͤndlich eroͤrtert iſt. Die kurze Lebens¬ beſchreibung iſt gleichfalls ein Erzeugniß der Erholungs¬ ſtunden dieſer Zeit und nicht minder mit praktiſchen Bemerkungen aus dem buͤrgerlichen und amtlichen Leben angemeſſen durchflochten.
Was nun aber unſeren wackeren Verfaſſer vor An¬ deren auszeichnet, mit denen wir ihn litterariſch zu¬ ſammenſtellen duͤrften, das iſt die nicht abenteuerliche und zufaͤllige, ſondern feſte und unwandelbare innere Richtung, die durch die beſten nnd reinſten Antriebe gleichmaͤßig begruͤndet bleibt. Er iſt ein ſchoͤnes Bei¬ ſpiel derjenigen Bildung, Vaterlandsliebe, Unterthanen¬ treue, die wir im deutſchen Mittelſtande gern uͤberall verbreitet und wirkſam wuͤnſchen, und die namentlich
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Koͤnige und Lande innig anhaͤnglichen Mannes darzu¬
thun. Als durch die Ereigniſſe des Jahres 1830 neue
Unruhe uͤber die Voͤlker kommt und auch ſein geliebtes
Vaterland einen Augenblick neuer Kriegsgefahr ausge¬
ſetzt ſcheint, vereint all ſein Denken und Trachten ſich
in dem hohen Gedanken, fuͤr den geliebten Koͤnig und
das wohlgeordnete Vaterland jede Kraft anzuſtrengen.
Aus ſeiner Denkart und ſeinen Verhaͤltniſſen ging eine
kleine volksmaͤßige Schrift hervor: uͤber die noth¬
wendigen Eigenſchaften eines tuͤchtigen Schul¬
zen oder erſten Orts-Vorſtehers, worin dieſer
Gegenſtand mit praktiſcher Kenntniß und in einer loͤb¬
lichen Geſinnung frommer Naͤchſtenliebe und redlicher
Pflichttreue gruͤndlich eroͤrtert iſt. Die kurze Lebens¬
beſchreibung iſt gleichfalls ein Erzeugniß der Erholungs¬
ſtunden dieſer Zeit und nicht minder mit praktiſchen
Bemerkungen aus dem buͤrgerlichen und amtlichen Leben
angemeſſen durchflochten.
Was nun aber unſeren wackeren Verfaſſer vor An¬
deren auszeichnet, mit denen wir ihn litterariſch zu¬
ſammenſtellen duͤrften, das iſt die nicht abenteuerliche
und zufaͤllige, ſondern feſte und unwandelbare innere
Richtung, die durch die beſten nnd reinſten Antriebe
gleichmaͤßig begruͤndet bleibt. Er iſt ein ſchoͤnes Bei¬
ſpiel derjenigen Bildung, Vaterlandsliebe, Unterthanen¬
treue, die wir im deutſchen Mittelſtande gern uͤberall
verbreitet und wirkſam wuͤnſchen, und die namentlich
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Varnhagen von Ense, Karl August: Denkwürdigkeiten und vermischte Schriften. Bd. 2. Mannheim, 1837, S. 381. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/varnhagen_denkwuerdigkeiten02_1837/395>, abgerufen am 23.11.2024.
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